Die Actionkamera GoPro HERO+ im Test (Teil 1)

Teil 1 von 2: Die technischen Daten und die Bedienung der Actionkamera im Überblick

Die GoPro-Kameras haben das Segment der Actionkameras geprägt. Während die meisten GoPro-Modelle allerdings im oberen Preisbereich angesiedelt sind, gibt es nur wenige günstigere Actionkameras des amerikanischen Herstellers. Eine davon ist die erst im Herbst 2015 vorgestellte GoPro Hero+, die sich über dem Einsteigermodell GoPro HERO einsortiert. Wir haben die Actionkamera einem ausführlichen Test unterzogen und werden in diesem Testbericht unsere Eindrücke zur Kamera schildern.

Die technischen Daten:
Fast alle GoPro-Kameras werden seit jeher mit einem wasserdichten Zusatzgehäuse ausgeliefert. Dieses dürfte ein Grund sein, warum die GoPro-Modelle als vielfältig einsetzbare Actionkameras bekannt sind. Nicht nur an Land oder in der Luft arbeiten diese problemlos, sondern auch unter Wasser. Während sich das Gehäuse bei vielen GoPro-Kameras allerdings von der Kamera trennen lässt, ist dies bei der HERO+ nicht der Fall. Auf den ersten Blick würde man das allerdings nicht vermuten, denn auch die HERO+ ist im üblichen Kameradesign der GoPro-Modelle gehalten.

Rein optisch ähnelt die HERO+ den klassischen GoPro Kameras:

Bei deren Gehäuse lässt sich allerdings nur noch die rückwärtige Tür öffnen. Herausnehmen kann man die Kamera nicht mehr. In der Praxis ist das zwar kein K.O.-Kriterium, wird aber beispielsweise das Gehäuse beschädigt, steht man vor einem Problem.

Das Gehäuse der HERO+ lässt sich öffnen, die Kamera kann aber nicht entnommen werden:

Auch in anderen Punkten unterscheidet sich die HERO+ von den höherwertigen Modellen. Dies gilt unter anderem auch für den Akku (1.160mAh; Aufnahmezeit bei 1080p60 und deaktiviertem WLAN laut GoPro rund zwei Stunden), dieser lässt sich nicht tauschen. Im produktiven Einsatz kann dies ein größeres Ärgernis sein. Eingespart wurde zudem der HDMI-Port. Somit ist als einzige Kabelschnittstelle ein Micro-USB-Port vorhanden, über diesen wird die Actionkamera auch aufgeladen. Drahtlos kann der Austausch der Daten per WLAN erfolgen.

Der Akku ist fest verbaut, aufgeladen wird er per Micro-USB:

Unter dem Micro-USB-Port befindet sich der microSD-Slot für die Speicherkarte:

Zum Speichern der Bilder und Videos ist ein microSD-Kartenslot vorhanden (maximale Kartengröße 64GB). Bei den Abmessungen fällt die HERO+ nicht mehr aus der Reihe, mit rund 7,0 x 6,0 x 3,9cm gibt es keine nennenswerten Unterschiede zu den anderen HERO-Kameras (mit Gehäuse). Die Option, die Kamera herauszunehmen und dadurch die Abmessungen zu reduzieren, fällt aber eben weg. Als Gewicht messen wir nicht allzu schwere 140g.

Auf der Vorderseite liegen zwei LEDs, die hier rot aufleuchtende signalisiert die Aufnahme:

Das Kameragehäuse besteht wie üblich aus Kunststoff, mit einer maximalen Tauchtiefe von 40m sollte es selbst für geübte Taucher mehr als ausreichend sein. Geöffnet wird es mit dem von anderen Gehäusen bekannten Klappmechanismus, die Tür ist mit einer Gummierung abgedichtet. LEDs besitzt die HERO+ insgesamt drei. Die Untere auf der Vorderseite sowie die rückseitige LED (leuchten jeweils rot) signalisieren die Aufnahme, die obere LED auf der Vorderseite (leuchtet blau) zeigt die WLAN-Aktivität an.

Der Bildwandler der Actionkamera löst 3.264 x 2.448 Pixel auf, dies entspricht acht Megapixel. Vermutlich kommt der gleiche Bildsensor wie bei der GoPro HERO4 Session (Testbericht) und der GoPro HERO+ LCD zum Einsatz. Serienaufnahmen sind mit zehn Bildern in zwei Sekunden möglich, Aufnahmen für Zeitraffer können in Abständen von 0, 5, 1, 2, 5, 10, 30 und 60 Sekunden festgehalten werden. Als Bildauflösung lassen sich generell nur acht Megapixel wählen, das Bildfeld bleibt auf „Wide“, also ultraweit beschränkt.

Eine der drei Tasten der HERO+ befindet sich auf der Oberseite:

Eine weitere an der linken Kameraseite und eine auf der Vorderseite:

Auch bei den Videooptionen zeigt sich, dass die HERO+ von GoPro nur als Einsteigerkamera gesehen wird. Videos lassen sich maximal in Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) festhalten, hier sind 60, 50, 30 und 25 Vollbilder pro Sekunde möglich. In HD-Auflösung, also 1.280 x 720 Pixel, lassen sich 60 und 50 Vollbilder pro Sekunde speichern. Dies gilt dabei sowohl für das ultraweite Bildfeld als auch die SuperView-Option. Weitere Auflösungen und Bildraten werden nicht angeboten. Dies ist doch etwas schade, denn beispielsweise 120 Vollbilder pro Sekunde können schöne Zeitlupeneffekte möglich machen. Mit der 1080p60 bzw. 1080p50-Option lassen sich jedoch die allermeisten Projekte realisieren. Als einzige Belichtungsoption hat die HERO+ die Spotbelichtungsmessung zu bieten, eine Auto-ISO-Begrenzung gibt es nicht. Ebenso hat die Actionkamera keinen ProTune-Modus für höhere Datenraten oder einen Auto-Low-Light-Modus. Die Optionen halten sich also in engen Grenzen. Beim Objektiv setzt GoPro auf eine Blende von F2,8, zur Brennweite gibt es nur in den Exif-Informationen eine Angabe von 3mm. Der Weitwinkelbereich ist auf alle Fälle groß genug, außerhalb des Bildzentrums zeigen sich typische Fisheye-Verzeichnungen.

Auf der Vorderseite liegt wie bei allen GoPro-Kameras ein Kontroll-LCD:

Bedienung:
Bedient wird die GoPro HERO+ wie alle GoPro-Modelle ohne zusätzliches Display auf der Rückseite. Ein kleines monochromes LCD (circa 1,6 x 1,4cm groß) auf der Vorderseite erlaubt das Verändern von Einstellungen, zur Bildkontrolle ist es nicht geeignet. Die Steuerung der Actionkamera erfolgt über drei jeweils aus Metall bestehende Tasten. Die Taste auf der Oberseite dient zur Aufnahme von Bildern, dem Starten sowie Stoppen von Videos und der Bestätigung im Menü. Bei der vorderen Taste handelt es sich um den Ein- und Ausschalter (langes Drücken), ebenso wird damit auch durch das Kameramenü navigiert sowie zwischen den Aufnahmemodi gewechselt (kurzes Drücken).

Über das monochrome LCD lassen sich alle Einstellungen ablesen:

Wer die Optionen aufrufen möchte, muss dafür die Tasten an der linken Kameraseite (von vorne gesehen) drücken. Jeder Aufnahmemodus (Video, Foto, Burst und Timelapse) besitzt ein eigenes Menü, in dem die Aufnahme konfiguriert werden kann. Hier wird beispielsweise beim Videomodus die Auflösung und Bildrate eingestellt. Im Setup-Menü lassen sich zudem allgemeine Einstellungen (z. B. WLAN ein und ausschalten) treffen. Die Bedienung über die Tasten und das kleine Display ist natürlich nicht wirklich komfortabel, in der Praxis funktioniert es jedoch recht gut, wenn nicht zu viele Parameter verändert werden sollen. Sobald mehrere Einstellungen verändert werden müssen, lohnt es sich, die GoPro-App zu verwenden.

Die App:
In der App muss die GoPro HERO+ einmal eingerichtet werden, danach ist eine schnelle Verbindungsaufnahme möglich. Die App kommt in dieser Ausführung auch bei anderen GoPro-Modellen zum Einsatz und bietet ein Livebild mit zahlreichen Aufnahmeinformationen sowie auch einen Ein- und Ausschalter für die Actionkamera. Ebenso kann man in der App den Aufnahmemodus wählen sowie verschiedene Einstellungen vornehmen. Wie bereits im Kameramenü lassen sich unter anderen die Auflösung und die Bildrate (jeweils bei Video) vorgeben. Zudem kann man die Intervallaufnahme konfigurieren oder auch die Spotbelichtungsmessung aktivieren.

Die GoPro-App hat unter anderem eine Liveansicht zu bieten:

Alle Einstellungen können komfortabel und schnell vorgenommen werden:

Dass es sich bei der App um eine bei allen GoPro-Kameras zum Einsatz kommende Version handelt, lässt sich an verschiedenen Parametern erkennen, die zwar vorhanden sind, aber keinerlei Optionen zu bieten haben. Hier sind z. B. das Field of View bei Videos und die Bildgröße von Fotos zu nennen. Kritisch muss man dies nicht unbedingt sehen, der Aufwand diese Punkte nur bei der HERO+ aus der App zu streichen, wäre wohl zu groß gewesen. Zu den Setup-Einstellungen im Menü gehören unter anderem die Konfiguration der LEDs oder des Videoformats.

Die App erlaubt zudem das Betrachten der gespeicherten Aufnahmen:

Des Weiteren ist es natürlich auch möglich, die auf der Speicherkarte abgelegten Dateien zu betrachten und diese (in zwei Auflösungen) auf das Mobilgerät herunterzuladen.

Im zweiten Teil unseres Testberichts der GoPro HERO+ werden wir auf das mitgelieferte Zubehör und die Bildqualität der Actionkamera eingehen.

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