Vergleich: Sony RX100 IV, Panasonic LX15 & Canon G7 X II (Teil 3)

Teil 3 von 3: Premium-Kompaktkameras mit 1,0 Zoll Bildwandler und Schwenk-LCD


v.l.n.r.: Sony Cyber-shot RX100 IV, Panasonic Lumix LX15 und Canon PowerShot G7 X Mark II.

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV, der Panasonic Lumix DMC-LX15 und der Canon PowerShot G7 X Mark II haben wir unter anderen die Objektive und die Arbeitsgeschwindigkeit verglichen. In diesem dritten und letzten Teil gehen wir auf spezielle Features, die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit sowie die Schnittstellen ein.

Funktionen und Features:
Hinsichtlich der Funktionen liegen High-End-Kompaktkameras kaum mehr hinter ihren großen Geschwistern mit Wechselobjektiven zurück. Teilweise gibt es aber – natürlich wegen der kompakten Gehäuse – ein paar Einschränkungen. Die Fokussierung muss mangels dedizierten AF-Sensors beispielsweise immer über den Sensor erfolgen. Alle drei Modelle setzen dazu auf die Kontrastmessung, bei der LX15 hat Panasonic zudem noch die Depth-From-Defocus-Technologie integriert. Diese analysiert die Hintergrundunschärfe und berechnet daraus zusätzliche Informationen, welche das Fokussieren beschleunigen sollen. Wie unser Geschwindigkeitstest gezeigt hat, setzt sich die LX15 allerdings nicht von den anderen beiden Kameras ab.

Trotz kompakter Gehäuse sind zahlreiche Funktionen und Features mit an Bord:

v.l.n.r.: Sony Cyber-shot RX100 IV, Panasonic Lumix LX15 und Canon PowerShot G7 X Mark II.

Zu den AF-Optionen gehört bei allen drei Modellen die Möglichkeit, sich neben der automatischen Messfeldsteuerung unter anderem nur für ein Messfeld zu entscheiden. Dieses kann man in der Größe anpassen und frei verschieben – bei der LX15 und der G7 X Mark II per Touch besonders einfach. Die RX100 IV hat daneben noch einen Erweiterungs-AF zu bieten, bei der LX15 stellt der Fotograf ein Messfeldmuster nach seinen Wünschen zusammen. Bewegte Motive können alle drei Kameras selbstverständlich auch verfolgen, eine zu jeder Zeit präzise Fokussierung sollte man dabei aber nicht erwarten. Für Sportaufnahmen sind die Kompaktkameras nur wenig geeignet. Das manuelle Scharfstellen ist über die Objektivringe recht komfortabel möglich, eine Displaylupe und ein Peaking helfen, den Fokuspunkt zu treffen.

Der mechanische Verschlussmechanismus basiert jeweils auf einem Zentralverschluss, daraus resultieren die vergleichsweise langen minimalen Belichtungszeiten von 1/2.000 Sekunde. Diese machen die Aufnahme bei Offenblende und Sonnenschein nicht möglich. Sony und Panasonic haben ihre Digitalkameras daher mit zusätzlichen elektronischen Verschlüssen ausgerüstet. Die RX100 IV belichtet damit bis zu 1/32.000 Sekunde, die LX15 bis zu 1/16.000 Sekunde. Die G7 X Mark besitzt keinen elektronischen Verschluss, dafür aber einen ND-Filter. Dieser reduziert den Lichteinfall auf den Sensor um drei Blendenstufen. Ein ND-Filter ist zudem bei der RX100 IV vorhanden, bei ihr stehen daher die meisten Möglichkeiten zum Beeinflussen der Belichtung zur Verfügung.

Das Hauptmenü der Sony Cyber-shot RX100 IV:

Sony Cyber-shot RX100 IV.

Das Hauptmenü der Panasonic Lumix DMC-LX15:

Panasonic Lumix DMC-LX15.

Das Hauptmenü der Canon PowerShot G7 X Mark II:

Canon PowerShot G7 X Mark II.

Kommen wir zu ganz speziellen Funktionen der Kameras: Über diese verfügt vor allem die Panasonic Lumix DMC-LX15. Mit ihr kann man Bildserien mit 30 Vollbildern pro Sekunde für bis zu 29 Minuten und 59 Sekunden aufnehmen. Die Bilder, die mit der sogenannten 4K-Fotoaufnahme gespeichert werden, sind rund  acht Megapixel groß. RAW-Aufnahmen sind allerdings nicht möglich und ebenso steht der mechanische Verschluss nicht zur Verfügung. Dafür lässt sich bis zu einer Sekunde in der „Vergangenheit“ fotografieren, 30 Bilder vor dem Drücken des Auslösers werden hier abgespeichert. Die 4K-Fotofunktion nutzt Panasonic darüber hinaus für die Post-Focus-Funktion. Diese zeichnet ein Motiv mit unterschiedlichen Schärfeebenen auf und berechnet daraus eine Aufnahme mit großer Schärfentiefe. Ebenso setzt sich die LX15 mit einer Fokus-Bracketing-Funktion sowie der Stop-Motion- bzw. Zeitrafferaufnahme ab. Zeitraffervideos lassen sich mit der G7 X Mark II zwar ebenso speichern, hier stehen aber weniger Optionen zur Wahl. Wer mit der RX100 IV Zeitraffer realisieren möchte, muss zu einer optionalen App greifen.

Unser Wertung bei den Funktionen und Features: Die Panasonic Lumix DMC-LX15.

Videoaufnahme:
Als Allroundmodelle speichern Digitalkameras heutzutage nicht mehr nur Fotos, sondern natürlich auch Videos. Die Cyber-shot DSC-RX100 IV und die Lumix DMC-LX15 halten Videos sogar in der modernen 4K-Auflösung mit 3.840 x 2.160 Pixel fest. Zwischen 24, 25 und 30 Vollbildern pro Sekunde lässt sich die Bildrate wählen. Einschränkend muss man allerdings erwähnen, dass die RX100 IV 4K-Videos nur für eine Dauer von fünf und die LX15 von 15 Minuten speichern kann. Die LX15 zeichnet Videos in dieser Auflösung zudem nur mit einem deutlichen Cropeffekt auf, der Brennweitenbereich verschiebt sich daher auf 36 bis 108mm (KB-äquivalent).

Video-Bildqualität bei 3.840 x 2.160 Pixel (RX100 IV + LX15) und 1.920 x 1.080 Pixel (G7 X II):

Mit der PowerShot G7 X Mark II sind maximal Full-HD-Aufnahmen (1.920 x 1.080 Pixel) möglich, hier stellen 60 Vollbilder pro Sekunde die höchste Bildrate dar. Aufnahmen in Full-HD speichern natürlich auch die RX100 IV und die LX15, dies aber mit noch höheren Bildraten. Die RX100 IV zeichnet bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde ohne Einschränkungen auf, die LX15 dies nur bei aktivierter Zeitlupenaufnahme. Zeitlupen nimmt die RX100 IV ebenfalls auf, das aber sogar mit bis zu 1.000 Bildern pro Sekunde. Die Aufnahmedauer ist hier allerdings auf maximal vier Sekunden begrenzt. Die Bildqualität der 4K-Videos der RX100 IV und der LX15 kann als exzellent bezeichnet, die Full-HD-Aufnahmen der G7 X Mark II sind sehr gut. Die Tonqualität geht für kleine Kameras in Ordnung, für professionelle Aufnahmen muss mangels passender Schnittstellen aber ein externer Rekorder bemüht werden.

Bei den Optionen müssen sich die Kameras nicht verstecken. Wie bei Fotos sind auch bei Videos die manuelle Belichtung und Fokussierung möglich. Die RX100 IV unterstützt des Weiteren sogar die S-Log2-Aufnahme für Videos mit einem besonders großen Dynamikumfang.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Schnittstellen sind bei Kompaktkameras mangels Platz üblicherweise sehr wenige zu finden. Die drei Modelle in diesem Test stellen keine Ausnahme dar. So sind nur ein Micro-USB und Micro-HDMI-Port vorhanden. Mikrofone oder Blitzgeräte lassen sich somit nicht anschließen. Kleine integrierte Blitzgeräte gibt es dagegen schon, und die Tonaufnahme erfolgt jeweils mit dem integrierten Stereomikrofon.

Alle drei Modelle verfügen jeweils über einen Micro-USB- und einen Micro-HDMI-Port:

v.l.n.r.: Sony Cyber-shot RX100 IV, Panasonic Lumix LX15 und Canon PowerShot G7 X Mark II.

Die drahtlose Steuerung wird per WLAN vorgenommen, die Hersteller bieten jeweils eine App an. Während die Apps von Canon und Panasonic einige Einstellungen zu bieten haben, ist dies bei der Sony-App weniger der Fall. Die Verbindungsaufnahme funktioniert bei der RX100 IV und der G7 X Mark II am einfachsten, hier lässt sich NFC verwenden. Dieses fehlt bei der LX15. Die Sony RX100 IV erlaubt darüber hinaus als einziges der drei Modelle das Hinzufügen von neuen Softwarefunktionen über die PlayMemories-Apps. Diese müssen aber teilweise kostenpflichtig erworben werden.

Unsere Wertung bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Unentschieden.

Unser Fazit:
Kompaktkameras leisten heutzutage mehr, als man vor einigen Jahren zu träumen wagte. Die drei Modelle in unserem Vergleich kombinieren eine sehr gute Bildqualität, lichtstarke Objektive und eine sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit. Gleich gut schneiden die drei Kameras allerdings nicht in jedem Punkt ab, Unterschiede konnten wir einige feststellen. Die Canon PowerShot G7 X Mark II liegt durch ihren gummierten Griff am besten in der Hand, mit ihren vergleichsweise großen Tasten kann man sie außerdem sehr gut bedienen. Die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV und die Panasonic Lumix DMC-LX15 punkten mit einigen frei konfigurierbaren Tasten, viele ihrer Bedienelemente sind aber wirklich klein geraten.

Beim Objektiv kann sich die Canon PowerShot G7 X Mark II mit einem 4,2-fachen Zoombereich und einer durchgängig hohen Lichtstärke absetzen. Die RX100 IV und die LX15 decken einen kleineren Brennweitenbereich ab, die Lichtstärke fällt darüber hinaus schneller ab. In puncto Abbildungsleistung sehen wir die RX100 IV vor der LX15, die G7 X Mark II bildet das Schlusslicht. Abstriche muss man am Bildrand jedoch bei allen drei Modellen machen. Generell bewegt sich die Bildqualität der drei Kameras auf einem sehr ähnlichen Niveau.

Die Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV geht als bestes Modell aus unserem Vergleichstrio hervor:

v.l.n.r.: Sony Cyber-shot RX100 IV, Panasonic Lumix LX15 und Canon PowerShot G7 X Mark II.

Die Bildkontrolle ist bei der Sony Cyber-shot DSC-RX100 IV am besten möglich, nur sie verfügt über ein Display sowie einen Sucher. Der Sucher weiß für eine kompakte Kamera sehr zu gefallen. Auch positiv: Platz nimmt er beim Transport keinen weg, da er vollständig im Gehäuse versenkt werden kann. Des Weiteren lässt sich das LCD der Kompaktkamera von Sony nach oben sowie unten schwenken und sehr gut einsehen. Gleiches gilt für das LCD der G7 X Mark II. Das Display der LX15 wurde nur nach oben schwenkbar konstruiert. Selbstporträts sind dadurch mit allen drei Modellen möglich.

Serienaufnahmen speichert die RX100 IV bei JPEG-Bildern besonders flott (16,5 Bilder/Sek.), bei RAW-Aufnahmen schneiden alle drei Kameras (acht bis neun Bilder/Sek.) recht ähnlich ab. Einen größeren Pufferspeicher haben bei RAW-Aufnahmen allerdings nur die RX100 IV und die G7 X Mark II zu bieten, bei der LX15 fällt er mit maximal 14 Bildern recht klein aus. Beim Fokussieren ist die Kamera von Canon am schnellsten (0,14 Sekunden), sie unterbietet die RX100 IV (0,21 Sekunden) und die LX15 (0,20 Sekunden) deutlich.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Die Autofokussysteme verwenden zum Scharfstellen die Kontrastmessung, die Messfelder lassen sich nur bei der RX100 IV und der LX15 umfangreicher konfigurieren. Bei den Belichtungszeiten haben letztere beiden einen größeren Bereich zu bieten, anders als die G7 X Mark II verfügen sie neben einem mechanischen auch über einen elektronischen Verschluss. Canon hat dafür einen ND-Filter verbaut.

Unser Testsieger:

Dieser findet sich zudem bei der RX100 IV. Bei den speziellen Funktionen liegt die Panasonic Lumix DMC-LX15 vorne; sie speichert 30 Bilder pro Sekunde in 4K-Auflösung und erlaubt beispielsweise ein kamerainternes Fokus-Stacking. Bei Videos können sich die RX100 IV und die LX15 von der G7 X Mark II durch die 4K-Videoaufnahme absetzen, zudem ermöglichen sie Zeitlupenaufnahmen.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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hier haben sich ein paar …

hier haben sich ein paar Fehler/Formfehler eingeschlichen:
- als Testsieger steht die RX100 V da - während doch die IV getestet wurde?
- es wäre gut, wenn die Preislinks der Kameras in der gleichen Reihenfolge wie die Einzelurteile darüber angeordnet sind, weil so dachte ich, die Panasonic wäre die günstigste, dabei ist es doch die Canon

Hallo und vielen Dank für …

Hallo und vielen Dank für die Hinweise. Den Fehler im Award haben wir korrigiert (evtl. müssen Sie dazu aber die Seite im Browser neu laden, also den Chache mit dem "alten" Award umgehen, damit Sie die korrigierte Version des Awards sehen können). Bzgl. der Preisanzeige ist dies systembedingt derzeit leider nicht möglich aber wir planen hierfür ein Update.

Danke für den informativen und …

Danke für den informativen und gut geschriebenen Vergleich. Ein - zumindest für mich - wichtiges Kriterium geht hier aber etwas unter, nämlich die Fokussierung per Display-Touch. Damit kann die Sony nicht aufwarten.

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