Sony Cyber-shot RX10 III und RX10 II im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Highend-Kameras der Bridgeklasse von Sony mit 4K-Videofunktion


Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III, rechts die Cyber-shot DSC-RX10 II.

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der Sony Cyber-shot DSC-RX10 III und der Cyber-shot DSC-RX10 II haben wir die Objektive, die Bildkontrolle und die Geschwindigkeit unter die Lupe genommen. In diesem letzten Teil widmen wir uns den Funktionen und Features, der Videoaufnahme und den Schnittstellen. Zudem ziehen wir am Ende ein Fazit.

Funktionen und Features:
Beide Bridgekameras sind in einigen Punkten sehr ähnlich oder gleich ausgestattet. Gleich zwei Unterschiede gibt es allerdings hinsichtlich der Belichtung. Beide Kameramodelle setzen auf Zentralverschlüsse im Objektiv, die jedoch nicht die gleichen kürzesten Verschlusszeiten erlauben. Bei der RX10 III kann man minimal mit 1/1.000 Sekunde belichten, wenn mit Blendenöffnungen zwischen F2,4 und F7,1 gearbeitet wird. Erst ab F8 kann man bis zu 1/2.000 Sekunde wählen. Für Aufnahmen bei guten Lichtverhältnissen ist dies oftmals zu lang.

Bei der RX10 II sind kürzere Verschlusszeiten möglich. So lässt sich 1/1.600 Sekunde bei F2,8 wählen, ab F4 ist 1/2.000 Sekunde möglich. Wer sich für F8 entscheidet, kann bis zu 1/3.200 Sekunde einstellen. Damit kommt man in der Praxis schon wesentlich besser aus. Beim elektronischen Verschluss gibt es mit einer 1/32.000 Sekunde, die sich unabhängig von der Brennweite oder Blendenöffnung immer einstellen lässt, dagegen keinen Unterschied.

Bei der Cyber-shot DSC-RX10 III sind etwas mehr Konfigurationsoptionen vorhanden:

Sony Cyber-shot DSC-RX10 III.

Zusätzlich im Vorteil ist die RX10 II durch ihren integrierten ND-Filter. Dieser verringert den Lichteinfall um drei Blendenstufen und kann manuell sowie automatisch zugeschaltet werden. Der ND-Filter erleichtert die Fotografie mit der Offenblende und dem mechanischen Verschluss. Freunde von Langzeitbelichtungen oder Videofilmer werden den ND-Filter ebenfalls zu schätzen wissen. Damit kann die Belichtung verändert werden, ohne dass die Blende, die Belichtungszeit oder der ISO-Wert angetastet werden muss. Diese Möglichkeit steht den Besitzern der RX10 III kameraintern nicht zur Verfügung, über das 72mm messende Filtergewinde können aber natürlich Schraubfilter eingesetzt werden.

Bei den AF-Optionen ist das Angebot dann wieder gleich groß. Die RX10 III erlaubt Makroaufnahmen mit einer stärkeren Vergrößerung aber nicht nur im Weitwinkel, sondern auch im Telebereich.

Nur die RX10 II besitzt einen eingebauten ND-Filter:

Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Die Ausstattung an Fotoprogrammen fällt sehr ähnlich aus, neben den PSAM-Modi sind unter anderen zwei Vollautomatiken, neun Szenenprogramme und ein Panoramamodus vorhanden. Die RX10 III besitzt allerdings insgesamt sieben Speicherplätze für Aufnahme-Einstellungen, die RX10 II nur drei.

Nur bei der RX10 III zu finden ist die sogenannte Zoomunterstützung. Diese ist bei längeren Brennweiten Gold wert, da man damit schnell herauszoomen kann, um einen größeren Bildausschnitt zu kontrollieren. In der Praxis mag man diese Funktion schon nach kurzer Zeit nicht mehr missen.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Videoaufnahme:
Während sich die Cyber-shot DSC-RX10 II und die Cyber-shot DSC-RX10 (I) bei den Videofeatures unterscheiden, ist dies bei der RX10 III und RX10 II nicht der Fall. Beide Kameramodelle speichern Videos sowohl mit hohen Auflösungen als auch hohen Bildraten. In 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) stellen 30 Vollbilder pro Sekunde das Maximum dar, in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) sind bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde möglich. Allein damit gehören beide Kameras zu den besten Modellen der Bridgeklasse. Doch Sony hat jeweils noch einen Highspeedmodus integriert, der sich hinter dem Kürzel "HFR" (= High Framerate) verbirgt. Hier muss zwar auf die automatische Fokussierung, die Tonaufzeichnung und weitere manuelle Optionen verzichtet werden, mit bis zu 1.000 Bildern pro Sekunde lassen sich jedoch beeindruckende Zeitlupenvideos aufnehmen. Abhängig von der maximalen Aufnahmedauer (zwei oder vier Sekunden) und der Bildrate ist jedoch die Bildqualität. 1.824 x 1.026 Pixel werden bei 240/250 Vollbildern pro Sekunde verwendet, 1.676 x 566 Pixel bei 480/500 Vollbildern pro Sekunde und 1.136 x 384 Pixel bei 960/1.000 Vollbildern pro Sekunde. Diese Werte gelten für die Qualitätspriorität mit maximal zwei Sekunden Videoaufzeichnung. Wer bis zu vier Sekunden lange Videos aufzeichnen möchte (= Aufnahmezeitpriorität), muss mit einer geringen Auflösung auskommen. Wir würden daher maximal zu 240/250 Vollbildern pro Sekunde bei der Aufnahmezeitpriorität und 480/500 Vollbildern pro Sekunde bei der Qualitätspriorität raten.

Vergleich der Video-Bildqualität bei 3.840 x 2.160 Pixel (4K):

Die Bildqualität der 4K-Videos beider Kameras ist exzellent, mit den Full-HD-Aufnahmen macht man aber ebenso nichts falsch. Manuelle Belichtungs- und Fokusoptionen gibt es auch bei Videos viele, neben dem integrierten Stereomikrofon kann außerdem ein externes Modell verwendet werden. Ebenso lässt sich ein Kopfhörer zur Tonkontrolle anschließen.

Unsere Wertung bei der Videoaufnahme: Unentschieden.

Das Schnittstellenangebot beider Kameramodelle ist identisch:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III, rechts die Cyber-shot DSC-RX10 II.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Da Sony bei den RX10-Kameras zu großen Teilen auf die identische technische Basis setzt, sind bei der RX10 III und RX10 II die vorhandenen Schnittstellen gleich. An den linken Kameraseiten sind jeweils ein Mikrofoneingang und ein Kopfhörerausgang zu finden, des Weiteren sind ein Micro-HDMI-Anschluss und ein Micro-USB-Port vorhanden. Letzterer dient zum Laden und auch zum Anschluss einer Kabelfernbedienung. Per Funk kommunizieren die Kameras mittels WLAN und NFC, die Steuerung ist per App möglich. Die sogenannten PlayMemories-Camera-Apps lassen sich außerdem auf den Bridgekameras installieren und erlauben das Nachrüsten von Softwarefunktionen (wie zum Beispiel die Intervallaufnahme). Für Blitzgeräte gibt es jeweils einen eigenen Blitzschuh, der über Zusatzkontakte auch ein Mikrofon aufnehmen kann.

Unsere Wertung bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Unentschieden.

Die RX10 III punktet im direkten Vergleich mit der RX10 II vor allem mit ihrem Objektiv:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III, rechts die Cyber-shot DSC-RX10 II.

Unser Fazit:
Mit der Cyber-shot DSC-RX10 III hat Sony eine im Vergleich zum Schwestermodell RX10 II in vielen Punkten ähnliche Bridgekamera vorgestellt. Ein bedeutender technischer Unterschied lässt sich nur beim Objektiv ausmachen, wobei dieses auch einen größeren Einfluss auf die Abmessungen und das Gewicht des Kameragehäuses hat. Die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III ist deutlich größer (13,3 x 9,4 x 14,2cm gegenüber 12,9 x 8,8 x 10,2cm) und schwerer als die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II (1.092, statt 808g). Auf längeren Touren sollte man das zusätzliche Gewicht nicht unterschätzen, die RX10 III benötigt zudem eine Tasche oder einen Rucksack mit größerem Staufach.

Die neueste Bridgekamera von Sony ist aber nicht einfach nur ausladender und schwerer als ihr Schwestermodell, sie besitzt auch ein Objektiv mit wesentlich größerem Zoombereich. Während die RX10 II mit 24 bis 200mm zwar einen großen, aber nicht unbedingt riesigen Brennweitenbereich abdeckt, hat die RX10 III stattliche 24 bis 600mm (jeweils KB-äquivalent) zu bieten. Damit lassen sich auch weiter entfernte Motive sehr gut abbilden. Das 25-fach-Zoomobjektiv der RX10 III fällt mit F2,4 bis F4 zwar größtenteils lichtschwächer als das 8,3-fach-Zoom der RX10 II mit F2,8 aus, in der Praxis sollte man allerdings auch mit einer Lichtstärke von F4 sehr gut auskommen.

Die dritte Kamerageneration der RX10-Serie kann sich einen Hauch vor der zweiten platzieren:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX10 III, rechts die Cyber-shot DSC-RX10 II.

Dies macht unter anderem der zur 1,0 Zoll Klasse gehörende Exmor RS Sensor möglich. Jener kommt auch bei der RX10 II zum Einsatz und erlaubt höhere ISO-Werte ohne allzu große Qualitätseinbußen. Bis ISO 400 ist die Detailwiedergabe exzellent, bis ISO 1.600 gut. Erst von Sensorempfindlichkeiten ab ISO 6.400 sollte man Abstand nehmen. Auch in vielen weiteren Punkten liegen die Kameras gleich auf. Die Videofunktionen und Schnittstellen sind identisch, die Displays und elektronischen Sucher ebenfalls. Die Serienbildgeschwindigkeit ist darüber hinaus quasi gleich hoch. Bei der Fokussierung kann sich die RX10 II etwas absetzen, sie stellt bei allen Brennweiten flotter scharf. Mehr überzeugen kann uns die 8,3-fach-Zoomkamera außerdem durch ihre kürzeren Belichtungszeiten mit dem mechanischen Verschluss, den zusätzlichen ND-Filter sowie die teilweise aus Magnesium gefertigte Oberfläche. Abgedichtet sind aber wieder beide Bridgekameras.

Den vorhandenen Platz nutzt Sony bei der RX10 III geschickt für einen weiteren Objektivring und zwei zusätzliche frei konfigurierbare Tasten. Die RX10 III kann man daher noch etwas besser bedienen.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Am Ende ist die Entscheidung für die RX10 III oder die RX10 II wegen der vielen Gemeinsamkeiten recht einfach. Wer mit dem 8,3-fach-Zoom der RX10 II auskommt, ist mit der kleineren Sony-Kamera bestens bedient. Wer längere Brennweiten benötigt, liegt bei der RX10 III genau richtig.

Unser Testsieger:

Diese spielt hier den Trumpf der 600mm Endbrennweite (KB-äquivalent) aus. Letzten Endes ist die Entscheidung zwischen beiden Kameramodellen allerdings auch eine Frage des Gewichts, der Abmessungen und – nicht zu vergessen – des Preises. Einer oder mehrere Punkte davon dürften für so manchen Fotografen ein K.o.-Kriterium darstellen.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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