FujiFilm X-H1 und Sony Alpha 7 III im Duell (Teil 1)

Teil 1 von 3: Spiegellose Systemkameras der Semi-Profi-Klasse


Links sehen Sie die FujiFilm X-H1, rechts die Sony Alpha 7 III.

Sony und FujiFilm sind die beiden Hersteller, die das spiegellose Segment der Kameras mit größeren Sensoren schon etwas länger „aufmischen“. Von Canon oder Nikon hört man hier aktuell nur wenig. Im folgenden Vergleichstest nehmen wir zwei DSLMs der Semi-Profi-Klasse unter die Lupe, die sowohl für ambitionierte Amateure als auch Fotografen mit professionellen Ansprüchen interessant sind.

Zu unseren beiden Einzeltestberichten gelangen Sie über folgende Links:
Testbericht der FujiFilm X-H1
Testbericht der Sony Alpha 7 III

Unterschiede der Kandidaten als Entscheidungshilfe beim Kauf:

Abmessungen/Verarbeitung/Bedienung:
Spiegellose Systemkameras sind kleiner und leichter als Spiegelreflexkameras – das wurde beim Erscheinen der ersten DSLMs als größter Vorteil der neuen Kameras bezeichnet. Und das stimmt natürlich. DSLMs sind durch den fehlenden Spiegel kleiner zu bauen, sofern der Hersteller dies umsetzt. Es gibt durchaus gute Gründe, warum Kameras größer und eventuell auch schwerer konstruiert werden.

Sie können dadurch robuster sein und zusätzlich einen besser festzuhaltenden Griff besitzen. Beide Gründe bewegten FujiFilm dazu, das neue spiegellose Flaggschiff X-H1 deutlich voluminöser als die bisherigen Modelle ausfallen zu lassen. Und auch Sony hat seine Vollformat-DSLMs seit dem ersten Modell vergrößert.

Die X-H1 besitzt ein deutlich größeres Kameragehäuse als die 7 III:

Links sehen Sie die FujiFilm X-H1, rechts die Sony Alpha 7 III.

Im direkten Vergleich fällt die X-H1 mit Abmessungen von 14,0 x 9,7 x 8,6cm trotzdem eine ganze Ecke größer als die Alpha 7 III mit 12,7 x 9,6 x 7,4cm aus. Das spiegelt sich obendrein im Griff wider, welcher der Hand etwas mehr Platz bietet. Für größere Hände lässt sich bei der 7 III die Griffverlängerung GP-X1EM oder der Batteriegriff VG-C3EM erwerben. Die X-H1 kann ebenfalls mit einem Batteriegriff erweitert werden, das Modell VPB-XH1 nimmt wie der VG-C3EM zwei Akkus auf. Zudem ergänzt er einen Kopfhörerausgang, verlängert die 4K-Videoaufnahme von 15 auf 30 Minuten und erhöht die Bildrate mit mechanischem Verschluss von 8 auf 11 Fotos pro Sekunde.

Beide spiegellosen Systemkameras mit montiertem Batteriegriff:

Links sehen Sie die FujiFilm X-H1, rechts die Sony Alpha 7 III.

Abseits eines besseren Handlings der Kamera, des zusätzlichen Akkus und der hinzukommenden Tasten sorgt der Griff der X-H1 also für einen höheren Mehrwert. Hierzu sei allerdings gesagt: Die X-H1 hat damit nicht mehr als die Alpha 7 III zu bieten, deren Gehäuse bereits ohne weiteres Zubehör einen Kopfhörerausgang besitzt, 4K-Videos bis zu 30 Minuten speichert und mit 10 Fotos pro Sekunde eine ähnlich hohe Bildrate erreicht. Gut zu wissen: Die X-H1 kostet zusammen mit dem Griff genauso viel wie die Alpha 7 III ohne weiteres Zubehör. Wie immer ist daher abzuwägen, welche Leistung man benötigt und wie viel man ausgeben möchte.

Der VPB-XH1-Griff erweitert die X-H1 um einen Kopfhörerausgang:

Kommen wir aber zurück zu den Gehäusen ohne ergänzendes Zubehör. Beide bestehen aus solidem Magnesium und sind sehr hochwertig verarbeitet. Einen Schutz vor Staub haben beide DSLMs zu bieten, die X-H1 ist jedoch noch etwas besser abgedichtet. Während diese laut FujiFilm auch mit Spritzwasser keine Probleme hat, gibt Sony für die 7 III nur die Abdichtung gegenüber Feuchtigkeit an.

Des Weiteren kann die X-H1 bis zu einer Temperatur von minus zehn Grad Celsius genutzt werden, Sony nennt als minimale Betriebstemperatur 0 Grad. Das heißt freilich nicht, dass die 7 III bei Temperaturen von weniger als 0 Grad den Betrieb einstellt, hier ist unter anderem die bestmögliche Leistung aber nicht mehr gewährleistet.

Die rechten Oberseiten der DSLMs im direkten Vergleich:

Links sehen Sie die FujiFilm X-H1, rechts die Sony Alpha 7 III.

Auf der linken Oberseite befinden sich nur bei der X-H1 von FujiFilm Bedienelemente:

FujiFilm X-H1.

Der Aufbau beider Kameragehäuse ist durchaus recht ähnlich, mit den in der optischen Achse platzierten Suchern und den Displays in der linken Hälfte auf der Rückseite wird ein sehr ähnlicher Ansatz verfolgt. Unterschiede lassen sich trotzdem jede Menge finden. Der offensichtlichste: das Kontroll-LCD auf der Oberseite der X-H1. Dieses fehlt bei der Alpha 7 III von Sony, alle Daten sind „nur“ auf dem rückseitigen Display oder im Sucher zu sehen. Das zusätzliche Display der X-H1 erleichtert die Kontrolle der Kamera-Einstellungen, der freie Platz auf der Speicherkarte und der Ladestand des Akkus werden sogar bei ausgeschalteter Kamera angezeigt. Zudem lässt sich das LCD bei schlechten Lichtverhältnissen beleuchten. Wählräder sind bei der X-H1 ebenfalls mehr zu finden, auf der Oberseite sind diese sogar doppelstöckig aufgebaut. Dadurch erreichen Fotografen bei der Kamera von FujiFilm mehr Parameter direkt. Das ist aus unserer Sicht allerdings nicht immer komfortabler als bei der 7 III, teilweise sind die Räder nur recht fummelig zu drehen.

Die Rückseite der FujiFilm X-H1:

FujiFilm X-H1.

Die Rückseite der Sony Alpha 7 III:

Sony Alpha 7 III.

Gemein ist beiden DSLMs ein Joystick, der zur Wahl des Fokusfeldes und zur Navigation in den Menüs verwendet werden kann. Grundsätzlich lassen sich beide Kameras sehr gut bedienen, selbst beim manuellen Belichten sehen wir einen hohen Bedienkomfort. Dies liegt auch an der hohen Anzahl an Tasten, die Foto- oder Videografen frei mit Funktionen belegen können.

Bei der 7 III gibt es zehn von dieser Sorte. Was nach dem Drücken des Joysticks und dem Drehen des Einstellrades (kombiniert mit dem Steuerkreuz) auf der Rückseite geschieht, lässt sich ebenso bestimmen. Besitzer der X-H1 dürfen über die Funktion von acht Fn-Tasten und vier Touch-Fn-Tasten entscheiden. Zudem legt der Fotograf fest, welche Option das Drücken des rückseitigen Einstellrades aufruft.

Das Fn-Tasten-Menü der FujiFilm X-H1:

FujiFilm X-H1.

Das Fn-Tasten-Menü der Sony Alpha 7 III:

Sony Alpha 7 III.

Die Kameramenüs beider Modelle überbieten sich mit Optionen und Einstellungsmöglichkeiten. Die Übersicht zu behalten, gelingt nicht sofort. Etwas besser ist unserer Meinung nach das Menü der X-H1 aufgebaut, hier findet man sich schneller zurecht. Da die wichtigsten Parameter jeweils über ein eigens zusammenstellbares Menü aufgerufen werden können, fällt der Vorteil in der Praxis allerdings nicht allzu groß aus. Des Weiteren sind beide Digitalkameras mit einem ebenso konfigurierbaren Quickmenü ausgestattet. Darüber können Benutzer wichtige Optionen, die nicht über Tasten oder Wählräder direkt zu erreichen sind, schnell verändern.

Unsere Wertung bei den Abmessungen, der Verarbeitung und der Bedienung: Unentschieden.

Während die X-H1 einen APS-C-Sensor besitzt kommt bei der 7 III ein Vollformatsensor zum Einsatz:

Links sehen Sie die FujiFilm X-H1, rechts die Sony Alpha 7 III.

Bildqualität:
Für die Bildqualität einer Kamera ist – abseits des Objektivs – vor allem der verwendete Bildsensor abhängig. Neben der Auflösung spielt dabei die Fläche des Sensors die entscheidende Rolle. Hier ergibt sich ein wichtiger Unterschied. Während Sony bei der Alpha 7 III auf einen 35,8 x 23,9mm großen, rückwärtig belichteten CMOS-Sensor setzt, kommt bei der X-H1 von FujiFilm ein 23,5 x 15,6mm messender X-Trans-CMOS-III-Sensor zum Einsatz. Der in der 7 III verbaute Chip besitzt mehr als die doppelte Fläche des Sensors der X-H1 aus, durch die rückwärtige Belichtung wird das ankommende Licht außerdem besser genutzt. Beide Sensoren kommen ohne Tiefpassfilter aus, bei der X-H1 ist dies wegen des X-Trans-Sensors grundsätzlich ein deutlich geringeres Problem. Die ISO-Wahl lässt sich bei der Alpha 7 III zwischen ISO 50 und ISO 204.800 vornehmen, beim Verzicht auf Erweiterungen sind ISO 100 bis ISO 51.200 einstellbar. Die FujiFilm X-H1 hat einen ISO-Bereich von 100 bis 51.200 zu bieten, ohne Erweiterungen fällt der Bereich mit ISO 200 bis ISO 12.800 etwas kleiner aus.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 100 (Tag):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Bei Tag zeigen beide Kameras bis auf sehr hohe ISO-Stufen kein Bildrauschen, die Detailwiedergabe fällt jeweils sehr gut aus. Die 7 III gibt feine Strukturen noch einen Tick besser wieder, hier sind bei genauer Betrachtung der Bilder jedoch teilweise leichte Moiré-Artefakte zu sehen. Problematisch sind diese allerdings nicht.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 12.800 (Nacht):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Bei schlechten Lichtverhältnissen haben wir unseren Test mit ISO 12.800 durchgeführt, da die Differenzen bei ISO 6.400 sehr gering sind. Zuerst einmal fällt auf, dass die Bilder der X-H1 – trotz identischer Belichtungs-Einstellungen – dunkler als bei der 7 III ausfallen. Dieses Phänomen haben wir schon bei anderen Kameras von FujiFilm festgestellt. Die reale Sensorempfindlichkeit ist wohl etwas geringer, als angegeben.

Die Bilder zeigen trotz des sehr hohen ISO-Wertes erstaunlich viele Details, die Sensoren gehören zu den besten in der spiegellosen Klasse. Die mehr als doppelt so große Sensorfläche der 7 III zahlt sich aus, die Aufnahmen der Kamera von Sony sind etwas rauschärmer. Die X-H1 von FujiFilm schlägt sich für eine Kamera mit APS-C-Sensor allerdings exzellent, mit Abstrichen lässt sich ISO 12.800 durchaus noch verwenden.

Unser Sieger bei der Bildqualität: Die Sony Alpha 7 III.

Mit einem Klick auf das nachfolgende Bild gelangen Sie zu unserem Bildqualitätsvergleich:

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der FujiFilm X-H1 und der Sony Alpha 7 III nehmen wir unter anderem das Objektivangebot, die Arbeitsgeschwindigkeit und die Optionen zur Bildkontrolle unter die Lupe.

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