Canon EOS 80D und EOS M5 im Duell (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegelreflexkamera vs. spiegellose Systemkamera von Canon


Links sehen Sie die Canon EOS 80D, rechts die Canon EOS M5.

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Tests der Canon EOS 80D und der Canon EOS M5 das Objektivangebot, die Arbeitsgeschwindigkeit und die Optionen zur Bildkontrolle unter die Lupe genommen haben, gehen wir in diesem letzten Teil auf die Funktionen und Features, die Videoaufnahme sowie die Erweiterbarkeit ein.

Funktionen und Features:
Da es sich bei den Kameramodellen in diesem Vergleich um eine Spiegelreflexkamera und eine spiegellose Systemkamera handelt, kommen teilweise unterschiedliche Autofokussysteme zum Einsatz. Die Canon EOS 80D (Testbericht) besitzt als DSLR einen dedizierten Fokussensor. Dieser lässt sich nutzen, sofern die Bildkontrolle über den Sucher erfolgt.

Der Autofokus verfügt hierbei über 45 Messfelder, alle sind Kreuzsensoren. Bis zu einer Blende von F5,6 funktionieren alle Messfelder, bei F8 noch 27 (neun Kreuzsensoren). Die Messfelder kann der Fotograf unterschiedlich zusammenfassen, unter anderem lässt sich eine normale oder eine große Zone verwenden. Natürlich ist es auch möglich, sich nur für ein Messfeld zu entscheiden oder der Automatik alle Arbeit zu überlassen.

Die Messfelder der EOS 80D beim Einsatz des dedizierten AF-Sensors:

Canon EOS 80D.

Sobald der Spiegel hochgeklappt ist, muss die Fokussierung über den Sensor erfolgen. Dies funktioniert bei beiden Kameras per Phasen- sowie Kontrast-AF. Der Phasen-AF wird durch die spezielle Architektur des Bildwandlers (Dual-Pixel-CMOS-AF-Technologie) ermöglicht und besteht aus 48 Millionen Photodioden. Zum Fokussieren werden die Photodioden einzeln ausgelesen, zur Aufnahme zusammengeschaltet. Das AF-Feld ist als Vorteil frei im Bild zu verlagern, mehrere Messfelder lassen sich allerdings einzig bei der automatischen Messfeldwahl verwenden. Viele AF-Optionen stehen leider nicht zur Verfügung.

Manuell scharfstellen kann man mit beiden Kameras natürlich auch, anders als die 80D hat die EOS M5 neben einer Displaylupe allerdings ein Peaking zu bieten.

Das Hauptmenü der Canon EOS 80D:

Canon EOS 80D.

Das Hauptmenü der Canon EOS M5:

Der Blick auf die Programmwahlräder verrät, dass das Angebot an Fotoprogrammen sehr ähnlich ausfällt. Neben den PSAM-Modi und zwei Custom-Programmen ist jeweils eine Vollautomatik vorhanden. Die Canon EOS M5 (Testbericht) besitzt zudem einen Hybrid-Automodus, der zusätzlich zu Fotos auch kurze Videosequenzen speichert. Szenenprogramme und Kreativfilter hat Canon beiden Kameras spendiert, Intervallaufnahmen sind ebenso möglich. Sowohl Anfänger als auch ambitionierte Fotografen können somit aus dem Vollen schöpfen.

Bei den Belichtungszeiten setzt sich die EOS 80D mit 1/8.000 Sekunde ab, die EOS M5 unterstützt nur 1/4.000 Sekunde. Dies mag keinen Beinbruch darstellen, wer aber beispielsweise mit einem lichtstarken Objektiv bei Sonnenschein fotografieren möchte, kommt bei der EOS M5 ohne weitere Hilfsmittel nicht um das Abblenden herum. Das ist nicht ganz optimal. Mehr überzeugen kann die DSLR des Weiteren mit zusätzlichen RAW-Bildgrößen (M-RAW sowie S-RAW) und einem größeren Akku (1.865mAh gegenüber 1.040mAh).

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Canon EOS 80D.

Videoaufnahme:
Die Videoaufnahme ist mit beiden Kameramodellen in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) möglich, die moderne 4K-Auflösung wird leider nicht unterstützt. Bei den Bildraten gibt es immerhin keine Einschränkungen, zwischen 24 und 60 Vollbildern pro Sekunde werden alle üblichen Bildraten angeboten. Alternativ filmt man auch in HD (1.280 x 720 Pixel), hier stehen 50 sowie 60 Vollbilder pro Sekunde zur Wahl.

Video-Bildqualitätsvergleich bei 1.920 x 1.080 Pixel:

Die Bildqualität der Canon EOS M5 weiß mehr zu gefallen, die 80D zeigt zudem mehr Moiré-Artefakte. Der Autofokus stellt durch die Dual-Pixel-CMOS-AF-Technologie jeweils schnell und treffsicher scharf, manuell lässt sich ebenso fokussieren. Des Weiteren ist die manuelle Belichtungssteuerung möglich, und der Bildstil kann verändert werden. Für die Tonaufnahme verfügen beide Kameras über ein eingebautes Stereomikrofon, für ein externes Mikrofon gibt es jeweils einen 3,5mm-Klinkeneingang. Den Ton können Videofilmer im Menü in feinen Stufen anpassen, zur Tonkontrolle besitzt lediglich die Canon EOS 80D (Testbericht) einen Kopfhörerausgang (3,5mm-Klinke). Die EOS M5 punktet dagegen mit einer elektronischen Bildstabilisierung. Diese gleicht Verwacklungen auch ohne Bildstabilisator im Objektiv aus.

Unsere Wertung bei der Videoaufnahme: Unentschieden.

Die Schnittstellen der Canon EOS 80D:

Canon EOS 80D.

Die Schnittstellen der Canon EOS M5:

Canon EOS M5.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Kameras der gehobenen Klasse verfügen in der Regel über eine ordentliche Anzahl von Schnittstellen, dies gilt auch für beide Modelle in diesem Vergleich. Zum einen ist es jeweils möglich, über den Blitzschuh einen Aufsteckblitz einzusetzen oder darüber eine Blitzanlage anzusteuern. Integrierte Blitzgeräte sind allerdings auch vorhanden. Bei der 80D fällt der kameraeigene Blitz mit einer Leitzahl von zwölf jedoch deutlich leistungsstärker als bei der Canon EOS M5 (Testbericht) mit einer Leitzahl von fünf aus.

Per Kabel können beide Kameras jeweils über HDMI mit einem externen Monitor verbunden werden, über USB erfolgt der Anschluss an einen Computer. Wie bereits beim vorherigen Vergleichspunkt erwähnt, steht an beiden Kameras außerdem ein 3,5mm Klinkeneingang zur Verfügung. Ein Kopfhörerausgang (3,5mm) ist dagegen lediglich bei der EOS 80D vorhanden.

Der Anschluss einer Fernbedienung kann über eine 2,5mm Klinkenbuchse erfolgen, drahtlos lässt sich per Infrarot oder mit WLAN arbeiten. NFC dient bei Letzterem zur schnellen Verbindungsaufnahme.

Unsere Wertung bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Unentschieden.

Die Canon EOS 80D ist größer, insgesamt gesehen aber auch die bessere Kamera:

Unser Fazit:
Canon EOS 80D oder Canon EOS M5? Vor dieser Frage dürfte so mancher Fotograf stehen, der eine neue Systemkamera erwerben möchte. In puncto Bildqualität liegen beide Kameramodelle gleich auf, der 24 Megapixel auflösende CMOS-Sensor in APS-C-Größe erlaubt bis ISO 1.600 Bilder mit einer sehr guten und bis ISO 3.200 mit einer guten Detailwiedergabe. Videos speichern beide Kameras in Full-HD mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde, zwecks eines besseren Tons lässt sich ein externes Mikrofon anschließen. Ein Kopfhörerausgang findet sich aber lediglich bei der Canon EOS 80D (Testbericht).

Abseits davon haben wir weitere Unterschiede festgestellt: Serienaufnahmen hält die EOS M5 mit bis zu 8,8 Bildern pro Sekunde fest, die EOS 80D schafft „nur“ 7,0 Bilder pro Sekunde. Die 80D erlaubt dagegen längere Bildfolgen mit höchster Geschwindigkeit, der EOS M5 geht teilweise deutlich schneller die Puste aus. Beim Fokussieren liegt die EOS 80D ebenfalls vorne, zumindest solange nicht der Liveviewmodus verwendet wird. Die Spiegelreflexkamera hat zudem etwas mehr AF-Optionen zu bieten.

Beide Systemkameras mit ihren Kitobjektiven bei maximaler Brennweite:
Links sehen Sie die Canon EOS 80D, rechts die Canon EOS M5.

Die Bildkontrolle ist mit beiden Kameramodellen sehr gut möglich, die 80D zeigt im Sucher allerdings ein optisches und die Canon EOS M5 (Testbericht) ein elektronisches Sucherbild. Welche man bevorzugt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Beide erreichen ein gutes, aber nicht sehr gutes Niveau. Über die vorhandenen Displays können die Benutzer die Bildkontrolle ebenso vornehmen, per Touch sind darüber außerdem Eingaben möglich. Während das LCD der 80D mit seiner dreh- und schwenkbaren Lagerung punktet, fällt das LCD der M5 größer sowie hochauflösender aus.

Beim Objektivangebot liegt theoretisch die Canon EOS M5 vorne, denn sie kann sowohl EF-M- als auch EF/EF-S-Objektive nutzen. Praktisch lässt sich der Größenvorteil des kleineren Gehäuses der spiegellosen Systemkamera aber nur aufrechterhalten, wenn zu EF-M-Modellen gegriffen wird. Hier sieht es mit sieben von Canon angebotenen Objektiven doch etwas dürftig aus. Dass die Adaptierung von EF-/EF-S-Objektiven reibungslos funktioniert, muss allerdings gelobt werden. Hinsichtlich der Abmessungen kann sich die M5 fraglos durchsetzen, sie ist wesentlich kleiner und leichter. Bedienelemente hat sie trotzdem viele zu bieten, Eingaben sind auch dank einiger Fn-Tasten komfortabel möglich.

Unser Testsieger:

Die EOS 80D weiß diesbezüglich allerdings auch zu gefallen, gerade bei größeren Objektiven liegt sie zudem komfortabler in der Hand. Darüber hinaus ist ihr Gehäuse abgedichtet. Bei nicht optimalen Wetterbedingungen bleibt die DSLR somit einsatzbereit. Die 80D überzeugt uns des Weiteren wegen ihrer zusätzlichen AF-Optionen, der kürzeren Verschlusszeit und dem Kopfhörerausgang mehr.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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