Sony HX90V und Panasonic TZ71 im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Unser Vergleich von Kameras mit 30x Zoom und elektronischem Sucher


Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-HX90V, rechts die Panasonic Lumix DMC-TZ71.

Im zweiten Teil des Vergleichstests der Sony Cyber-shot DSC-HX90V und der Panasonic Lumix DMC-TZ71 haben wir uns unter anderem mit den Objektiven und der Arbeitsgeschwindigkeit beschäftigt. In diesem dritten Teil gehen wir unter anderem auf die Videoaufnahme sowie die Erweiterbarkeit ein und ziehen ein Fazit.

Funktionen und Features:
Bei den Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten können sich höherklassige Modelle von einfacheren Kameras absetzen. Zudem sind Systemkameras in der Regel besser als Kompaktkameras ausgestattet. Ein Blick auf die Funktionen zeigt bei unseren beiden Vergleichsmodellen eine für die Klasse überdurchschnittliche Ausstattung. Diese beginnt bereits bei den Fotoprogrammen. Neben einer Automatik und zahlreichen Szenenprogrammmen (15 bei der HX90V und 18 bei der TZ71), sind jeweils ein Panoramamodus und verschiedene Bildeffekte vorhanden. Zudem ist die Belichtungssteuerung auch über die PSAM-Modi möglich. Für noch individuellere Einstellungen gibt es zudem Customprogramme. Die Sony Cyber-shot DSC-HX90V (Testbericht) bietet ein derartiges Programm mit drei Speicherplätzen, die TZ71 zwei mit insgesamt vier Speicherplätzen.

Die Rückseite der Cyber-shot DSC-HX90V im Detail:
Sony Cyber-shot DSC-HX90V.

Die Rückseite der Lumix DMC-TZ71 im Detail:
Panasonic Lumix DMC-TZ71.

Die Belichtungszeit lässt sich beim Sony-Modell zwischen 30 Sekunden und 1/2.000 Sekunde wählen, bei der TZ71 zwischen 60 Sekunden und ebenfalls 1/2.000 Sekunde. Beim automatischen Scharfstellen lässt sich zwischen der Einzelbild-Fokussierung und der kontinuierlichen Fokussierung wählen. Dabei ist es möglich, die Messfeldwahl der Kamera zu überlassen oder ein Messfeld selbstständig im Bildfeld zu positionieren. Zudem kann dieses Messfeld auch in der Größe verändert werden. Gesichter können beide Kameramodelle darüber hinaus natürlich auch erkennen. Die Naheinstellgrenze der HX90V liegt im Makromodus bei guten 5cm, mit der TZ71 lässt sich sogar auf bis zu 3cm an das Motiv heranrücken.

Auch wer manuell scharfstellen möchte, kommt bei beiden Kameras nicht zu kurz. Das manuelle Fokussieren ist mit den jeweils vorhandenen Objektivringen besonders komfortabel möglich. Zudem helfen eine Displaylupe und ein Fokuspeaking bei der Fokuskontrolle. In diesem Punkt müssen sich die Vergleichsmodelle auch vor Systemkameras nicht verstecken.

Einen Vorteil gegenüber der HX90V hat die TZ71 bei den Nachbearbeitungsmöglichkeiten der Bilder zu bieten. Sie kann neben JPEG-Bildern auch RAW-Aufnahmen speichern und bietet daher – unter anderem beim Verändern der Belichtung – deutlich mehr Reserven.

Beide Kameramodelle haben einen Handgriff auf der Vorderseite:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-HX90V, rechts die Panasonic Lumix DMC-TZ71.

Ebenfalls nur bei der TZ71 vorhanden ist eine integrierte Intervallfunktion. Damit nimmt die Kamera ohne weiteres Zubehör Bilder in Abständen zwischen zehn Sekunden und 30 Minuten automatisiert auf. Mit maximal 200 Bildern pro Aufnahme ist man dabei allerdings doch etwas eingeschränkt.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Panasonic Lumix DMC-TZ71.

Videoaufnahme:
Bei den Videoauflösungen gibt es zwischen unseren beiden Vergleichsmodellen keinen Unterschied, jeweils lassen sich maximal 1.920 x 1.080 Pixel festhalten. Hier gibt es allerdings einen Unterschied bei den wählbaren Bildraten. Die HX90V hat sowohl die PAL als auch die NTSC-Bildraten zu bieten, bei der Panasonic Lumix DMC-TZ71 (Testbericht) lassen sich nur die PAL-Bildraten wählen. Hier sind daher 25 Vollbilder sowie 50 Halb- und Vollbilder pro Sekunde einstellbar, bei der HX90V lassen sich 25, 30 und 50 sowie 60 Vollbilder pro Sekunde nutzen. Zudem hat auch diese 50 und 60 Halbbilder pro Sekunde zu bieten. Mit bis zu 28Mbit/s pro Sekunde werden die Aufnahmen bei ihr im AVCHD-Format gespeichert, 50Mbit/s sind zudem mit der XAVC-S-Codierung möglich. Geringere Bitraten lassen sich im MP4-Format wählen. MP4 und AVCHD unterstützt auch die TZ71, hier muss man aber auf das XAVC-S-Format verzichten.

Video-Bildqualitätsvergleich bei 1.920 x 1.080 Pixel ("Full-HD"):

Im Vorteil ist die TZ71 dagegen bei der Highspeedaufnahme. Diese kann hier mit 100 Bildern pro Sekunde in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) und 200 Bildern pro Sekunde in SD-Auflösung (640 x 480 Pixel) erfolgen. Intern werden die Videos auf 25 Bilder pro Sekunde heruntergerechnet, was für einen Zeitlupeneffekt sorgt. Die Bildqualität der Aufnahmen fällt bei der HX90V in Full-HD-Auflösung besser aus, zudem können uns deren manuelle Videooptionen mehr überzeugen.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Sony Cyber-shot DSC-HX90V.

Die Schnittstellen der Sony Cyber-shot DSC-HX90V:

Sony Cyber-shot DSC-HX90V.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Erweitern lassen sich Kompaktkameras mangels Platz für Schnittstellen nur selten. Dies gilt auch für die beiden Digitalkameras in unserem Vergleich. Auf der Seite der Kabelschnittstellen sind jeweils nur ein Micro-USB-Port und ein Micro-HDMI-Ausgang vorhanden. Letzterer fällt bei der HX90V sowohl positiv als auch negativ auf. Er liegt bei dieser leider völlig ungeschützt auf der Unterseite und kann daher leicht verschmutzt werden. Im Gegensatz zur TZ71 lassen sich darüber allerdings auch Bilder in 4K-Auflösung ausgeben.

Die Schnittstellen der Panasonic Lumix DMC-TZ71:

Panasonic Lumix DMC-TZ71.

Ein externes Mikrofon und ein Blitzgerät lassen sich bei beiden Kameras leider nicht anschließen bzw. aufstecken. Bei den Drahtlostechnologien stehen dafür WLAN und NFC zur Verfügung. Darüber ist die Fernsteuerung und die Bildübertragung möglich, mittels NFC kann die Verbindung zu einem Smartphone oder Tablet-PC besonders schnell und komfortabel hergestellt werden. Von der Cyber-shot DSC-HX90V werden zudem die PlayMemories Camera Apps unterstützt. Diese erlauben das Aufspielen kleinerer Apps, über die beispielsweise zusätzliche Effektfilter auf die Bilder angewendet werden können.

Wer Bilder direkt mit den Aufnahmekoordinaten versehen möchte, kann dies bei der HX90V mittels eines integrierten GPS-Empfängers. Bei der TZ71 ist dieser nicht vorhanden, über das Smartphone ist aber die Geospeicherung per App möglich. Per App steuern lassen sich wieder beide Modelle, bei der TZ71 sind allerdings deutlich mehr Optionen vorhanden.

Beide Kameras können über WLAN mit speziellen Apps ferngesteuert werden:
Links Sehen Sie die Sony Smart Remote App, rechts die Panasonic Image App.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die Sony Cyber-shot DSC-HX90V.

Unser Fazit:
Bei der Sony Cyber-shot DSC-HX90V (Testbericht) und der Panasonic Lumix DMC-TZ71 (Testbericht) handelt es sich um zwei kompakte Reisezoomkameras, die trotz des nicht einmal 4cm dicken Gehäuse einen sehr großen Brennweitenbereich von 24 bis 720mm (KB-äquivalent) zu bieten haben. Beide Kameras bieten überdurchschnittlich viele Features und gehören zu den besten Modellen im Reisezoombereich. Am Ende geht die Sony Cyber-shot DSC-HX90V als Sieger aus unserem Vergleichstest hervor, sie kann insgesamt gesehen noch etwas mehr überzeugen. Zum einen gefällt uns bei der Kompaktkamera von Sony die Bildqualität besser. Der 18 Megapixel auflösende CMOS-Sensor kann einige Details mehr als der 12 Megapixel-Sensor der TZ71 auflösen, dies gilt sowohl für Tages- als auch Nachtaufnahmen. Ebenso ist auch die Abbildungsleistung des 30x Zoomobjektivs besser.

Trotz kompakter Abmessungen können sich die Features der Testkameras sehen lassen:

Links sehen Sie die Sony Cyber-shot DSC-HX90V, rechts die Panasonic Lumix DMC-TZ71.

Die Bildkontrolle ist durch das schwenkbare LCD bei der HX90V komfortabler möglich, beim Sucher liegt dagegen die TZ71 vorne. Für die Bedienung gilt dies ebenso.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Die TZ71 hat größere Tasten und einen griffigeren Handgriff. Das kleinere Gehäuse, das durch den einklappbaren Sucher ermöglicht wird, spricht dagegen wieder für die HX90V.

Unser Testsieger:

Diese überzeugt uns zudem bei der Arbeitsgeschwindigkeit und auch der Videoaufnahme mehr. Mit beiden Kameras lässt sich komfortabel fotografieren, wer unbedingt RAW-Bilder aufnehmen möchte, muss allerdings zur TZ71 greifen. Ein integrierter GPS-Empfänger ist dafür nur bei der HX90V zu finden.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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Hallo dkamera, hat die Sony …

Hallo dkamera,
hat die Sony HX90V die Möglichkeit eine maximale Belichtungszeit vorzugeben? In der Form, dass man im Automatikmodus maximal bis 1/40s vorgeben kann, damit bei Dämmerung keine längeren Belichtungszeiten genutzt werden und bewegte Bilder verschwimmen.
Oder gibt es bei Ihnen generell die Möglichkeit Kameras zu suchen die eine solche Funktion haben?

Weiter wurden in Kommentaren im Internet erwähnt, dass die Sony HX90V nicht so stabil sei und als Reisekamera evtl. nicht so effektiv. Können Sie dazu was sagen?

Ansonsten super Vergleich vielen Dank.

Hallo, unseres Wissens nach besitzt …

Hallo,
unseres Wissens nach besitzt die HX90V diese Funktion nicht. Wir haben auf diese Kamera allerdings derzeit keinen Zugriff mehr, sodass wir diesbezüglich nicht nachsehen können. Im Handbuch haben wir eine derartige Funktion ebenfalls nicht gefunden. Diese dürfte eigentlich nur bei Premium-Kompaktkameras oder Systemkameras zu finden sein. Da es sich dabei um eine sehr spezielle Funktion handelt, ist in unserem System auch keine Suche danach möglich. Die HX90V ist gut verarbeitet, hier sehen wir keine Probleme in der Praxis.

alles schön und gut - …

alles schön und gut - aber ich habe die sony trotz sehr guter erfahrungen mit der marke nicht als Zweitkamera gekauft, da sie keine RAW ausgabe hat und damit die kamera auf eine knipserkamera reduziert... nachbearbeitung in lightroom o.ä. ist somit nur sehr beschränkt möglich.

die panasonic hat zwar nur 12 MP, aber dafür in RAW, was für mich die beschriebenen Nachteile mehr als wett macht

Dank an euch für den …

Dank an euch für den ausgezeichneten Test! Bin grad auf der Suche nach der für mich am besten geeigneten Reise-Zoom-Kamera und kam nach erster Vorauswahl schliesslich zu genau den beiden Kameras als Favoriten, die ihr hier getestet habt. Somit wurden für mich hier und jetzt alle Fragen geklärt und ich denke, mit dem geplanten Kauf der HX90 liege ich gar nicht so schlecht, zumal ich mit Sony lebenslang nur gute Erfahrungen gemacht habe und mich bei Panasonic-Kameras (habe 2) immer irgendetwas störte (z.B. mov-Dateiformat).

Interessant für den (oder jeden anderen) Vergleich wären übrgrigens Aufnahmen des Mondes gewesen, da jeder diese Aufnahmen mit seiner eigenen Kamera ebenfalls machen kann und somit eine generelle Vergleichsmöglichkeit für alle Fotografierenden besteht, der Mond quasi eine Referenzbasis darstellt.

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