Die YI 4K Plus Actionkamera im Test (Teil 2)

Teil 2 von 2: Bedienung, App und Bildqualität

Nachdem wir im ersten Teil des Testberichts der YI-4K+-Actionkamera die technischen Daten und das Zubehör unter die Lupe genommen haben, gehen wir jetzt auf die Bedienung und die Bildqualität ein. Zudem ziehen wir ein Fazit und stellen Beispielfotos und -videos in voller Auflösung zum Download zur Verfügung.

Die Bedienung:Die Bedienung der Actionkamera ist denkbar einfach. Da die YI 4K+ lediglich über eine Hardware-Taste verfügt, müssen alle Eingaben über das Touchdisplay auf der Rückseite erfolgen. Dieses erkennt das Tippen der Finger sehr zuverlässig, große Schaltflächen verhindern das Drücken falscher Tasten.

Die Taste auf der Oberseite dient durch das längere Gedrückthalten als Ein- bzw. Ausschalter, im Betrieb werden Videos gestartet sowie gestoppt und Fotos aufgenommen.

Abseits des Touchscreens besitzt die Actionkamera nur ein einziges Bedienelement:

Die App:
Actionkameras lassen sich heutzutage standardmäßig kabellos steuern, dafür bieten die meisten Hersteller passende Apps an. YI nennt diese schlicht YI-Action-Camera-App, damit werden auch alle anderen Modelle des Herstellers gesteuert. Zur Verbindungsaufnahme wechselt man zuerst in das Einstellungsmenü der Kamera und aktiviert dort die WLAN-Übertragung.

Die App leitet sehr komfortabel durch den Verbindungsprozess:

Die Liveansicht mit verschiedenen Optionen:

Danach wird die App gestartet und kann direkt mit der Kamera verbunden werden. Das Programm übernimmt jedoch nicht nur die Fernsteuerung, auch Firmware-Updates werden darüber realisiert. Die YI-App verfügt über eine kaum verzögerte Liveansicht mit ausreichend hoher Auflösung, oberhalb und unterhalb des Bildes stehen diverse Einstellungen zur Verfügung. Unter anderem lässt sich die Ansicht drehen, die automatische Verzeichnungskorrektur aktivieren und ein Raster einblenden. Zudem gibt es jede Menge Bildoptionen. Hier sind als Beispiele die Auflösung und Bildrate der Videos, die Belichtungszeit, das Bildfeld und die Belichtungsmessmethode zu nennen. Darüber hinaus sind der ISO-Wert, die Belichtungskorrektur und auch der Bildstil (YI Color oder Flat) beeinflussbar. Weitere Einstellungen betreffen generelle Parameter wie die Kompression oder die Nachschärfung. Zu den Geräteeinstellungen gehören unter anderem die Lautstärke des Bestätigungstons, die LED-Lichter-Optionen und das Auslesen der Firmware-Version.

An Einstellungsmöglichkeiten mangelt es nicht:

Auch auf die Belichtung lässt sich unter anderem Einfluss nehmen:

Fotos und Videos lassen sich über zwei große Touchbuttons starten, daneben steht der Aufnahmemodus (z. B. Einzelbild, Burst-Aufnahme oder Zeitraffer) zur Wahl. Die Wiedergabeansicht erlaubt das Betrachten und Bearbeiten der aufgenommenen Fotos sowie Videos. Die App hat damit alle Optionen zu bieten, die erwartet werden dürfen.

Der Wiedergabemodus mit diversen Bearbeitungsmöglichkeiten

Bildqualität der Fotos:
Die YI 4K+ speichert Bilder in der maximalen Sensorauflösung von 12 Megapixel. Die Aufnahmen sind bei guten Lichtverhältnissen detailreich, ohne Vergrößerung lässt sich kein Bildrauschen erkennen. Allzu stark sollte man in die Bilder allerdings nicht hineinzoomen, dann machen sich eine sichtbare Körnung und eine durchaus stärkere Nachschärfung bemerkbar. Wer seine Aufnahmen nachträglich stärker bearbeiten möchte, kann zusätzlich zu JPEG-Bildern auch RAW-Aufnahmen speichern.

Schlechte Lichtverhältnisse waren und sind kein Metier für Actionkameras. Damit das Bildrauschen nicht zu stark ausfällt, kommt eine Rauschreduzierung zum Einsatz, die feine Details vernichtet. Das Bildrauschen ist dafür tatsächlich kaum auffällig. In der Praxis würden wir Aufnahmen in dunklen Umgebungen trotzdem vermeiden.

Bildqualität der Videos:Da die YI 4K+ eine Actionkamera der High-End-Klasse ist, haben Käufer natürlich gehobene Ansprüche. In 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) mit 60 Vollbildern pro Sekunde speichert die Kamera detailreiche Aufnahmen, die Qualität der mit 100Mbit/s gespeicherten Dateien fällt aus unserer Sicht sehr gut bis exzellent aus. Dank der hohen Bildrate lassen sich sogar bewegte Motive flüssig einfangen.

Alternativ kann man sich (bei der Videobearbeitung per Computer) für das Anwenden eines leichten Zeitlupeneffekts entscheiden. In 2,7K-Auflösung besitzen die Videos 2.720 x 1.520 Pixel, die höchste Bildrate liegt bei 60 Vollbildern pro Sekunde. Die geringere Auflösung lässt feine Details verschwinden, grundsätzlich wissen die Aufnahmen trotzdem zu gefallen. Da in 4K die identische Bildrate erreicht wird, ergibt es aus unserer Sicht allerdings wenig Sinn, 2.720 x 1.520 Pixel zu wählen.

In Full-HD sieht dies schon anders aus. Hier kann der Benutzer bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde einstellen. Damit sind bis zu fünffache Zeitlupen realisierbar. Dafür muss man mit einer sichtbar schlechteren Detailzeichnung leben. Noch geringere Auflösungen würden wir trotz einer weiteren Verdopplung der Bildrate auf 240 Vollbilder pro Sekunde (bei 1.280 x 720 Pixel oder 848 x 480 Pixel) nicht einstellen. Hier lässt die Bildqualität zu deutlich nach, die Aufnahmen sind kaum mehr brauchbar.

Beispielaufnahmen der YI 4K+ Actionkamera:

Unbearbeitete Beispielbilder (JPEG):

JPEG+RAW-Aufnahmen:

Unbearbeitete Beispielvideos der YI 4K+. Diese sind, soweit nicht anders angegeben, mit dem weiten Bildfeld sowie dem Standard-Farbprofil YI Color entstanden:

Links eine Aufnahme in 4K60p, rechts in 2,7K30p:

Links eine Aufnahme in 1080p120, rechts in 720p240:

Links eine Aufnahme in 1080p60 (mittel), rechts in 1080p60 (eng):

Links eine Aufnahme in 4K60p (Flat Color), rechts in 4K50p:

Unser Fazit:
Die YI 4K+ ist eine Actionkamera der Oberklasse, die in vielen Punkten auf einem Niveau mit dem Klassenprimus GoPro HERO6 Black (Testbericht) liegt. Beide Kameras nehmen Videos in 4K-Auflösung mit 60 Vollbildern pro Sekunde auf, so dass sich Zeitlupenaufnahmen realisieren lassen oder bewegte Motive ohne störende Ruckler einzufangen sind. Bei geringeren Auflösungen hält die YI 4K+ dann allerdings nicht mehr mit, hier speichert die Kamera von GoPro doppelt so viele Bilder.

Und wie schlägt sich das HERO6-Pendant bei der Bildqualität? Sehr gut, mit dem Klassenprimus kann sie trotzdem nicht ganz mithalten. Dafür müssten die Aufnahmen noch ein wenig detailreicher ausfallen. Auch die Bilder und Videos der YI 4K+ wissen aber sehr zu gefallen, die Qualität ist in 4K-Auflösung sehr gut bis exzellent und bis Full-HD gut. Geringe Auflösungen sind dagegen zu vermeiden.

Die YI 4K+ überzeugt mit einer sehr guten Leistung in fast allen Punkten:

Pluspunkte sammelt die Actionkamera mit ihrer elektronischen Bildstabilisierung. Diese arbeitet sehr effizient und reduziert Verwacklungen auch bei Aufnahmen im Gehen deutlich. Die Bedienung ist über den großen und hoch aufgelösten Touchscreen sehr einfach, Eingaben werden sofort erkannt und ausgeführt. Beim Einsatz in einem Gehäuse steht leider nur noch eine Taste zur Verfügung. Hier wäre eine andere Lösung besser.

Unser Testurteil:

Unsere Sonderauszeichnung:

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