Das Western Digital My Cloud EX2 12TB NAS im Test (Teil 1)

Teil 1 von 4: Grundlagen NAS-Server, RAID, Daten-Sicherheit sowie Lieferumfang der My Cloud EX2

In dieser vierteiligen Artikelserie wollen wir uns mit dem Thema beschäftigen, wie man seine Familienfotos, Urlaubsvideos und sonstige unschätzbare persönliche Schätze sowie Daten möglichst sicher und dabei relativ kostengünstig ablegen und archivieren kann. Gerade wenn man die immer weiter steigenden Bildauflösungen, die speicherintensiven RAW Dateien und mittlerweile sogar die 4K/Ultra HD Videoaufnahmen im Consumer-Bereich bedenkt, wird schnell klar, dass nicht nur ein sicherer, sondern auch ein möglichst kapazitätsstarker Massenspeicher gefunden werden muss. Darum haben wir uns in dieser Artikelserie für das My Cloud EX2 NAS Gerät von Western Digital entschieden und wollen Ihnen dieses detailliert vorstellen, seine Leistungsmerkmale aufzeigen und veranschaulichen, warum dieses Speichergerät für Ihre Datensammlung sowie für Ihre Foto- und Videoschätze sehr gut geeignet ist.

Doch eins nach dem anderen. Was ist denn nun ein NAS-Gerät überhaupt? Die Abkürzung "NAS" steht für "Network Attached Storage" und bedeutet "ans Netzwerk angebundener Speicher". Dieser Massenspeicher wird also über das lokale Netzwerk per Gigabit-LAN-Schnittstelle angebunden und erlaubt die Verwendung über alle angeschlossenen Rechner in diesem Netzwerk - dabei kann man den erlaubten Zugriff auf seine Daten aber natürlich sehr genau steuern.

Der Western Digital My Cloud EX2 NAS-Server mit 12TB Kapazität (2x 6TB WD "Red"-NAS-HDDs):

Warum haben wir uns an dieser Stelle für das WD My Cloud EX2 als NAS Gerät entschieden? Zum einen weil es aktuell auf nur zwei 3,5 Zoll Desktop-Festplatten riesige Kapazitäten von bis zu 12TB Speicherplatz bereitstellt (dies entspricht rechnerisch rund 12.288GB) und zum anderen weil dieser Server ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis bieten kann. Weiterhin ist die Bedienung bei dem My Cloud EX2 NAS relativ einfach gehalten, so dass Anwender mit entsprechendem PC- und Netzwerk-Grundwissen mit dem NAS zurechtkommen können. Aktuell gibt es dieses NAS-System ohne Festplatten für die Eigenbestückung, aber auch mit 2TB, 4TB, 6TB, 8TB, 10TB und wie in unserem Fall als High-End Gerät mit 12TB Speicherkapazität zu kaufen. Bei allen diesen Varianten ist der zugrundeliegende NAS-Server der Gleiche, lediglich die beiden Festplatten-Einschübe werden anders bestückt.

Die beiden integrierten Festplatten liegen kopfüber im Inneren des NAS senkrecht nebeneinander:

An dieser Stelle wollen wir Sie einmal direkt mit einer Frage ansprechen: „Wie speichern Sie Ihre wichtigsten Daten – also unter anderem Ihre persönlichen Fotos und Videos?“ Doch nicht etwa der Einfachheit halber ausschließlich auf Ihrem Notebook oder auf Ihrem Desktop-PC? Ein Notebook kann herunterfallen, gestohlen werden, eine PC-Festplatte kann ohne weiteres Zutun von jetzt auf gleich den Geist aufgeben. Und was dann? Ach, Sie speichern in der Cloud? Dann haben Sie sicher auch von den jüngsten Skandalen gehört, in denen private und hochbrisante Fotos an die Öffentlichkeit gelangt sind oder aber auch davon, dass ein namhafter Cloud-Anbieter sogar eine gewisse Anzahl an Benutzer-Daten unwiederbringlich verloren hat. Dies alles spricht dafür, seine wichtigsten Daten doch lieber selbst zu sichern, und zwar „sicher zu sichern“. Dafür braucht es unserer Meinung nach im ersten Schritt mindestens ein System, dass die Daten auf mindestens zwei eigenständigen Datenträgern redundant ablegt. Im zweiten Schritt ist für diese Daten außerdem ein Backup notwendig, wir beschäftigen uns in dieser Artikelserie jedoch zunächst mit dem ersten Schritt, denn dieser ist schon relativ umfangreich. Schritt zwei – also wie eine für wichtige Daten unbedingt notwendige Backuplösung aussehen kann – folgt in dann evtl. später.

Wir brauchen nun also ein Speicher-Gerät, welches Ihre wichtigen Daten redundant, also sozusagen gespiegelt auf eigenständigen Datenträgern speichert und diese sehr praktisch und jederzeit verfügbar in Ihrem Heimnetzwerk bereitstellt. Und genau dies macht das WD My Cloud EX2 12TB NAS Gerät. Es speichert Ihre Daten von Haus aus redundant – also werkseitig im RAID 1 Modus. Doch halt – was bedeutet das, was ist ein RAID und gibt es noch andere RAID Varianten, die dieses Gerät unterstützt? Die Antwort ist eindeutig ja: Das WD My Cloud EX2 unterstützt neben RAID 0 und RAID 1 auch JBOD und Disk-Spanning. Im Bild oben veranschaulichen wir jedoch nur die beiden für Heimgeräte geläufigeren RAID Modi – RAID 0 und RAID 1.

Da wir auf dem NAS-Gerät nun also - wie Eingangs erwähnt - für uns persönliche und wichtige Daten abspeichern wollen, entscheiden wir uns aus nachvollziehbaren Gründen (siehe Abbildung oben) für die deutlich sicherere RAID 1 Konfiguration, welche auch Western Digital nicht ohne Grund standardmäßig im Auslieferungszustand des NAS-Systems ausgewählt hat. Damit „verlieren“ wir zwar satte 6TB an Speicherkapazität, können nominal also "nur" rund 6TB der 12TB verwenden, dies hat jedoch seine absolute Berechtigung. Wenn wir hier beispielhaft den „Worst-Case“ in Betracht ziehen, also das NAS im RAID 0 verwenden, jahrelang unsere Bilder und Daten darauf speichern und am Ende fällt ein Festplattenlaufwerk aufgrund eines Defekts aus, verlieren wir nicht nur die 6TB Speicherplatz sondern alle Daten auf beiden Laufwerken dieses NAS-Systems. Eine Datenwiederherstellung über eine professionelle Firma wäre dann zwar unter Umständen noch möglich aber wenn überhaupt sehr teuer. Mit unseren rund 6TB Speicherplatz können wir durchaus viele Jahre Fotos und Videos archivieren ohne dass uns der Platz ausgeht, dazu ein Praxis-Beispiel anhand einer Hochrechnung. Hier zeigen wir wie viele Fotos im JPEG Format mit je 24 Megapixel und 10MB Dateigröße über wie viele Jahre gespeichert werden können bis das NAS tatsächlich voll ist:


Durch Anklicken gelangen Sie zu einer vergrößerten Ansicht dieses Diagramms.

Ein Backup kann allerdings auch der RAID 1-Betrieb nicht ersetzen, denn falls eine Datei beispielsweise versehentlich gelöscht wird, wird diese automatisch auf beiden Platten gelöscht. Auch ist eine Beschädigung des NAS beispielsweise durch Blitzschlag oder wenn zum Beispiel der RAID Controller des System aufgrund eines Defekts einen Fehler macht ein Grund, trotz des RAID 1 Systems regelmäßig Backups zu fahren.

Nun wollen wir uns jedoch - nachdem wir die Grundlagen ausreichend beleuchtet haben - einmal dem WD My Cloud EX2 12TB NAS-Gerät selbst widmen und packen dieses nun zunächst einmal aus und zeigen den Lieferumfang sowie den Network Attached Storage-Server selbst von allen Seiten.

Die geöffnete Verpackung des Western Digital My Cloud EX2 12TB:

Geliefert wird das Western Digital My Cloud EX2 in der 12TB-Version in einem großen Karton, sicher verpackt mit Styropor.

Die Vorderseite des Western Digital My Cloud EX2 12TB:

Das Gehäuse des Western Digital My Cloud EX2 12TB besteht aus mattem schwarzen Kunststoff. In der Höhe misst das Gehäuse 17,1cm, in der Länge 9,9cm und in der Breite 15,5cm. Damit nimmt es im Vergleich zum Gehäuse einer externen Festplatte zwar deutlich mehr Platz in Anspruch, allerdings darf man dabei auch nicht vergessen, dass das Western Digital My Cloud EX2 gleich zwei Festplatten und zudem auch noch andere Hardware beherbergt. Effektiv handelt es sich daher um einen "kleinen Computer", der aber relativ sparsam ist, was den Energiehunger angeht, doch dazu später mehr.

Die Oberseite des NAS-Systems ermöglicht den Wärmeaustausch mittels des Hochofenprinzips:

Die gesamte Oberseite und ein Teil der Rückseite des Western Digital My Cloud EX2 12TB wurden mit einer Lochstruktur versehen. Dadurch soll der Wärmeabtransport der verbauten Hardware nach außen aber vor allem nach oben erleichtert werden. Im System befindet sich zwar auch ein aktiver Lüfter, dieser dreht aber so gut wie nie auf, da durch das Hochofenprinzip (Wärme steigt nach oben) eine Kühlung gewährleistet ist, die den Lüfter fast nie braucht. Auf der Rückseite befinden sich die Anschlüsse in Form der Schnittstellen und für das externe Netzteil. Auf diese gehen wir später detaillierter ein.

Die linke Seite des Western Digital My Cloud EX2 12TB:

Auf der linken Seite des Gehäuses des Western Digital My Cloud EX2 12TB liegen keine Anschlüsse oder Lüftungsöffnungen, hier blickt man also nur auf die geschlossene Kunststoffabdeckung.

Die rechte Seite des NAS:

Dies gilt ebenso für die rechte Gehäuseseite, wobei sich diese von der linken Seite – durch das von der Vorderseite "einfließende" Anzeigenelement – etwas abhebt.

Das beim Western Digital My Cloud EX2 12TB mitgelieferte Zubehör:

Als serienmäßig mitgeliefertes Zubehör befinden sich bei der My Cloud EX2 neben dem NAS, das entweder bereits vormontierte Festplatten besitzt oder "leer" geliefert wird, ein externes Netzteil, zwei dafür geeignete Steckeradapter (inländisch und ausländisch), ein 1 Meter langes Netzwerkkabel sowie eine schriftliche Kurzanleitung mit im Paket.

Das mitgelieferte Netzwerkkabel:

Western Digital legt dem My Cloud EX2 12TB ein 1m langes Netzwerkkabel bei. Da sich damit nur relativ kurze Entfernungen überbrücken lassen, ist der Kauf eines längeren Modells aber vermutlich nötig, das sollten Sie also vor dem Kauf bedenken bzw. gleich mit dem NAS kaufen.

Das Netzteil mit verschiedenen Steckerverbindungen (inländisch und ausländisch):

Das Netzteil der WD My Cloud EX2 12TB besitzt wechselbare Steckerverbindungen und arbeitet mit Eingangsspannungen von 100 bis 240 Volt. Daher kann das Network Attached Storage-System, zumindest in dieser Kombination, auch in anderen Stromnetzen betrieben werden. Das wechseln der Adapterstecker geht dabei sehr leicht von der Hand.

Das Western Digital My Cloud EX2 12TB mit angeschlossenem Netzteil:

Das 12 Volt liefernde Netzteil wird auf der Rückseite mit dem NAS verbunden. Im Gegensatz zu einem fest verbauten Netzteil lässt sich dieses bei einem Defekt also besonders schnell austauschen. Zudem heizt das Netzteil das Gehäuse durch seine externe Lage intern nicht weiter auf.

Das Gehäuse des NAS besitzt ein kühles, dezentes Design:

Die Ecken des Gehäuses wurden beim WD My Cloud EX2 abgerundet, weshalb das NAS unweigerlich an die "My Book"-Festplatten aus dem gleichen Haus erinnert. Über das Design kann man sich bekanntlich streiten, wir meinen jedoch, dass das Gehäuse durchaus elegant wirkt. Die Verarbeitungsqualität ist außerdem absolut tadellos und entsprechend hochwertig ausgefallen - die Materialwahl besteht zwar hauptsächlich aus Plastik, dagegen ist an dieser Stelle jedoch nichts einzuwenden.

Die Anzeigenelemente des Western Digital My Cloud EX2 12TB auf der Vorderseite:

Auf der Vorderseite des Western Digital My Cloud EX2 12TB signalisieren drei LEDs den Zustand des NAS. Die obere Betriebs-LED signalisiert den aktuellen Betriebszustand des Gerätes, die beiden Festplatten-LEDs den Zustand der beiden intern verbauten Festplatten.

Im zweiten Teil unseres Testberichts der Western Digital My Cloud EX2 in der aktuellen High-End 12TB-Variante gehen wir auf die inneren Werte des NAS-Gehäuses ein und werfen ein Blick auf die verbauten Festplatten. Dabei zeigen wir natürlich auch, wie diese - beispielsweise für einen Austausch einer defekten Festplatte - ausgebaut bzw. gewechselt werden können.

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