13.08.2014 - 10:30

Sony RX10 und Panasonic FZ1000 im Vergleichstest (Teil 3)

High-End-Bridgekameras im Vergleich: Sony Cyber-shot DSC-RX10 & Panasonic Lumix DMC-FZ1000

Im zweiten Teil unseres Vergleichstests zwischen der Sony Cyber-shot DSC-RX10 und der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 haben wir uns die Geschwindigkeit, die Bildqualität und die Funktionen sowie Features angesehen. In diesem letzten Teil gehen wir auf die Bildkontrolle, die Videofunktionen und die Erweiterbarkeit ein.

Bildkontrolle (oben Sony Cyber-shot RX10, unten Panasonic Lumix FZ1000):

Wie bei jeder hochwertigen Bridgekamera kann man sich bei der Sony Cyber-shot DSC-RX10 und der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 bei der Bildkontrolle zwischen einem Display und einem Sucher entscheiden. Beide Sucher arbeiten elektronisch und mit der OLED-Technologie. Aktivieren lassen sie sich per Hand oder komfortabel mit einem Augensensor. Das Modell der RX10 löst 1,44 Millionen Subpixel auf, vom Sucher der FZ1000 werden 2,36 Millionen Subpixel dargestellt. Daher stellt letzterer Details noch etwas feiner da. Dieser Unterschied lässt sich zwar erkennen, aber in der Praxis fällt er nicht so deutlich auf, wie man anhand der Auflösungsdifferenz meinen könnte.
Wichtiger: Beide Sucher bieten ein großes Sucherbild, das auch bei Bewegungen nicht zu ruckeln beginnt.

Bei den Displays gibt es unterschiedliche Ansätze. Das 3,0 Zoll große LCD der Sony Cyber-shot DSC-RX10 lässt sich „nur“ klappen. Etwa 45 Grad sind nach hinten möglich, fast 90 Grad nach oben. Mit dem Display der FZ1000 kann man dahingegen auch Selbstporträts machen, denn es lässt sich ausklappen und dann einmal um die eigene Achse drehen. Somit kann man deutlich variabler arbeiten. Zum Schutz kann man es auch umgekehrt einklappen. Bei der Auflösung liegt dann das Display der RX10 mit 1.228.000 Subpixel gegenüber dem 921.000 Subpixel auflösenden LCD der FZ1000 vorne. Es stellt einen zusätzlichen weißen Bildpunkt dar (RGBW) und erlaubt dadurch eine höhere Helligkeit. Beide Displays sind sehr scharf, besitzen große Einblickwinkel und sind somit sehr gut zur Bildkontrolle geeignet. Auf ein Touchscreen muss man aber verzichten.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Mit einem kleinem Vorsprung die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Videofunktion:
Sowohl die Sony Cyber-shot DSC-RX10 als auch die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 wollen mit einer guten Videofunktion überzeugen. Mit der RX10 lassen sich Full-HD-Videos mit 1.920 x 1.080 Pixel mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde im AVCHD-Format festhalten. Ebenso sind auch bis zu 60 Halb- oder 25 sowie 30 Vollbilder bei dieser Auflösung möglich. Auch die FZ1000 erlaubt Videos mit Full-HD-Auflösung, man bleibt aber auf 25 oder 50 Bilder pro Sekunde „beschränkt“. 

Die FZ1000 hat aber noch mehr zu bieten. Sie erlaubt als dritte Digitalkamera nach der Panasonic Lumix DMC-GH4 und der Sony Alpha 7S die Speicherung in 4K/Ultra-HD-Auflösung mit 25 Vollbildern pro Sekunde. Die 3.840 x 2.160 Pixel sorgen hierbei für eine vierfach höhere Auflösung gegenüber Full-HD. Dies macht sich natürlich in der Detailwiedergabe bemerkbar, die 4K/Ultra-HD-Videos lösen deutlich mehr Details als Full-HD-Aufnahmen auf. Ohne Ultra-HD-TV lässt sich diese Auflösung natürlich kaum nutzen, für die Zukunft ist man damit aber bestens gerüstet. Dass die ultrahochauflösenden Videos aus technischen Gründen erst ab 37mm KB-Brennweite möglich sind, ist nicht wirklich optimal, aber auch kein K.O.-Kriterium.

Ebenso gilt: Auch die Full-HD-Videos der RX10 wissen mit einer für 1.920 x 1.080 Pixel hervorragenden Bildqualität zu gefallen und auch die Full-HD-Aufnahmen der FZ1000 sind sehr überzeugend. Wer nur in „Full-HD“ filmen möchte, ist mit beiden Kameras also sehr gut bedient. Dies gilt auch wegen der weiteren sehr guten Ausstattung. Die Kameras nehmen Stereoton mit einer guten Qualität auf, der Tonpegel lässt sich manuell anpassen und ein externes Mikrofon kann angeschlossen werden.

Vergleich der Video-Bildqualität der Cyber-shot DSC-RX10 und der Lumix DMC-FZ1000.
Links eine Aufnahme mit 1.920 x 1.080 Pixel, rechts mit 3.840 x 2.160 Pixel.

Ebenso kann man während der Videos manuell belichten und ist somit in der Lage alle Parameter selbst zu bestimmen. Professionelle Videoaufnahmen sind daher problemlos möglich. Highspeed-Videos nimmt die FZ1000 mit beachtlichen 100 Bildern pro Sekunde in Full-HD auf. Damit sind sehr schöne Zeitlupenvideos möglich. Die RX10 bietet eine derartige Funktion nicht.

Unser Sieger bei den Videofunktionen: Beide Kameras liegen generell fast gleich auf, mit der 4K/Ultra-HD-Videoaufnahme ist die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 aber natürlich fraglos in Front.

Erweiterbarkeit/Schnittstellen:
Dass sich Digitalkameras erweitern lassen, kennt man hauptsächlich von Systemkameras. Aber auch die hochwertigen Modelle in der Kompaktkamera- und der Bridgeklasse bieten meistens einige Möglichkeiten an. Bei der Sony Cyber-shot DSC-RX10 und der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 kann man dabei fast aus dem Vollen schöpfen. Ein Aufsteckblitz lässt sich jeweils über den Blitzschuh mit den Kameras verbinden, bei der RX10 lässt sich durch zusätzliche Kontakte im Zubehörschuh zudem auch ein Mikrofon ohne weitere Kabel verwenden. Natürlich kann man auch bei der FZ1000 ein Mikrofon über den Blitzschuh befestigen, ohne weiteres Kabel lässt sich bei ihr aber kein Ton an die Kamera weitergeben.

Die Kabel-Schnittstellen der Sony Cyber-shot DSC-RX10:

Drei der vier Kabel-Schnittstellen der Panasonic Lumix DMC-FZ1000:

Als weitere Schnittstellen stehen jeweils ein Micro-HDMI- und ein Micro-USB-Port zur Verfügung. Während diese bei der FZ1000 aber nur „gewöhnlich“ ausfallen, erlauben sie bei der RX10 den Anschluss einer Fernbedienung (über USB). Letztere kann auch bei der FZ1000 angeschlossen werden, dafür besitzt die Bridgekamera aber einen eigenen Anschluss. Jeweils per 3,5mm-Klinnkeneingang lässt sich bei beiden Vergleichskandidaten ein Mikrofon anschließen, die RX10 besitzt zudem noch einen Kopfhörerausgang zur Tonkontrolle.

Drahtlos kann sowohl die RX10 als auch die FZ1000 per WLAN kommunizieren, die Verbindungsaufnahme erfolgt komfortabel per NFC. Die Steuerung ist aus der Ferne per App möglich, hier lässt sich zoomen oder auslösen. Etwas mehr Einstellungsoptionen bietet allerdings die „Panasonic Image App“. Natürlich kann man die aufgenommenen Bilder auch kabellos übertragen.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Mit kleinem Vorsprung Sony Cyber-shot DSC-RX10.

Unser Fazit:
Mit der RX10 und der FZ1000 haben Sony und Panasonic zwei besondere High-End-Bridgekameras im Programm, die sich nicht nur durch ihren Brennweitenbereich, sondern vor allem auch durch ihren Bildsensor von der Konkurrenz absetzen. Dies gelingt Ihnen spielend, denn mit dem 1,0-Zoll-Sensor bewegen sie sich bei der Bildqualität fast auf Micro-Four-Thirds-Niveau. Im direkten Vergleich können wir bei der Bildqualität keine Unterschiede feststellen, auch jenseits von ISO 1.600 ist die Detailwiedergabe für diese hohen Sensorempfindlichkeiten überzeugend.

Dass von beiden Kameras auch Systemkamera-Besitzer angesprochen werden sollen, zeigen die vielen frei konfigurierbaren Bedienelemente und Einstellungsmöglichkeiten. Unterschiede gibt es hier allerdings kaum, die Ausstattung ist sowohl bei der RX10 als auch bei der FZ1000 exzellent. Auf der Suche nach den Unterschieden gelangen wir zuerst zu den Objektiven. Die RX10 bietet 24 bis 200mm KB-Brennweite und eine durchgängige Blendenöffnung von F2,8. Die FZ1000 hat 25 bis 400mm, dafür aber „nur“ mit F2,8 bis F4. In der Praxis sehen wir dadurch aber effektiv keine allzu große Unterschiede. Die Blendenöffnung ist maximal einen Lichtwert kleiner, im Schnitt liegt sie aber nur einen halben Lichtwert zurück. Umgekehrt ist auch die längste Brennweite von 400mm (FZ1000) gegenüber 200mm (RX10) kein dramatischer Vorteil. Ja, man kommt näher heran, aber auch 200mm KB sind in vielen Situationen lang genug. Die Vor- und Nachteile gleichen sich somit in etwa wieder aus.

Anders sieht dies bei der Geschwindigkeit aus. Die RX10 ist zwar beileibe nicht langsam, die FZ1000 übertrifft sie dank einer hervorragenden Arbeitsgeschwindigkeit jedoch deutlich. Sei es jetzt bei der Serienbildrate, der Länge der Bildserie, der Fokussierungs- oder der Einschaltzeit – die FZ1000 liegt immer vorne.

Einen weiteren, nicht unerheblichen Unterschied, gibt es bei der Videoaufnahme. Gegen die 4K/Ultra-HD-Videos ist die RX10 beim Detailreichtum selbst mit ihrem tollen Full-HD-Bild chancenlos. Andererseits muss hier auch erwähnt werden: Wer sich für 4K/Ultra-HD-Auflösung nicht interessiert, ist mit der RX10 auch nicht schlechter aufgestellt. Bis auf die höhere maximale Auflösung schneiden beide Kameramodelle sowohl bei der Bildqualität als auch den Einstellungsmöglichkeiten sehr ähnlich ab. Kleinere Vorteile gibt es für die Sony Cyber-shot DSC-RX10 bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen sowie der Verarbeitung des Kameragehäuses.

Unser Testsieger:

Die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 überzeugt uns dafür etwas mehr beim Display und dem Sucher sowie dem größeren Handgriff. Die RX10 nimmt dafür etwas weniger Platz ein. Abschließend können wir zusammenfassen: Mit beiden Bridgekameras kann man sehr glücklich werden, für uns bietet die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 dank 4K/Ultra-HD-Auflösung und der exzellenten Arbeitsgeschwindigkeit aber das etwas bessere Gesamtpaket.

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