Preview: Hands-On der Panasonic Lumix DMC-GH4

Teil 1/2: Die erste Consumer-4K/Ultra-HD-Kamera im Praxistest

Mit der Lumix DMC-GH4 hat Panasonic die erste nicht nur für Profis gedachte Digitalkamera mit der Fähigkeit zur 4K bzw. Ultra-HD-Videoaufnahme vorgestellt. Wir konnten die Panasonic Lumix DMC-GH4 jetzt einem ersten Test unterziehen. In diesem Hands-On schildern wir unsere ersten Erfahrungen mit dem neuen spiegellosen Spitzenmodell von Panasonic, in einem weiteren Artikel stellen wir Ihnen Beispielaufnahmen der Kamera unter anderem in Ultra-HD-Auflösung zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass unser Test auf einem Kameramodell mit nicht finaler Firmware beruht. Die Bildqualität oder auch Einstellungen im Menü können sich daher noch verändern.

Rein äußerlich hat sich bei der Panasonic Lumix DMC-GH4 nur wenig getan – und das ist von Panasonic auch so gewollt. Bei der Bedienung sollen sich unter anderem die Besitzer einer Panasonic Lumix DMC-GH3 nicht umgewöhnen müssen, weshalb sich alle Bedienelemente an der gleichen Stelle befinden.

Im Gegensatz zur Panasonic Lumix DMC-GH3 (Testbericht) bietet die Lumix DMC-GH4 jetzt allerdings zehn Fn-Tasten, die sich alle mit Funktionen frei belegen lassen. Nicht alle davon sind allerdings echte Tasten, sondern einige liegen auf dem Touch-Display.

Neu ist auch die Möglichkeit das Programmwählrad zu sperren, diese war bei der GH3 noch nicht vorhanden. Wird die Taste zum Sperren einmal gedrückt, ist das Programmwählrad gelockt. Mit einem weiteren Drücken lässt es sich entsperren. Insgesamt liegt die Panasonic Lumix DMC-GH4 sehr gut in der Hand, einige Tasten dürften aber durchaus noch etwas größer ausfallen. Die Anzahl der Tasten und Wählräder ist dagegen sehr erfreulich, alle wichtigen Parameter lassen sich direkt erreichen.

Nicht sofort von außen ersichtlich, aber deutlich verbessert wurden der elektronische Sucher und das Display. Das OLED-Display mit einer Diagonale von 3,0 Zoll kann weiterhin gedreht und geschwenkt werden, löst jetzt allerdings mit 1,04 Millionen Subpixel auf. Es ist sehr gut zur Bildkontrolle geeignet und kann durch das sehr präzise kapazitive Touchscreen auch zum Bedienen verwendet werden.

Der elektronische OLED-Sucher stellt 2,36 Millionen Subpixel dar und liegt somit auf dem Niveau der Konkurrenz, sei es jetzt beispielsweise von Olympus oder Sony. Der Sucher ist aber nicht nur hoch aufgelöst, er ist zudem auch hell und besitzt eine hohe Bildwiederholrate. Nur bei Ultra-HD-Aufnahmen fällt diese ab und das Sucherbild ist nicht mehr ganz so flüssig. Möglicherweise wird dies bei der finalen Firmware aber auch anders sein. Sehr gut ist dagegen: Durch den Augensensor lässt sich schnell zwischen Sucher und Display wechseln. Dafür bietet Panasonic standardmäßig zudem auch eine Taste an.

Der Bildsensor (17,3 x 13,0mm) besitzt die gleiche Auflösung wie beim Vorgängermodell (15,9 Megapixel), ist allerdings eine Neuentwicklung. Er lässt sich unter anderem in 50ms auslesen, was den Rolling-Shutter-Effekt abmildern soll. Die Bildqualität können wir durch den Vorserienstatus der Firmware noch nicht abschließend bewerten, unsere Beispielaufnahmen wissen aber jetzt schon zu überzeugen. Ein Bildrauschen tritt erst bei ISO 3.200 deutlicher zutage, wirklich störend wird es aber erst ab ISO 6.400. Verschiedene Beispielaufnahmen finden Sie im zweiten Teil unseres Hands-Ons der Systemkamera.

Das Killerfeature der Panasonic Lumix DMC-GH4 ist natürlich die Möglichkeit Videos in 4K bzw. Ultra-HD-Auflösung aufnehmen zu können. Bei 4.096 x 2.160 Pixel sind 24 Vollbilder pro Sekunde möglich, bei 3.840 x 2.160 Pixel 24, 25 oder 30 Vollbilder pro Sekunde. Um eine höchstmögliche Bildqualität zu erreichen wird der Sensor 1:1 ausgelesen, wodurch sich allerdings ein Cropfaktor von 1,25 im Vergleich zu Videos in Full-HD-Auflösung oder auch Bildern ergibt. Dies sollte bei der Objektivwahl natürlich bedacht werden.

Die Bildqualität der Videos ist in jeder Hinsicht führend in der Klasse der spiegellosen Systemkameras. Dies gilt zum einem für die sehr detailreichen und dank 50 Vollbildern pro Sekunde auch sehr flüssigen Full-HD-Aufnahmen, zum anderen aber natürlich für die Ultra-HD-Videos. Diese besitzen einen enormen Detailreichtum, der deutlich über dem von 1080p-Videos liegt. Dank der hohen Auflösung von rund acht Megapixel sollten sich Standbilder daraus selbst für großformatigere Ausdrucke verwenden lassen. Mit unseren Beispielaufnahmen können Sie sich selbst von der Bildqualität im Videomodus überzeugen. Etwas schade ist, dass sich Videos mit Ultra-HD-Auflösung nur im manuellen Videomodus starten lassen. Über die dedizierte Videotaste wird in anderen Modi automatisch auf Full-HD umgeschaltet.

Das Autofokussystem der Lumix DMC-GH4 mit seinen 49 Messfeldern sorgte im Test für eine extrem schnelle Fokussierung, wie wir sie beispielsweise bereits von der Panasonic Lumix DMC-GM1 (Testbericht) kennen. Besonderen Wert hat Panasonic bei der Lumix DMC-GH4 auf die „Depth from Defocus“-Technologie gelegt, welche verschiedene Objektivparameter analysiert und die Kamera dadurch schneller scharfstellen kann. Diese Technologie soll vor allem auch die Fokussierungszeit bei Reihenaufnahmen deutlich verkürzen, was den Serienbildmodus durch die gesteigerte Bildrate auf 7,5 Aufnahmen pro Sekunde (mit kontinuierlicher Fokussierung) auf sehr gutes Spiegelreflexniveau anhebt. Ohne Nachfokussieren erreicht die GH4 sehr ansehnliche zwölf Bilder pro Sekunde. Ein großer Pufferspeicher verhindert, dass die Bildserie schnell beendet wird. In einem kurzen Test war ein 5-sekündiges Dauerfeuer beispielsweise kein Problem. Der Autofokus hat sich zum Scharfstellen von zehn auf einen Meter rund vier Bilder, was umgerechnet rund einer halben Sekunde entspricht, Zeit gelassen.

Unser Fazit:
Mit der Lumix DMC-GH4 hat Panasonic ein richtig heißes Eisen im Feuer wenn es um die Videoaufnahme geht. 4K bzw. Ultra-HD-Videos waren bis jetzt nur im Smartphone-Bereich anzutreffen oder bei „richtigen“ Kameras bzw. Camcordern für Consumer-Nutzer nicht bezahlbar. Die GH4 ändert dies. Dabei bietet sie neben einer hervorragenden Bildqualität bei Videos einen schnellen Autofokus, viele manuelle Optionen und auch Anschlussmöglichkeiten für weiteres Zubehör. Dadurch ist sie sowohl für Amateure als auch für Profis interessant. Diese müssen durch das optional erhältliche Video-Interface auf nichts verzichten.

Aber auch bei Fotos macht die Panasonic Lumix DMC-GH4 eine sehr gute Figur: Die Bildqualität ist gut, der Autofokus zu jeder Zeit sehr flott und mit 7,5 bzw. 12 Bildern pro Sekunde gehört auch die Serienbildaufnahme zu den schnellsten.

Bei der Ausstattung liefert die spiegellose Systemkamera die erwartete Spitzenleistung: Ein großer Handgriff, zehn frei belegbare Fn-Tasten und sehr viele Wählräder sowie Schalter erlauben das schnelle Verändern aller wichtiger Parameter. Zudem sind der elektronische Sucher und das Display sehr hoch aufgelöst und damit sehr gut für die Bildkontrolle geeignet. Wer für die Aufnahme von hochqualitativen Bildern und Videos nur eine Kamera verwenden möchte, kommt an der Panasonic Lumix DMC-GH4 aktuell kaum vorbei. Wer mit 4K-Aufklösung Filmen möchte, sowieso nicht.

Sobald die Panasonic Lumix DMC-GH4 im Testlabor eingetroffen ist, werden wir sie einem ausführlichen Test unterziehen.

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