02.06.2017 - 09:00

Canon EOS M5 und EOS M6 im Duell (Teil 1)

Teil 1 von 3: Spiegellose Systemkameras mit APS-C-Sensor von Canon


Links sehen Sie die Canon EOS M5, rechts die Canon EOS M6.

Mit der EOS M5 hatte Canon zur Photokina 2016 seine erste spiegellose Systemkamera mit eingebautem Sucher vorgestellt. Diese bekam im Frühjahr 2016 ein kompakteres Schwestermodell, das aber auf einen Sucher verzichten muss, zur Seite gestellt. Beide Kameramodelle gleichen sich in vielen Punkten. Wir haben die Canon EOS M5 und die EOS M6 im folgenden Vergleichstest unter die Lupe genommen und gehen auf die Vor- sowie Nachteile beider Systemkameras ein.

Zu unseren beiden Einzeltestberichten gelangen Sie über folgende Links:
Testbericht der Canon EOS M5
Testbericht der Canon EOS M6

Unterschiede der Kandidaten als Entscheidungshilfe beim Kauf:

Abmessungen/Verarbeitung/Bedienung:
Die Canon EOS M5 und die EOS M6 sind zwei Geschwistermodelle, die sich optisch und technisch stark ähneln. Beim Vergleich der beiden Kameragehäuse sind die Gemeinsamkeiten nicht zu übersehen, durch den integrierten Sucher der EOS M5 gibt es aber natürlich auch Unterschiede. Die EOS M5 fällt mit Abmessungen von 11,6 x 8,9 x 6,1cm vor allem in der Höhe deutlich größer als die EOS M6 mit 11,2 x 6,8 x 4,5cm aus.

Die Canon EOS M5 ist durch den elektronischen Sucher höher als die M6:

Links sehen Sie die Canon EOS M5, rechts die Canon EOS M6.

Dies gilt zumindest, wenn man bei der M6 auf den Einsatz des aufsteckbaren Suchers „EVF-DC2“ verzichtet. Sobald dieser verwendet wird, wird die Kamera etwa 3,5cm höher. Zusammen mit dem Sucher ist die EOS M6 somit größer als die EOS M5. Das Gewicht ohne Objektiv beträgt bei der EOS M5 genau 420g, bei der EOS M6 sind es 367g. Mit Sucher, der 29g wiegt, bringt die EOS M6 dann 396g auf die Waage. Von einem großen Unterschied kann hier allerdings nicht gesprochen werden. Die Handgriffe beider Kameras sind ergonomisch geformt und gummiert, der Griff der M5 wurde aber etwas tiefer als bei der M6 konstruiert.

Die rechten Oberseiten mit den Einstellrädern im Vergleich:

Links sehen Sie die Canon EOS M5, rechts die Canon EOS M6.

Wie aber sieht es bei den Bedienelementen aus? Canon setzt bei beiden Kameramodellen nicht nur auf ein ähnliches Gehäusedesign, auch bei den Tasten und Einstellrädern gibt es viele Gemeinsamkeiten. Auf der Oberseite ist in der rechten Hälfte jeweils der mit einem Einstellrad kombinierte Fotoauslöser zu finden. Daneben hat Canon eine frei belegbare Taste („M-Fn“) sowie ein Wählrad für die Belichtungskorrektur platziert. Des Weiteren liegt hier noch ein zusätzliches Einstellrad.

Bei der EOS M6 liegt dieses mangels Platz unter dem Wählrad zur Belichtungskorrektur, bei der EOS M5 hat es einen eigenen Platz spendiert bekommen. An dessen Stelle wurde bei der M6 das Programmwählrad positioniert. Die Einstellräder auf der Oberseite fallen bei der EOS M5 jeweils einen Tick größer als bei der M6 aus, dies verbessert den Bedienkomfort ein wenig. Durch den Verzicht auf ein doppeltes Einstellrad werden bei der M5 zudem Fehlbedienungen verhindert. Das ist bei der EOS M6 anders, hier dreht der Finger das Einstellrad unterhalb des Wählrades zur Belichtungskorrektur des Öfteren ungewollt mit.

Die Rückseite der Canon EOS M5:

Canon EOS M5.

Die Rückseite der Canon EOS M6:

Canon EOS M6.

Auf der Rückseite setzt Canon bei beiden Kameras auf das identische Layout der Bedienelemente. Rechts von der Daumenablage befinden sich zwei Tasten, die standardmäßig zur Belichtungsspeicherung und zur Positionierung des AF-Messfeldes gedacht sind. Das rückseitige Steuerkreuz dient auch als Einstellrad und hat außerdem vier Direktwahltasten zu bieten. Alle vier lassen sich mit Funktionen (20 stehen zur Wahl) frei belegen. Die mittige Taste ruft zudem das Quickmenü auf. Des Weiteren kann der Kamerabesitzer die Funktion der Record-Taste (= Taste mit rotem Punkt) anpassen. Die Funktionen der drei anderen Tasten sind fest vorgegeben. Darüber wird die Displayansicht konfiguriert und der Wiedergabemodus sowie das Hauptmenü aufgerufen. Nur bei der EOS M5 zu finden ist die Abblendtaste auf der Vorderseite links vom Bajonett (von vorne gesehen).

Die Konfigurationsmöglichkeiten der Tasten und Einstellräder bei der EOS M5:

Canon EOS M5.

Die Konfigurationsmöglichkeiten der Tasten und Einstellräder bei der EOS M6:

Canon EOS M6.

Das Hauptmenü hat Canon wie die Tasten identisch aufgebaut. Es besteht aus drei Oberpunkten (Aufnahmeeinstellungen, Systemeinstellungen,  benutzerdefinierte Einstellungen) sowie einem „MyMenu“. Hier lassen sich verschiedene Optionen zusammenfassen und besonders schnell auffinden. Wichtige Foto- und Videoparameter hält zudem das Quickmenü bereit. Beide Kameras sind somit sehr ähnlich zu bedienen, durch die größeren und etwas weiter auseinander liegenden Einstellräder sehen wir jedoch die EOS M5 leicht im Vorteil.

Unser Sieger bei den Abmessungen, der Verarbeitung und der Bedienung: Die Canon EOS M5.

Beide Kameras verwenden zur Bildaufnahme einen 22,3 x 14,9mm großen CMOS-Sensor:

Links sehen Sie die Canon EOS M5, rechts die Canon EOS M6.

Bildqualität:
Beim Bildwandler beider Kameras handelt es sich um ein CMOS-Modell mit Abmessungen von 22,3 x 14,9mm und einer Auflösung von 24 Megapixel (6.000 x 4.000 Pixel). Das APS-C-Modell sorgt für einen Cropfaktor von 1,6 und besteht aus 48 Millionen Photodioden.

Diese werden zur Fokussierung getrennt ausgelesen und zur Bildaufnahme zusammengeschaltet. Die Sensorempfindlichkeit beider Systemkameras lässt sich zwischen ISO 100 und ISO 25.600 wählen, dabei kann man sich zwischen ganzen ISO- und Drittelstufen entscheiden.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 100 (Tag):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Die Bildqualität bewegt sich wegen der gleichen Bildwandler auf identischem Niveau. Die 24 Megapixel großen Bilder zeigen viele Details, im Vergleich zu anderen Kameramodellen werden sie intern wenig nachgeschärft. Ein erstes leichtes Rauschen ist erst ab ISO 1.600 zu erkennen, darunter fällt es allenfalls bei sehr starken Vergrößerungen auf.

Vergleich der Bildqualität bei ISO 6.400 (Nacht):

Die Bildqualität anhand dreier Ausschnitte im Detail:

Bei unseren Nachtvergleichsbildern mit ISO 6.400 zeigt sich ein stärkeres Rauschen, der kamerainterne Rauschreduzierungsfilter sorgt für eine sichtbare Weichzeichnung. Für eine noch ansprechende Bildqualität würden wir bei beiden Kameras ISO 3.200 nicht überschreiten. ISO 6.400 ist nur noch mit großen Abstrichen zu verwenden.

Unsere Wertung bei der Bildqualität: Unentschieden.

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS M5 und der Canon EOS M6 gehen wir unter anderem auf das Objektivangebot, die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit ein.

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