14.04.2016 - 16:00

Lytro zieht sich aus dem Consumer Lichtfeldkamera-Markt zurück

Das neue Hauptaufgabengebiet ist die Entwicklung einer Lichtfeldkamera für VR

Die Lichtfeldfotografie ist eine der revolutionärsten Technologien seit dem Aufkommen der Digitalfotografie Ende des letzten Jahrtausends. Die Technik dahinter, die unter anderem ein Verändern des Fokuspunktes nach der Aufnahme erlaubt, steckt bis heute aber noch in den Kinderschuhen. Mit der Lytro und der Lytro Illum lassen sich zwar bereits zwei in Serienproduktion gefertigte Modelle erwerben, diese besitzen aber noch zahlreiche Nachteile. Dies wird sich recht bald auch nicht ändern, denn der Hersteller Lytro hat angekündigt, zukünftig keine Lichtfeldkamera mehr für Endkunden entwickeln zu wollen.

Die Nachricht verkündete Jason Rosenthal, CEO von Lytro, in einem Blogpost, in dem er diesen Schritt auch ausführlicher begründet. So sei die Entwicklung der dritten und vierten Generationen der Lytro-Lichtfeldkameras zwar bereits weit fortgeschritten gewesen. Wegen des schrumpfenden Kameramarktes und der harten Konkurrenz durch etablierte Hersteller war man aus seiner Sicht aber nicht in der Lage, ein „winning product“ herstellen zu können. Dies liege unter anderem auch an den vorhandenen Nachteilen der Lichtfeld-Technolgie, wie der vergleichsweise geringen Auflösung. Zur Erinnerung: Die 40 Megaray der 2014 vorgestellten Lytro Illum ergeben in etwa eine äquivalente Auflösung von vier Megapixel. Größere Ausdrucke sind damit nur sehr begrenzt möglich.

Zukünftig wird sich Lytro auf die Entwicklung von Lichtfeldvideokameras für die virtuelle Realität (VR) konzentrieren. Eine erste Kamera wurde mit der Lytro Immerge bereits Ende des letzten Jahres angekündigt. Diese erlaubt 360 Grad Video-Panoramen und soll ein lebensechtes VR-Erlebnis ermöglichen. Die Lytro Immerge wird mit einem sechsstelligen Preis allerdings kein Schnäppchen werden.