Sony Cyber-shot RX100 III und Canon EOS 750D im Duell (Teil 3)

Teil 3 von 3: High-End-Kompaktkamera gegen Einsteiger-Spiegelreflexkamera


Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX100 III, rechts die Canon EOS 750D.

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Vergleichstests der Sony Cyber-shot DSC-RX100 III und der Canon EOS 750D einen Blick auf die Objektive, die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit geworfen haben, schauen wir uns in diesem Teil die Funktionen sowie Features, die Videoaufnahme, die Erweiterbarkeit und die Schnittstellen an.

Funktionen und Features:
Wie üblich im Kompaktkamerasegment setzt die RX100 III zur Steuerung der Belichtungszeit auf einen Zentralverschluss. Dieser erlaubt das Einstellen von Verschlusszeiten zwischen 30 Sekunden und 1/2.000 Sekunde. Über den Bulbmodus lassen sich des Weiteren noch längere Belichtungen realisieren. Kürzere sind dagegen nicht möglich, was die Aufnahme mit Offenblende beispielsweise bei Sonnenschein verhindern würde. Würde, denn Sony hat der RX100 III einen zusätzlichen ND-Filter spendiert. Dieser reduziert den Lichteinfall um drei Blendenstufen und kann automatisch durch die Kamera sowie manuell durch den Fotografen zugeschaltet werden.

Die Canon EOS 750D erlaubt Belichtungszeiten zwischen 30 Sekunden und 1/4.000 Sekunde, ein ND-Filter ist aber nicht mit an Bord. Diesen kann man allerdings im Frontgewinde des verwendeten Objektivs befestigen.

Die Aufhängungen der Displays im Vergleich:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX100 III, rechts die Canon EOS 750D.

Hinsichtlich des Autofokus ergeben sich – schon allein technologisch bedingt – einige Differenzen. Wie bereits beim Punkt Bildkontrolle erwähnt, arbeitet die EOS 750D beim Blick durch den Sucher mit dem Phasenautofokus. Dieser besitzt 19 Messfelder, wobei alle als Kreuzsensoren sowohl vertikale als auch horizontale Kontraste scharfstellen können. Der Phasen-Autofokus ermöglicht die Wahl eines der 19 im Zentrum platzierten Messfelder, man kann sich für eine Zone aus bis zu neun Feldern entscheiden oder die Wahl der DSLR überlassen. Wer die Bildaufnahme per Liveview vornimmt, verwendet den sogenannten Hybrid-AF. Hier ermöglichen einzelne Phasen-AF-Pixel neben der Kontrastmessung die Phasendetektion. Der Hybrid-AF funktioniert bei der Kontrolle via Display in einem wesentlich größeren Teil des Bildes, der Fokuspunkt lässt sich an jede gewünschte Stelle verschieben. Gleiches gilt auch für den Kontrast-AF der RX100 III, wobei sich das Messfeld im Gegensatz zur EOS 750D in drei Größen anpassen lässt.

Für bewegte Motive unterstützen beide Kameramodelle die kontinuierliche Scharfstellung. Das manuelle Fokussieren ist ebenso möglich. Bei der RX100 III können Fotografen als Hilfestellung ein Fokuspeaking und eine Displaylupe verwenden, bei der EOS 750D nur letztere.

Das Hauptmenü der Kompaktkamera RX100 III:

Sony Cyber-shot DSC-RX100 III.

Das Hauptmenü der Systemkamera EOS 750D:

Canon EOS 750D.

Fotoprogramme sind jeweils zahlreich vorhanden, die RX100 III ist aber noch besser ausgestattet. Während beide Kameras über die PSAM-Modi, verschiedene Szenenprogramme und Filtereffekte verfügen, stehen bei der RX100 III noch ein Speicherabrufmodus mit drei Speicherplätzen sowie ein Panoramaprogramm zur Verfügung. Vollautomatiken besitzt die RX100 III des Weiteren zwei (intelligente und überlegene Automatik), die EOS 750D nur eine. Das sollte man nicht überbewerten, der Panoramamodus und die drei Speicherplätze für eigene Einstellungen sind dagegen nicht zu verachten.

Unsere Wertung bei den Funktionen und Features: Unentschieden.

Videoaufnahme:
Was die Videofunktion anbelangt, können beide Kameramodelle nicht zur Spitze aufschließen. Dafür fehlt ihnen die 4K-Aufnahme. Full-HD-Videos mit 1.920 x 1.080 Pixel stellen das Maximum dar. Die RX100 III hat alle Bildraten zwischen 24 und 60 Vollbildern pro Sekunde zu bieten, die EOS 750D 24 bis 30 Vollbilder pro Sekunde. Dadurch kann die Kompaktkamera von Sony bewegte Motive flüssiger wiedergeben. Als Dateiformate stehen bei der RX100 III AVCHD, MP4 und XAVC-S zur Verfügung. Wer sich für Letzteres entscheidet, kann die Aufnahmen mit einer besonders hohen Bitrate (50Mbit/s) und sogar Highspeed-Videos speichern. In HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) hält die RX100 III bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde fest.

Bei der EOS 750D werden Videos im MP4-Format mit Standard- oder Light-Option aufgezeichnet, eine Highspeed-Funktion ist nicht mit an Bord. Als höchste Bildrate lassen sich bei 1.280 x 720 Pixel bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde wählen. Manuelle Videooptionen haben beide Kameramodelle im Angebot, ebenso lässt sich manuell scharfstellen. Die Tonaufnahme erfolgt jeweils in Stereo, nur bei der EOS 750D kann ein externes Mikrofon angeschlossen werden.

Vergleich der Video-Bildqualität bei 1.920 x 1.080 Pixel:

In puncto Video-Bildqualität erreicht die Sony Cyber-shot DSC-RX100 III ein sehr gutes bis exzellentes Ergebnis. Selbst feine Details löst die Kompaktkamera auf, Moiré-Artefakte sind quasi nicht vorhanden. Möglich ist dies durch ein vollständiges Auslesen des Bildwandlers und das Herunterrechnen der Bildinformationen auf Full-HD-Auflösung.

Die Canon EOS 750D beherrscht das nicht. Details kann die Spiegelreflexkamera daher nicht so gut wiedergeben, Moiré-Artefakte sind des Öfteren zu erkennen. Die automatische Fokussierung bei Videos beherrschen beide Kameramodelle gut, durch die optischen Bildstabilisatoren werden Verwacklungen solide ausgeglichen.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Sony Cyber-shot DSC-RX100 III.

Die RX100 III besitzt als Schnittstellen einen Micro-USB- und Micro-HDMI-Port:
Sony Cyber-shot DSC-RX100 III.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Während Systemkameras seit jeher mit vielen Schnittstellen ausgestattet sind, ist das bei Kompaktkameras nicht der Fall. Deren kleinere Abmessungen erlauben die Integration zusätzlicher Schnittstellen in der Regel nicht. Dementsprechend groß ist der Unterschied zwischen den Modellen in diesem Test. Die Canon EOS 750D besitzt nicht nur einen Zubehörschuh für Systemblitze, sondern auch einen 3,5mm Klinkeneingang für Mikrofone, einen 2,5mm Klinkeneingang für Fernbedienungen sowie einen HDMI-Anschluss und einen USB-Port. Letztere beiden sind ebenfalls bei der RX100 III zu finden, der USB-Port erlaubt außerdem den Anschluss einer Kabelfernbedienung. Auf einen Zubehörschuh muss man dagegen verzichten. Jener ist beispielsweise bei der Sony Cyber-shot DSC-RX100 II (Testbericht) vorhanden. Einen integrierten Blitz besitzt die RX100 III dagegen schon. Das Aufhellen von nahen Motiven ist daher kein Problem.

Bei der EOS 750D sind u. a. ein 3,5mm Klinkeneingang und ebenso USB sowie HDMI vorhanden:

Canon EOS 750D.

Was die drahtlose Kommunikation anbelangt, liegen die Testgeräte fast wieder gleichauf. Das schnelle Verbinden eines Mobilgerätes und der Kamera kann über NFC erfolgen, per WLAN sind die drahtlose Bildübertragung und das kabellose Fernsteuern möglich. Die Canon Connect-App erlaubt allerdings ein paar mehr Einstellungsmöglichkeiten, die Sony PlayMemories-App besitzt lediglich einen kleinen Funktionsumfang. Dafür können bei der RX100 III optionale Softwarefunktionen über die PlayMemories-Plattform nachgerüstet werden. Diese werden als App installiert und erlauben unter anderem das Speichern von Intervallaufnahmen. Ohne Nachteile sind die Apps aber auch nicht, sie müssen größtenteils käuflich erworben werden. Bis zu 10 Euro fallen pro App an.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die Canon EOS 750D.

Die RX100 III leistet für ihre Abmessungen Erstaunliches:
Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX100 III, rechts die Canon EOS 750D.

Unser Fazit:
Der Vergleich einer Kompaktkamera und einer Systemkamera mag auf den ersten Blick nicht allzu viel Sinn ergeben. Wer über ein Budget im mittleren dreistelligen Eurobereich verfügt und konkrete Vorstellungen hat, welche Bilder er mit seiner Kamera umsetzen möchte, kann sich allerdings durchaus die Frage stellen, ob eine Kompaktkamera oder eine Systemkamera die bessere Wahl darstellt. Wir können sie nach diesem Vergleichstest recht eindeutig beantworten. Wer mit seiner Kamera möglichst gut auf alle möglichen Fotosituationen vorbereitet sein möchte, sollte wegen der wechselbaren Objektive zu einer Systemkamera greifen. Dies gilt ebenso für jene, die bei sehr hohen Sensorempfindlichkeiten noch besonders detailreiche Bilder benötigen. Des Weiteren ist eine Systemkamera für alle Fotografen die richtige Wahl, die gerne eine etwas größere Kamera verwenden möchten und auf Zubehör wie einen Blitz oder ein externes Mikrofon nicht verzichten können.

Für viele Situationen ist eine Kompaktkamera heutzutage ausreichend:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-RX100 III, rechts die Canon EOS 750D.

Wer vor vornherein weiß, dass ein Brennweitenbereich von etwa 24 bis 70mm (KB-äquivalent) ausreichend ist, erhält mit der Sony Cyber-shot DSC-RX100 III eine sehr kompakte und trotzdem unglaublich leistungsfähige Kamera. Die Bildqualität ist durch das lichtstarke Objektiv selbst bei schlechteren Lichtverhältnissen überzeugend, die Serienbildrate hoch, und auch der Autofokus stellt zu jeder Zeit flott scharf. Mit dem Schwenk-LCD sowie dem ausklappbaren Sucher ist man des Weiteren gut aufgestellt, und bedienen lässt sich die Kompaktkamera für ein kleines Modell wirklich komfortabel.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Unser Testsieger:

Dass ein derart gutes Gesamtpaket nur 256g wiegt und in einer größeren Hosen- oder einer kleinen Jackentasche untergebracht werden kann, ist eigentlich kaum zu glauben. Viele Fotografen fahren aus unserer Sicht mit einer leistungsfähigen Kompaktkamera wie der Sony Cyber-shot DSC-RX100 III daher besser, als mit einer Systemkamera. Jene kann ihr Potenzial nur mit zusätzlichen Objektiven abseits des Kitzooms ausspielen.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

Links zum Artikel:

 
*Diese Links führen zu Amazon- oder anderen Online- Angeboten, keine Verfügbarkeitsgarantie, keine Garantie auf günstigsten Preis, Preise können variieren, Preise inkl. MwSt. / evtl. zzgl. Versandkosten, alle Angaben ohne Gewähr.

Hallo, wieso steht im ersten …

Hallo,

wieso steht im ersten Teil des Vergleichtests, dass die Canon-Kamera die Siegerin bei der Bildqualität ist und hier im Endergebnis hat zur Bildqualität die Canon 4 und die Sony 5 Punkte?

Hallo, bitte beachten Sie, dass …

Hallo,

bitte beachten Sie, dass unsere Sternebewertungen für die jeweilige Kameraklasse gelten. Da die Sony Cyber-shot DSC-RX100 III zu den Kompaktkameras zählt und die Canon EOS 750D zu den Spiegelreflexkameras, sind die Sternebewertungen in diesem Fall nicht direkt miteinander vergleichbar. Daher testen wir im Normalfall nur Kameras aus der selben Klasse, was hier nicht der Fall war.

  • Keine HTML-Tags erlaubt
  • Zeilen und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • URLs und Email-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
  • Kommentare werden erst nach Moderation freigeschaltet, wenn die Regeln befolgt wurden. Dies kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
  • Felder mit rotem Stern müssen korrekt ausgefüllt werden.
  • Bitte füllen Sie das CAPTCHA aus, dieses dient als Spam-Schutz. Lösen Sie einfach die im Bild angegebene mathematische Gleichung.
  • Mit dem Absenden dieses Formulars erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von Ihnen erhobenen und eingesendeten Daten für die Bearbeitung Ihrer Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden. Diese Einwilligung kann jederzeit mit einer Nachricht an uns widerrufen werden. Weitere Informationen entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
captcha

x