Panasonic Lumix GF7 und Canon EOS M10 im Duell (Teil 3)

Teil 3 von 3: Unser Vergleichstest der spiegellosen Systemkameras der Einsteigerklasse


Links Sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-GF7, rechts die Canon EOS M10.

Nachdem wir im zweiten Teil des Vergleichstests der Panasonic Lumix DMC-GF7 und der Canon EOS M10 unter anderem die Objektive, die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit unter die Lupe genommen haben, vergleichen wir im dritten und letzten Teil unter anderem die Videoaufnahme, die Erweiterbarkeit sowie die Schnittstellen und ziehen ein Fazit.

Funktionen und Features:
Automatisch scharfstellen lässt sich bei der Panasonic Lumix DMC-GF7 (Testbericht) per Kontrast-AF mit 23 Messfeldern. Die Messfeldwahl kann automatisch erfolgen, zudem kann man ein Messfeld sowie dessen Größe frei bestimmen oder einen Punkt-AF für besonders kleine Motive verwenden. Die Canon EOS M10 stellt mit dem sogenannten Hybrid CMOS AF II scharf, insgesamt hat sie 49 Messfelder. Auch hier wird die automatische Messfeldwahl durch die Kamera angeboten und kann man sich zudem für ein Messfeld (zwei Größen wählbar) entscheiden. Manuell fokussieren lässt sich mit beiden Kameras natürlich auch, das Prüfen der Schärfe ist dabei mit einem Peaking und einer Displaylupen-Funktion möglich.

Das Quickmenü der Panasonic Lumix GF7 erlaubt die Konfiguration vieler Optionen:

Panasonic Lumix DMC-GF7.

Bei Einsteigerkameras dürften für viele Fotografen im ersten Moment vor allem die automatischen Fotoprogramme von Bedeutung sein. Nach einer ersten Eingewöhnungszeit werden sich nicht wenige jedoch auch für die Halbautomatiken oder den manuellen Modus interessieren. Dass auch Einsteigerkameras Fotoprogramme abseits der Automatiken zu bieten haben, ist daher sinnvoll. Alle wichtigen Programme sind sowohl bei der GF7 als auch der EOS M10 vorhanden.

Dazu zählen eine Vollautomatik und die PSAM-Modi. Die GF7 hat zudem 23 Motivprogramme für bestimmte Situationen sowie 22 Filtereffekte zu bieten. Bei der EOS M10 kann man aus acht Szenenprogrammen, sieben Filtereffekten und einem Kreativ-Assistenten wählen. Frei konfigurierbare Customprogramme sind bei beiden Kameras dagegen nicht zu finden. Ein „Schmankerl“ für Freunde von Zeitrafferaufnahmen hat die GF7 mit ihrer Intervallaufnahme oder Stop-Motion-Aufnahme zu bieten.

Auch bei der Canon EOS M10 lassen sich über das Quickmenü einige Parameter verändern:

Canon EOS M10.

Beim Verschluss setzt Panasonic bei der GF7 auf eine hybride Lösung. Zwischen Belichtungszeiten von 30 Sekunden und bis zu 1/500 Sekunde kann man den mechanischen Verschluss verwenden, über 1/500 Sekunde wird zum elektronischen Verschluss gewechselt. Dieser arbeitet bis zu 1/16.000 Sekunde, macht auf Wunsch aber auch Belichtungen bis zu einer Sekunde möglich. Wird mit dem elektronischen Verschluss gearbeitet, kann man mit einer geringeren Verwacklungsgefahr sowie auch völlig lautlos fotografieren. Bei Kunstlicht lassen sich jedoch beispielsweise – abhängig von der Lichtquelle – teilweise Artefakte erkennen.

Canon setzt bei der EOS M10 „nur“ auf einen mechanischen Verschluss, dieser arbeitet zwischen 30 Sekunden und 1/4.000 Sekunde. Beide Kameramodelle machen längere Belichtungszeiten zudem noch per Bulbmodus möglich.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Panasonic Lumix DMC-GF7.

Videoaufnahme:
Die Videoaufnahme kann bei beiden Kameramodellen maximal in Full-HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixel erfolgen. Auf die moderne 4K-Auflösung mit 3.840 x 2.160 Pixel muss man daher verzichten. Auch in Full-HD sind jedoch ansprechende Aufnahmen möglich. Bei den zur Verfügung stehenden Bildraten gibt es dann erste Unterschiede. Die GF7 speichert 24, 25 oder 50 Vollbilder pro Sekunde sowie 50 Halbbilder pro Sekunde, die Canon EOS M10 (Testbericht) nur 24, 25 und 30 Vollbilder pro Sekunde. Die GF7 hat somit die höhere Bildrate zu bieten, nur bei der M10 lassen sich jedoch auch NTSC-Bildraten nutzen. Mit 50 Vollbildern pro Sekunde ist man unserer Meinung nach jedoch am besten aufgestellt.

Vergleich der Videobildqualität bei 1.920 x 1.080 Pixel (GF7: 1080p50, EOS M10: 1080p30):

Bei der Bildqualität der Aufnahmen liegt die GF7 ebenso vorne, ihre Videos geben mehr Details wieder. Bei der EOS M10 lassen sich zudem etwas mehr Moire-Artefakte erkennen. Punkten kann die EOS M10 dagegen mit ihren manuellen Belichtungsoptionen, bei der GF7 muss man darauf verzichten. Hier kann man nur die Belichtung korrigieren. Mehr Optionen finden sich bei der Kamera von Canon zudem auch bei der Pegelung des Mikrofons. Diese kann bei der EOS M10 in kleinen Schritten erfolgen, bei der GF7 gibt es nur vier Stufen. Die Fokussierung beider Kameramodelle ist bei Videos treffsicher und auch flott.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Panasonic Lumix DMC-GF7.

Die Schnittstellen der beiden Digitalkameras im Vergleich:

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Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Auch wenn Einsteigerkameras in der letzten Zeit immer besser ausgestattet sind, mangelt es jedoch häufig an Schnittstellen. Bei den beiden Digitalkameras in diesem Test ist das nicht anders. Den bei vielen Systemkameras üblichen Blitzschuh gibt es nicht, externe Systemblitzgeräte lassen sich daher nicht aufstecken. Da es aber natürlich Situationen gibt, in denen man an einem Blitzgerät nicht vorbeikommt, besitzen beide Kameramodelle kleine Aufklappblitze. Diese sind zum Aufhellen von nahen Motiven durchaus geeignet, sie sind aber natürlich recht schwach. Das Blitzgerät der GF7 hat eine Leitzahl von 5,6 bei ISO 200, das Blitzgerät der EOS M10 eine von 5,0 bei ISO 100. Das indirekte Blitzen ist theoretisch möglich.

Bei den Kabelschnittstellen finden sich jeweils nur die beiden gängigsten. Per HDMI kann die Bildausgabe erfolgen, per USB lässt sich die Verbindung zu einem Computer herstellen.

Ein WLAN-Modul fehlt bei fast keiner aktuellen Kamera mehr. Auch bei der GF7 und der EOS M10 ist dieses vorhanden. Damit lässt sich die kabellose Fernsteuerung vornehmen, zudem kann natürlich auch die Bildübertragung zum Mobilgerät erfolgen. Wer seine Aufnahmen mit Geokoordinaten versehen möchte, kann dies über die jeweils vorhandene App-Option ebenso. Ein Pluspunkt für die M10 ist NFC: Damit funktioniert die Verbindungsaufnahme etwas schneller.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die Canon EOS M10.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Unser Fazit:
Die beiden Einsteiger-Systemkameras in diesem Vergleich haben recht ähnliche Abmessungen und auch bei der Bildkontrolle ergeben sich durch die jeweils vorhandenen 3,0 Zoll großen Schwenk-LCDs mit Touchfunktionalität keine Unterschiede. Die Bildqualität liegt ebenso auf einem recht ähnlichen Niveau, ISO 3.200 kann man ohne allzu große Bedenken einstellen.

Bei der Arbeitsgeschwindigkeit, dem Objektivangebot und den Funktionen sowie Features kann sich die Panasonic Lumix DMC-GF7 (Testbericht) dann aber deutlicher von der Canon EOS M10 (Testbericht) absetzen. Sie besitzt eine etwas höhere Serienbildgeschwindigkeit im JPEG-Format (5,8 Bilder pro Sekunde gegenüber 4,6 Bildern pro Sekunde), einen leicht größeren Pufferspeicher und beim Scharfstellen arbeitet sie doppelt so schnell. Dieser Vorsprung gilt zudem auch für die Einschaltzeit.

Die GF7 hat trotz kleinerer Abmessungen eine bessere Gesamtleistung:

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Das Objektivangebot ist für die GF7 durch ihr MFT-Bajonett wesentlich größer, für die EOS M10 gibt es nur wenige Objektive. Hier kann man sich zwar mit einem Adapter und EF sowie EF-S-Objektiven behelfen, in der Praxis macht deren Einsatz aber nur selten wirklich Sinn.

Bei den Funktionen und Features kann die Panasonic Lumix DMC-GF7 mit ihrer integrierten Intervallaufnahme punkten, zudem erlaubt sie kürzere Belichtungszeiten und hat mehr AF-Optionen zu bieten. Bei Videos sehen wir die GF7 ebenso vorne, ihre Bildqualität ist besser und zudem kann sie Full-HD-Videos mit 50 Vollbildern pro Sekunde speichern. Die Möglichkeit der manuellen Belichtung bei Videos besteht dagegen nur bei der EOS M10.

Die um 180 Grad schwenkbaren LCDs erleichtern die Bildkontrolle:
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Bei der Bedienung weiß die GF7 vor allem durch ihr Programmwählrad und die Fn-Taste zu gefallen, bei der EOS M10 muss das Einstellrad am Auslöser lobend erwähnt werden. 

Unser Testsieger:

Beide Gehäuse sind akzeptabel verarbeitet und liegen ebenso akzeptabel in der Hand. Schnittstellen sind jeweils kaum vorhanden, dies ist in der Einsteigerklasse aber üblich.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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