Olympus PEN E-PL1 Praxisbericht

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Praxisbericht zur Olympus PEN E-PL1

Die beiden ersten digitalen Varianten der Olympus PEN-Modellreihe, die Olympus PEN E-P1 und die Olympus PEN E-P2, zeigten im Retrodesign die klassischen Stilelemente der ursprünglichen, analogen PEN-Serie. Mit der neuen Olympus PEN E-PL1 hingegen gab es einen deutlichen Wechsel hin zu einem moderneren Aussehen. Trotzdem zeigt auch die Olympus PEN E-PL1 Retroelemente, die jedoch nicht bis in die sechziger Jahre zurückreichen, sondern in die Anfangsjahre der Digitalfotografie. Ohne Zweifel könnte das Design auch aus den letzten Jahren des vorherigen Jahrtausends stammen. Dies ist durchaus nicht negativ gemeint, immerhin stammen aus jener Zeit viele Legenden unter den Digitalkameras.

Die Olympus PEN E-PL1 ist als Einsteigerkamera im Micro-Four-Thirds-System konzipiert. Dies zeigt sich an der Art der Bedienung, zu der ich später noch kommen werde, und ließ vor meinem Test auch Spekulationen über die Verarbeitungsqualität aufkommen. Diese zerstreuten sich recht schnell nach dem Auspacken. Zwar erreicht die Kunststoffoberfläche nicht das Niveau der beiden Schwestermodelle, ist aber trotzdem alles andere als billig. Der ausgeprägtere Handgriff ist sogar eine spürbare Verbesserung, da sich damit die einhändige Haltung der Kamera deutlich sicherer anfühlt. Auch die Verarbeitungsqualität des Gehäuses ist gut gelungen. Lediglich die Tasten auf der Rückseite machen aufgrund des leichten Spiels einen nicht ganz so hochwertigen Eindruck. Der kameraseitige Objektivanschluss ist aus Metall gefertigt, das Bajonett des mitgelieferten M.Zuiko 14-42mm L Objektivs hingegen ist aus Kunststoff und wirkt auf den ersten Blick wenig hochwertig. Ansonsten entspricht das Objektiv dem bereits von den vorherigen PEN-Kameras bekannten Standardzoom ohne Vorteile bei Abbildungsleistung oder Geschwindigkeit. Die Besonderheit dieser Standardobjektive von Olympus liegt in dem sonst nur bei Kompaktkameras üblichen Faltmechanismus, der die Linsengruppen bei Nichtbenutzung zusammenschiebt und dadurch die Größe des Objektivs stark verringert. Dies macht es allerdings notwendig, dass das Objektiv vor Benutzung durch kurze Drehung ausgefahren wird. Dies kann für manchen zu einer nervigen Angelegenheit werden, mich persönlich störte es in meinem Test aber weniger.

Auf der Kameraoberseite befindet sich auf der linken Seite erstmals bei einer Micro-Four-Thirds-Kamera von Olympus ein integrierter Blitz. Dieser wird mit einem Schiebeschalter ausgeklappt und sorgt konstruktionsbedingt für einen großen Abstand zur optischen Achse. Dadurch vermindern sich rote Augen und ungünstige Reflexionen. Gleichzeitig bietet er, vom Hersteller so allerdings nicht vorgesehen, die Möglichkeit indirekt zu blitzen indem der untere Teil des Arms per Hand manuell zurück in die Halterung geschoben wird. So wird der Blitz selbst vertikal zur Kamera ausgerichtet, leider ist die Blitzintensität (Leitzahl 7 bei ISO 100) nicht gerade hoch. Vom Hersteller gewollt hingegen ist die Masterfähigkeit des Blitzes, der so externe Blitzgeräte wie das FL-36R oder das FL-50R drahtlos ansteuern kann. Zwar dürfte dies beim primären Kundenkreis eher selten benötigt werden, es ist aber eine sinnvolle Erweiterung der Möglichkeiten und macht die Kamera auch für andere Kundengruppen interessanter.

Rechts neben dem Blitz ist der Zubehörschuh untergebracht. Dieser sitzt, genauso wie der Stativanschluss an der Unterseite der Kamera, nicht in der optischen Achse des Systems, sondern ist leicht versetzt angebracht. Er ist ähnlich wie bei der Olympus PEN E-P2 nicht nur als Anschlussmöglichkeit für ein externes Blitzgerät ausgelegt, sondern kann auch einen elektronischen Sucher oder ein Mikrofonanschluss aufnehmen. Auf der rechten Kameraseite sind dann noch die traditionellen Bedienelemente untergebracht. Neben einem Einschaltknopf ist dies der Auslöser sowie das Moduswählrad. Der Einschalter ist ein einfacher Druckknopf, der über eine integrierte, mittig angeordnete blaue LED anzeigt, ob die Kamera eingeschaltet ist. Er ist leicht in die Oberfläche eingelassen und mit einem umlaufenden Ring versehen, so dass ein versehentliches Bedienen nahezu ausgeschlossen werden kann. Schräg vor dem Einschaltknopf liegt der Auslöser. Dieser ist intuitiv zu erreichen, besitzt aber leider einen sehr schwammigen ersten Druckpunkt. Der zweite Druckpunkt hingegen ist gut spürbar und ausreichend schwergängig. Dies ist zumindest eine gut benutzbare, wenn auch keine optimale Kombination. Das Moduswählrad ist sehr gut verarbeitet, schwergängig genug um es nicht ungewollt zu verstellen aber noch immer so leicht drehbar, dass es bei einer Bedienung mit einer Hand nur mit dem Daumen verstellbar ist. Auf dem Wählrad befinden sich neben den typischen Aufnahmeprogrammen wie Blendenautomatik, Zeitautomatik und Programmautomatik auch der manuelle Belichtungsmodus. Für Anfänger interessanter dürften der iAuto-Modus, der Szenemodus und der Art-Modus sein. Zudem ist an dieser Stelle noch ein Videomodus untergebracht. Dabei wäre dieser nicht zwingend notwendig, denn durch die auf der Rückseite angebrachte dedizierte Videotaste kann auch in den anderen Programmen jederzeit eine Videoaufnahme gestartet werden, die dann auch die jeweiligen Foto-Einstellungen berücksichtigt.

Der integrierte Art-Modus bietet sechs spezielle Artfilter, die eine nachträgliche Bearbeitung vorwegnehmen soll. Interessant sind sie für diejenigen, die schnell und ohne späteren Aufwand einen speziellen Effekt auf ein Bild anwenden wollen. Der Szenemodus ist bereits aus vielen Digitalkameras bekannt und stellt eine durch den Benutzer wählbare Voreinstellung der Olympus PEN E-PL1 auf eine bestimmte Aufnahmesituation dar. Der iAuto-Modus ist für jeden Benutzer interessant, der gezielt Einfluss auf eine Bildbearbeitung nehmen möchte, ohne dazu tiefergehende Kenntnisse der Bildbearbeitung zu besitzen. Denn anstatt die Verstellung von einzelnen Reglern anzubieten, kann man hier die Einstellungen nach den Auswirkungen auf das Bild vornehmen. Ein Beispiel dafür ist der "Unscharfe Hintergrund", bei dem über einen Schieberegler zwischen schärferem und unschärferem Hintergrund entschieden werden kann.

Für die ambitionierteren Amateure sind natürlich die Aufnahmeprogramme von besonderem Interesse. Anders als bei den bisherigen PEN-Modellen von Olympus besitzt die PEN E-PL1 aber keine Einstellräder, die eine schnelle Verstellung ermöglichen. Aus diesem Grund scheint zum Beispiel eine Umstellung der Blende im Modus Blendenvorwahl deutlich komplizierter. Im Einsatz hingegen stellte sich das Problem als deutlich geringer dar. Denn anstatt über ein Einstellrad direkt die Blende zu verstellen, muss bei der Olympus PEN E-PL1 zunächst am Steuerkreuz die Taste nach oben gedrückt werden, was zu einer Umschaltung auf die Belichtungskorrektur führt. Nun dient das Steuerkreuz selbst zur Verstellung der Blende in der vertikalen Richtung, und zur Steuerung der Belichtungskorrektur in der horizontalen Richtung. Effektiv kommt also lediglich die Bedienung einer zusätzlichen Taste hinzu. Dabei liegt das Steuerkreuz natürlich nicht so komfortabel, wie dedizierte Einstellräder. Insgesamt bevorzuge ich weiterhin letztere, jedoch empfand ich die Einstellung über das Steuerkreuz bei den typischen Anwendungsbereichen einer solch kompakten Kamera als kein großes Hindernis.
Auf der Kamerarückseite befinden sich weitere Bedienelemente. Im oberen Bereich sind dies die Zoomtasten für die Bildwiedergabe, von denen eine als Fn-Taste auch mit verschiedenen Funktionen für den Aufnahmemodus belegt werden kann. Leider ist die Auswahl an Funktionen stark eingeschränkt, hier wären einige weitere Möglichkeiten sinnvoll. Neben den Zoomtasten befindet sich der Videoknopf, der wie bereits erwähnt in jedem Modus die Filmaufnahme startet. Wahlweise kann aber auch diese Taste andere Funktionen übernehmen, wenn dies so gewünscht und konfiguriert wird. In diesem Fall kann das Video dann nur noch über das Moduswählrad aktiviert werden. Im unteren Bereich befinden sich direkt neben dem Kameradisplay vier Tasten für die Bildwiedergabe und das Menü sowie eine Info-Taste, die verschiedene Funktionen je nach Bildschirmansicht übernimmt, und die Löschen-Taste für den Wiedergabemodus. Rechts neben den Tasten liegt das zuvor bereits erwähnte Steuerkreuz, das die typischen Einstellungen Belichtungskorrektur, Blitzmenü, Fokusfeldwahl und Serienbildmodus enthält. Im Mittelpunkt liegt die Start/OK-Taste. Letztere ist auch für ein schnelles Einstellmenü direkt über den Bildschirm vorgesehen, das weitere wesentliche Einstellungen wie ISO oder Weißabgleich schnell erreichbar macht. Dabei werden bei dem Durchschalten der Optionen auch Hinweise direkt zu der jeweiligen Einstellung gegeben, die kombiniert mit den Aufnahmehinweisen gerade Anfängern einen guten Überblick verschaffen.

Im Einsatz zeigt vor allem die komplette Ausstattung der Olympus PEN E-PL1 ihre Vorteile. Eine kleine, kompakte Kamera mit integriertem Bildstabilisator und Blitzgerät ist zusammen mit einem kleinen Objektiv eine vielseitige Kombination. Leider hat sich der Autofokus gegenüber den vorherigen PEN-Modellen nicht verbessert, und besonders bei der kontinuierlichen Fokussierung zeigt die Digitalkamera deutliche Schwächen. Auch die Stabilisierung im Videomodus hätte deutlich besser ausfallen können. Doch mit diesen Problemen haben die beiden Schwestermodelle ebenso zu kämpfen, so dass ich die Olympus PEN E-PL1 trotz der leicht unterlegenen Bedienbarkeit für das bessere Gesamtpaket halte.

Ein Praxisbericht von:

Sascha Stewen

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