15.08.2019 - 18:00

Desaströses erstes Halbjahr für die Kameraindustrie

Sehr schwache Verkaufszahlen von Kameras und Objektiven

Dass die Anzahl der verkauften Digitalkameras stetig abnimmt, ist nichts Neues. Nach den 2017 und 2018 teilweise stabilisierten Absatzahlen weist der Trend 2019 in die Gegenrichtung. Im ersten Halbjahr 2019 wurden nach Angaben der CIPA (Camera & Imaging Products Association) deutlich weniger Kameras als im gleichen Zeitraum des jahres 2018 verkauft.

Besonders groß ist der Absturz bei den bislang noch recht stark gefragten Systemkameras mit wechselbaren Objektiven. Im besten Monat des Jahres 2019 ging die Stückzahl auf 80 Prozent des Vorjahreswertes zurück, im Februar und Juni waren es sogar nur 65 Prozent. In konkreten Zahlen bedeutet das: Während im ersten Halbjahr 2018 knapp 5,5 Millionen Digitalkameras verkauft wurden, sind es 2019 nur noch rund 3,9 Millionen.

Die deutlich geringeren Kameraverkäufe wirken sich natürlich auch auf die Anzahl der erworbenen Objektive aus, hier sieht es ähnlich aus. Im Juni 2019 konnten nur 1,05 Millionen (2018: 1,56 Millionen) Objektive abgesetzt werden.

Kompaktkameras haben mit einem nicht ganz so starken Rückgang zu kämpfen:

Für einen kleinen Lichtblick sorgen in diesem Umfeld die Kameras mit fest verbauten Objektiven, von der CIPA als „Built-in Lens DSC“ bezeichnet. Deren Stückzahl hat sich im Vergleich zum Jahr zwar 2017 halbiert, gegenüber dem Vorjahr fällt der Abstand aber weit geringer aus. Statt rund 4,2 Millionen Kameras wurden knapp 3,4 Millionen Modelle verkauft. Das ist natürlich noch immer deutlich weniger, von der letztes Jahr erfolgten Halbierung des Marktes aber weit entfernt.

Für das zweite Halbjahr sind vermutlich keine wesentlich besser Zahlen zu erwarten. Die Hersteller werden auf die fallenden Absatzzahlen vermutlich mit noch höherwertigeren und damit auch teureren Modellen reagieren. Der Markt in der Preisklasse unter 200 Euro ist schon aktuell praktisch tot, neue Modelle kosten in der Regel 300 Euro und mehr.