19.09.2015 - 10:00

Panasonic FZ1000 und Sony RX10 II im Duell (Teil 3)

Teil 3 von 3: Unser Vergleichstest der Bridgekameras mit 4K-Videoaufnahme


Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-FZ1000, rechts die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Im zweiten Teil des Vergleichstests der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 und der Sony Cyber-shot DSC-RX10 II haben wir uns unter anderem mit den Objektiven und der Arbeitsgeschwindigkeit beschäftigt. Im dritten Teil gehen wir auf die Videoaufnahme sowie die Erweiterbarkeit ein und ziehen ein Fazit.

Videoaufnahme:
Bei der Videoaufnahme gehören unsere Vergleichsmodelle zu den besten Kameras auf dem Markt. Beide unterstützen die Videoaufnahme in 4K-Auflösung, die durch eine vierfach höhere Auflösung gegenüber Full-HD eine deutlich bessere Bildqualität liefern kann. Die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 (Testbericht) kann bei 3.840 x 2.160 Pixel 24 oder 25 Vollbilder pro Sekunde speichern, die RX10 II entweder 24, 25 oder 30 Vollbilder pro Sekunde. Beide Kameras erreichen mit ihrer 4K-Funktion ein exzellentes Detail-Level und stehen auch im Vergleich zu Profikameras nicht zurück.

Die RX10 II liegt dabei leicht vorne. Verstecken müssen sich beide Kameras auch in Full-HD nicht. Hier wird ebenso eine sehr gute Bildqualität erreicht, wenngleich natürlich deutlich weniger Details als in 4K wiedergegeben werden. Bei den Bildraten hat wieder die RX10 II eine größere Auswahl zu bieten. Hier sind bei 1.920 x 1.080 Pixel zwischen 24 und 120 Vollbildern pro Sekunde sowie 50 und 60 Halbbilder pro Sekunde möglich. Die FZ1000 unterstützt 24 bis 50 Vollbilder pro Sekunde sowie zudem 50 Halbbilder pro Sekunde.

Video-Bildqualitätsvergleich mit 3.840 x 2.160 Pixel:

Wer Highspeed-Videos festhalten möchte, kann bei der FZ1000 genau 100 Vollbilder pro Sekunde in Full-HD-Auflösung wählen. Ein deutlich größeres Angebot gibt es bei der RX10 II durch deren neuen Exmor-RS-Sensor. Hier sind 240/250, 480/500 sowie 960/1.000 Vollbilder pro Sekunde möglich (erster Wert NTSC, zweiter Wert PAL). Abhängig von der gewählten Bildrate ist dabei die Anzahl der ausgelesenen Pixel. 1.824 x 1.026 Pixel sind es bei 240/250 Bildern pro Sekunde, 1.676 x 566 Pixel bei 480/500 Bildern pro Sekunde und 1.136 x 384 Pixel bei 960/1.000 Bildern pro Sekunde. Videos können bei diesen Einstellungen bis zu zwei Sekunden lang sein (= Qualitätspriorität), wer vier Sekunden lange Videos festhalten möchte (= Aufnahmezeitpriorität), muss mit einer halbierten Pixelzahl auskommen. Ausgeben lassen sich die Aufnahmen mit 24 bis 60 Vollbildern pro Sekunde.

Ebenso nicht zu verachten sind die weiteren Videooptionen. Die Belichtung kann über die PSAM-Modi gesteuert werden, die Bildstile lassen sich anpassen. Bei der Sony Cyber-shot DSC-RX10 II (Testbericht) kann zudem sogar mit der „S Log “-Funktion für ein besonders flaches Bildprofil gearbeitet werden.

Auch bei der Tonaufnahme sind beide Vergleichsmodelle überdurchschnittlich ausgestattet. Neben den jeweils vorhandenen Stereomikrofonen ist die Aufnahme auch per externem Mikrofon über einen 3,5mm Klinkenstecker möglich. Bei der RX10 II kann die Tonkontrolle zudem sogar mittels eines Kopfhörers vorgenommen werden. Die Audiopegelung ist jeweils in feinen Stufen möglich, der Pegel lässt sich auf dem Display anzeigen.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Die Schnittstellen der Panasonic Lumix DMC-FZ1000:

Die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Die Schnittstellen der Sony Cyber-shot DSC-RX10 II:

Die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Wie bereits teilweise erwähnt, mangelt es den beiden Bridgekameras in diesem Vergleich nicht an Schnittstellen. Jeweils vorhanden sind natürlich ein USB-Port und auch ein HDMI-Ausgang. Zudem hat die FZ1000 einen Mikrofoneingang (3,5mm) zu bieten, bei der RX10 II ist neben diesem auch ein Kopfhörerausgang (3,5mm) vorhanden. Drahtlos kann die FZ1000 per WLAN ferngesteuert werden, ebenso ist darüber auch die Bildübertragung möglich. Die RX10 II bietet diese Optionen ebenfalls, deren Fernsteuerungs-App bietet aber deutlich weniger Optionen. Die Verbindungsaufnahme zu einem Mobilgerät kann jeweils zudem auch über NFC erfolgen.

Nur bei der Cyber-shot DSC-RX10 II können die PlayMemories Camera Apps genutzt werden. Diese lassen sich auf der Kamera installieren und erweitern den Funktionsumfang der RX10 II. Darüber wird beispielsweise die im Teil „Funktionen und Features“ genannte Zeitrafferaufnahme nachgerüstet. Einige der Apps sind kostenlos, zahlreiche müssen jedoch kostenpflichtig erworben werden.

Links sehen sie die Image App von Panasonic, rechts die Smart Remote-App von Sony:

Links die Panasonic Image App, rechts die Canon Camera Connect App.

Blitzgeräte sind bei beiden Bridgekameras bereits integriert, zudem lassen sich Systemblitzgeräte bei beiden Kameras über den Zubehörschuh aufstecken. Bei der RX10 II bietet der Schuh weitere Kontakte, weshalb über diesen unter anderem ein Mikrofon angeschlossen werden kann, das ohne weitere Kabel mit der Kamera „kommuniziert“.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Unser Fazit:
Die Entscheidung Panasonic Lumix DMC-FZ1000 (Testbericht) oder Sony Cyber-shot DSC-RX10 II (Testbericht) ist nicht leicht. Beide Bridgekameras überzeugen nahezu in allen Punkten und müssen sich selbst vor Systemkameras nicht verstecken. Ihre Ausstattung ist ohne Frage toll, die Bildqualität für die meisten Situationen mehr als ausreichend und mit den großen Brennweitenbereichen haben sie deutlich mehr als Standardobjektive zu bieten.

Punkten kann die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 mit einem sehr hohen Bedienkomfort dank ihres großen Handgriffs und vieler Bedienelementen. Die RX10 II besitzt etwas kleinere Tasten, ist insgesamt allerdings auch kompakter gehalten. Leichter ist sie allerdings kaum, denn ihr Gehäuse ist deutlich besser verarbeitet. Die Bildqualität bewegt sich auf einem Level, bei den Objektiven muss man sich für einen kleineren Brennweitenbereich mit höherer Lichtstärke (RX10 II) oder einen größeren Brennweitenbereich mit etwas schwächerer Lichtstärke (FZ1000) entscheiden. Die Objektive wissen allgemein zu überzeugen.

Beide Modelle verbinden eine sehr gute Leistung mit relativ kompakten Abmessungen:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DMC-FZ1000, rechts die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II.

Bei der Bildkontrolle sehen wir die FZ1000 durch ihr dreh- und schwenkbares LCD vorne, auch bei der Arbeitsgeschwindigkeit kann uns die Bridgekamera von Panasonic einen Tick mehr überzeugen. Nur wer lange Bildserien im RAW-Format benötigt, muss zwingend zur RX10 II greifen. An Funktionen und Features mangelt es beiden Kameras nicht, nur die 4K-Fotofunktion und die Intervallaufnahmefunktion der FZ1000 stechen hier etwas heraus. Letztere kann bei der RX10 II allerdings auch kostenpflichtig nachgerüstet werden. Möglich ist dies über die PlayMemories Camera Apps, die nur die RX10 II unterstützt. WLAN und NFC werden dagegen von beiden Kameras unterstützt.

Zu den Beispielaufnahmen des Testsiegers:

In einem Punkt hat die Sony Cyber-shot DSC-RX10 II (Testbericht) deutlich mehr zu bieten als die FZ1000 – dies ist die Videoaufnahme. Zum einen unterstützt sie neben den PAL- auch die NTSC-Bildraten, zum anderen ist die Highspeed-Funktion deutlich umfangreicher. Wer sich für das Thema "Highspeed-Aufnahme" interessiert, kommt an der RX10 II daher effektiv nicht vorbei. 

Unser Testsieger:

Besonders ambitionierte Videografen dürften zudem den Kopfhörerausgang sowie die „S Log“-Option der RX10 II schätzen. Nichtsdestotrotz gilt auch für die FZ1000: Die Videofähigkeiten bewegen sich weit über dem Durchschnitt und mit sehr kleinen Abstrichen handelt es sich ebenso um eine wirklich hervorragende Videokamera.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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