05.05.2007 - 10:07

Die kleinen großen Kompakten

Ein Gastbeitrag von Adrian Ahlhaus


Ein Gastbeitrag von Adrian Ahlhaus

Eine kleine Kamera für die Jackentasche hat seit dem letzten Herbst bei mir einen besonderen Spaßfaktor. Nun liebe ich den Blick durch einen richtigen Sucher, besonders angesichts der grellen Sonne, und mag die Möglichkeit ein zwar winziges, aber hochwertiges System von Optiken in die Tasche stecken zu können.

Die Kamera hat "nur" ein 3faches Vario-Objektiv mit 7,1 Megapixeln und zusätzlichem RAW-Format - für alle Fälle. Das alles reicht zumeist. Doch für den großen Bildwinkel, da gibt es zusätzlich ein kleines Vorsatzobjektiv als Weitwinkel in der Jackentasche. Zwar könnte ich für die "Kleine" auch einen Tele-Vorsatz bekommen, doch solches brauche ich für meine Fotos nicht. Mit einem zusätzlichem Blitz und dem Weitwinkelvorsatz halte ich schon eine Systemkamera in Händen. Nicht so groß und nicht so auffällig, wie eine Spiegelreflex, doch mein Selbstbewusstsein als Fotograf reicht auch so aus.

Wer sich ein kleines System zulegen möchte, der hat einige Bedingungen an die Kamera zu stellen. Zuerst einmal muss es Vorsatz-Objektive geben vom Hersteller, denn die Fremdanbieter sind keinesfalls zu empfehlen. Die von diesen Fremdanbietern veröffentlichten Fotos sind eher als Warnhinweise zu verstehen ("Sie haben doch selbst sehen können, was unser Vorsatz leistet").

Die Qualität eines renommierten Anbieters zahlt sich bei jedem Foto aus. Eines dieser niedlich kleinen Vorsätze kann schon mal einen Hunderter kosten. Die auf Kamera-Objektive zu setzenden Optiken sollte man übrigens nicht kaufen, weil die kleinen Stellmotoren das zusätzliche Gewicht auf Dauer nicht verkraften.

Bei den System-Kameras sind an den Gehäusen zusätzliche Einschraubgewinde angebracht auf die ein Verlängerungstubus geschraubt wird und darauf das Vorsatz-Objektiv. So erhält man beispielsweise einen schönen Weitwinkel mit ansprechenden optischen Leistungen und auch ein Tele, mit dem sich Entfernteres heran holen lässt. Der Zoom-Bereich ähnelt nun den der Multizooms der Bridgekameras.

Zugegeben, man hat ein oder zwei kleine Optiken mit den Schutzkappen in der Jackentasche und es ist immer etwas umständlicher die Kamera auf die neuen Brennweiten vorzubereiten, doch dafür haben Mann oder Frau ein System dabei, wo andere einen Koffer für die digitale Spiegelreflex herum schleppen.

So macht mir der Spaziergang in der Sonne doppelt Spaß und bei Gelegenheit: Kamera an, "Knips" und wieder in die Tasche.

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