13.11.2015 - 09:45

Panasonic G70 und Olympus E-M10 Mark II im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Wir vergleichen die beiden spiegellosen MFT-Systemkameras der Mittelklasse


Links Sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-G70, rechts die Olympus OM-D E-M10 Mark II.

Nachdem wir im zweiten Teil des Vergleichstests der Panasonic Lumix DMC-G70 und der Olympus OM-D E-M10 Mark II unter anderem die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit unter die Lupe genommen haben, vergleichen wir im dritten und letzten Teil die Videofunktionen, die Erweiterbarkeit sowie die Schnittstellen und ziehen ein Fazit.

Videoaufnahme:
Die Videoaufnahme steht bei vielen Kameras heutzutage fast oder genauso im Fokus wie die Fotofunktion. Panasonic spart bei der Lumix DMC-G70 nicht an Features und erlaubt die Aufnahme von 4K-Videos mit 3.840 x 2.160 Pixel und 24 sowie 25 Vollbildern pro Sekunde. In Full-HD Auflösung lassen sich 24, 25 sowie 50 Vollbilder pro Sekunde oder auch 50 Halbbilder pro Sekunde aufzeichnen. Kleinere Auflösungen lassen sich zudem ebenso wählen. Bei der OM-D E-M10 Mark II muss auf die 4K-Videoaufnahme (mit Ausnahme der Zeitraffervideos) verzichtet werden, bei den Bildraten ist das Angebot allerdings größer. Neben 24, 25, 30 und 50 Vollbildern pro Sekunde lassen sich in Full-HD auch 60 Vollbilder pro Sekunde einstellen. 120 Vollbilder pro Sekunde lassen sich ebenso wählen, dies allerdings nur bei 640 x 480 Pixel und somit in einer nicht besonders guten Bildqualität.

In einem weiteren Punkt liegt ebenso die Olympus OM-D E-M10 Mark II (Testbericht) vorne. Sie speichert Videos auch mit der sogenannten Intraframe-Codierung, auch ALL-I genannt. Bei dieser werden die Aufnahmen deutlich weniger stark komprimiert. Zum einen kann die Bildqualität dadurch teilweise verbessert werden, zum anderen können auch schwächere Computer diese Dateien flüssig schneiden. Eine echte Alternative zur Standard-Codierung ist die Intraframe-Codierung bei der spiegellosen Systemkamera von Olympus allerdings nicht. Hiermit lassen sich anstatt von bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde nur 30 Vollbilder pro Sekunde speichern.

Video-Bildqualitätsvergleich bei 3.840 x 2.160 Pixel (G70) und 1.920 x 1.080 Pixel (E-M10 II:)

Die Bildqualität der Videos ist bei den jeweils höchsten möglichen Auflösungen natürlich unterschiedlich. Die 4K-Videos der G70 lösen enorm viele Details auf, sind mit maximal 25 Vollbildern pro Sekunde aber nicht unbedingt für schnelle Motive geeignet. Dafür hat die spiegellose Systemkamera allerdings auch die Full-HD Aufnahme mit bis zu 50 Vollbildern pro Sekunde zu bieten. Auch diese Aufnahmen zeigen viele Details, die Bildqualität ist immer noch sehr gut. Die Full-HD Aufnahmen der E-M10 Mark II wissen ebenso zu gefallen, ganz das Niveau der Videos der G70 wird aber nicht erreicht.

Viele Einstellungsmöglichkeiten erlauben beide Kameramodelle auch bei der Videoaufnahme, unter anderem ist die manuelle Belichtung möglich. Als Profioptionen hat die Panasonic Lumix DMC-G70 (Testbericht) die Vorgabe des Luminanzbereichs zu bieten, bei der E-M10 Mark II kann ein Timecode aufgezeichnet werden. Für Kameras der Mittelklasse sind die Optionen deutlich überdurchschnittlich.

In puncto Audio kann uns die spiegellose Systemkamera von Panasonic mehr überzeugen. Bei dieser lässt sich die Tonqualität mit einem externen Mikrofon verbessern. Bei der spiegellosen Systemkamera von Olympus muss die Tonaufnahme mit dem eingebauten Stereomikrofon erfolgen. Über ein eingebautes Stereomikrofon verfügt zudem auch die G70. Die Tonpegelung in feinen Stufen ist dagegen wieder bei beiden Kameras möglich.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Panasonic Lumix DMC-G70.

Die Schnittstellen der Panasonic Lumix DMC-G70:

Panasonic Lumix DMC-G70.

Die Schnittstellen der Olympus OM-D E-M10 Mark II:

Olympus OM-D E-M10 Mark II.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Auf der Schnittstellenseite findet sich bei unseren Vergleichskameras jeweils ein Micro-HDMI und ein USB-Port. Bei der Olympus OM-D E-M10 Mark II dient dieser auch zum Anschluss einer Fernbedienung, die G70 hat dafür einen extra 2,5mm Klinkeneingang zu bieten. Zudem hat die G70 – wie bereits im Vergleich der Videofunktionen erläutert – einen 3,5mm Klinkeneingang für ein Mikrofon.

Nicht vergessen darf man bei beiden Kameras den Zubehörschuh. Dieser erlaubt das Aufstecken eines Systemblitzgerätes. Auch für anspruchsvollere Projekte mit Blitzeinsatz können beide Kameras also verwendet werden. Für das Aufhellen von näheren Motiven bieten beide Modelle zudem einen kleinen Aufklappblitz.

Beide Kameras können über WLAN mit speziellen Apps ferngesteuert werden:
Links Sehen Sie die Panasonic Image App, rechts die Olympus Image Share App.

Wer von einem Mobilgerät, also einem Smartphone oder einem Tablet-PC, drahtlos Kontakt zur Kamera aufnehmen möchte, kann dazu die jeweils vorhandene WLAN-Verbindung nutzen. NFC ist dagegen nicht vorhanden, die Verbindungsaufnahme ist allerdings auch so einfach per QR-Code möglich. Über die kostenlos für Android und iOS zur Verfügung gestellten Kamera-Apps kann unter anderem die drahtlose Fernsteuerung und die Bildübertragung erfolgen.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die Panasonic Lumix DMC-G70.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

Unser Fazit:
Wie unser Vergleichstest zeigt, müssen sich heutzutage auch Kameras der Mittelklasse, bzw. der gehobenen Einsteigerklasse, nicht mehr bei den Funktionen und Features verstecken. Sowohl die Panasonic Lumix DMC-G70 (Testbericht) als auch die Olympus OM-D E-M10 Mark II (Testbericht) sind jeweils gut, teilweise sogar sehr gut ausgestattet. Im direkten Vergleich ergeben sich dabei aber trotzdem ein paar Unterschiede. Beim Kameragehäuse setzt Olympus auf hochwertiges Metall, bei der G70 kommt nur Kunststoff zum Einsatz. Die spiegellose Systemkamera von Panasonic bietet dafür eine sehr große Anzahl an Bedienelementen und steht diesbezüglich selbst Oberklassemodellen in kaum etwas nach. Auch bei der E-M10 Mark II kann uns die Bedienung dank vieler Tasten und Wählräder überzeugen, ganz an die G70 kommt sie aber nicht heran. Dies liegt allerdings auch an dem größeren Kameragehäuse der G70.

Die Panasonic G70 hat mehr Funktionen zu bieten, ist allerdings auch größer:

Links Sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-G70, rechts die Olympus OM-D E-M10 Mark II.

Absetzen kann sich die G70 von der E-M10 Mark II zudem bei der Fokussierungs- und Einschaltzeit, dem Display und der Videoaufnahme (unter anderem wegen der 4K-Videofunktion). Hier erreicht die spiegellose Systemkamera exzellente Werte. Die E-M10 Mark II weiß mit immer noch sehr guten Ergebnissen zu gefallen, muss sich der G70 aber geschlagen geben. Wer Videos mit einer besseren Tonqualität aufzeichnen möchte, ist mit der G70 wegen deren Mikrofoneingang zudem besser bedient. Die Olympus OM-D E-M10 Mark II punktet dafür mit einer etwas schnelleren Serienaufnahme im RAW-Format, einer leicht besseren Bildqualität bei höheren ISO-Werten und vor allem durch einen integrierten Bildstabilisator. Dieser kann bei nicht stabilisierten Objektiven eine sehr große Hilfe sein.

Unser Testsieger:

Zusammengefasst lässt sich festhalten: Technologisch können beide Kameras nahezu zur Oberklasse aufschließen, die Panasonic Lumix DMC-G70 sehen wir dabei insgesamt in Front. Wer eine Kamera mit integriertem Bildstabilisator und Metallgehäuse sucht, sollte allerdings zur Olympus OM-D E-M10 Mark II greifen.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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