02.04.2016 - 09:00

Der dkamera.de-App-Test: Canon Camera Connect App

Die Kamera-App für alle Digitalkameras von Canon mit WLAN

Update 04.05.2016, 14.00 Uhr: Wir haben den App-Test um die neuen Funktionen bei der Canon EOS 80D ergänzt:

02.04.2016, 09.00 Uhr: Canon bietet mit der Camera Connect App eine Mobilgeräte-App für seine Digitalkameras an, die über WLAN verfügen. Die Camera Connect App wurde zu Beginn des Jahres 2015 eingeführt und hat die EOS Remote App für EOS-Spiegelreflexkameras sowie die Camera Window App für IXUS- und PowerShot Digitalkameras ersetzt. Sie lässt sich daher zusammen mit allen Kameras aus dem Hause Canon verwenden. Wir werfen im folgenden Test einen genaueren Blick auf die Camera Connect App von Canon.

Die Fakten:
Kompatible Kameras: Alle Kameras von Canon mit WLAN. Nicht alle Funktionen werden allerdings von allen Kameras unterstützt. Eine Liste aller zur App kompatiblen Modelle sowie deren Funktionsumfang finden Sie bei Canon.
Verfügbar für: Android (ab Version 4.0) und iOS (ab Version 7.0)
Verbindungsaufnahme: manuell oder per NFC

Über NFC lässt sich die App am schnellsten und einfachsten mit einer Kamera verbinden:

Die App:
Die Verbindungsaufnahme von einem Mobilgerät zu einer Canon-Kamera ist bei der Camera Connect App auf zwei verschiedene Arten möglich. Sofern das Mobilgerät und die Kamera jeweils NFC unterstützen (bei Canon-Kameras wird das benötigte Dynamic NFC bei vielen Modellen ab dem Jahr 2015 angeboten), ist die Verbindungsaufnahme per NFC die einfachste Lösung. Dazu müssen das Mobilgerät und die Kamera nur an den jeweiligen NFC-Verbindungsstellen aneinander gehalten werden. Bei der von uns verwendeten Canon EOS 760D (Testbericht) liegt diese beispielsweise auf der Unterseite.

Beide Geräte erkennen sich per NFC automatisch und richten die Verbindung ebenso automatisch ein, am Ende ist nur noch eine Bestätigung nötig. Wessen Mobilgerät oder Kamera kein NFC unterstützt, der muss einen etwas komplizierteren Weg gehen. Hier ist es notwendig, die Verbindung über das WLAN-Menü der Kamera manuell einzurichten. Da sich dieser Vorgang von Kamera zu Kamera unterscheidet, sollte diesbezüglich das Handbuch konsultiert werden. Hat die Kamera ein Netzwerk aufgebaut, muss das Smartphone über das WLAN-Menü mit der Kamera verbunden werden.

Der Verbindungsaufbau und der Hauptbildschirm der App:

Die Wiedergabeansicht beim Menüpunkt „Bilder auf Kamera“:

Die Einstellungsmöglichkeiten bei der Wiedergabe:

War die Verbindungsaufnahme erfolgreich, kann man die App starten. Hier erwartet einen die Startseite der Camera Connect App. Diese bietet vier Wahlmöglichkeiten. Der erste Punkt nennt sich „Bilder auf Kamera“ und erlaubt das Betrachten der Aufnahmen, die sich auf der Speicherkarte in der Kamera befinden. Die Bilder lassen sich sortieren, vergrößern, bewerten und auf das Smartphone herunterladen. Zudem kann man Aufnahmen löschen. Gut: Bei der vergrößerten Ansicht werden die Aufnahmeparameter angezeigt.

Das Fernaufnahme-Menü mit Liveansicht:

Der Punkt „Fernaufnahmen“ startet eine hoch aufgelöste Liveview-Ansicht und erlaubt die Fernsteuerung der Kamera per Mobilgerät. Das Fokussieren ist hier besonders einfach per Touch über das Display möglich, per großer Touchtaste lässt sich zudem auslösen. Eine Displaylupe (doppelt auf das Display tippen) vereinfacht die Bildkontrolle.

Zahlreiche Parameter lassen sich bei der Fernaufnahme verändern:

Zusätzlich erlaubt die App verschiedene Einstellungen. Je nachdem, welches Fotoprogramm gewählt wurde (dieses muss über die Kamera eingestellt werden), ist die Wahl der Blende und/oder der Belichtungszeit möglich. Zudem kann man die Sensorempfindlichkeit, die Belichtungskorrektur sowie auch den Fokus- und den Aufnahmemodus (Einzelbild, Serienbild, …) anpassen. Auf die Belichtungsmessmethode, das Dateiformat oder auch den Weißabgleich lässt sich leider kein Einfluss nehmen. Zudem werden generell keine Videoaufnahmen unterstützt.

Wichtig: Sofern die Kamera ein Objektiv mit Motor besitzt, kann über die App auch die Brennweite verändert werden. Da wir die App mit der Canon EOS 760D getestet haben, wird diese Funktion hier nicht angeboten. Auf den Bildern sind deshalb auch keine Tasten zum Zoomen zu sehen.

Bei kompatiblen Kameras können Positionsdaten zu den Bildern hinzugefügt werden:

Hinter dem Punkt „Standortinformationen“ verbirgt sich die Möglichkeit, die aufgenommenen Bilder mit Geopositionsdaten zu versehen. Diese Funktion ist für Kameras ohne integrierten GPS-Empfänger gedacht. Sofern das Mobilgerät über einen GPS-Empfänger verfügt, lassen sich die Positionsdaten mit der App aufzeichnen (= „Protokollierung starten“) und danach über „Standortinformationen senden“ zur Kamera übertragen.

Über „Kameraeinstellungen“ kann man verschiedene Parameter wie beispielsweise die Uhrzeit verändern. Fotografische Optionen sind hier nicht zu finden. In der Praxis wird man sich mit den „Kameraeinstellungen“ daher wohl nicht häufiger befassen.

Unser Fazit zur Canon Camera Connect App:
Die Camera Connect App von Canon lässt sich über NFC besonders einfach mit einem Mobilgerät verbinden. Wer die Verbindung manuell per WLAN vornehmen muss, sollte davor allerdings zumindest einen kurzen Blick in das Handbuch seiner Digitalkamera geworfen haben. Dieser Vorgang könnte doch noch einfacher gestaltet sein.

Die Bedienung der App ist wesentlich einfacher. Durch die vier Menüpunkte „Bilder auf Kamera“, „Fernaufnahmen“, „Standortinformationen“ und „Kameraeinstellungen“ findet man sich sofort zurecht. Die auf der Speicherkarte in der Kamera abgelegten Aufnahmen lassen sich mit einer höheren Auflösung betrachten, man kann die wichtigsten Aufnahmeinformationen einsehen und die Bilder natürlich auch auf das Mobilgerät herunterladen. Die Fernsteuerung ist dank eines hoch aufgelösten Vorschaubildes und der einfachen Wahl des Fokuspunktes per Touch komfortabel. Zudem kann man die wichtigsten Aufnahmeparameter wie die Blende/Verschlusszeit oder die Sensorempfindlichkeit anpassen. Einige Optionen mehr dürften allerdings doch noch vorhanden sein. Hier ist beispielsweise die Möglichkeit zur Programmwahl zu nennen. Dass sich Videoaufnahmen per App nicht starten lassen, ist ebenso schade. Punkten kann die Canon Camera Connect App dafür wieder mit der integrierten Geopositionsspeicherung, die sehr einfach zu bedienen ist. Sie funktioniert allerdings nicht bei allen Kameramodellen.

Insgesamt hinterlässt die Camera Connect App von Canon einen recht guten Eindruck, es gibt jedoch mehrere Punkte, bei denen Verbesserungsbedarf besteht. Wer bei einer App nur die Basisfunktionen nutzen möchte, dürfte jedoch zufrieden sein.

Update: Bei der EOS 80D hat Canon die Funktionen der Camera Connect App ein wenig ausgebaut. Nun ist es bei Fotos möglich, manuell zu fokussieren. Dazu gibt es verschiedene Fokussierungseinstellungen. Zudem kann von der Liveansicht für Fotos zu einer Liveansicht für Videos gewechselt werden. Hier kann man Videos starten und während der Aufnahme die Belichtung korrigieren sowie den Fokuspunkt per Touch auf dem Display setzen.

Neue App-Funktionen bei der Canon EOS 80D:

Ob die hinzugekommenen Funktionen auch bei anderen Modellen von Canon verfügbar sein werden, ist aktuell nicht bekannt.