30.05.2016 - 07:00

Die Actionkamera SJCAM SJ5000X im Test (Teil 3)

Teil 3 von 3: Der Test der Bildqualität und Beispielaufnahmen der Actionkamera zum Download

In den beiden ersten Teilen des Tests der SJCAM SJ5000X Elite (zu Teil zwei) haben wir die technischen Daten und die Bedienung unter die Lupe genommen. In diesem letzten Teil gehen wir auf die Bildqualität ein und stellen unbearbeitete Beispielaufnahmen in voller Auflösung zur Verfügung.
Bildqualität:

Videos kann die SJCAM SJ5000X Elite, wie im ersten Teil des Testberichtes erläutert, mit maximal 2.880 x 2.160 Pixel (24 Vollbilder pro Sekunde) festhalten. Diese Auflösung entspricht zumindest in der Vertikalen 4K, zur korrekten Wiedergabe im 16:9-Format müssen die 2.880 Pixel in der Horizontalen allerdings auf 3.840 Pixel gestreckt werden. Die Bildqualität kann daher – rein technisch gesehen – nicht auf dem Niveau „echter“ 4K-Aufnahmen liegen.

Bei der genauen Betrachtung der Videos kann sich die 4K-Aufklösung allerdings doch sichtbar von der 1440p-Auflösung (mit 30 Vollbildern pro Sekunde) und der 1080p-Auflösung (mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde) absetzen. Details geben die 4K-Videos deutlich besser wieder. Zwischen 1440p und 1080p sehen wir dagegen keinen allzu großen Unterschied. Die 1440p-Videos sind nur leicht im Vorteil.

Für Aufnahmen mit höheren Bildraten, welche das Erstellen von Zeitlupen-Effekten erlauben, stehen 1.280 x 720 Pixel mit 120 Vollbildern pro Bildern pro Sekunde und 640 x 480 Pixel mit maximal 240 Vollbildern pro Sekunde zur Verfügung. Beide Auflösungen sorgen für eine deutlich schlechtere Bildqualität. In der Praxis würden wir diese daher nicht mehr einsetzen. Details werden bei 720p120 schlecht und bei 480p240 quasi überhaupt nicht mehr aufgelöst, zudem sind bei letzterer Auflösung teilweise ganze Bilder "kaputt". Dies macht sich durch das Aufblinken roter Zwischenbilder bemerkbar. Des Weiteren leiden die Highspeed-Aufnahmen unter einer besonders starken Kompression und dadurch sichtbar werdenden Kompressionsartefakten. Diese können allerdings auch bei Videos in 1440p- und 1080p-Auflösung erkannt werden. Nur in 2160p Auflösung ist die Kompression nicht störend.

Generell etwas kritisch sehen wir bei der SJCAM SJ5000X Elite die deutliche Nachschärfung. Die Aufnahmen wirken dadurch zwar etwas knackiger, die Nachschärfung ist aber zu extrem gewählt. Dies sorgt für einen unnatürlichen Effekt.

Wer bei seinen Aufnahmen eine möglichst gute Bildqualität benötigt, sollte aus unserer Sicht die 4K-Auflösung wählen. Mit nur 24 Bildern pro Sekunde eignet sich diese aber nur für statische oder sich langsam bewegende Motive. Der beste Kompromiss aus Bildqualität und Bildrate ist die 1080p-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde. Durch die deutlich schlechtere Detailwiedergabe bei niedrigeren Auflösungen müssen wir von diesen abraten.

Die Qualität der Bilder ist dank des mit 12 Megapixel recht hoch aufgelösten Bildwandlers gut. Die Ausgabe, beispielsweise im DIN A4 Format, ist bei Aufnahmen mit guten Lichtverhältnissen problemlos möglich. Die Fotoqualität einer Digitalkamera oder auch einer besseren Smartphone-Kamera sollte man aber trotzdem nicht erwarten, besonders beim schwachen Dynamikumfang gibt es Verbesserungspotenzial. Bei schlechteren Lichtverhältnissen und damit höheren ISO-Werten werden feine Strukturen recht schnell „glattgebügelt“, also nicht mehr wiedergegeben. Die Rauschreduzierung greift deutlich ein. Bei unseren Beispielbildern hat die Kamera mit der ISO-Automatik jeweils ISO 1.000 von maximal möglichen ISO 1.600 gewählt. Die Bildqualität ist wenig befriedigend, die Aufnahmen sind nur für sehr kleine Ausgabegrößen geeignet. Eine gute Bildqualität kann bei schlechten Lichtverhältnissen von einer Actionkamera jedoch nicht erwartet werden.

Beispielaufnahmen:

Unsere Beispielbilder der SJCAM SJ5000X (12 Megapixel):

Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen:

Beispielvideos: Links 2160p24, rechts 1440p30:

Beispielvideos: Links 1080p60, rechts 720p120:

Beispielvideos: Links 480p240, rechts 2160p24:

Links eine Aufnahme ohne Gyro-stabilisierung, rechts eine Aufnahme mit Gyro-Stabilisierung:

Fazit:
Die SJCAM SJ5000X Elite ist eine Actionkamera, die preislich zur Einsteigerklasse gezählt werden muss. Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis der fernöstlichen Kameras gilt auch für dieses Modell, die Ausstattung ist insgesamt gesehen wirklich solide. Dies beginnt beim reichhaltigen Zubehör, mit dem man für den Anfang gut gerüstet ist. Neben einem bis zu 30m Tiefe wasserdichten Schutzgehäuse liegen der Actionkamera verschiedene Befestigungsadapter und Halterungen bei. Diese können unter anderem zur Montage der Kamera auf ein Stativ oder an einen Fahrradhelm verwendet werden.

Die Kamera selbst besitzt ein rückseitiges LCD, das zur Bildkontrolle gut geeignet ist. Zudem macht es die Bedienung der Actionkamera einfach, denn die über die Tasten vorgenommenen Einstellungen lassen sich komfortabel kontrollieren. Im Menü stehen sehr viele Optionen zur Wahl, das Auffinden des gewünschten Parameters kann dadurch aber etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Die übersichtlich aufgebaute App kann dies beschleunigen, allerdings lassen sich hiermit nicht alle Optionen anpassen. Dies hätte besser gelöst werden können.

Die SJCAM SJ5000X ist eine Actionkamera im klassischen GoPro-Stil:

Überzeugen kann die SJCAM SJ5000X Elite mit ihrer akzeptablen bis guten Bildqualität ab Full-HD-Auflösung. Die Videos in 4K-Auflösung sind zwar interpoliert, die Bildqualität ist aber sehr ordentlich. Auch bei 2.560 x 1.440 Pixel und 1.920 x 1.080 Pixel (Full-HD) fällt die Bildqualität noch akzeptabel aus, auch wenn Kompressionsartefakte teilweise deutlicher sichtbar sind. Da 1440p-Videos im Test fast die gleiche Bildqualität wie 1080p-Videos besaßen, würden wir die 1080p-Auflösung wählen. Hier sind statt 30 bis zu 60 Bilder pro Sekunde möglich. Unterhalb der Full-HD-Auflösung, also bei 1.280 x 720 Pixel und 640 x 480 Pixel, fällt die Bildqualität stärker ab. Als Minimum würden wir daher immer mindestens 1.920 x 1.280 Pixel einstellen.

Die Bedienung fällt durch das rückseitige Display und die Tasten komfortabel aus:

Die Bildqualität der Fotos ist bei guten Lichtverhältnissen völlig in Ordnung. Für schlechtere Lichtverhältnisse ist die SJCAM SJ5000X Elite – wie alle Actionkameras – nicht geeignet. Als in der Praxis völlig unbrauchbar haben sich die RAW-Bilder herausgestellt. Wir haben keinen RAW-Konverter gefunden, mit dem sich die Dateien verarbeiten ließen. Die Gyro-stabilisierung sorgte im Test für verwacklungsärmere Videoaufnahmen, die Bildqualität sinkt allerdings ein wenig und der Bildwinkel wird etwas kleiner. Beides stört aber effektiv kaum. Wer kleinere Bildwinkel mit einer nicht ganz so starken Verzerrung bevorzugt, kann die FOV-Optionen verwenden.

Die SJCAM SJ5000X gibt es hier zu kaufen: http://www.gearbest.com/action-cameras/pp_243426.html
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