Canon EOS 7D Mark II und Canon EOS 70D im Duell (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegelreflex-Topmodelle mit APS-C Sensor aus dem Hause Canon im Vergleich


Links sehen Sie die Canon EOS 7D Mark II, rechts die Canon EOS 70D.

Nachdem wir im vorangegangenen Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS 7D Mark II und der Canon EOS 70D unter anderem den Autofokus und die Geschwindigkeit verglichen haben, prüfen wir im letzten Teil die Videofunktion und die Schnittstellen.

Videoaufnahme:
Im Videomodus hat die Canon EOS 7D Mark II als erste Spiegelreflexkamera von Canon nicht nur maximal 30 Vollbilder pro Sekunde bei Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) zu bieten, sondern sie kann bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde speichern.

Nur die Canon EOS 7D Mark II erlaubt 50 und 60 Vollbilder pro Sekunde:

Die Canon EOS 7D Mark II.

Über die höhere Bildrate kann man sich aber leider nur eingeschränkt freuen. Bei Bildraten über 30 Vollbilder pro Sekunde kann die Schärfe nur noch durch Drücken des Auslösers nachgeführt werden, die Kamera erledigt dies nicht mehr automatisch. Dies ist wirklich schade, denn gerade durch den Dual-Pixel-CMOS-AF ist die EOS 7D Mark II in der Lage, präzise und schnell zu fokussieren.

Als Codierungen lassen sich sowohl bei der Canon EOS 7D Mark II (Testbericht) als auch bei der EOS 70D jeweils "ALL-I" und "IPB" wählen, bei der 7D Mark II kann man sich als Datei- bzw. Containerformat jedoch nicht nur für MOV sondern auch für MP4 entscheiden. Dadurch lassen sich die Videos ohne umwandeln auf deutlich mehr Geräten wiedergeben.

Vergleich der Video-Bildqualität bei 1.920 x 1.080 Pixel (Full-HD):

Beim Vergleich der Bildqualität schneidet das APS-C-Flaggschiff besser ab, denn obwohl das Bild etwas weich gezeichnet erscheint, werden mehr Details als bei der EOS 70D aufgelöst. Zudem sind im Gegensatz zur 70D kaum Moire-Artefakte zu sehen.

Manuell belichten lässt sich bei beiden Kameras, die Tonaufnahme ist bei der 7D Mark II über ein integriertes Monomikrofon und bei der 70D über ein integriertes Stereomikrofon möglich. Per 3,5mm-Klinkeneingang kann zudem jeweils ein externes Mikrofon angeschlossen werden. Alle Mikrofone, egal ob intern oder extern, lassen sich in feinen Stufen pegeln. Von Vorteil: Bei der 7D Mark II ist das Ändern der Aufnahmelautstärke während der Aufnahme über die Touchoberfläche des rückseitigen Einstellrades lautlos möglich. Die Tonkontrolle per Kopfhörer erlaubt ebenso nur die Canon 7D Mark II. Als weiteren Bonus kann die EOS 7D Mark II Videos über HDMI ohne Einblendungen in Full-HD, 4:2:2 und 8-Bit ausgeben. Bei der Canon EOS 70D (Testbericht) wird kein „sauberes Ausgangssignal“ angeboten. Die Aufnahme des HDMI-Streams mit einem externen Rekorder macht daher nur wenig Sinn.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Canon EOS 7D Mark II.

Die EOS 7D Mark II besitzt einen eingebauten GPS-Empfänger:

Die Canon EOS 7D Mark II.

Die EOS 70D verfügt über ein WLAN-Modul:

Die Canon EOS 70D.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Bei den Kabelschnittstellen liegt die Canon EOS 7D Mark II dank einer sehr üppigen Ausstattung vorne. Neben einem Kopfhörerausgang und einem Mikrofoneingang besitzt sie einen Anschluss für eine Fernbedienung, eine Blitzsynchronbuchse sowie einen HDMI- und einen USB-Port. Letzterer unterstützt dabei den aktuellen USB-3.0-Standard für besonders hohe Datenübertragungsraten. Einen USB-Port besitzt die Canon EOS 70D auch, hier muss man allerdings mit USB 2.0 auskommen. Zudem sind bei dieser ein Mikrofoneingang, ein Anschluss für eine Fernbedienung und ein HDMI-Ausgang vorhanden.

Auf der drahtlosen Seite bietet die Canon EOS 7D Mark II (Testbericht) einen GPS-Empfänger, die EOS 70D besitzt ein WLAN-Modul. Bei der 7D Mark II lässt sich ein WLAN-Modul allerdings per Zubehör nachrüsten, bei der 70D ist selbiges auch mit GPS möglich. Einen Blitzschuh bieten beide Spiegelreflexkameras, auch bei Systemblitzen kann man daher aus dem Vollen schöpfen.

Unser Sieger bei den Schnittstellen: Die Canon EOS 7D Mark II.

Die Canon EOS 7D Mark II ist nicht nur größer, sondern hat auch mehr Features zu bieten:

Links sehen Sie die Canon EOS 7D Mark II, rechts die Canon EOS 70D.

Unser Fazit:
Mit der EOS 7D Mark II hat Canon eine hervorragend ausgestattete Spiegelreflexkamera vorgestellt, die in einigen Punkten zu den besten Modellen auf dem Markt aufschließen kann. Daher ist es natürlich nicht verwunderlich, dass die von Canon darunter eingestufte EOS 70D nicht ganz mithalten kann. Beim genauen Vergleich beider Modelle lässt sich aber erkennen, dass der Unterschied in nicht wenigen Punkten gar nicht so groß ist, wie man anhand des Preisunterschiedes meinen könnte.

Beide Kameras lassen sich gut bedienen und liegen durch größere Handgriffe und Gehäuse gut in der Hand. Abdichtungen sind jeweils vorhanden, die 7D Mark II ist laut Canon aber nochmals besser geschützt. Ebenso besser gefällt uns deren Magnesiumgehäuse. Wer seiner Kamera nicht die härtesten Einsätze zumuten möchte, wird aber auch mit dem glasfaserverstärkten Polycarbonat der EOS 70D keine Probleme haben.

Zu den Beispielaufnahmen der Kameras:

Bei der Bildqualität bewegen sich beide Spiegelreflexmodelle bei niedrigen und mittleren Sensorempfindlichkeiten auf einem Niveau, bei höheren Empfindlichkeiten zeigen die Aufnahmen der EOS 7D Mark II dann aber weniger Rauschen. Ebenso vorne liegt sie bei der Arbeitsgeschwindigkeit. Mit zehn zu sieben Bildern pro Sekunde kann sie hier davonziehen, zudem erlaubt sie dank eines größeren Pufferspeichers in etwa doppelt so viele RAW-Bilder mit höchster Bildrate. Dieser Unterschied kann sich in der Praxis deutlich bemerkbar machen. Wer längere Bildserien benötigt, muss bei der EOS 70D auf alle Fälle zum JPEG-Format wechseln. Ein K.O.-Kriterium ist das natürlich nicht, aber schon ein Nachteil. Bei der Fokussierungs- und Einschaltzeit liegt dann die Canon EOS 70D (Testbericht) vorne, der Unterschied ist allerdings nur relativ klein.
Die Bildkontrolle über den optischen Sucher gefällt uns bei der Canon EOS 7D Mark II etwas besser, dafür ist man mit dem Display der 70D durch dessen dreh- und schwenkbare Lagerung sowie die Touchoberfläche besser aufgestellt.

Viele Tasten und ein Kontrolldisplay machen jeweils ein komfortables Bedienen möglich:

Links sehen Sie die Canon EOS 7D Mark II, rechts die Canon EOS 70D.

Ein größerer Unterschied zwischen beiden Kameras ergibt sich beim Autofokus. Das Autofokusmodul der 7D Mark II hat mit 65 Kreuzsensoren nicht nur deutlich mehr Messfelder zu bieten (70D: 19 Kreuzsensoren), auch Optionen gibt es deutlich mehr. Hier liegt die Canon EOS 7D Mark II (Testbericht) ohne Frage auf Profiniveau, bei der 70D ist man mit deren Einstellungsmöglichkeiten in vielen Situationen aber auch gut aufgestellt. Vorteile für die 7D Mark II sind zudem bei der Belichtungsmessung (Antiflicker, hochauflösender Messsensor), der Videoaufnahme (1080p60 statt 1080p30 bei der 70D) und den Schnittstellen (Tonausgang, Blitzsynchronbuchse) zu finden. Hierzu ist allerdings zu sagen: Auch die 70D belichtet präzise, die kürzeste Verschlusszeit liegt jeweils bei 1/8.000 Sekunde und bei der Videoaufnahme mit 60 Vollbildern pro Sekunde bei Full-HD muss man bei der 7D Mark II auf einen kontinuierlichen Autofokus verzichten.

Unser Testsieger:

Die Blitzsynchronbuchse wird zudem nur von wenigen Fotografen wirklich benötigt. Ob einem das GPS-Modul der 7D Mark II oder die WLAN-Übertragung der 70D wichtiger ist, kann man nur selbst entscheiden. Am Ende können wir zusammenfassen: Die Canon EOS 7D Mark II liegt zwar in fast allen Punkten vor der Canon EOS 70D, wirklich groß sind die Unterschiede aber nur bei der Serienbildaufnahme, dem Autofokus und dem Gehäuse. Wer hier keine Profitechnik benötigt, ist auch mit der EOS 70D sehr gut bedient. Den aktuell großen Preisunterschied rechtfertigen die Vorteile der 7D Mark II nur für die wenigsten Fotografen.

Kategorie: Oberklasse Spiegelreflex-Kameras mit APS-C Sensor (von Canon), in der Klammer weglassen falls zu lange

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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