Canon PowerShot G1 X Praxisbericht

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Praxisbericht zur Canon PowerShot G1 X

Die Canon PowerShot G1 X (Datenblatt) stellt eine Art Zwitter aus Kompakt- und digitaler Spiegelreflexkamera dar. Einerseits besitzt sie einen klassenunüblichen sehr großen CMOS-Sensor (18,7 x 14,0 Millimeter) und viele manuelle Einstellungsmöglichkeiten, andererseits ist das 4-fach-Zoomobjektiv (Brennweite 28 bis 112 Millimeter) nicht wechselbar - ein Spiegel fehlt natürlich ebenfalls. Canon versucht bei der PowerShot G1 X eine gute Bildqualität in einem kleinen Gehäuse zu ermöglichen. Als Basis dafür dient die bereits seit langem existente G-Serie (siehe dazu auch die dkamera.de Testberichte zu den Canon G-Modellen). Diese kann bereits seit Jahren mit einer - für Kompaktkameras - überdurchschnittlichen Bildqualität und vielen manuellen Einstellungsmöglichkeiten überzeugen und richtet sich an fortgeschrittene bis professionelle Benutzer.

Während Canon beim Gehäusedesign also auf Bewährtes zurückgreift, hat sich im Inneren einiges getan: Hier ist ein neu entwickelter - 14 Megapixel auflösender - CMOS-Sensor für die Bildaufnahme verantwortlich. Das Besondere daran: Er ist mit 18,7 x 14 Millimeter deutlich größer als der Sensor einer gewöhnlichen Kompaktkamera und überbietet sogar die Sensoren der Micro-Four-Thirds-Kameras (17,3 x 13 Millimeter). Dass Canon vor allem Fotografen mit gehobenen Ansprüchen als Zielgruppe im Visier hat, wird dabei auch von außen deutlich: Das Gehäuse besteht größtenteils aus robustem Metall, ist hochwertig verarbeitet und macht einen langlebigen Eindruck. Um die Kamera besser in der Hand halten zu können befindet sich auf der Vorderseite ein - wenn auch relativ kleiner - gummierter Griff. Dieser ist tatsächlich notwendig, ohne ihn könnte man die Digitalkamera - wegen ihres relativ hohen Gewichts - kaum sicher in der Hand halten. Denn mit 531 Gramm ist die Canon PowerShot G1 X (Bildqualitätsvergleich) kein Leichtgewicht und überbietet sogar einige spiegellose Systemkameras mit Kit-Objektiv.

Das Kameradisplay ist - wie bereits von einigen Modellen der G-Serie bekannt - dreh und schwenkbar ausgefertigt. Dadurch kann man in allen erdenklichen Positionen jederzeit frontal auf das Display blicken. Wichtig bei Dreh- und Schwenkdisplays: Die Halterung macht einen robusten Eindruck und sollte auch viele "Klappaktionen" überstehen, was bei der Canon PowerShot G1 X (Technik) durchaus der Fall ist. Das Display ist 3,0 Zoll groß und löst 920.000 Subpixel aus. Daraus ergibt sich eine Auflösung von 640 x 480 Pixel. Da die Kamera standardmäßig Fotos im 4:3-Format aufnimmt, ist das 4:3-Format des Displays gut gewählt. Bedingt durch die hohe Auflösung gibt das Display auch kleine Details gestochen scharf wieder, der Kontrast ist hoch und die Farbwiedergabe gut. Obwohl es leicht spiegelt, kann auch bei Sonnenschein noch gut mit ihm gearbeitet werden. Sollte es dennoch einmal zu hell sein, kann die Position immer verändert werden. Auf dem Display lassen sich alle relevanten Informationen einblenden, hilfreich sind hier vor allem die sehr feinfühlige Wasserwaage - die im Quer- und im Hochformat verwendet werden kann - und die Live-Histogramm-Anzeige. Wie die bisherigen G-Modelle, hat auch die Canon PowerShot G1 X einen optischen Sucher verbaut. Auch wenn ein optischer Sucher weiterhin ein Merkmal für eine gehobene Digitalkamera darstellen mag, kann man auf ihn bei der Canon PowerShot G1 X (leider) gut verzichten. Dies liegt zum einen an dem sehr guten Display der Digitalkamera, zum anderen an der doch sehr mauen Umsetzung und der relativ kleinen Größe des Sucherbildes. Der Sucher zoomt zwar außerdem bei Veränderung der Brennweite mit, zeigt den gewählten Bildausschnitt aber nur sehr grob: Bis etwa 70 Millimeter Brennweite ragt zudem das Objektiv in das Sucherfeld hinein. Dass im Sucher keinerlei Informationen angezeigt werden, ist weiterhin eine sehr einschneidende Einschränkung. Der Sucher ist also ein klarer Fall: Nur für Notfälle geeignet.

Für eine Kompaktkamera bietet die Canon PowerShot G1 X (Produktfotos) fast schon spektakulär viele Knöpfe und Einstellräder. Insgesamt vier Wahlräder erleichtern die Bedienung deutlich. Über die vielen Knöpfe und das Steuerkreuz lassen sich alle wichtigen Funktionen sofort erreichen. Über das oberer Einstellrad bietet die Canon PowerShot G1 X neben den Automatikmodi auch die bekannten Halbautomatiken Av (Blendenvorwahl) und Tv (Zeitvorwahl) sowie einen manuellen Modus. Zusammen mit dem manuellen Fokus und der Displaylupe kann daher völlig frei von jeder Automatik gearbeitet werden. Hier fühlt sich der Nutzer einer digitalen Spiegelreflexkamera auf jeden Fall wohl. Dass man der Canon PowerShot G1 X zwei individuell konfigurierbare Aufnahmemodi (C1, C2) spendiert hat, die selbst bei vielen digitalen Spiegelreflexkameras fehlen, unterstreicht die hochwertige Ausrichtung der Digitalkamera nochmals. Ein kleiner Wermutstropfen: Gerade die Bedienelemente auf der Rückseite der Kamera sind - natürlich auch wegen des Platzmangels - sehr klein ausgefallen. Größere Finger dürften sich damit etwas schwer tun. Dass sämtliche Kreativmodi auf zwei Punkte des oberen Einstellrades „verbannt“ wurden, dürften aber viele Benutzer als Vorteil sehen. Insgesamt ist die Menüführung sehr übersichtlich geraten, als Nutzer findet man sich schnell zurecht. Besaß man bereits eine Kamera von Canon, fühlt man sich sofort „zu Hause“. Wie fast alle Digitalkameras bietet auch die Canon PowerShot G1 X verschiedene Szene- und Filtermodi. Viel mehr als eine Spielerei sind diese allerdings nicht, der typische G1 X-Käufer wird die meisten wohl eher selten verwenden. Allenfalls der HDR-Modus und die Panorama-Ausrichtungs-Hilfe (ohne Zusammenrechnungsfunktion) sind wirklich vorteilhaft. Nützlicher scheint hier die Möglichkeit Fokus- und Belichtungsreihen aufzunehmen zu können. Etwas unvorteilhaft fällt der erste Druckpunkt des Auslösers (zum Fokussieren) aus: Er ist relativ schwammig und bedarf einer Eingewöhnungsphase. Der Zweite Auslöserdruckpunkt (die Auslösung selbst) ist deutlich klarer fühlbar.

Der Autofokus der Kamera besitzt neun Punkte, das Fokusfeld kann dabei variabel verschoben werden. Auch eine Gesichtserkennung und eine automatische Fokusnachführung sind mit an Bord. Da an eine Digitalkamera der gehobenen Klasse auch höhere Ansprüche gestellt werden, kann der Autofokus nur bedingt überzeugen: Für Alltagssituationen ist er zwar schnell genug, für sich schnell bewegende Objekte ist er aber gerade im Telebereich zu langsam. Wenn er korrekt fokussieren kann, ist er aber immerhin sehr treffsicher. Auch bei der Geschwindigkeit der Bildaufnahme ist die Canon PowerShot G1 X aber eher im Mittelmaß: Im normalen Serienbildmodus erzielte die Digitalkamera 1,7 (JPEG), bzw. 1,1 (RAW) und 1,0 (RAW+JPEG) Bilder pro Sekunde bis die Speicherkarte voll war. Ein spezieller High-Speed-Modus, den man unter den Szenenmodi findet, schafft 4,5 Bilder pro Sekunde bei voller Bildauflösung und dabei 6 Bilder in Serie. Vom Einschalten der Kamera bis zum ersten Bild (inklusive Fokussierung) vergehen 2,55 Sekunden. Auch hier wird also kein Bestwert aufgestellt. Die reine Auslöseverzögerung beträgt 0,08 Sekunden, die reine Fokussierungszeit sogar 0,38 Sekunden - beide Werte sind gemessen am Kamerapreis und der Zielgruppe als schon relativ hoch zu bewerten.

Ein echtes Ärgernis: Die Naheinstellgrenze. Auch wenn man von einer Kamera ohne Spezialisierung auf Makrobilder nicht allzu viel erwarten darf, sollte sie Motive zu mindestens als rudimentäre Makroaufnahme festhalten können. Hier kann die Canon PowerShot G1 X jedoch absolut nicht überzeugen. Bedingt durch die lange Naheinstellgrenze von 40 bis 130 bzw. 150 Zentimeter im normalen und 20 bis 85 Zentimeter im Makromodus, muss man der Digitalkamera jegliche Makrofähigkeiten absprechen. Selbst viele, deutlich günstigere, Kompaktkameras schneiden hier wesentlich besser ab.

Die kürzeste Verschlusszeit der Canon PowerShot G1 X (Bildqualität) liegt bei einer 1/4.000 Sekunde. Dies ist für fast alle Situationen mehr als ausreichend, zumal das Objektiv bis auf den Weitwinkelbereich nicht wirklich lichtstark ist und ein ND-Filter mit drei Blendenstufen hinzugeschaltet werden kann. Warum eine 1/4.000 Sekunde jedoch nicht in allen Modi verwendet werden kann, ist uns nicht verständlich: Während bei der Zeitvorwahl (Tv) noch eine 1/4.000 einstellbar ist, wird die Verschlusszeit beispielsweise im manuellen Modus auf eine 1/1.600 Sekunde beschränkt. Dies ist unnötig, denn eigentlich vorhandene Features sollten nicht künstlich beschnitten werden. Ein weiterer Fall: Im Automatikmodus lässt sich das Live-Histogramm nicht nutzen, außerdem können nur JPEGs gespeichert werden.

Der optische Bildstabilisator arbeitete im Praxistest sehr effektiv. Mindestens zwei Blendenstufen kann er ohne Probleme kompensieren. Auch im Videomodus leistet er sehr gute Dienste: Das Bild ist selbst bei maximaler Brennweite (112 Millimeter) sehr ruhig. Wobei man fairerweise sagen muss, dass eine Brennweite von 112 Millimeter nicht allzu lang ist. Der optische Bildstabilisator lässt sich sowohl kontinuierlich, als auch situationsbedingt (nur bei der Aufnahme) einstellen. Ein Ausschalten des Stabilisators - beispielsweise für Aufnahmen mit Stativ - ist natürlich ebenso möglich.

Der integrierte Blitz kann über einen separaten Kopf auf der Oberseite der Kamera herausgeklappt werden. Dies entfernt ihn um einen weiteren Zentimeter von der optischen Achse – und reduziert die Gefahr roter Augen ein wenig. Wegen seiner geringen Leistung darf man natürlich keine Wunder erwarten, für einen Blitz dieser Größe leistet er allerdings eine durchaus gute Arbeit und kann das Bild bei 28 Millimeter Brennweite (siehe die dkamera Beispielaufnahmen) gleichmäßig ausleuchten. Eine Besonderheit: Der Blitz synchronisiert bis zu einer 1/2.000 Sekunde.

Leider bietet die Canon PowerShot G1 X (Fazit) im Videomodus - wobei Videos über den extra Videoauslöser in allen Modi gestartet werden können - nur sehr wenige manuelle Einstellmöglichkeiten. Bis auf den Fokus, den Weißabgleich und ein paar Filtermöglichkeiten kann fast nichts eingestellt werden. Immerhin lässt sich der ND-Filter zuschalten, was Stroboskop-ähnliche Effekte durch zu kurze Belichtungszeiten der Einzelbilder (bei zu viel Licht) verhindert. Der Rolling-Shutter-Effekt liegt auf dem Niveau anderer Kameras mit CMOS-Sensor und ist damit, bis auf bestimmte Situationen, kein größeres Problem. Während der Videos (siehe auch unser Beispielvideo) kann optisch gezoomt werden. Der Zoommotor arbeitet dabei verlangsamt, ist aber trotzdem im Video zu hören. Der Autofokus der Canon PowerShot G1 X arbeitet im Videomodus sehr langsam, immerhin entfällt das typische Pumpen (Autofokus fährt hin und her).

Ein Praxisbericht von:

Thomas Kniess

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