10.02.2015 - 17:00

Spezialkamera für die Astrofotografie: Nikon D810A

Bei der Nikon D810A wurde unter anderem ein optimierter Infrarot-Sperrfilter verbaut

Die Nikon D810 (Testbericht) ist seit Mitte des letzten Jahres erhältlich das Megapixel-Flaggschiff von Nikon. Nun hat Nikon eine spezielle Variante der Kleinbildkamera vorgestellt. Diese nennt sich Nikon D810A, wobei das „A“ die Optimierung für die Astrofotografie signalisieren soll. Dafür hat Nikon den Infrarot-Sperrfilter der Spiegelreflexkamera überarbeitet. Dieser filtert das Licht der H-alpha-Spektrallinie nun nicht mehr heraus, was in einer viermal höheren Empfindlichkeit der D810A für diesen Wellenlängenbereich von 650nm sorgt.

Dadurch soll es zum ersten Mal mit einer nicht modifizierten Nikon-Kamera möglich sein, die tatsächlichen Farben der auf H-alpha-Wellenlänge emittierenden kosmischen Nebelflecken aufzuzeichnen. Eine ähnlich optimierte Spiegelreflexkamera bietet Canon mit der EOS 60Da an.
Neben dem optimierten Infrarot-Sperrfilter hat Nikon der Kamera aber auch noch weitere besondere Funktionen spendiert. So besitzt die Nikon D810A einen neuen manuellen Langzeitbelichtungsmodus für bis zu 900 Sekunden lange Verschlusszeiten.

Der besondere Infrarot-Sperrfilter der D810A lässt Licht im Bereich von 650nm passieren:

Zudem wurde im Liveview-Modus eine virtuelle Belichtungsvorschau hinzugefügt und soll ein neuer, leuchtend roter Horizont die Kameraausrichtung bei Aufnahmen durch den Sucher besonders einfach gestalten. Wie bei der Nikon D810 erlaubt die Displaylupe der Nikon D810A eine bis zu 23-fache Vergrößerung des Bildausschnitts zwecks einer besonders genauen Überprüfung des Bildes. Durch den elektronischen ersten Verschlussvorhang soll die Gefahr von Verwacklungen reduziert werden.

Zudem besitzt die D810A unter anderem einen besonderen Langzeitbelichtungsmodus:

Da die Nikon D810A besonders energiesparend arbeitet, lassen sich mit der Spiegelreflexkamera bis zu 3.860 Fotos mit einer Akkuladung des EN-EL15-Akkus aufnehmen. Wer den optionalen Multifunktionshandgriff MB-D12 verwendet, soll bis zu 10.660 Bilder speichern können.

Wie bei der Nikon D810 (Testbericht) kommt auch bei der D810A ein 35,9 x 24,0mm großer CMOS-Sensor mit 36,2 Megapixel zum Einsatz, der ISO-Bereich fällt mit maximal ISO 100 bis ISO 51.200 aber etwas kleiner aus. Bei der Nikon D810 lassen sich minimal ISO 32 einstellen. Das Multi-CAM 3500FX-AF-Modul der Kamera besitzt 51 Messfelder und 15 Kreuzsensoren, im Serienbildmodus sind mit der D810A bis zu fünf Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung möglich. Verarbeitet werden die Daten von einem Expeed-4-Bildprozessor.

Technisch hat die Nikon D810A mit der Nikon D810 vieles gemein:

Die kürzeste Verschlusszeit der Nikon D810A liegt bei 1/8.000 Sekunde, auf 200.000 Auslösungen wurde der Verschluss laut Nikon getestet. Zur Bildkontrolle kann man das 3,2 Zoll große LCD mit 1,23 Millionen Subpixel oder den 100 Prozent des Bildes abdeckenden optischen Sucher verwenden. Bei der Videoaufnahme sind weiterhin bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde bei Full-HD-Auflösung möglich, auch bei den Schnittstellen hat sich nichts verändert.

Ab Ende Mai 2015 kann die Nikon D810A für 3.799 Euro (UVP) bei ausgewählten Nikon-Vertriebspartnern erworben werden.

Links zum Artikel: