26.08.2007 - 19:43

Urlaubsbilder

Ein Gastbeitrag von Adrian Ahlhaus


Ein Gastbeitrag von Adrian Ahlhaus

Es gibt Zeitgenossen, die knipsen Urlaubsbilder, bis die Speicherkarte voll ist und dann? Dann fangen sie an zu sortieren, was weg kann. Etwas Platz für neue Bilder ist entstanden, doch schon bald ist die Karte wieder voll. Also wird eine neue gekauft. Die Speicherkarte als Ersatz für ein Photoalbum?

Man sollte schon mal genauer darüber nachdenken, wie man sinnvoll mit seinen Bildern umgeht. Nicht alles, was einem auf dem Display der Kamera als wenig gelungen erscheint, muss das auch sein. Kleine Bilder wirken gelungen, wenn wenige Details mit einfachen und zugleich möglichst satten Farben zu sehen sind. Die bildwichtigen Teile liegen in der Mitte und geben den kleinen Bildern Ordnung. Solche Bilder gibt es überall. Bei den Fotos, die als große Bilder sich eignen, wirken einfache Details recht häufig nur langweilig. Einmal hinsehen und das war schon. Warum daraus ein großes Bild machen, wenn schon bei einem kleinen Format alles erkennbar ist? Auch haben knallig bunte (satte) Farben bei den großen Formaten ganz selten eine gute Wirkung. Es wirkt erschlagend für den Betrachter, nicht nur mir wird bei solchen Bildern ganz blümerant.

Man sollte mit guten Gründen erst nach einer Sichtung auf einem größeren Monitor diejenigen Bilddateien löschen, die weder klein noch groß gefallen können. Auch haben die größeren Monitore des heimischen Computers eine bessere Bildwiedergabe, als die kleineren der Kameras. Da zeigt sich erst, was das Knipsen tatsächlich gebracht hat.

Doch wohin mit den Bilddaten? Wer eine größere Speicherkarte und damit Platz für mehrere hundert Bilder hat, steht aber letztlich auch vor der Frage: wie die Bilddateien aufbewahren und eventuell auch wieder finden? Hier hilft nur eine brauchbare Ablage. Wo sich hunderte von Fotos auf der Festplatte oder einer Speicherkarte „stapeln“, sind viele Bilder irgendwie schnell vergessen. Aber wie in einem Fotoalbum ist das heraus kramen und vorzeigen gerade der alten Bilder ein besonderer Spaß mit so mancher Peinlichkeit, über die sich nun lachen lässt. In einem Zitat heißt es: wer seine Biographie vernichten will, der vernichte seine Fotos - wenn ich noch wüsste, wer Urheber ist. Tatsächlich sind Bilder ein Gegenstand der eigenen Geschichte. Darum werden viele Fotos auch gemacht. Um festzuhalten, was einem passiert ist, allein oder gemeinsam.

Es gibt im Internet viele virtuelle Fotoalben. Diese kommen von Anbietern, die ihren Speicherplatz kostenlos zur Verfügung stellen, um möglichst viele Nutzer auf die Internetpräsenz zu holen, womit das Interesse der Werbewirtschaft verbunden ist. Doch wie das Wort schon sagt. Es handelt sich um ein virtuelles Fotoalbum. Wenn man in die allgemeinen Geschäftsbedingungen hinein sieht, dann kann man immer lesen, dass es für die Existenz der eingestellten Bilder keinerlei Gewährleistung gibt. Und es passiert tatsächlich, dass stundenlang kein Zugang zum Anbieter möglich ist. Es ist auch möglich, dass ein Anbieter wieder verschwindet, weil nach zwei Jahren feststeht: hier lässt sich nicht genügend Geld verdienen. Ja und dann? Dann ist der Speicherplatz weg und mit ihm sind alle eingestellten Bilder ersatzlos verschwunden. Es geschah erst neulich, das einer der weltweit größten Anbieter (Lycos) bei einer Revision seiner Software im kostenlosen Angebot aus einem bestimmten Bereich des Alphabets den Nutzern alle Daten auf Nimmer-Wiedersehen weglöschte.

Es macht also sehr viel Sinn gerade die eigene Festplatte mit den eigenen Bildern zu füttern oder Speicherkarten zu sammeln. Auch wenn dies keine hundertprozentige Garantie für den ungestörten Zugriff auf die Urlaubsbilder sei wird.

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