FujiFilm X-A3 und Olympus PEN E-PL8 im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegellose Systemkameras der Einsteigerklasse


Links sehen Sie die FujiFilm X-A3, rechts die Olympus PEN E-PL8.

Nachdem wir uns im zweiten Teil unseres Vergleichs der FujiFilm X-A3 und der Olympus PEN E-PL8 das Objektivangebot, die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit angesehen haben, vergleichen wir jetzt die Funktionen und Features, die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit.

Funktionen und Features:
Viele Funktionen und Features würde man bei Digitalkameras der Einsteigerklasse nicht erwarten, unsere beiden Vergleichsmodelle haben aber durchaus etliche Funktionen zu bieten. Beginnen wir bei den Fotoprogrammen: Neben einer Vollautomatik stehen jeweils verschiedene Szenenmodi sowie Filtereffekte zur Verfügung.

Bei der PEN E-PL8N sind jeweils deutlich mehr zu finden, die X-A3 erlaubt dagegen die Filmsimulation. Diese simuliert den Look analoger Filme, unter anderem steht der FujiFilm Velvia oder Classic Chrome zur Wahl. Wer die Belichtung nicht der Kamera überlassen, sondern selbst vornehmen möchte, nutzt jeweils die PSAM-Modi. Die X-A3 verfügt des Weiteren über einen Custom-Modus. Hier lassen sich verschiedene Einstellungen abspeichern und können schnell abgerufen werden. Die E-PL8 hat keinen Custom-Modus zu bieten, verschiedene Einstellungen lassen sich jedoch über die Myset-Optionen abspeichern. Diese sind unter anderem auch über das Programmwählrad zu erreichen, wenn dafür ein anderes Programm überschrieben wird.

setzt sich von der DSLM von FujiFilm aber mit einem Programm zum Aufnehmen von Collagen ab.

Das Quickmenü der FujiFilm X-A3:

FujiFilm X-A3.

Das Quickmenü der Olympus PEN E-PL8:

Olympus PEN E-PL8.

Die Autofokussysteme beider spiegellosen Systemkameras verwenden zum Scharfstellen die Kontrastmessung; die Phasendetektion wird nicht unterstützt. Während bei der E-PL8 genau 81 Messfelder (9 x 9 Raster) zur Verfügung stehen, hat die X-A3 genau 77 Messfelder (7 x 11 Raster). In der Praxis ergeben sich dadurch keine größeren Unterschiede, die X-A3 hat jedoch mehr zusätzliche Optionen zu bieten. Zum einen ist das Messfeld in fünf Größen konfigurierbar, bei der PEN E-PL8 funktioniert das nur in zwei Größen. Des Weiteren erlaubt die X-A3 die Wahl einer in der Größe konfigurierbaren AF-Zone. Darauf muss der Fotograf bei der Kamera von Olympus verzichten.
Beim manuellen Fokussieren wird die Arbeit von einem Peaking und einer Displaylupe erleichtert, die automatische Gesichtserkennung wird jeweils angeboten. Hier gibt es keine Unterschiede.

Die Belichtungszeit wird bei beiden Systemkameras standardmäßig von einem mechanischen Schlitzverschluss geregelt, dieser arbeitet bis zu 1/4.000 Sekunde. Kürzere Belichtungszeiten sind mit der E-PL8 nicht möglich. Bei der X-A3 steht dafür der elektronische Verschluss (bis zu 1/32.000 Sekunde) zur Verfügung. Damit arbeitet die X-A3 als Bonus völlig lautlos, zudem werden Verwacklungen durch den Verschlussvorhang verhindert. Beim Einsatz des elektronischen Verschlusses sind jedoch auch dessen Nachteile (möglicherweise Auftreten von Banding-Artefakten bei Kunstlicht oder Rolling-Shutter-Effekt bei bewegten Motiven) zu bedenken.

Der Sensor der E-PL8 ist beweglich gelagert und gleicht Verwacklungen aus:

Olympus PEN E-PL8.

Bei längeren Belichtungszeiten ist dagegen die E-PL8 im Vorteil. Neben herkömmlicher Langzeitbelichtung unterstützt diese die sogenannte Live-Composite-Aufnahme. Diese addiert mehrere Belichtungen zu einem Bild. Dadurch lassen sich besondere Effekte erzielen.

Bei den Belichtungsmessmethoden hat die PEN E-PL8 das größere Angebot zu bieten: Neben der ESP- und der mittenbetonten Messung kann man sich für die Spot- sowie die Highlight- und Schattenmessung entscheiden. Bei der X-A3 stehen die Mehrfeld-, die Integral- und die Spotmessung zur Wahl.

Ein Vorteil der E-PL8 ist der vorhandene Bildstabilisator im Kameragehäuse. Dadurch lassen sich alle angesetzten Objektive, auch ältere Modelle, stabilisieren.

Unsere Wertung bei den Funktionen und Features: Unentschieden.

Videoaufnahme:
FujiFilm und Olympus gehören zu den Kameraherstellern, die erst vergleichsweise spät ihren Fokus auf die Videofunktionen gelegt haben. Während die höherklassigen Modelle bereits über sehr üppig ausgestattete Videofunktionen verfügen, ist dies bei den Einsteigerkameras noch nicht der Fall. Die FujiFilm X-A3 zeichnet Videos in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) mit 60, 50 oder 24 Vollbildern pro Sekunde auf, in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) werden die identischen Bildraten angeboten. Bei der Olympus PEN E-PL8 kann sich der Nutzer nur für 30 Vollbilder pro Sekunde entscheiden, diese Bildrate steht bei Full-HD-, HD- und SD-Auflösung zur Wahl. Beide Kameras unterstützen somit keine „modernen“ 4K-Videos oder besonders hohen Bildraten. Die FujiFilm X-A3 nimmt mit 50 oder 60 Vollbildern pro Sekunde in Full-HD immerhin auch bewegte Motive flüssig auf. Mit den 30 Vollbildern pro Sekunde der Kamera von Olympus kommt man zwar aus, dem Stand der Technik entspricht diese Bildrate bei Full-HD- oder HD-Auflösung aber nicht mehr.

Video-Bildqualitätsvergleich bei 1.920 x 1.080 Pixel:

Die Bildqualität der FujiFilm X-A3 ist gut, feine Details werden ordentlich wiedergegeben. Die Olympus PEN E-PL8 kann Details noch ein wenig besser wiedergeben, hier zeigt sich allerdings auch ein stärkerer Cropeffekt. Dieser verhindert bei einem Standardobjektiv echte Weitwinkelaufnahmen.

Bei den weiteren Optionen haben beide Hersteller nicht gespart. Sowohl mit der X-A3 als auch der E-PL8 lässt sich manuell sowie halbautomatisch belichten, eine Vollautomatik gibt es natürlich ebenfalls. Die automatische Scharfstellung funktioniert während Videos oftmals recht gut, ab und zu fokussieren die Kameras aber unnötigerweise nach. Für den Ton sind beide Kameramodelle mit einem Stereomikrofon ausgestattet, die Tonpegelung ist bei der X-A3 in vier Stufen und bei der E-PL8 in 21 Stufen möglich. Für ein externes Mikrofon besitzt nur die Systemkamera von Olympus einen Anschluss. Dafür muss jedoch zuerst das Mikrofonadapter-Set „SEMA-1“ nachgerüstet werden. Dieses rüstet über den Zubehörschuh einen 3,5mm Klinkeneingang nach.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die FujiFilm X-A3.

Die Anschlüsse für die Kabelschnittstellen liegen jeweils in einem Fach auf der rechten Seite:

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Kameras der Einsteigerklasse bieten in aller Regel recht wenige Erweiterungsmöglichkeiten. In aller Regel bedeutet jedoch auch, dass es Ausnahmen gibt. Eine solche stellt die Olympus PEN E-PL8 dar. Diese besitzt unter dem Blitzschuh einen speziellen Zubehörport und ist daher sowohl um einen elektronischen Sucher als auch um ein Mikrofon zu erweitern. Durch den Blitzschuh auf der Oberseite lassen sich außerdem externe Blitzgeräte verwenden. Diese sind grundsätzlich auch nötig, wenn das Motiv aufgehellt werden soll. Olympus hat aufgrund der kompakten Abmessungen der Kamera auf einen integrierten Blitz verzichtet, ein kleiner Aufsteckblitz (Modell „4FS1“) wird jedoch mitgeliefert.

Der Aufsteckblitz der PEN E-PL8 kann für den Transport nach unten geklappt werden:
Olympus PEN E-PL8.

Die FujiFilm X-A3 verfügt ebenso über einen Blitzschuh, durch einen kleinen eingebauten Blitz muss man allerdings nicht zwingend zu einem externen Modell greifen. Weitere spezielle Schnittstellen sind bei der DSLM von FujiFilm nicht vorhanden. Beide Kameras verfügen jedoch noch über einen USB-Port und einen HDMI-Ausgang. Über USB wird jeweils der Anschluss einer Fernbedienung ermöglicht, die Bildausgabe erfolgt per HDMI.

Die drahtlose Datenübertragung realisieren beide Kameramodelle mittels WLAN. Dieses wird im Kameramenü gestartet, die kabellose Steuerung und Datenübertragung sind unter anderem per App möglich. Die Apps können jeweils für Android sowie iOS heruntergeladen werden und nennen sich FujiFilm Camera Remote und Olympus Image Share.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die Olympus PEN E-PL8.

Beide Kameramodelle haben trotz Einsteigerklasse eine ordentliche Ausstattung zu bieten:

Links sehen Sie die FujiFilm X-A3, rechts die Olympus PEN E-PL8.

Unser Fazit:
Am Ende unsere Vergleichstests der FujiFilm X-A3 (Testbericht) und der Olympus PEN E-PL8 (Testbericht) sehen wir die Kamera von FujiFilm leicht vorne. Die X-A3 setzt sich vor allem in puncto Bildqualität ab, durch ihren größeren und um 50 Prozent höher aufgelösten Sensor gibt sie deutlich mehr Details wieder. Das gilt bei Tag sowie bei Nacht. Das Bildrauschen hat die Kamera von FujiFilm darüber hinaus viel besser im Griff. Während wir ISO 3.200 mit der E-PL8 nicht überschreiten würden, ist ISO 6.400 mit der X-A3 durchaus noch nutzbar. In Front sehen wir die X-A3 des Weiteren bei der Videoaufnahme. Es lässt sich anders als bei der E-PL8 zwar kein externes Mikrofon anschließen, die X-A3 unterstützt aber eine höhere Bildrate und zeichnet die Videos mit einer besseren Bildqualität auf.

Die Abmessungen beider Gehäuse sind ähnlich, die Objektive der E-PL8 teilweise deutlich kleiner:

Links sehen Sie die FujiFilm X-A3, rechts die Olympus PEN E-PL8.

Die Olympus PEN E-PL8 überzeugt bei der Erweiterbarkeit mehr, neben dem erwähnten Mikrofon kann bei dieser auch ein Sucher nachgerüstet werden. Externe Blitzgeräte sind bei beiden Kameramodellen über einen Zubehörschuh aufsteckbar, ein integrierter Blitz ist nur bei der X-A3 vorhanden. Beim Display sehen wir beide Modelle gleichauf: Die hoch aufgelösten LCDs überzeugen durch große Einblickwinkel und die schwenkbare Lagerung.

Per Touch sind zudem – wenn auch nur eingeschränkt – Eingaben möglich. Der Punkt für das Gehäuse geht wieder an die Kamera von Olympus, durch den Einsatz von Metall fällt dieses hochwertiger als bei der X-A3 von FujiFilm aus. Des Weiteren besitzt die E-PL8 mehr frei belegbare Tasten, die X-A3 dafür ein zusätzliches Einstellrad. Dies macht die manuelle Belichtung mit der Kamera von FujiFilm besonders komfortabel.

Am Ende liegt die FujiFilm X-A3 vor allem wegen ihrer hervorragenden Bildqualität vorne:

Links sehen Sie die FujiFilm X-A3, rechts die Olympus PEN E-PL8.

Was die Arbeitsgeschwindigkeit anbelangt, gibt es mehrere Unterschiede. Die E-PL8 nimmt mehr Bilder pro Sekunde auf, erlaubt längere Aufnahmeserien und fokussiert deutlich schneller. Die X-A3 ist dafür schneller eingeschaltet. Für die Olympus-Kamera spricht wiederum der im Kameragehäuse integrierte Bildstabilisator, die X-A3 von FujiFilm punktet mit ihrem elektronischen Verschluss sowie den AF-Optionen. Bei den Fotoprogrammen ergibt sich insgesamt gesehen ein Gleichstand, als besonderen Modus muss die Live-Composite-Aufnahme der PEN E-PL8 erwähnt werden.

Unser Testsieger:

Beim Objektivangebot liegt die Olympus PENE-PL8 durch das MFT-Bajonett vorne, deren kleinerer Sensor erlaubt des Weiteren kompaktere Objektivabmessungen. Das Kit-Objektiv M.Zuiko Digital ED 14-42mm F3,5-5,6 EZ fällt als Beispiel besonders kompakt aus, das Fujinon XC 16-50mm F3,5-5,6 OIS II überzeugt dafür mit einer besseren Bildqualität und dem aus unserer Sicht optimaleren Brennweitenbereich. Einen klaren Sieger hat unser Vergleich somit nicht hervorgebracht, beide Kameras wissen für Modelle der Einsteigerklasse zu gefallen.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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Sie schreiben: "Die E-PL8 hat …

Sie schreiben: "Die E-PL8 hat keinen Custom-Modus zu bieten." Ich wiederhole: Doch!!

Vielen Dank für Ihren Hinweis, …

Vielen Dank für Ihren Hinweis, wir werden dies prüfen und gegebenenfalls korrigieren.

Hallo, Sie haben recht, dass …

Hallo, Sie haben recht, dass über die Myset-Optionen von Olympus eigene Einstellungen abgespeichert werden können. Allerdings würden wir diese nicht als ganz klassische Customprogramme bezeichnen, da die Optionen nur über „Umwege“ zu erreichen sind. Eine Lösung mit „echten“ Custom-Modi, wie sie Olympus mittlerweile verwendet, ist aus unserer Sicht besser. Wir haben den Text mit den zusätzlichen Informationen aber noch einmal ergänzt.

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