Testbericht des Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 OIS

Abgedichtetes Allroundzoom mit 24-120mm KB-Brennweite für MFT-Kameras

Für spiegellose Systemkameras mit Micro-Four-Thirds-Bajonett lassen sich durch die offenen Spezifikationen sowie die zahlreichen Hersteller viele Objektive erwerben. Dazu gehören unter anderem auch Allroundzoom-Modelle, die einen größeren Brennweitenbereich als „gewöhnliche“ Kitobjektive abdecken. Wir haben mit dem Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS ein Modell für verschiedene Aufnahmesituationen unter die Lupe genommen.

Lieferumfang:
Da wir unser Testobjektiv einem Kit mit der Panasonic Lumix DC-GH5 entnommen haben, weicht unser Lieferumfang vom standardmäßigen Einzelprodukt ab. Grundsätzlich gilt jedoch: Beim Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS werden zwei Objektivdeckel (Front- und Rückdeckel) und eine passende Gegenlichtblende mitgeliefert. Panasonic gibt als Lieferumfang des einzeln gekauften Modells zudem an, dass ein zusätzlicher Transportbeutel beiliegt. Der Lieferumfang lässt somit keine Wünsche offen.

Neben zwei Objektivdeckeln wird unter anderem auch eine Gegenlichtblende mitgeliefert:

Technische Daten, Verarbeitung und Handhabung:
Das Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS ist ein Standardzoom mit einem Brennweitenbereich von 24 bis 120mm (KB-äquivalent). Mit diesem Brennweitenbereich ist man in der Praxis sehr gut aufgestellt. 24mm KB-Brennweite sind auch für größere Motive, die aus der Nähe aufgenommen werden sollen, ausreichend. Mit 120mm KB-Brennweite können weiter entfernte Objekte recht gut herangeholt werden. Ein echtes Teleobjektiv kann das Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS zwar nicht ersetzen, zwingend notwendig ist dieses jedoch auch nicht. Gegenüber einem herkömmlichen Kitzoom ist der Brennweitenbereich des Objektivs fraglos flexibler.

Das 5-fach-Zoom bietet sich als Allroundobjektiv für Fototouren oder auch den Einsatz im Urlaub an, beim Transport fällt das G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS mit Abmessungen von 6,6 x 7,1cm sowie einem Gewicht von 210g nicht zur Last. Bei der maximalen Brennweitenstellung wird das Objektiv deutlich größer, für den Transport ist dies aber natürlich nicht relevant.

Das Objektiv bei 120mm KB-Brennweite mit maximal ausgefahrenem Tubus:

Bei der Lichtstärke müssen Abstriche in Kauf genommen werden. Das Zoom beginnt am kurzen Ende bei F3,5, am langen Ende werden noch F5,6 erreicht. Gegenüber Kitobjektiven ergibt sich somit kein großer Vorteil.

Teile des Gehäuses werden genauso wie das Bajonett aus Metall gefertigt:

Das Objektivgehäuse des Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS wird aus Metall sowie Kunststoff gefertigt und weiß zu gefallen. Das Metall am Gehäuse sowie am Bajonett sorgt für einen robusten Eindruck, aber auch der verwendete Kunststoff fällt vergleichsweise hochwertig aus. Ein Pluspunkt ist zweifellos die Abdichtung gegen Staub und Spritzwasser. Diese erlaubt das Fotografieren bei nicht optimalen Wetter- bzw. Umgebungsbedingungen und macht das Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS auch für den Einsatz an den (Semi-)Profimodellen von Panasonic interessant. Hier sind beispielsweise die Panasonic Lumix DC-GH5 (Testbericht) oder die Panasonic Lumix DMC-GH4 (Testbericht) zu nennen. Bei Panasonic sind aber noch weitere Bodys abgedichtet, sodass das Objektiv auch optimal zur Panasonic Lumix DMC-G81 (Testbericht) passt. Es ist daher kein Wunder, dass diese Kamera zusammen mit dem 12-60mm-Zoom als Kit angeboten wird.

Mit 24 bis 120mm KB-Brennweite ist das kompakte Objektiv flexibel einzusetzen:

Am Gehäuse des Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS befinden sich zwei Einstellringe: Der obere Ring dient zum Fokussieren, mit dem unteren Ring wird die Brennweite verändert. Beide Einstellringe sind griffig und lassen sich gut drehen. Für Filter steht ein 58mm großes Frontgewinde zur Verfügung. Dieses verändert seine Position beim Scharfstellen nicht und erlaubt daher einen uneingeschränkten Filtereinsatz.

Der optische Aufbau des Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS:

Beim optischen Aufbau setzt Panasonic auf elf Linsen in neun Gruppen, drei asphärische Linsen und eine ED-Linse werden unter anderem zum Minimieren von chromatischen Aberrationen verwendet.

Gute Dienste leistet der optische Power O.I.S-Bildstabilisator. Er unterstützt zum einen die Dual I.S.-Stabilisierung und arbeitet daher mit den integrierten Stabilisatoren der aktuellen Kameramodelle von Panasonic zusammen. Aber auch wenn er alleine verwendet wird, gleicht er bei Videos Verwacklungen sehr gut aus und macht bei Freihand-Fotos deutlich längere Belichtungszeiten möglich. Wir haben bei der längsten Brennweite Bilder mit rund 1/15 Sekunde ohne Verwacklungsunschärfe aufnehmen können. Dies entspricht einer Kompensationsleistung von drei Blendenstufen und ist ein sehr gutes Ergebnis.

Oben liegt beim 5-fach-Zoom der Fokusring, unten der Einstellring für die Brennweite:

Autofokus/manueller Fokus:
Als Autofokusmotor kommt beim Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS ein Schrittmotor zum Einsatz, das Objektiv unterstützt eine Signalübertragungsrate von 240B/s. Die Daten zwischen der verwendeten Kamera und dem Objektiv können bei einem aktuellen Modell somit besonders schnell ausgetauscht werden. In der Praxis erlaubt dies eine blitzschnelle Fokussierung. Im dkamera.de-Labor haben wir mit der Panasonic Lumix DC-GH5 sowie auch der Panasonic Lumix DMC-G81 exzellente 0,07 Sekunden für die Fokussierung im Weitwinkel gemessen. Auch bei bewegten Motiven arbeitet der Autofokus sehr schnell und erlaubt eine präzise Schärfenachführung. Dabei ist er praktisch nicht wahrzunehmen und stellt selbst bei Videoaufnahmen mit dem integrierten Mikrofon kein Problem dar.

Das manuelle Scharfstellen wird per „Focus by Wire“ realisiert, der Fokusmotor arbeitet daher auch beim manuellen Scharfstellen. In der Praxis ist diese Umsetzung nicht ganz so "direkt", daran kann man sich jedoch gewöhnen.

Zum Test der Bildqualität des Objektivs haben wir die Panasonic Lumix DC-GH5 verwendet:

Bildqualität:
Ein Objektiv mit größerem Brennweitenbereich macht Abstriche bei der Bildqualität notwendig. Der „nur“ 5-fache Zoombereich des Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS fällt aber deutlich kleiner als bei klassischen Superzoomobjektiven (> 10-fach) aus. Das lässt für die Bildqualität auf ein ansprechendes Niveau hoffen. Wir haben das Objektiv an einer Panasonic Lumix DC-GH5 (Testbericht) mit 20,2 Megapixel auflösendem CMOS-Sensor getestet.

Auflösungsvergleich von Blende F3,5 bis F16 (100-Prozent-Ansicht) bei 24mm (KB):

Unsere Aufnahmen zeigen, dass das Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS ein sehr ordentliches Ergebnis abliefert. Im Zentrum löst das Objektiv bei jeder Brennweite und Blende Details sehr gut auf, hieran kann man nichts kritisieren. Die Bildränder sind im Weitwinkel bei Offenblende etwas schwächer, das Abblenden um knapp eine Stufe (auf F5,6) sorgt für eine ordentliche Scharfzeichnung. Weiteres Abblenden bringt keine Vorteile mehr. Durch die einsetzende Beugung wird die Detailwiedergabe im Zentrum sogar schon schlechter. Noch kleinere Blendenöffnungen lassen die Bildqualität weiter absinken. Dies gilt besonders für F16.

Auflösungsvergleich von Blende F4,5 bis F16 (100-Prozent-Ansicht) bei 50mm (KB):

Bei 50mm KB-Brennweite erreicht das Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS die beste Abbildungsleistung bei Offenblende (F4,5). Weiteres Abblenden ist möglich, bringt aber keine Vorteile. Bei F5,6 beginnt die Auflösung bereits zu sinken, über F11 sollte besser nicht hinausgegangen werden. Hier werden Details deutlich schlechter wiedergegeben.

Auflösungsvergleich von Blende F5,6 bis F16 (100-Prozent-Ansicht) bei 120mm (KB):

Bei 120mm KB-Brennweite wird die beste Bildqualität im Zentrum bei F5,6 erreicht, am Rand lässt sich die Detailwiedergabe mit F8 geringfügig verbessern. Über F11 macht sich die Beugung wieder stark bemerkbar. Das Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS schlägt sich somit sehr ordentlich, Abblenden ist einzig im Weitwinkelbereich wirklich zu empfehlen. Ansonsten liefert die größte Blendenöffnung bereits ein gutes Ergebnis. Grundsätzlich gilt: Das Abblenden auf F16 verschlechtert die Bildqualität wegen der Beugung im gesamten Bildfeld massiv und sollte unbedingt vermieden werden.

Eine Verzeichnung lässt sich durch den größeren Brennweitenbereich des Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS nicht vermeiden, Panasonic setzt allerdings auf eine sehr gut arbeitende Korrektur. Diese wird sowohl auf die JPEG-Bilder als auch die RAW-Dateien angewendet (sofern die Software die automatische Korrektur unterstützt). Mit angewandter Korrektur ist im Weitwinkel eine leichte tonnenförmige Verzeichnung zu sehen, bereits ab rund 35mm Brennweite kann man diese jedoch kaum mehr erkennen. Ohne Korrektur zeigen die Bilder im Weitwinkelbereich eine sehr deutliche tonnenförmige Verzeichnung, ab rund 40mm wird diese zu einer leichten kissenförmigen Verzeichnung.

Auch die Randabschattung (Vignettierung) wird kameraintern korrigiert und ist daher kaum auffällig. Nur bei 24mm KB-Brennweite kann sie deutlicher erkannt werden, durch Abblenden ändert sich daran kaum etwas. Ein kritisches Niveau wird jedoch nicht erreicht. Bei längeren Brennweiten fällt die Randabschattung lediglich geringfügig auf. Chromatische Aberrationen sind vor allem bei kürzeren Brennweiten und der Offenblende zu sehen, ein kritisches Niveau wird jedoch nicht erreicht.

In der Praxis bekommt man von den optischen Fehlern durch die angewendeten Korrekturen wie erwähnt nur wenig zu sehen. Panasonic hat hier gute Arbeit geleistet. Es wäre jedoch durchaus sinnvoll gewesen, die optischen Defizite bereits bei der Konstruktion und nicht nur digital im Nachhinein anzugehen.

Beispielaufnahmen (mit standardmäßig aktivierten kamerainternen Korrekturen):

Unser Fazit:
Mit dem Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS hat Panasonic ein Zoom mit größerem Brennweitenbereich im Angebot, das sowohl mit seiner Ausstattung als auch der Bildqualität in unserem Test punkten kann. Das Objektiv besitzt noch kompakte Abmessungen, wiegt nur recht wenig und ist trotzdem sehr ordentlich verarbeitet. Dank der vorhandenen Abdichtungen können dem Zoom sogar Staub und Spritzwasser nichts anhaben. Des Weiteren wissen der sehr schnelle und praktisch geräuschlose Autofokusmotor und der sehr gut arbeitende optische Bildstabilisator zu gefallen.

Die optische Leistung ist nicht ohne Fehl und Tadel, Panasonic greift teilweise stark korrigierend ein. Davon bekommt man in der Praxis aber kaum etwas zu sehen, weshalb diese Schwächen nicht unbedingt kritisch zu sehen sind. In puncto Bildschärfe kann dem Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS ein sehr ordentliches Zeugnis ausgestellt werden, lediglich im Weitwinkel bringt das Abblenden größere Vorteile.

Das Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS ist ein gutes Allroundzoom:

Der Brennweitenbereich des 5-fach-Zooms macht einen flexiblen Einsatz möglich, nur von der schwachen Lichtstärke wird man etwas eingeschränkt. Dieser Nachteil lässt sich mit einer kompakten lichtstarken Festbrennweite aber gut kompensieren. Am Ende können wir festhalten: Das Panasonic Lumix G Vario 12-60mm F3,5-5,6 Power OIS ist als Allroundobjektiv zweifellos zu empfehlen.

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