Panasonic FZ1000 und Sony RX10 II im Duell (Teil 2)

Teil 2 von 3: Unser Vergleichstest der Bridgekameras mit 4K-Videoaufnahme


Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-FZ1000, rechts die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Nachdem wir im ersten Teil des Vergleichstests der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 und der Sony Cyber-shot DSC-RX10 II unter anderem die Größe der Gehäuse und die Bildqualität verglichen haben, werden wir in diesem zweiten Teil einen Blick auf die Objektive, die Arbeitsgeschwindigkeit, die Bildkontrolle und die Funktionen sowie Features werfen.

Objektive:
Die Bildsensoren und die Bildqualität unserer Vergleichskameras sind relativ ähnlich, einige Unterschiede gibt es dafür bei den Objektiven. Sony setzt bei der RX10 II auf ein Carl Zeiss Vario-Sonnar T* mit 14 Linsen in elf Gruppen und einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 24 bis 200mm. Das 8,3x Zoom bietet eine durchgängige Lichtstärke von F2,8.

Die FZ1000 besitzt ein Leica DC-Vario-Elmar mit 15 Elementen in elf Gruppen, die kleinbildäquivalente Brennweite liegt bei 25 bis 400mm. Dies resultiert in einem 16-fachen Zoombereich, der damit fast doppelt so groß wie bei der RX10 II ausfällt. Bei der Lichtstärke erreicht die FZ1000 mit F2,8 bis F4 allerdings nicht das Niveau der RX10 II. Bei 35mm lassen sich beispielsweise „nur“ noch F3,1 nutzen, bei 100mm nur noch F3,8. F4 werden ab rund 170mm KB-Brennweite erreicht.

Wer eine möglichst lange Brennweite benötigt, ist bei der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 (Testbericht) besser aufgehoben. Kurze Verschlusszeiten am Teleende lassen sich dagegen besser mit der RX10 II realisieren. Auch mit 200mm KB-Brennweite, bzw. einer Blendenöffnung von F4, ist man allerdings nicht schlecht aufgestellt. Bei der Abbildungsleistung erreichen beide Bridgekameras ein gutes Niveau, wirklich kritische Schärfeabfälle gibt es nicht. Dass man bei zoomstarken Objektiven nicht durchgängig exzellente Bildränder erwarten kann, versteht sich von selbst.

Unsere Wertung bei den Objektiven: Unentschieden.

Neben einem Display verfügen beide Kameras auch über einen elektronischen Sucher:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-FZ1000, rechts die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Bildkontrolle:
Wie fast alle Bridgekameras der Premiumklasse sind die FZ1000 und die RX10 II sowohl mit einem Display als auch einem elektronischen Sucher ausgestattet. Beide Sucher besitzen eine Auflösung von 2,36 Millionen Subpixel, gehören also jeweils zu den sehr hoch aufgelösten Modellen. Beide Sucher vergrößern jeweils 0,70-fach. Von Brillenträgern können sie wegen ihrer stattlichen Abmessungen komplett nur schwer überblickt werden.

Trotzdem wissen beide Sucher zu gefallen: Die Detailwiedergabe ist durch ihre hohe Auflösung tadellos, Schwenks geben sie ohne Ruckler wieder und auch bei Dunkelheit kann ein zu starkes Rauschen kaum erkannt werden. Beide Sucher bewegen sich insgesamt gesehen auf Systemkameraniveau. Ebenso seht gut: Von den jeweils vorhandenen Augensensoren wird das Umschalten zwischen dem Sucher und dem LCD übernommen.

Das LCD der FZ1000 kann man drehen und schwenken, das der RX10 II nur schwenken:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-FZ1000, rechts die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Bei den Displays haben sich Panasonic und Sony für unterschiedliche Typen entschieden. Das 3,0 Zoll messende LCD der FZ1000 lässt sich sowohl schwenken als auch drehen. Damit ist die Bildkontrolle aus nahezu jedem Blickwinkel möglich. Das ebenfalls 3,0 Zoll große LCD der Sony Cyber-shot DSC-RX10 II (Testbericht) kann man nur schwenken, 42 Grad sind es nach unten und 107 Grad nach oben. Dadurch ist die Bildkontrolle hinter der Kamera in der Regel sehr gut möglich, vor der Kamera oder seitlich davon lässt sich allerdings nicht mehr auf das LCD blicken. Die FZ1000 kann in diesem Punkt daher mehr überzeugen. Bei der Auflösung gibt es mit 921.000 Subpixel (FZ1000) zu 1,23 Millionen Subpixel (RX10 II) effektiv nur einen kleinen Unterschied. Die um ein Drittel höhere Auflösung der RX10 II resultiert aus der RGBW-Technologie mit einem zusätzlichen weißen Subpixel pro Bildpunkt. Dieser wirkt sich auf die Helligkeit aber nicht auf die Detailwiedergabe aus. Beide Displays erreichen daher ein sehr ähnliches und zugleich sehr gutes Niveau. Etwas schade: Keine der Bridgekameras bietet ein Touch-Display.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Geschwindigkeit:
Beide Kameramodelle erreichen jeweils eine sehr hohe Serienbildrate. Während sich die FZ1000 mit maximal zwölf Bildern pro Sekunde bei JPEG-Aufnahmen aber gegen die 14,2 Bilder pro Sekunde der RX10 II geschlagen geben muss, kann sie diese mit elf Bildern pro Sekunde im RAW-Format wieder übertrumpfen. Die RX10 II schafft hier „nur“ acht Bilder pro Sekunde. Die Länge der Bildserie ist mit 53 JPEG-Aufnahmen in Folge bei der FZ1000 länger als bei der RX10 II mit 46 Aufnahmen. Sobald das RAW-Format ins Spiel kommt, liegt allerdings die RX10 II mit mindestens 28 gegenüber zwölf Bildern in Serie bei der FZ1000 vorne. Daher lässt sich festhalten: Bei Serienaufnahmen im JPEG-Format erreichen beide Bridgekameras eine hohe Bildrate und können diese Geschwindigkeit gleichzeitig lange aufrechterhalten. Bei RAW oder JPEG+RAW wird die RX10 II etwas langsamer, ihr Pufferspeicher erlaubt aber eine wesentlich längere Aufnahmeserie. In der Praxis würden wir daher die RX10 II vorne sehen.

Bei der FZ1000 setzt Panasonic auf Kunststoff, Sony verwendet bei der RX10 II Magnesium:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-FZ1000, rechts die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Bei der Fokussierungszeit wendet sich das Blatt. Die Lumix DMC-FZ1000 stellt in rasanten 0,07 Sekunden scharf, die Cyber-shot DSC-RX10 II kann hier mit 0,21 Sekunden nicht mithalten. Deren Ergebnis ist aber immer noch sehr gut. Als Auslöseverzögerung messen wir bei der FZ1000 genau 0,02 Sekunden, bei der RX10 II genau 0,01 Sekunde. In der Praxis ist dieser Unterschied aber nicht relevant.

Bei der Einschaltzeit bis zur vollständigen Bereitschaft liegt die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 (Testbericht) vorne. Mit 0,98 Sekunden erreicht sie ein sehr überzeugendes Ergebnis, bei der RX10 II muss mit 1,93 Sekunden nahezu doppelt so lange gewartet werden. Gleiches gilt auch für die erste Bildaufnahme nach dem Einschalten. 1,01 Sekunden messen wir bei der Bridgekamera von Panasonic, 1,95 Sekunden bei der Bridgekamera von Sony. Die FZ1000 ist somit das insgesamt schneller arbeitende Kameramodell.

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Funktionen und Features:
Als Highend-Modelle verfügen beide Kameras über fast alle nur erdenklichen Funktionen und Features. Bei den Fotoprogrammen bieten beide natürlich Automatiken, Szenenprogramme und Filtereffekte. Jeweils vorhanden sind zudem auch die PSAM-Modi. Wer spezielle Einstellungen abspeichern und schnell abrufen möchte, kann zudem zu den sogenannten Custom-Programmen greifen. Die FZ1000 besitzt zwei einzelne Custom-Programme mit insgesamt vier Speicherplätzen. Bei der RX10 II ist ein Custom-Programm mit drei Speicherplätzen vorhanden.

Das Quickmenü der Panasonic Lumix DMC-FZ1000:

Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Das Quickmenü der Sony Cyber-shot DSC-RX10 II:

Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Für eine besonders komfortable Bedienung bieten beide Kameras zudem Quickmenüs, über welche die wichtigsten Parameter auch ohne das reguläre Hauptmenü verändert werden können.

Nicht hinter Systemkameras verstecken müssen sich die beiden Vergleichsmodelle dieses Tests auch bei den Fokusoptionen. Die Scharfstellung kann automatisch sowie manuell erfolgen, für Letzteres stehen jeweils eine Fokuslupe und ein Peaking zur Verfügung. Die Fokussierung kann sehr komfortabel per Einstellring am Objektiv vorgenommen werden. Nur bei der RX10 II zu finden ist der Direkt-Manuelle-Fokus. Hier lässt sich per AF vorfokussieren und danach per Hand manuell scharfstellen.

Bei der automatischen Fokussierung bieten beide Bridgekameras diverse Fokusfeldoptionen. Neben der automatischen Wahl durch die Kamera stehen verschiedene weitere Messfeldeinstellungen zur Verfügung. Bei der Lumix DMC-FZ1000 lassen sich die Messfelder frei zusammenstellen, gibt es ein frei im Bildfeld positionierbares Einzelfeld und mit dem Punkt-AF wird die Präzision vor allem bei kleinen Motiven verbessert. Die RX10 II hat ebenso ein frei verlagerbares einzelnes Messfeld zu bieten, zudem verfügt diese über einen Zonen-AF-Modus und ein Messfeld lässt sich zur Fokusunterstützung erweitern. Wieder jeweils vorhanden sind eine Gesichtserkennung und eine Motivverfolgung.

Als Verschluss haben beide Modelle eine mechanische und eine elektronische Lösung zu bieten. Wer sich für den mechanischen Verschluss entscheidet, kann bei der FZ1000 mit bis zu 1/4.000 Sekunde belichten, bei der Sony Cyber-shot DSC-RX10 II (Testbericht) bis zu 1/3.200 Sekunde. Da die Belichtungszeiten durch die Zentralverschlüsse von der gewählten Blende und Belichtungszeit abhängig sind, sind teilweise allerdings nur deutlich längere Verschlusszeiten möglich. Bei der RX10 II lässt sich bei Offenblende und im Weitwinkel beispielsweise nur mit 1/1.600 Sekunde belichten, bei der FZ1000 steht am Teleende und bei Offenblende nur 1/3.200 Sekunde zur Verfügung.

Beide Objektive fahren bei voller Brennweite weit aus dem Gehäuse heraus:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-FZ1000, rechts die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Die elektronischen Verschlussvarianten arbeiten unabhängig von weiteren Einstellungen. Die FZ1000 besitzt einen Verschluss mit bis zu 1/16.000 Sekunde, die Cyber-shot DSC-RX10 II mit bis zu 1/32.000 Sekunde. Dadurch ist das Fotografieren mit Offenblende auch bei Sonnenschein problemlos möglich. Nur bei der RX10 II vorhanden ist ein ND-Filter. Dieser verlängert die Belichtungszeit um drei Blendenstufen und kann zusätzlich oder als Alternative zum elektronischen Verschluss verwendet werden.

Standardmäßig nur bei der FZ1000 vorhanden ist die Intervallaufnahme. Diese erlaubt die Aufnahme von Einzelbildern in bestimmten Abständen. Anschließend lässt sich in der Kamera ein Zeitraffervideo erstellen. Dieses Feature muss bei der RX10 II über eine kostenpflichtige App (über die PlayMemories Camera Apps) nachgerüstet werden.

Ein weiterer Unterschied: Die 4K-Fotoaufnahme erlaubt nur die Bridgekamera von Panasonic. Damit lassen sich für eine Dauer von 29 Minuten und 59 Sekunden 30 Bilder pro Sekunde in 4K-Auflösung mit unterschiedlichen Seitenverhältnissen aufnehmen. Die Ausgabe der Bilder erfolgt im JPEG-Format.

Unsere Wertung bei den Funktionen und Features: Unentschieden.

Im dritten Teil unseres Vergleichstests der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 und der Sony Cyber-shot DSC-RX10 II gehen wir auf die Videoaufnahme sowie die Erweiterbarkeit ein und ziehen ein Fazit.

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