Mit der Canon ME20F-SH lassen sich Videos in Full-HD-Auflösung bei nur 0,0005 Lux festhalten

Canon hat mit der ME20F-SH eine Videokamera mit einer extrem hohen Sensorempfindlichkeit angekündigt. Während im Bereich der Digitalkameras aktuell ISO 409.600 das Maß aller Dinge sind und auch nur von der Nikon D4s (Testbericht) sowie der Sony Alpha 7S (Testbericht) erreicht werden, soll die ME20F-SH einen ISO-Wert von 4.000.000 erreichen. Dies entspricht einer Verstärkung von +75dB und soll für die Aufnahme bei 0,0005 Lux (bei Blende F1,2) ausreichend sein.

Zum Vergleich: Bei Vollmond geht man in der Regel von einer Lichteinstrahlung von 0,1 Lux aus. Die Canon ME20F-SH sollte daher in der Lage sein, selbst bei deutlich schlechteren Lichtverhältnissen als Vollmond Videos aufzeichnen zu können. Wie das Bildrauschen bei der höchsten Sensorempfindlichkeit ausfällt, ist aber natürlich nicht bekannt.

Der Bildsensor der Kamera in Vollformatgröße löst 2,26 Millionen Bildpunkte auf:

Möglich wird dieser extreme ISO-Wert durch einen 2,26 Millionen Bildpunkte (2.000 x 1.128 Pixel) auflösenden CMOS-Sensor in Vollformatgröße. Dieser wurde laut Canon neu entwickelt und arbeitet mit einem Digic DV4-Bildprozessor zusammen. Als minimale Sensorempfindlichkeit werden ISO 800 angeboten. Die ME20F-SH nimmt Videos in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) mit 24 bis 60 Vollbildern pro Sekunde auf, zudem lassen sich auch kleinere Auflösungen bis hinab zu VGA wählen. Sollte einmal zu viel Licht vorhanden sein, lässt sich ein elektronisch gesteuerter ND-Filter mit drei bzw. sechs Blendenstufen verwenden.

Dass sich die Kamera an Profis richtet, lässt sich unter anderem an den Bildprofilen „Canon Log“ und „Wide DR“ erkennen, ebenso besitzt die Videokamera SDI-Ausgänge und Genlock. Als Objektive werden EF-Modelle aus der EF Cinema Serie verwendet, Objektive mit Motor lassen sich per Fernsteuerung bedienen. Wann die Canon ME20F-SH (10,2 x 11,6 x 11,3cm; 1.100g) verfügbar sein wird, ist noch offen. Auch der Preis steht noch nicht fest.