Sony Alpha 7 III und Alpha 6500 im Duell (Teil 2)

Teil 2 von 3: Spiegellose Systemkameras von Sony mit hoher Serienbildrate und 4K-Video


Links sehen Sie die Sony Alpha 7 III, rechts die Sony Alpha 6500.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichstests der Sony Alpha 7 III und der Alpha 6500 die Abmessungen, die Bedienung und die Bildqualität unter die Lupe genommen haben, vergleichen wir nun die Bildkontrolle, die Arbeitsgeschwindigkeit und spezielle Funktionen.

Objektivangebot:
Alle spiegellosen Systemkameras von Sony besitzen das E-Bajonett, das Sony zusammen mit seiner ersten spiegellosen Systemkamera im Jahr 2010 vorgestellt hat. Da es sich dabei nur um ein APS-C-Modell handelte, leuchten alle vor der Alpha 7 vorgestellten Objektiven auch lediglich APS-C-Sensoren aus. Seit 2013 arbeitet Sony allerdings daran, das Objektivangebot für Vollformatkameras zu vergrößern.

Zuletzt wurden daher vor allem die Vollformat tauglichen FE-Objektive auf den Markt gebracht. Diese lassen sich zusätzlich an APS-C-Kameras nutzen, fallen aber nahezu ausnahmslos deutlich größer, schwerer und teurer als APS-C-Objektive aus. Durch den Cropfaktor des APS-C-Sensors sind viele Objektive zudem nicht optimal an der Alpha 6500 einsetzbar. Ein Standardzoom für Vollformatkameras besitzt an APS-C-Modellen beispielsweise praktisch keinen Weitwinkelbereich. Das macht den alltäglichen Einsatz wenig sinnvoll.

An beiden Kameras sind die identischen Objektive nutzbar, teilweise jedoch mit Einschränkungen:

Links sehen Sie die Sony Alpha 7 III, rechts die Sony Alpha 6500.

Theoretisch stehen für die Alpha 6500 somit zwar mehr Objektive zur Verfügung, praktisch muss man jedoch die Alpha 7 III im Vorteil sehen. Dies gilt auch wegen Sonys doch etwas lückenhaften Portfolios bei Zoomobjektiven für APS-C-Kameras.

Unsere Wertung beim Objektivangebot: Die Sony Alpha 7 III.

Neben dem elektronischen Sucher steht jeweils ein schwenkbares LCD zur Verfügung:

Links sehen Sie die Sony Alpha 7 III, rechts die Sony Alpha 6500.

Bildkontrolle:
Hinsichtlich der Bildkontrolle lassen die technischen Daten auf den ersten Blick keine größeren Unterschiede erkennen. Beide elektronischen OLED-Sucher lösen 2,36 Millionen Subpixel auf, die Auflösung der LCDs ist mit 921.600 Subpixel ebenso identisch. Abseits der Auflösung der zum Einsatz kommenden Panels weichen die Kameras aber doch deutlicher voneinander ab. Dies gilt beispielsweise für die Lage der Sucher. Während das Modell der Alpha 7 III klassisch in der optischen Achse liegt, befindet sich der Sucher der Alpha 6500 in der linken oberen Ecke. Das spart Platz und erlaubt eine flachere Konstruktion der Kamera. Da ein Sucher in der optischen Achse aus unserer Sicht den Optimalfall darstellt, würden wir diese Bauweise bevorzugen. Aber noch aus anderen Gründen gefällt uns der Sucher der 7 III besser. Zum einen ist seine Vergrößerung höher (0,78-fach statt 0,70-fach), zum anderen das Sucherbild besser einzusehen. In puncto Schärfe sehen wir die Alpha 6500 leicht vorn, groß fällt der Unterschied jedoch nicht aus. Er resultiert einzig aus dem kleineren Sucherbild der APS-C-Kamera, weshalb einzelne Pixel nicht ganz so groß erscheinen. Eine Darstellung mit 120 Bildern pro Sekunde hat allein die Alpha 6500 zu bieten, hier muss allerdings eine etwas schlechtere Detailwiedergabe in Kauf genommen werden. Grundsätzlich überzeugen beide Sucher, das Modell der 7 III liegt in der Gesamtbetrachtung letztendlich leicht vorn.

Beide LCDs verfügen über eine Touchoberfläche (hier am Beispiel der Alpha 6500):

Sony Alpha 7 und Sony Alpha 6500.

Die Displays unterscheiden sich weniger. Neben der gleichen Auflösung muss hier die jeweils vorhandene Touchoberfläche genannt werden. Die Seitenverhältnisse sind dagegen nicht gleich: Das LCD der Alpha 6500 ist im 16:9-Format gehalten, das der Alpha 7 III im 3:2-Format.

Unsere Wertung bei der Bildkontrolle: Unentschieden.

Geschwindigkeit:
Der Vergleich der Arbeitsgeschwindigkeit darf in diesem Test natürlich nicht fehlen. Beide Kameramodelle besitzen einen Hybrid-AF, der das Scharfstellen in 0,20 Sekunden (Alpha 7 III) bis 0,23 Sekunden (Alpha 6500) erlaubt. Zu den besten DSLMs schließen sie damit zwar nicht auf, die Ergebnisse sind jedoch trotzdem gut. Sobald bewegte Motive eingefangen werden sollen, macht sich der Hybrid-AF mit der Phasendetektion besonders positiv bemerkbar. Sport- und Actionfotografie stellen kein Problem dar. Das gilt obendrein wegen der hohen Bildrate beider Kameras. Die Sony Alpha 6500 erreicht 11,1 (RAW) bis 11,8 (JPEG) Bilder pro Sekunde, die Sony Alpha 7 III schafft etwas langsamere 10 Bilder pro Sekunde. In der Praxis ist die Alpha 6500 damit leicht im Vorteil. Bei Fotos im JPEG-Format kann die APS-C-Kamera 252 Bilder in Folge mit gleichbleibender Geschwindigkeit aufnehmen, die Alpha 7 III schafft 182. Dieser Vorteil spielt in der Praxis jedoch kaum eine Rolle. Selbst die 182 Fotos der 7 III wird man praktisch nie ausschöpfen. Bei Fotos im RAW-Format dreht sich das Blatt und die 7 III liegt mit 129 Bildern in Folge gegenüber 111 Fotos der Alpha 6500 vorn. Auch hier gilt wieder: In der Praxis ergibt sich in den allermeisten Fällen kein Unterschied. Bei JPEG+RAW-Aufnahmen liegt die Alpha 6500 mit 103 Bildern gegenüber 85 Aufnahmen der 7 III wieder an der Spitze.

Wer bei beiden Kameramodellen ein kontinuierliches Livebild statt einer kurzen Wiedergabe der letzten Aufnahme sehen möchte, muss auf den Hi-Modus mit jeweils acht Fotos pro Sekunde zurückschalten.
Bei der Einschaltzeit liegt die Alpha 7 III mit 2,34 Sekunden gegenüber 2,71 Sekunden bei der Alpha 6500 vorn, für die erste Bildaufnahme benötigen beide DSLMs knapp weniger als zwei Sekunden.

Unsere Wertung bei der Geschwindigkeit: Unentschieden.

Die Arbeitsgeschwindigkeit beider DSLMs ist mit Ausnahme der Einschaltzeit sehr hoch:

Links sehen Sie die Sony Alpha 7 III, rechts die Sony Alpha 6500.

Funktionen und Features:
Die Liste der Funktionen und Features moderner Kameras wird immer länger. Im Folgenden wollen wir daher nur auf die wichtigsten Funktionen eingehen. Dazu gehören zum einen natürlich die Fotoprogramme. Beide Systemkameras verfügen über einen automatischen Belichtungsmodus, die Alpha 6500 erlaubt dabei sogar die Wahl zwischen einer intelligenten und einer überlegenen Automatik. Hinsichtlich der Szenenprogramme liegt die Alpha 6500 mit neun zu sieben bei der Alpha 7 III ebenso vorn, und auch ein Panorama-Modus findet sich allein bei der APS-C-Kamera. Selbst eingreifen kann der Fotograf bei den PSAM-Modi, zwei frei zusammenstellbare Customprogramme mit insgesamt fünf Speicherplätzen gibt es jeweils.

Die Autofokusmessfelder der Sony Alpha 7 III:

Die Autofokusmessfelder der Sony Alpha 6500:

Die Autofokussysteme der Vergleichsmodelle arbeiten sowohl mit der Phasendetektion als auch der Kontrastmessung. Sony spricht daher von einem Hybrid-AF. Während die Alpha 7 III 693 Phasen-AF- und 425 Kontrast-AF-Messfelder besitzt, stehen bei der Alpha 6500 425 Phasen-AF und 189 Kontrast-AF-Messfelder zur Verfügung. In der Praxis stellten beide AF-Systeme sehr schnell und treffsicher scharf, einen Unterschied haben wir nicht bemerkt.

Der Verschluss beider Kameras arbeitet elektronisch oder manuell (alternativ mit zusätzlichem ersten elektronischen Verschlussvorhang), die kürzeste Belichtungszeit der 7 III fällt mit 1/8.000 Sekunde kürzer als bei der Alpha 6500 mit 1/4.000 Sekunde aus. Beim Einsatz lichtstarker Objektive ist die DSLM mit Vollformatsensor somit im Vorteil, bei der Alpha 6500 wird man bei Sonnenschein durchaus öfter zum Abblenden gezwungen sein. Die 7 III hat der APS-C-Kamera zudem mit ihrem Antiflicker-Modus etwas voraus. Dieser sorgt für die gleichmäßige Belichtung bei Kunstlicht.

Das SD-Kartenfach liegt bei der Alpha 7 III an der Seite, bei der Alpha 6500 auf der Unterseite:

Links sehen Sie die Sony Alpha 7 III, rechts die Sony Alpha 6500.

Nur die Alpha 7 III hat zwei SD-Kartenslots zu bieten:

Sony Alpha 7 III.

Weitere Pluspunkte kann die Vollformat-DSLM mit ihren beiden Speicherkartenslots sammeln. Sie ermöglichen ein kamerainternes Backup. Des Weiteren lassen sich die Dateien anhand ihres Formates aufteilen. Für die 7 III spricht auch die Speicherkartenanbindung, deren erster Slot arbeitet mit UHS II. Das erlaubt deutlich höhere Datenübertragungsraten und ein schnelleres Abspeichern von Bildern. Beim zweiten Slot muss der Fotograf – genau wie bei der Alpha 6500 – mit UHS I auskommen.

Die Alpha 7 III hält durch ihren größeren Akku deutlich länger durch:

Links sehen Sie die Sony Alpha 7 III, rechts die Sony Alpha 6500.

Erwähnenswert sind auch die unterschiedlichen Akkus. Die Alpha 7 III nutzt das mit der Alpha 9 vorgestellte NP-FZ100-Modell mit 2.280mAh bei 7,2V, die Alpha 6500 den NP-FW50-Akku mit 1.020mAh bei 7,2V. Die mehr als doppelt so hohe Kapazität macht sich im Alltag deutlich bemerkbar, die 7 III hält wesentlich länger als die Alpha 6500 durch.

Eine weitere Abweichung gibt es beim RAW-Format. Während die Alpha 6500 nur komprimierte RAW-Dateien speichern kann, lässt sich bei der Alpha 7 III zwischen komprimierten und unkomprimierten Dateien wählen. Letztere sind allerdings etwa doppelt so groß und nach unserer Erfahrung allein in sehr wenigen Situationen von Vorteil. Im Alltag würden wir daher immer zur komprimierten Speicherung raten.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Sony Alpha 7 III.

Im dritten Teil unseres Vergleichstests der Sony Alpha 7 III und der Alpha 6500 kümmern wir uns unter anderem um die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit. Außerdem ziehen wir ein Fazit.

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