Der dkamera.de Vergleichstest: Superkompakte Systemkameras

Teil 1 von 2 des Tests der Panasonic Lumix DMC-GM1 und der Samsung NX mini

Spiegellose Systemkameras können durch den Wegfall des Spiegels sehr kompakt gebaut werden, zudem lassen sich auch kleine Objektive konstruieren. Viele Hersteller machen sich dies zunutze und bringen Systemkameras auf den Markt, die kaum größer als viele Kompaktkameras ausfallen. Wir wollen in diesem Test die kleinste Systemkamera von Panasonic, die Lumix DMC-GM1, und Samsungs neueste Systemkamera namens NX mini vergleichen.

Im ersten Teil unseres Vergleichstests werden wir dabei auf die Verarbeitung, die Bedienung und die Funktionen eingehen, die Bildqualität der beiden Kameras vergleichen und uns die Objektivauswahl sowie die Kitobjektive anschauen. Im zweiten Teil werden wir die Arbeitsgeschwindigkeit, die Displays, die Videofunktionen und die Erweiterbarkeit genauer betrachten. Zudem ziehen wir hier ein Fazit.

Zu unseren beiden Einzel-Testberichten gelangen Sie über folgende Links:

Testbericht der Panasonic Lumix DMC-GM1
Testbericht der Samsung NX mini

Verarbeitung/Bedienung/Funktionen:
Beim Gehäusematerial haben sich Panasonic und Samsung nur für leicht unterschiedliche Ansätze entschieden. Die Panasonic Lumix DMC-GM1 besitzt ein Gehäuse, das teilweise aus Magnesium gefertigt wurde und daher sehr hochwertig ausfällt. Ein Teil wurde zudem mit einem Lederimitat überzogen. Dies sorgt für eine angenehme Oberfläche. Die Samsung NX mini besteht zwar ebenfalls aus Metall, die hochwertige Oberseite des Gehäuses wird jedoch durch eine Vorder- und Rückseite aus Kunststoff getrübt. Schade: Beide Kameras verzichten auf der Vorderseite leider auf einen Handgriff. Daher liegt sowohl die Samsung NX mini als auch die Panasonic Lumix DMC-GM1 etwas unsicher in der Hand.

Ein paar – wenn auch nur relativ kleine – Unterschiede gibt es bei den Abmessungen und dem Gewicht der Kameragehäuse. Die GM1 wiegt ohne Objektiv gerade einmal 204g, die NX mini mit 195g sogar noch einen Tick weniger. Die NX mini ist mit gerade einmal 2,3cm zudem besonders flach gebaut, die GM1 mit 3cm etwas „dicker“. Dafür fällt diese mit 9,9 x 5,5cm (GM1) gegenüber 11 x 6,2cm (NX mini) ansonsten etwas kleiner aus.

Die Bedienung fällt mangels einer größeren Anzahl an Tasten recht ähnlich aus, die Panasonic Lumix DMC-GM1 bietet im direkten Vergleich jedoch noch etwas mehr Bedienmöglichkeiten. So kann man das Fotoprogramm mit einem extra Programmwählrad einstellen, einen Parameter über eine Fn-Taste auf der Oberseite schnell erreichen und zudem den Fokusmodus per Einstellrad wählen. Ebenso befindet sich ein weiteres Einstellrad auf der Rückseite. Diese Optionen hat die Samsung NX mini nicht zu bieten. Hier wird das Fotoprogramm per Mode-Taste verändert, weitere Einstellräder oder Fn-Tasten fehlen.

Ergänzt werden die „echten“ Tasten bei beiden Kameras von Touch-Tasten auf dem Display. Auch hier hat die Panasonic Lumix DMC-GM1 eine etwas größere Auswahl zu bieten. Allgemein besitzen beide Kameras recht kleine Tasten, dies konnte angesichts der kleinen Kameragehäuse verständlicherweise aber auch nicht anders realisiert werden.

Bei den Funktionen schneiden die Systemkameras recht ähnlich ab. Beide spiegellose Systemkameras bieten einen Kontrast-AF mit verschiedenen Fokusfeld-Optionen (Mehrfeld, Mitte, Touch-AF, …), einen Verschlusszeitenspielraum von 30 Sekunden bis zu 1/16.000 Sekunde und alle benötigten Fotoprogramme (PSAM, Vollautomatik, Szenen- und Kreativmodi). Bei der Panasonic Lumix DMC-GM1 wäre zudem beispielsweise noch der Intervallaufnahme-Modus zu erwähnen, der unter anderem Zeitrafferaufnahmen ohne Zubehör erlaubt.

Unser Sieger bei der Verarbeitung/Bedienung und den Funktionen: Die Panasonic Lumix DMC-GM1. Sie bietet insgesamt mehr Tasten und ist daher unter anderem besser für die manuelle oder halb automatische Belichtung geeignet. Auch bei der Funktionsvielfalt und dem Gehäuse liegt sie vorne.

Objektivangebot:
Bei der Lumix DMC-GM1 setzt Panasonic – wie bei allen seinen Systemkameras – auf das Micro-Four-Thirds-Bajonett. Damit lässt sich auf eine große Anzahl an Objektiven zurückgreifen, denn neben Panasonic bieten unter anderem auch Olympus und Sigma Objektive für diesen Bajonett-Typ an. Zudem gibt es eine längere Liste von weiteren Drittanbietern.

Ganz anders sieht es – zumindest aktuell noch – bei der Samsung NX mini aus. Diese wurde erst im Frühjahr 2014 vorgestellt und setzt auf ein komplett neues Bajonett namens NX-M. Aktuell werden mit dem Samsung NX-M 9-27mm F3,5-5,6 ED OIS und dem Samsung NX-M 9mm F3,5 ED dafür nur zwei Objektive angeboten. Mit dem NX-M 17mm F1,8 OIS soll zudem ein weiteres Objektiv Mitte des Jahres erscheinen.

Während man an der Panasonic Lumix DMC-GM1 somit den kompletten Brennweitenbereich von Ultraweitwinkel bis Supertele abdecken kann, muss man sich bei der Samsung NX mini aktuell mit dem Weitwinkel bis leichten Telebereich begnügen. Wer längere Brennweiten und auch lichtstärkere Objektive nutzen möchte, muss dafür NX-Objektive mit dem NX-M-Adapter adaptieren. Dieser Adapter arbeitet immerhin elektronisch, was unter anderem die Blendensteuerung und automatische Fokussierung ermöglicht. NX-Objektive nehmen aber natürlich mehr Platz als die sehr kompakten NX-M-Objektive ein.

Unser Sieger beim Objektivangebot: Mit klarem Vorsprung die Panasonic Lumix DMC-GM1.

Die Kit-Objektive:
Panasonic bietet die GM1 zusammen mit dem Lumix G Vario 12-32mm F3,5-5,6 OIS an. Dieses wurde zusammen mit der GM1 vorgestellt und fällt extrem kompakt aus. Es wiegt lediglich 74g und nimmt durch eine Parkposition besonders wenig Platz ein. Vor der ersten Bildaufnahme muss es deshalb aber auch erst einmal ausgefahren werden. Die kleinbildäquivalente Brennweite des 2,7-fach-Zooms liegt bei 24 bis 64mm, die größte Blendenöffnung bei F3,5-5,6. Das aus Kunststoff bestehende aber mit einem Metall-Bajonett ausgestattete Objektiv besitzt einen sehr leisen sowie schnellen Fokusmotor und einen optischen OIS-Bildstabilisator. Ein Fokusring fehlt leider. Die Bildecken fallen für ein Kitobjektiv scharf aus, eine Verzeichnung, chromatische Aberrationen und die Randabdunkelung lassen sich durch die kamerainterne Korrektur nahezu nicht erkennen.

Mit nur 71g ist das Samsung NX-M 9-27mm F3,5-5,6 ED OIS noch einmal 3g leichter als sein Pendant bei Panasonic. Das 3-fach-Zoom bietet eine kleinbildäquivalente Brennweite von 24 bis 73mm und ebenfalls eine Lichtstärke von F3,5 bis F5,6. Wie das Lumix G Vario 12-32mm F3,5-5,6 OIS lässt es sich in einer besonders kompakten Position „parken“. Leider fehlt auch hier ein Fokusring. Das Gehäuse besteht inklusive des Bajonetts aus Kunststoff, die Ausstattung ist durch den sehr schnellen und leisen Fokusmotor und den optischen Bildstabilisator aber gut. Sehr zu gefallen weiß die Abbildungsleistung, das Samsung NX-M 9-27mm F3,5-5,6 ED OIS bietet scharfe Bildränder und besitzt kameraintern korrigiert nahezu keine optischen Fehler (CAs, Verzeichnung, Randabdunkelung).

Unsere Wertung beim Kitobjektiv: Unentschieden.
Mit beiden Objektiven ist man für den Anfang gut ausgestattet.

Bildqualität:

Die Sensorgrößen im Vergleich:

Da beide Kameras unterschiedlich große Bildsensoren (MFT-Modelle sind fast doppelt so groß wie 1,0 Zoll-Modelle) besitzen, sind bereits anhand der technischen Daten Unterschiede zu erwarten. Die Panasonic Lumix DMC-GM1 verfügt über einen Micro-Four-Thirds-Sensor mit einer Größe von 17,3 x 13,0mm und 16 Megapixel Auflösung. Der ISO-Bereich des CMOS-Sensors reicht von ISO 200 bis 25.600 und bietet zudem eine Erweiterung nach unten auf ISO 125. Kleiner, aber höher aufgelöst, ist das 13,2 x 8,8mm große CMOS-Modell der Samsung NX mini. 

Der rückwärtig belichtete Bildwandler löst 20 Megapixel auf und bietet Sensorempfindlichkeiten von ISO 160 bis ISO 12.800, sowie 25.600 per Erweiterung. Bei der Bildqualität schneiden beide Modelle trotz der unterschiedlichen Sensoren – bis auf sehr hohe Sensorempfindlichkeiten – recht ähnlich ab. Bis etwa ISO 800 lässt sich quasi kein Unterschied erkennen, beide Kameras liefern detailreiche Aufnahmen mit nahezu keinem Bildrauschen. Bei ISO 1.600 lässt sich dann ein erster Abfall bei der Detailwiedergabe erkennen, dieser ist aber nur minimal.

ISO 3.200 lassen die Detailwiedergabe bei der NX mini deutlich einbrechen, hier greift die Rauschreduzierung sichtbar ein. Von der GM1 werden noch etwas mehr Details aufgelöst. ISO 6.400 sorgen dann auch bei der GM1 für eine sichtbare schlechtere Bildqualität, die Aufnahmen der NX mini werden allerdings nochmals deutlich stärker weichgezeichnet. ISO 12.800 und 25.600 lassen sich bei beiden Kameras kaum mehr verwenden, die GM1 schneidet aber sichtbar besser ab. Ab ISO 6.400 liegt der Unterschied bei einer halben bis einer ISO-Stufe.

Unser Sieger bei der Bildqualität: Die Panasonic Lumix DMC-GM1, denn ihre High-ISO-Fähigkeiten sind doch noch etwas besser. Beide Kameras liefern für ihre Größe aber auf jeden Fall eine sehr gute Bildqualität.

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests mit der Panasonic Lumix DMC-GM1 und der Samsung NX Mini gehen wir auf die Geschwindigkeit, die Videofähigkeiten und die Erweiterbarkeit der beiden spiegellosen Systemkameras ein.

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