Panasonic Lumix G70 und FujiFilm X-T10 im Vergleich (Teil 2)

Teil 2 von 3: Spiegellose Systemkameras der Mittelklasse im Vergleichstest


Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-G70, rechts die FujiFilm X-T10.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichs der Panasonic Lumix DMC-G70 und der FujiFilm X-T10 die Abmessungen, die Bedienung und die Bildqualität verglichen haben, gehen wir im zweiten Teil unter anderem auf die Kitobjektive, das Objektivangebot und die Arbeitsgeschwindigkeit ein.

Kitobjektive:
In der Mittelklasse werden die meisten Kameras zusammen mit einem Kitobjektiv verkauft. Dabei handelt es sich um ein relativ preiswertes Zoom-Modell mit einem für Einsteiger tauglichen Brennweitenbereich. Bei der Panasonic Lumix DMC-G70 (Testbericht)​ befindet sich das Lumix G Vario 14-42mm F3,5-5,6 OIS im Paket, bei der X-T10 das Fujinon XF18-55mm F2,8-4,0 R LM OIS. Letzteres fällt für ein Kitobjektiv mit einer größten Blendenöffnung von F2,8 bis F4 lichtstark aus, der Zoombereich ist mit 27 bis 83mm durchschnittlich.

Das Kitobjektiv der X-T10 fällt deutlich größer als das Kitobjektiv der G70 aus:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-G70, rechts die FujiFilm X-T10.

Das Kitobjektiv der G70 bewegt sich mit einer Lichtstärke von F3,5 bis F5,6 und einer Brennweite von 28 bis 84mm genau im Durchschnitt der meisten Kitmodelle. Da das Fujinon-Objektiv zudem besser verarbeitet ist und die etwas bessere Abbildungsleistung bietet, kann uns dieses insgesamt etwas mehr überzeugen. Nur bei der Größe und dem Gewicht kann sich das Lumix G Vario 14-42mm F3,5-5,6 OIS durchsetzen. Gleich auf liegen die Modelle bei den jeweils guten Bildstabilisatoren, die Autofokusmotoren arbeiten schnell und nahezu geräuschlos.

Unser Sieger beim Kitobjektiv: Die FujiFilm X-T10.

Objektivangebot:
Während viele Besitzer von Einsteigerkameras neben dem Kitobjektiv oftmals nur wenige weitere Objektive erwerben, werden Mittelklassekameras schon deutlich öfter mit anderen Objektiven ausgestattet. Der Blick auf das Objektivangebot sollte daher nicht vernachlässigt werden.
Für das X-Bajonett der FujiFilm X-T10 (Testbericht)​ sind viele lichtstarke Festbrennweiten erhältlich, es gibt für die typischen Brennweitenbereiche aber auch Zoomobjektive. So lässt sich mit dem Fujinon XF 16-55mm F2,8 R LM WR beispielsweise ein lichtstarkes Standardzoom und mit dem XF 50-140mm F2,8 R LM WR ein lichtstarkes Teleobjektiv erwerben. Von 15mm bis 345mm (KB-äquivalent) werden aktuell Brennweiten abgedeckt, 2016 soll zudem ein Supertelezoom mit 600mm KB-Brennweite ("am langen Ende") erscheinen. Echte Lücken gibt es im Portfolio bis auf ein Fisheye-Objektiv kaum mehr. Als bekannte Dritthersteller für das X-Bajonett sind Zeiss und Samyang zu nennen. Diese ergänzen das Objektivangebot um weitere Modelle.

Durch ihre Wechselbajonette können beide Kameras mit vielen Objektiven bestückt werden:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-G70, rechts die FujiFilm X-T10.

Im Vergleich zur Panasonic Lumix DMC-G70 (Testbericht)​ ist das gute Objektivangebot der X-T10 trotzdem klein. Da die G70 das Micro-Four-Thirds-Bajonett verwendet und es sich dabei um einen offenen Standard handelt, gibt es deutlich mehr Objektive auf dem Markt. Zum einen lassen sich neben den Modellen aus dem eigenen Hause auch die Objektive von Olympus verwenden. Viele weitere Hersteller, wie beispielsweise Sigma oder Voigtländer, runden das Angebot passend ab. Egal ob Weitwinkel oder Supertele, Makro oder Fisheye – für das Micro-Four-Thirds-Bajonett lässt sich jedes Objektiv erwerben. Erwähnenswert: Durch den relativ kleinen Bildwandler können die MFT-Objektive sehr kompakt gebaut werden, was nicht wenige Fotografen als großen Vorteil sehen.

Unser Sieger beim Objektivangebot: Die Panasonic Lumix DMC-G70.

Bildkontrolle:
Spiegellose Systemkameras der Einsteigerklasse verfügen in der Regel nur über ein Display. Ein elektronischer Sucher ist hier aus Kostengründen nicht vorhanden. Wer auf diesen nicht verzichten möchte, muss daher mindestens zu einer Kamera der Mittelklasse greifen. Unsere beiden Vergleichskandidaten sind mit einem elektronischen Sucher ausgestattet. Beide Modelle lösen jeweils 2,36 Millionen Subpixel auf und erreichen damit die identische Auflösung wie die Sucher der Spitzenklasse. Abstriche muss man diesbezüglich also nicht machen. Dank ihrer hohen Auflösung zeigen beide Sucherbilder sehr viele Details, eine hohe Bildrate sorgt auch bei Schwenks für einen flüssigen Bildeindruck. Der Vergrößerungsfaktor des Suchers der G70 liegt bei 0,7-fach, bei der X-T10 bei 0,62-fach. In der Praxis macht sich dies unserer Meinung nach aber nicht so stark bemerkbar, beide Sucher bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau. Zudem gut: Ein Augensensor ist jeweils vorhanden. Dieser erlaubt das automatische Umschalten zwischen dem Sucher und dem LCD.

Das Display der G70 lässt sich drehen und schwenken, das der X-T10 nur schwenken:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-G70, rechts die FujiFilm X-T10.

Bei den Displays verfolgen die beiden Hersteller unterschiedliche Ansätze. Das LCD der Panasonic Lumix DMC-G70 ist dreh- und schwenkbar gelagert. Es lässt sich daher in sehr viele Positionen bringen. Das Display der X-T10 lässt sich „nur“ schwenken. Mit einem Winkel von 45 Grad nach unten und 105 Grad nach oben bleibt die Bildkontrolle aber trotzdem in vielen Situationen komfortabel. Große Einblickwinkel ermöglichen zudem das relativ problemlose Betrachten von der Seite. Dass sich das LCD der G70 auch drehen lässt, ist im Vergleich aber natürlich schon ein Vorteil für die spiegellose Systemkamera von Panasonic. Bei der Auflösung und Größe liegen beide Modelle dann wieder gleich auf. 1,04 Millionen Subpixel verteilen sich jeweils auf den 3,0 Zoll messenden Displays. Dies sorgt für eine sehr gute Detailwiedergabe.

Per Touch kann die Lumix DMC-G70 auch bedient werden:

Panasonic Lumix DMC-G70.

Nur bei der G70 ist eine Touchscreenoberfläche vorhanden. Über diese werden die bereits erwähnten Touchtasten zur Verfügung gestellt, zudem ist es damit beispielsweise auch möglich, den Fokuspunkt zu setzen.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Die Panasonic Lumix DMC-G70 (Testbericht)​.

Geschwindigkeit:
Bei der Arbeitsgeschwindigkeit bringt unser Vergleich einen deutlichen Sieger zutage. Zwar erreichen beide Kameras mit 8,5 Bildern pro Sekunde (G70), bzw. 8,3 Bildern pro Sekunde (X-T10), eine ähnlich hohe Bildrate, weitere Gemeinsamkeiten gibt es jedoch nicht. Für die X-T10 spricht im direkten Vergleich die Tatsache, dass die schnellste Bildrate auch aufrechterhalten werden kann, wenn das RAW-Format ins Spiel kommt. Hier erreicht die G70 „nur“ 6,8 Bilder pro Sekunde. Deutlich vorne liegt die spiegellose Systemkamera von Panasonic dafür bei der Länge der Bildserie. Mit 189 zu zehn Aufnahmen in Folge wird das Ergebnis der X-T10 sehr deutlich übertroffen. Im RAW-Format fällt der Vorteil der G70 mit 16 zu sieben Bildern kleiner aus, ist aber noch immer nicht zu verachten. Bei JPEG+RAW nähern sich beide Kameras mit zehn (G70) zu sieben (X-T10) Bildern in Folge weiter an. Insgesamt kann uns die G70 bei der Serienbildfunktion daher mehr überzeugen.

Für die Wahl des Auslösemodus (Einzelbild, Serie, ...) bieten beide Modelle ein Einstellrad:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-G70, rechts die FujiFilm X-T10.

Dies gilt auch für den Autofokus. Die FujiFilm X-T10 (Testbericht)​ stellt in guten 0,26 Sekunden scharf und die Auslöseverzögerung ist mit 0,05 Sekunden noch gut. Die G70 stellt dieses Ergebnis mit einer Fokussierungszeit von 0,09 Sekunden aber deutlich in den Schatten. Mehr als doppelt so schnell ist die G70 zudem eingeschaltet (0,90 Sekunden zu 1,82 Sekunden) und auch das erste Bild nach dem Einschalten ist wesentlich schneller im Kasten (0,72 Sekunden zu 1,73 Sekunden). Die X-T10 ist dabei keinesfalls langsam, die Lumix DMC-G70 erreicht allerdings hervorragende Werte.

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Panasonic Lumix DMC-G70.

Im dritten und letzten Teil unseres Vergleichstests der Panasonic Lumix DMC-G70 und der FujiFilm X-T10 gehen wir auf besondere Features, die Videofunktion und die Erweiterbarkeit ein.

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