FujiFilm X-T20 und FujiFilm X-E3 im Duell (Teil 2)

Teil 2 von 3: Spiegellose Systemkameras der Mittelklasse von FujiFilm


Links sehen Sie die FujiFilm X-T20, rechts die FujiFilm X-E3.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichstests der FujiFilm X-T20 und der FujiFilm X-E3 die Abmessungen, die Bedienung und die Bildqualität unter die Lupe genommen haben, vergleichen wir nun die Bildkontrolle, die Arbeitsgeschwindigkeit und den Autofokus.

Objektivangebot:
Der Punkt Objektivangebot lässt sich in diesem Kameravergleich schnell abarbeiten. Da beide Modelle über das X-Bajonett von FujiFilm verfügen, sind die identischen Objektive verwendbar. Neben FujiFilm bieten unter anderem auch Zeiss und Samyang Objektive mit X-Bajonett an.

Unsere Wertung beim Objektivangebot: Unentschieden.

An beiden Kameras lassen sich wegen des X-Bajonetts die identischen Objektive verwenden:

Bildkontrolle:
Die elektronischen Sucher hat FujiFilm unterschiedlich positioniert, technisch fallen beide Modelle ansonsten aber identisch aus. Die verbauten OLED-Panels lösen 2,36 Millionen Subpixel auf, die Suchervergrößerung gibt FujiFilm mit 0,62-fach an. In der Praxis gefällt uns der Sucher der X-T20 trotzdem besser, da er etwas einfacher zu überblicken ist. Des Weiteren sorgt dessen Lage in der optischen Achse aus unserer Sicht für einen höheren Komfort.

Dabei handelt es sich gleichwohl um ein subjektives Empfinden, das bei anderen Personen durchaus anders sein könnte. Die Sucherbilder geben durch ihre hohe Auflösung Details gut wieder, mit der 0,62-fachen Vergrößerung wird eine akzeptable bis gute Qualität erreicht. Für Kameras der Mittelklasse wissen die Sucher zu gefallen. Wer größere Sucher, zum Beispiel von der X-T2, gewohnt ist, wird Abstriche in puncto Komfort hinnehmen müssen. Dagegen sehr gut: Augensensoren aktivieren die Sucher jeweils automatisch, das Drücken einer Taste ist nicht notwendig.

Bei der X-T20 befindet sich der Sucher in der optischen Achse, bei der X-E3 in der oberen Ecke:

Links sehen Sie die FujiFilm X-T20, rechts die FujiFilm X-E3.

Die Displays beider Digitalkameras besitzen eine Diagonale von 3,0 Zoll und lösen 1,04 Millionen Subpixel auf. Details werden dadurch scharf wiedergegeben, die Fokuskontrolle stellt kein Problem dar. Da die LCDs über eine Touchoberfläche verfügen, sind darüber auch Eingaben möglich – dies jedoch nur bei der Liveansicht und im Quickmenü. Im Hauptmenü funktionieren die Touchoberflächen nicht. Die FujiFilm X-E3 hat außerdem – wie bereits im ersten Teil dieses Vergleichstests beschrieben – zusätzliche Touch-Fn-Tasten zu bieten. Dafür wischt der Fotograf beispielsweise von oben nach unten oder von unten nach oben über das Display. Danach öffnet sich der voreingestellte Parameter und lässt sich verändern.

Das Display der FujiFilm X-T20 lässt sich anders als bei der X-E3 schwenken:

FujiFilm X-T20.

Die Displays unterscheiden sich zudem in einem wichtigen Punkt. Das LCD der X-T20 ist schwenkbar, das der X-E3 dagegen fest verbaut. Bei Aufnahmen in Bodennähe oder dem Halten der Kamera oberhalb des Kopfes weiß die X-T20 daher mehr zu gefallen. Durch die schwenkbare Lagerung um 45 Grad nach unten und 105 Grad nach oben kann man in vielen Situationen frontal auf das LCD blicken. Der Betrachtungskomfort fällt bei der X-T20 dadurch höher aus. Selbstporträts mit Blick auf das Display sind aber auch mit der X-T20 nicht möglich.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Die FujiFilm X-T20.

Griffe und Gummierungen sorgen für einen besseren Halt in der Hand:

Links sehen Sie die FujiFilm X-T20, rechts die FujiFilm X-E3.

Geschwindigkeit:
Bei der Arbeitsgeschwindigkeit nehmen wir zuerst die Serienbildrate beider Kameras unter die Lupe. Die FujiFilm X-E3 erreicht bei Einsatz des elektronischen Verschlusses in der Spitze 14,6 Bilder pro Sekunde, die X-T20 schafft 13,4 Bilder pro Sekunde. Der Unterschied liegt somit bei rund einem Bild in der Sekunde – einem Wert, der in der Praxis kaum von Belang ist. Etwas größer ist der Unterschied bei der Länge der Bildserie. Während die X-E3 bei der höchsten Bildrate 59 JPEG-Bilder in Serie festhält, sind es bei der X-T20 geringere 41 Bilder in Folge. Dies ergibt einen Unterschied von mehr als einer Sekunde „Dauerfeuer“ und kann entscheidend sein.

Bei RAW-Fotos (komprimiert) ist die Differenz deutlich geringer, wobei hier sogar die X-T20 mit 24 Bildern gegenüber 23 Fotos vorn liegt. Bei JPEG+RAW-Aufnahmen sieht es sehr ähnlich aus. Sobald der mechanische Verschluss verwendet wird, fallen beide Kameramodelle auf maximal acht Bilder pro Sekunde zurück. Auch mit dieser Serienbildrate kommt man in der Regel allerdings sehr gut aus. Die Bildserie erhöht sich im genannten Fall auf 169 Bilder in Folge bei der X-T20 und auf 149 Fotos in Serie bei der X-E3. Unkomprimierte RAW-Dateien wirken sich negativ auf die Länge der Bildserie (max. 22 Fotos in Folge) aus. Wer längere Aufnahmen in Folge benötigt, sollte darauf verzichten.

Die Kameragehäuse bestehen aus einer Magnesiumlegierung:

Links sehen Sie die FujiFilm X-T20, rechts die FujiFilm X-E3.

Auch abseits der Serienbildfunktion gibt es nur geringe Unterschiede zu vermelden: Als Fokussierungszeit haben wir mit 0,31 Sekunden (FujiFilm X-E3) und 0,29 Sekunden (FujiFilm X-T20) praktisch identische Werte gemessen. Die Auslöseverzögerung fällt bei der X-T20 mit 0,04 Sekunden doppelt so lang wie bei der X-E3 mit 0,02 Sekunden aus. Im Alltag dürfte dieser Unterschied allerdings niemandem auffallen. Die Einschaltzeit bis zur vollständigen Displayanzeige bewegt sich mit 1,19 Sekunden (X-E3) und 1,16 Sekunden (X-T20) ebenso auf einem Niveau. Bei der ersten Bildaufnahme nach dem Einschalten liegt die X-E3 mit 1,05 Sekunden gegenüber 1,25 Sekunden bei der X-T20 dagegen vergleichsweise deutlich vorn. Auch 0,2 Sekunden spielen in der Praxis aber kaum eine Rolle.

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Unentschieden.

Autofokus:
Da die Fokussysteme spiegelloser Systemkameras allein mit der sensorbasierten Messung arbeiten und die Vergleichsmodelle in diesem Test über die identischen Bildwandler verfügen, gleichen sich die Autofokussysteme technisch vollständig. Die Bildwandler verfügen jeweils über spezielle Phasendetektionspixel, zusammen mit der üblichen Kontrastmessung spricht FujiFilm daher von einem Hybrid-AF. Beide Kameras besitzen insgesamt 325 Fokusmessfelder (13 x 25 Raster), die mittleren 169 können mit der Phasendetektion arbeiten. Somit steht auf 50 Prozent der Sensorfläche in der Breite und 75 Prozent in der Höhe die Phasendetektion zur Verfügung. Wer nicht alle 325 Messfelder zur Wahl benötigt, wechselt auf eine Ansicht mit 91 Feldern.

Zu den Autofokus-Optionen zählt jeweils ein Menü mit unterschiedlichen AF-C-Vorgaben:

FujiFilm X-T20 und X-E3.

Zu den weiteren Optionen: Der Fotograf kann sich händisch für ein Messfeld entscheiden und dessen Größe in sechs Stufen verändern. Außerdem gibt es einen Zonen-AF, der 9, 25 oder 49 Messfelder umfasst. Beide Kameras haben neben der Einzelbild-Fokussierung auch einen AF+MF-Modus zu bieten, hier ist das manuelle Nachfokussieren möglich. Beim AF-C-Betrieb erlauben die Kameras die Wahl von einem aus fünf unterschiedlichen Fokusprofilen. Vier sind fest vorgegeben, eines lässt sich selbst zusammenstellen. Das AF-C-Tracking der X-E3 hat FujiFilm bei der X-E3 laut eigener Aussage durch das Verkürzen der Abtastrate von bislang etwa 300 bis 500ms auf 50ms verbessert.

Im Test konnten wir keinen Unterschied feststellen, hatten jedoch auch keine Teleobjektive mit besonders leistungsfähigen Fokusmotoren zur Hand. Da FujiFilm neue Software-Funktionen oftmals auch anderen Kameras zukommen lässt, ist die Nachrüstung des verbesserten AF-Trackings bei der X-T20 nicht ausgeschlossen. Beim manuellen Scharfstellen lassen sich eine Fokuslupe, ein Peaking und ein digitales Schnittbild verwenden.

Unsere Wertung beim Autofokus: Unentschieden.

Im dritten Teil unseres Vergleichstests der FujiFilm X-T20 und der FujiFilm X-E3 kümmern wir uns unter anderem um die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit. Außerdem ziehen wir ein Fazit.

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