Testbericht FujiFilm GFX 50R (Teil 1)

Teil 1 von 3: Die Abmessungen, Verarbeitung und Bedienung sowie die Bildqualität im Test

FujiFilm ist seit vielen Jahren mit seinen spiegellosen Systemkameras am Markt vertreten. Seit  2017 bietet das japanische Unternehmen aber nicht nur Kameras mit Bildwandlern im APS-C-, sondern auch im Mittelformat an. Wir prüfen im folgenden Testbericht die FujiFilm GFX 50R. Diese ist wie die bekannten X-Pro-Modelle im Messsucher-Design gehalten.

Das GFX-System:
Zur Photokina 2016 hatte FujiFilm angekündigt, an einem Kamerasystem mit Mittelformatsensor zu arbeiten. Die erste Kamera dieses Systems kam mit der FujiFilm GFX 50S im Frühjahr 2017 auf den Markt. Das GFX-System wurde für Fotografen geschaffen, bei denen die Bildqualität an erster Stelle steht.

Dafür sind alle GFX-Kameras mit einem Mittelformatsensor (43,8 x 32,9mm) und dem neuen Fujinon G-Bajonett ausgestattet. Bei den GF-Objektiven handelt es sich um vollständige Neuentwicklungen, alle Modelle sind laut Fujinon für Sensorauflösungen von mindestens 100 Megapixel geeignet. Die FujiFilm GFX 50R ist die zweite Kamera der GFX-Serie, die dritte lässt sich seit Ende Juni 2019 mit der GFX 100 erwerben.

An der GFX 50R lassen sich alle Objektive mit G-Bajonett verwenden:

Abmessungen/Verarbeitung/Bedienung:
Die FujiFilm GFX 50R ist FujiFilms kompakte Variante der GFX 50S, Letztere wurde vor allem für die Hände von Profi-Fotografen designt. Das Wort kompakt sollte man bei der FujiFilm GFX 50R allerdings nicht zu wörtlich nehmen. Die spiegellose Systemkamera misst 16,1 x 9,7 x 6,6cm und fällt damit in etwa so groß wie eine ausgewachsene Vollformat-DSLM aus. Das Gewicht beträgt ohne Zubehör und Objektiv 775g. Zum Vergleich: Die FujiFilm X-Pro2, ebenfalls eine Kamera im Messsucher-Stil, ist mit 487g deutlich leichter und mit 14,1 x 8,3 x 4,6cm auch wesentlich kleiner. Dabei sollte man jedoch die unterschiedlichen Sensorgrößen im Hinterkopf behalten. Dazu später mehr.

Die GFX 50R besitzt ein für Mittelformatkameras kompaktes Kameragehäuse:

Beim Kameragehäuse setzt FujiFilm wie üblich auf eine robuste und trotzdem noch leichte Magnesiumlegierung, gegen Staub und Spritzwasser ist die DSLM natürlich abgedichtet. Des Weiteren soll sie bis zu einer Temperatur von minus zehn Grad Celsius problemlos funktionieren. Kommen wir zur Praxis: Im Prinzip lässt sich die FujiFilm GFX 50R nur mit der rechten Hand bedienen, die linke Hand sollte dabei jedoch als zusätzliche Stütze agieren. Gerade beim Einsatz großer und schwerer Objektive – und das sind die meisten GF-Modelle – wird die Kamera ansonsten schnell unhandlich.

Auf der Vorderseite befindet sich ein kleiner Griff, Teile der Kamera wurden zudem gummiert:

Zur Verbesserung des Handlings hat FujiFilm auf der Vorderseite der GFX 50R einen Handgriff angebracht und auf der Rückseite wurde eine große Daumenstütze verbaut. Alle wichtigen Teile des Gehäuses hat FujiFilm des Weiteren mit einer Gummierung ummantelt. Bei kleinen Objektiven reichen die Maßnahmen für ein gutes Handling aus, bei größeren nicht. Hierfür müsste vor allem der Griff auf der Vorderseite noch deutlich tiefer konstruiert sein.

Die Bedienelemente auf der Oberseite der FujiFilm GFX 50R:

Die Blende wird üblicherweise per Einstellring am Objektiv gewählt:

In puncto Bedienung fühlen sich Besitzer anderer FujiFilm-Kameras bei der GFX 50R sofort zu Hause. Die spiegellose Systemkamera ist praktisch genauso wie die höherklassigen APS-C-Modelle aufgebaut. Auf der Oberseite der DSLM hat FujiFilm ein Wählrad für die Belichtungszeit und ein weiteres für die Belichtungskorrektur platziert.

Der Fotoauslöser ist zudem von einem weiteren Einstellrad umlagert, dieses erlaubt beispielsweise das Verändern der Sensorempfindlichkeit. Die Blende wird wie üblich bei FujiiFilm per Objektivring verändert, alternativ geht das allerdings auch über die Kamera.

Die Rückseite der spiegellosen Systemkamera:

Aus unserer Sicht nicht ganz optimal: Die Tasten hätte FujiFilm noch etwas größer oder griffiger gestalten können, sie liegen teilweise plan im Gehäuse. Für die Einstellräder gilt das nicht, diese kann man sehr gut bedienen.

Seite 1 des Fn-Menüs der GFX 50R:

Seite 2 des Fn-Menüs der GFX 50R:

Gleich sechs Tasten der FujiFilm GFX 50R, zwei davon befinden sich auf der Ober-, drei auf der Rückseite und eine auf der Vorderseite, lassen sich frei konfigurieren. Dies gilt zudem für das rückseitige Einstellrad und vier Touch-Fn-Tasten. Dadurch kann der Fotograf die Kamera an seine Wünsche anpassen. Des Weiteren hat FujiFilm noch eine Reihe von zusätzlichen Bedienelementen verbaut. Dazu gehören unter anderem ein Joystick zur AF-Messfeldwahl und ein Schalter für den Fokusmodus. Alle zusammen ermöglichen einen hohen Bedienkomfort.

Blick in das Hauptmenü:

Das "Mein Menü" stellt der User selbst zusammen:

Sehr gut gefällt uns zudem das Menü. Auch hier greift FujiFilm auf den Aufbau seiner APS-C-Modelle zurück. In den sechs Untermenüs (Bildqualität, AF/MF, Aufnahme, Blitz, Film und Einrichtung) lassen sich Optionen schnell auffinden, dank des zusätzlichen „My Menüs“ erreicht der Fotograf seine bevorzugten Optionen noch effizienter. Ein Quick-Menü, das wichtige Aufnahmeparameter umfasst, besitzt die GFX 50R natürlich ebenso.

Der Sensor misst 43,8 x 32,9mm und ist 66 Prozent größer als ein Vollformat-Chip:

Bildqualität:
Die Kameras des GFX-Systems wurden für die bestmögliche Qualität entwickelt. Das Herzstück stellt ein 43,8 x 32,9mm großer, frontseitig belichteter CMOS-Sensor im 4:3-Format dar. Der Bildwandler besitzt eine um 66 Prozent größere Fläche als ein Kleinbildsensor oder ist viermal größer als ein APS-C-Chip. Im Vergleich zu einem Micro-Four-Thirds-Sensor besitzt der Mittelformatsensor der GFX 50R sogar mehr als die sechsfache Fläche.

Bekannte Sensorformate im Größenvergleich:

Zwecks der bestmöglichen Detailwiedergabe verzichtet FujiFilm bei der GFX 50R auf einen Tiefpassfilter, als Farbfilter kommt ein Modell mit herkömmlichem Bayer-Muster zum Einsatz. Es handelt sich also nicht um einen X-Trans-CMOS-Sensor. Der einstellbare ISO-bereich liegt bei der DSLM zwischen ISO 50 und ISO 102.400. Ohne Erweiterungen – die Nachteile bei der Bildqualität mitbringen – sind es ISO 100 bis ISO 12.800.

Wer eine Kamera mit großem Sensor und hoher Auflösung erwirbt, will in puncto Bildqualität keine Abstriche machen. Solche Nutzer wird die GFX 50R trotz höchster Ansprüche problemlos zufriedenstellen – oder besser gesagt: begeistern. Die spiegellose Systemkamera nimmt extrem detailreiche Fotos auf, dank eines besonders hochauflösenden Objektivs (Testobjektiv Fujinon GF 32-64mm F4 R LM WR) sogar bis an die Ränder.

Die beste Bildqualität lässt sich wie üblich bei ISO 100 erzielen, höhere ISO-Werte sind für die Kamera aber kein Problem. Bis ISO 3.200 ist praktisch kein Rauschen zu sehen, selbst ISO 12.800 lassen sich noch verwenden. Größere Qualitätsabstriche muss man erst ab ISO 25.600 hinnehmen.

Schlechte Lichtverhältnisse meistert die FujiFilm GFX 50R spielend, bis ISO 6.400 ergeben sich keinerlei Probleme. ISO 12.800 sind nutzbar, ISO 25.600 sollten nur noch im Notfall eingestellt werden. Ersteres macht die Kamera auch für Available Light-Fotografie interessant. Besonders lichtstarke Objektive gibt es für die Kamera von FujiFilm aktuell zwar nicht, angesichts der tollen Bildqualität bei höheren ISO-Stufen lässt sich das allerdings verschmerzen.

Mit einem Klick auf das nachfolgende Bild gelangen Sie zu unserem Bildqualitätsvergleich:

Im zweiten Teil unseres Testberichts der FujiFilm GFX 50R gehen wir unter anderem auf die Arbeitsgeschwindigkeit und die Bildkontrolle ein.

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