CFexpress Typ B-Speicherkarte mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 1.876MB/s
Der CFexpress-Standard hat sich bei höherklassigen Kameras mittlerweile durchgesetzt, SD-Karten werden hier nur noch als Backup-Lösung verbaut. Während Sony als aktuell einziger Hersteller auf die Modelle des Typ-A-Standards setzt, werden bei den meisten Digitalkameras Typ-B-Modelle verbaut. Wir nehmen in diesem Testbericht eine Typ-B-Karte der Silver Series von Lexar unter die Lupe.
Lexar zählt schon lange zu den Herstellern, die CFexpress-Speicherkarten anbieten. Die schnellsten Modelle des Unternehmens gehören zur Diamond Series, danach kommt die Gold Series und die etwas langsameren Modelle zählen zur Silver Series. Den Begriff „langsamer“ sollte man allerdings nicht zu wörtlich nehmen, auch die Karten der Silver Series haben extrem hohe Datenraten zu bieten. Diese gibt Lexar für alle Speicherkarten der Silver Series (128GB, 256GB und 512GB) und mit bis zu 1.750MB/s für das Lesen von Daten und bis zu 1.300MB/s für das Schreiben von Daten an.
Grundsätzlich unterstützt der CFexpress Typ-B-Standard Datenübertragungsraten von 2.000MB/s in beide Richtungen, das ermöglichen bei den 38,5 x 29,8 x 3,8mm großen Speicherkarten zwei PCIe Lanes. Bei den mit 20 x 28 x 2,8mm kleiner ausfallenden CFexpress Typ A-Modellen sind mit einer PCIe Lane bis zu 1.000MB/s möglich, die 54 x 74 x 4,8mm messenden CFeypress Typ C-Karten kommen mit vier PCIe Lanes dementsprechend auf bis zu 4.000MB/s. Speicherkarten des Typ C-Standards werden Stand jetzt jedoch nicht bei Digitalkameras verwendet, die Typ A-Karten wie bereits erwähnt aktuell nur von Sony.
Typ |
Abmessungen |
Max. Schreibrate |
Max. Leserate |
CFexpress Typ A |
28,0 x 2,0 x 2,8mm |
1.000MB/s |
1.000MB/s |
CFexpress Typ B |
38,5 x 29,8 x 3,8mm |
2.000MB/s |
2.000MB/s |
CFexpress Typ C |
74,0 x 54,0 x 4,8mm |
4.000MB/s |
4.000MB/s |
Kompatibel sind die CFexpress Typ B-Karten wegen des identischen Formfaktors und der gleichen Schnittstelle auch zu Kameras mit XQD-Slot, die Funktion muss von der Kamera jedoch auch softwareseitig unterstützt werden. Hierfür sollten das Handbuch oder die entsprechenden Produktinformationen auf der Webseite des Herstellers konsultiert werden.
Mit einer Schreibgeschwindigkeit von bis zu 1.300MB/s sowie einer Lesegeschwindigkeit von bis zu 1.750MB/s gehört die von uns getestete Lexar Professional 512GB Karte der Silver Series zu den schnellen Speicherkarten am Markt, eine minimale und garantiere Datenrate nennt Lexar jedoch nicht. Diese ist vor allem für Videografen interessant, die Videos in sehr hoher Auflösung sowie mit einer geringen Kompression aufnehmen möchten.
Als Beispiele hierfür sind 8K-Videos oder RAW-Videos zu nennen. Hier können Datenmengen von deutlich mehr als 200MB/s anfallen. Probleme sollten sich zwar auch bei der Lexar Professional 512GB Karte nicht ergeben, eine offizielle Zertifizierung in Form des VPG-Standards (Video Performance Guarantee) wäre jedoch sinnvoll gewesen. Dieser ist laut Lexars Webseite bei Typ B-Karten aktuell nur bei den Modellen der Diamond Series zu finden.
Zum Test der 512GB großen Lexar Professional Silver Series-Karte haben wir auf einen CFexpress Card Reader MK II Type B-Kartenleser von Angelbird zurückgegriffen. Dieser war per USB 3.2 Gen2x2-Port angeschlossen. Ein USB-Port dieses Standards mit einer Datenübertragungsrate von 20Gbit/s ist mindestens notwendig, um die volle Übertragungsgeschwindigkeit der Speicherkarte zu erhalten. Alternativ kann man auch zu einem USB-4-Port greifen. Beim Einsatz des Programms Crystal Disk Mark konnte von der Speicherkarte mit einer Geschwindigkeit von 1.876MB/s gelesen werden, das Schreiben auf die Speicherkarte war mit 1.541MB/s möglich. Die von Lexar genannten Datenrate werden also noch einmal etwas übertroffen. Das kann sich sehen lassen!
Bei unserem Praxistest mit mehreren Gigabyte großen Video-Dateien kamen wir auf eine Schreibgeschwindigkeit von rund 950MB/s, beim Lesen wurden 1.000MB/s erzielt. Auch das ist für eine kompakte Speicherkarte ein sehr hoher Wert. Um diese Datenraten zu erreichen, muss beim verwendeten Computer eine NVME-SSD zum Einsatz kommen. Per SATA angeschlossene SSDs erreichen nur rund 550MB/s.
Das Gehäuse der in Taiwan gefertigten Speicherkarte besteht zum Teil aus Metall und fällt sehr robust aus, als Einsatztemperaturen werden minus zehn Grad Celsius bis plus 70 Grad Celsius genannt. Wie alle schnellen CFexpress-Karten erwärmt sich auch die Lexar Professional Silver Series-Karte mit 512GB recht stark, dies stellt jedoch kein Problem dar. Sollten doch einmal Problem auftreten, bringt die Speicherkarte eine 10-jährige Garantie mit.
Unser Fazit:
Die Lexar Professional Silver Series Karte mit 512GB hat sich in unserem Test sehr gut geschlagen und erreicht mit Datenübertragungsgeschwindigkeiten von 1.876MB/s (Lesen) bzw. 1.541MB/s (Schreiben) einen sehr guten Wert. Beim Praxistest ergaben sich beim Schreiben und Lesen ebenso sehr ansprechende Werte im Bereich um 1.000MB/s. Leider verzichtet Lexar auf die Angabe an einer Mindestgeschwindigkeit, diese wäre vor allem für Videoaufnahmen hilfreich. Wer keine RAW-Videos aufnimmt, sollte mit den Leistungswerten der Lexar Professional Silver Series Karte aber sicherlich mehr als zufrieden sein. Für alle Nutzer, die auf eine VPG-Angabe angewiesen sind, gibt es höherklassige Modelle.