In der Zukunft möchte Canon neben dem EOS R-System weitere Imaging-Bereiche ausbauen
Nachdem Canon Anfang des Jahres seinen Geschäftsbericht präsentiert hatte und dabei sehr gute Zahlen für das abgelaufene Jahr vermelden konnte, hat das japanische Unternehmen nun seine Strategie für die kommenden Jahre vorgestellt. Diese umfasst alle Kernbereiche des Unternehmens und gibt auch einen Ausblick auf die Ziele der "Imaging"-Sparte. In den nächsten Jahren will Canon nicht nur seine 2022 erreichte Profitabilität beibehalten, sondern auch neue Geschäftsbereiche erschließen.
Ein Segment, das weiter ausgebaut werden soll, bezeichnet Canon als "3D Image Experience". Hierzu zählt das Unternehmen unter anderem volumetrische Videoaufnahmen und das EOS VR-System. Mit dem Canon RF 5,2mm F2,8L Dual Fisheye lässt sich bereits ein Objektiv für VR-Stereoaufnahmen erwerben, zukünftig sollten noch weitere spezialisierte Objektive oder Kameras für immersive Videos ankündigt werden.
Mit den EOS R-Kameras als Basis und dem Know-How im Bereich der Objektivkonstruktion bietet sich dieser Weg für Canon zweifellos an. Des Weiteren will Canon zukünftig neue „Concept-Kameras“ entwickeln und sein Engagement bei IP Remote Kameras ausbauen. Auch hier kann Canon bereits einige Erfahrung vorweisen und will die Kameras für Broadcasting, Enterprise und Education-Zwecke anbieten.
Als dritter Wachstumsbereich wird die Überwachung genannt. Dabei steht die Entwicklung von Kameras und Sensoren mit einer besonders hohen Lichtempfindlichkeit im Fokus. An diesen arbeitet Canon schon länger, vor etwas mehr als zwei Jahren erschien mit der ML-105EF beispielsweise eine Kamera für Aufnahmen bei 0,0005 Lux. Dank großer und speziell optimierter Pixel erlaubt diese Videos mit einer ISO-Empfindlichkeit von vier Millionen.
Fotografen sollen bei der neuen Strategie natürlich ebenso nicht zu kurz kommen, konkrete Daten nennt Canon hierzu aber nicht. Dass das EOS R System weiter ausgebaut wird, steht aber natürlich außer Frage. Neben neuen Kameras werden 2023 sowie in den folgenden Jahren auch mehrere neue Objektive auf den Markt kommen. Verstärkt möchte Canon dabei auch Videografen ansprechen.
Interessant ist bei einem ausführlichen Strategieplan natürlich auch, was nicht darin steht. So verliert Canon weder ein Wort zu seinen Spiegelreflexkameras noch zum EOS M-System. Verwundern dürfte das zwar keinen, offiziell hat Canon aber weder die EOS-DSLRs noch die EOS-M-DSLMs eingestellt. Gelistet sind beide Kameraserien zudem noch immer auf Canons Webseite und auch im Handel besteht eine doch recht breite Verfügbarkeit der aktuellen Modelle. Die Entwicklung scheint Canon nun jedoch endgültig eingestellt zu haben.