Duell: Panasonic Lumix G9 & Olympus OM-D E-M1 Mark II (Teil 1)

Teil 1 von 3: Spiegellose High-End-Systemkameras mit MFT-Sensor und 4K-Video


Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-G9, rechts die Olympus OM-D E-M1 Mark II.

Die Klasse der spiegellosen Kameras ist im Gegensatz zu klassischen DSLR-Modellen zuletzt stärker gewachsen. Das mag auch an der Auswahl an Modellen liegen. Während Spiegelreflexkameras nur mit Vollformat- und APS-C-Sensor erhältlich sind, kann man bei DSLMs unter anderem zu Modellen mit Micro Four Thirds-Sensor greifen. Wir nehmen mit der Panasonic Lumix DC-G9 und der Olympus OM-D E-M1 Mark II zwei Kameras unter die Lupe, welche im MFT-Segment die Speerspitze für Fotografen darstellen.

Zu unseren beiden Einzeltestberichten gelangen Sie über folgende Links:
Testbericht der Panasonic Lumix DC-G9
Testbericht der Olympus OM-D E-M1 Mark II

Unterschiede der Kandidaten als Entscheidungshilfe beim Kauf:

Abmessungen/Verarbeitung/Bedienung:
Die Panasonic Lumix DC-G9 und die Olympus OM-D E-M1 Mark II gehören zu den besten spiegellosen Modellen. Das zeigen nicht nur die für DSLMs überdurchschnittlichen Abmessungen, sondern auch die sehr robusten Gehäuse mit zahlreichen Bedienelementen. Aber von vorn: Bei der G9 und der E-M1 Mark II handelt es sich um spiegellose Kameras in der klassischen „DSLR-Bauweise“. Das heißt: Neben einem Sucherbuckel findet sich unter anderem ein großer Handgriff.

Rein optisch sind beide DSLMs von Modellen der Spiegelreflexklasse daher kaum zu unterscheiden. Die Lumix DC-G9 fällt mit Abmessungen von 13,7 x 9,7 x 9,2cm eine ganze Ecke größer als die OM-D E-M1 Mark II mit 13,4 x 9,1 x 9,2cm aus, besonders in der Tiefe ist die Differenz nicht zu verachten. Dafür sorgt bei der G9 unter anderem ein deutlich größerer Griff. Insgesamt gesehen wirkt die Kamera von Olympus etwas zierlicher, die G9 etwas „bulliger“.

Die DSLM von Panasonic besitzt ein größeres Gehäuse mit einem u. a. größeren Griff:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-G9, rechts die Olympus OM-D E-M1 Mark II.

Beim Festhalten wird dieser Eindruck durch das um 100 Gramm höhere Gewicht bestätigt. Während die G9 mit rund 660g fast zu den Oberklasse-Modellen im DSLR-Bereich aufschließt, kommt die E-M1 mit 560g den Einsteiger- bis Mittelklassemodellen näher. In der Hand liegen beide Kameramodelle durch ihre ergonomisch geformten Griffe sowie Gummierungen sehr sicher, die G9 kann man – zumindest mit etwas größeren Händen – noch etwas besser festhalten. Während bei ihr auf einen zusätzlichen Batteriegriff problemlos verzichtet werden kann, ergibt ein Einsatz bei der E-M1 Mark II schon mehr Sinn. Zwingend notwendig ist er jedoch nicht.

In puncto Verarbeitung gibt es dagegen keine Unterschiede: Beide DSLMs überzeugen mit ihren Bodys aus einer Magnesiumlegierung auf ganzer Linie, auch die Profimodelle der DSLR-Klasse fallen nicht hochwertiger aus. Die tolle Verarbeitung wird durch Abdichtungen gegen Staub und Spritzwasser sowie die Frostsicherheit bis minus zehn Grad Celsius abgerundet.

Die rechten Oberseiten im Vergleich:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-G9, rechts die Olympus OM-D E-M1 Mark II.

Der genauere Blick auf die Gehäuse bringt noch weitere Profifeatures zum Vorschein, nämlich zahlreiche Bedienelemente. Diese verteilen sich quer über das Gehäuse und erlauben den direkten Zugriff auf alle wichtigen Optionen. Auf der rechten Oberseite liegen jeweils zwei Einstellräder, darüber lässt sich unter anderem mit einem der halbautomatischen Programme oder dem manuellen Modus sehr komfortabel arbeiten. Die Lumix DC-G9 hat des Weiteren einen Videoauslöser, drei Direktwahltasten (für den Weißabgleich, die ISO-Empfindlichkeit sowie die Belichtungskorrektur) und ein Kontroll-Display zu bieten. Letzteres informiert über die wichtigsten Aufnahme-Informationen und lässt sich auch beleuchten. Das funktioniert mit der dritten Position des Ein- und Ausschalters, den Panasonic mit dem Fotoauslöser kombiniert hat. Bei der Olympus OM-D E-M1 Mark II liegen auf der rechten Oberseite noch das Programmwählrad, eine frei konfigurierbare Fn-Taste und ebenso der Videoauslöser.

Die linken Oberseiten im Vergleich:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-G9, rechts die Olympus OM-D E-M1 Mark II.

Das Programmwählrad hat Panasonic bei der G9 auf der linken Schulter platziert und gleichzeitig mit einem Rad zur Wahl des Auslösemodus kombiniert. Diesen bestimmt der Fotograf bei der E-M1 Mark II per dedizierter Taste, Gleiches gilt für den Fokusmodus und die Belichtungsmessmethode. Auf der Rückseite hat Panasonic bei der G9 einen Schalter für den Fokusmodus, einen Joystick sowie ein kombiniertes Einstellrad und Steuerkreuz platziert. Dazu kommen weitere Tasten, die zum Teil frei mit Funktionen belegbar sind. Bei der E-M1 Mark II muss auf einen Joystick verzichtet werden, diese Aufgabe kann allerdings das Steuerkreuz der DSLM übernehmen. Darüber hinaus hat die Kamera von Olympus einen konfigurierbaren Wählschalter und wie die G9 einige Tasten zu bieten.

Die Rückseite der Panasonic Lumix DC-G9:

Panasonic Lumix DC-G9.

Die Rückseite der Olympus OM-D E-M1 Mark II:

Olympus OM-D E-M1 Mark II.

Vergessen wollen wir zudem nicht die jeweils auf der Vorderseite liegenden Tasten sowie den Fn-Schalter der G9. Frei mit Funktionen belegen lassen sich bei der Kamera von Panasonic bis zu 19 Tasten, ohne Joystick sind es 14. Bei der OM-D E-M1 Mark II sind es bis zu 9 Tasten, wobei dann auf die Joystick-Funktion des Steuerkreuzes verzichtet werden muss.

Außerdem gibt es noch den bereits erwähnten konfigurierbaren Schalter. Das macht einen genauen Vergleich beider Modelle sehr schwierig. Eines gilt jedoch: Die G9 bietet mehr Bedienelemente und lässt eine größere Zahl von unterschiedlichen Konfigurationen zu. Ob der Benutzer diese benötigt, steht auf einem anderen Blatt. Die Tasten fallen jeweils recht groß aus und sind gut zu drücken, die Einstellräder wurden griffig gestaltet. Der Auslöser der G9 ist im Unterschied zum Modell der E-M1 Mark II etwas leichtgängiger.

Ein Teil der bei der Lumix G9 belegbaren Fn-Tasten:

Panasonic Lumix DC-G9.

Ein Teil der bei der E-M1 Mark II belegbaren Fn-Tasten:

Olympus OM-D E-M1 Mark II.

Bei den Menüs setzen beide Hersteller auf sechs Reiter, die wiederum zahlreiche Unterpunkte beinhalten. Dies gestaltet die Suche nach einem bestimmten Parameter länger. Panasonic löst diese Problematik mit einem „Mein Menü“, in dem sich häufiger benötigte Optionen sammeln lassen. Im Fotoalltag kommt es wie gerufen. Ansonsten haben beide Kameras noch ein Quickmenü für wichtige Fotoparameter zu bieten.

Die Bedienung und Konfiguration beider Kameras erscheinen auf den ersten Blick – für unerfahrene Fotografen – durchaus umständlich. Nach einer etwas längeren Konfigurationsphase kann man von den zahllosen Möglichkeiten allerdings zweifellos profitieren.

Unsere Wertung bei den Abmessungen, der Verarbeitung und der Bedienung: Unentschieden.

Beide Kameramodelle besitzen einen Bildwandler mit MFT-Format:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-G9, rechts die Olympus OM-D E-M1 Mark II.

Bildqualität:
Als Bildwandler kommt in beiden Kameramodellen ein Micro Four Thirds-Sensor zum Einsatz. Dieser misst jeweils 17,3 x 13,0mm und löst 20,2 Megapixel (5.184 x 3.888 Pixel) auf. Tiefpassfilter kommen nicht zum Einsatz. Die Sensorempfindlichkeit kann der Fotograf bei der G9 zwischen ISO 100 und ISO 25.600 wählen, ISO 100 stellt allerdings eine Erweiterung dar. Bei der E-M1 Mark II sind ISO 64 bis ISO 25.600 einstellbar, hier sind ISO 64 und alle ISO-Stufen ab ISO 6.400 Erweiterungen.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 200 (Tag):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

In puncto Detailwiedergabe liegen beide Kameramodelle bei ISO 100 praktisch gleichauf. Die Lumix DC-G9 gibt feine Strukturen noch einen Tick besser wieder, die effektive Differenz ist aber denkbar gering und nicht relevant.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 6.400 (Nacht):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Beim Vergleich der Bildqualität bei hohen Sensorempfindlichkeiten, dazu haben wir ISO 6.400 verwendet, sehen wir beide Modelle ebenso auf einem sehr ähnlichen Niveau.

Teilweise löst die G9 Details etwas besser auf, teilweise die E-M1 Mark II. Hierfür ist die unterschiedliche kamerainterne Bearbeitung verantwortlich.

Mit einem Klick auf das nachfolgende Bild gelangen Sie zu unserem Bildqualitätsvergleich:

Unsere Wertung bei der Bildqualität: Unentschieden.

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der Panasonic Lumix DC-G9 und der Olympus OM-D E-M1 Mark II nehmen wir unter anderem das Objektivangebot, die Arbeitsgeschwindigkeit und die Bildkontrolle unter die Lupe.

Links zum Artikel:

 
*Diese Links führen zu Amazon- oder anderen Online- Angeboten, keine Verfügbarkeitsgarantie, keine Garantie auf günstigsten Preis, Preise können variieren, Preise inkl. MwSt. / evtl. zzgl. Versandkosten, alle Angaben ohne Gewähr.
  • Keine HTML-Tags erlaubt
  • Zeilen und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • URLs und Email-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
  • Kommentare werden erst nach Moderation freigeschaltet, wenn die Regeln befolgt wurden. Dies kann etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
  • Felder mit rotem Stern müssen korrekt ausgefüllt werden.
  • Bitte füllen Sie das CAPTCHA aus, dieses dient als Spam-Schutz. Lösen Sie einfach die im Bild angegebene mathematische Gleichung.
  • Mit dem Absenden dieses Formulars erklären Sie sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von Ihnen erhobenen und eingesendeten Daten für die Bearbeitung Ihrer Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden. Diese Einwilligung kann jederzeit mit einer Nachricht an uns widerrufen werden. Weitere Informationen entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
captcha

x