30.08.2014 - 19:15

Panasonic Lumix FZ1000 vs. FZ200 im Vergleichstest (Teil 2)

Bridgekameras im Vergleichs: die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 gegen die Lumix DMC-FZ200

Nachdem wir im ersten Teil unseres Tests zwischen der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 und der Panasonic Lumix DMC-FZ200 die Abmessungen, die Verarbeitung und die Arbeitsgeschwindigkeit verglichen haben, stehen in diesem Teil unter anderem die Bildqualität und die Videofunktion auf dem Prüfstand. Am Ende des Vergleichs ziehen wir außerdem ein Fazit.

Bildqualität:
Die Bildqualität ist natürlich der Vergleichspunkt schlechthin, denn der 1,0 Zoll große CMOS-Sensor der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 mit 20 Megapixel trifft auf den deutlich kleineren 1/2,3 Zoll großen CMOS-Bildwandler mit 12 Megapixel der Panasonic Lumix DMC-FZ200. Dies macht sich bei allen Sensorempfindlichkeiten bemerkbar. Die Detailwiedergabe der FZ200 ist auch bei ISO 100 deutlich schlechter. Bereits ab ISO 400 zeigt diese zudem ein stärkeres Bildrauschen, die Aufnahmen der FZ1000 sind hier nach wie vor sehr gut.

Bildqualitätsvergleich: Oben Tag (ISO100 bzw. ISO 125), unten Nacht (ISO 1.600):

Spätestens bei ISO 1.600 geben die Bilder der FZ200 kaum mehr feine Details wieder, die Aufnahmen der FZ1000 kann man problemlos nutzen. Insgesamt fällt das Bildrauschen bei der FZ1000 um etwa drei Blendenstufen besser aus. ISO 800 bei der FZ200 ergeben also eine ähnliche Detailwiedergabe wie ISO 6.400 bei der FZ1000. Zieht man hiervon die maximal um eine Blendenstufe größere Blendenöffnung ab, bleiben mindestens zwei Blendenstufen Vorteil erhalten. Sprich: Die Bildqualität der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 ist deutlich besser

Unser Sieger bei der Bildqualität: Die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Das Quickmenü der Panasonic Lumix DMC-FZ1000:

Das Quickmenü der Panasonic Lumix DMC-FZ200:

Funktionen und Features:
Bei den Fotoprogrammen kann man sowohl bei der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 als auch bei der Panasonic Lumix DMC-FZ200 auf die PASM-Modi zurückgreifen, ebenso gibt es eine intelligente Automatik und verschiedene Motivprogramme. Zudem lassen sich die Aufnahmen mit digitalen Bildeffekten versehen. Zum Abspeichern von selbst zusammengestellten Fotooptionen gibt es die Custom-Programme C1 und C2, die zudem weitere Unterprogramme besitzen.

Der Autofokus erlaubt jeweils die Wahl der Gesichtserkennung und der Motivverfolgung. Bei der FZ200 sind 23 Messfelder zum Scharfstellen vorhanden, bei der FZ1000 genau 49. Neben allen Messfeldern lässt sich jeweils auch nur das mittlere verwenden und frei im Bildfeld platzieren. Die FZ1000 erlaubt zudem ein Speichern von verschiedenen AF-Feld-Mustern und bietet einen Punkt-AF.
Bei der Belichtungsmessung stehen die Mehrfeld-, die mittenbetonte und die Spotmessung zur Verfügung. Belichten lässt sich von 60 Sekunden bis zu 1/4.000 Sekunde abhängig von der Blendenöffnung. So erreicht die FZ200 im Weitwinkel bei F2,8 nur eine 1/2.000 Sekunde, die FZ1000 kann bei Offenblende mit 1/4.000 Sekunde belichten, aber nur im Weitwinkel. Neben dem mechanischen Verschluss bietet die FZ1000 allerdings auch noch einen elektronischen Verschluss, der unabhängig von der Blende Belichtungszeiten von 1/16.000 Sekunde erlaubt.
Ein besonderes Feature der FZ1000 ist die Intervallfunktion. Damit lassen sich Bilder ohne Zubehör innerhalb eines gewissen Zeitraums wiederholt aufnehmen. Somit sind beispielsweise Zeitraffervideos möglich.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Bildkontrolle:
Die Aufnahmen lassen sich jeweils per Display oder mit einem elektronischen Sucher kontrollieren. Währen die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 allerdings die neueste Technik zu bieten hat, muss man bei der – natürlich auch deutlich älteren Panasonic Lumix DMC-FZ200 – mit älterer „Hardware“ auskommen. Der Sucher der Panasonic Lumix DMC-FZ200 löst 1,3 Millionen Subpixel auf, was für ein pixelfreies Bild sorgt. Trotzdem kann uns der Sucher nicht überzeugen. Mit aktuellen Suchern kann er nicht mithalten, die Entwicklung war hier in der letzten Zeit sehr schnell. Er liefert ein – vor allem bei dunkleren Umgebungen – hinterherziehendes Bild, die Bildrate ist nicht sonderlich hoch. Auch die Abmessungen sind alles andere als aktuell. Er ist zwar nicht besonders klein, aber auch alles andere als groß. Wer durch den Sucher der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 blickt, wird innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde die deutlichen Unterschiede sehen. Er ist höher aufgelöst (2,36 Millionen Subpixel), flüssiger und größer. Das Bild wirkt dadurch deutlich klarer. Ebenso besser bei der FZ1000: Zwischen Sucher und Display kann man nicht nur per Taste wechseln, sondern auch automatisch per Augensensor.

Links die Panasonic Lumix DMC-FZ200 und rechts die Panasonic Lumix DMC-FZ1000:

Nicht ganz so deutlich ist der Unterschied beim Display. Hier setzen beide Kameras auf ein 3,0 Zoll großes Modell, das man sowohl klappen als auch drehen kann. Bei der Auflösung gibt es dann allerdings schon einen Unterschied. 921.000 Subpixel werden vom LCD der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 ausgelöst, das Display der Panasonic Lumix DMC-FZ200 stellt 460.000 Subpixel dar. Somit wirkt das LCD der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 schärfer, die Einblickwinkel sind aber ähnlich groß.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Videofunktion:
Hier erlauben beide Bridgekameras die Aufzeichnung mit 50 Vollbildern pro Sekunde in Full-HD-Auflösung mit AVCHD-Codierung. Zudem sind auch 50 Halbbilder pro Sekunde und kleinere Auflösungen sowie die Speicherung mit MP4-Format möglich. Als besonderes Feature erlaubt die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 zudem die 4K/Ultra-HD-Aufnahme mit 3.840 x 2.160 Pixel. Hier sind zwar nur 25 Vollbilder pro Sekunde möglich, die Bildqualität der Aufnahmen ist durch die vierfache Auflösung aber natürlich auch deutlich besser. Aber auch bei Full-HD kann uns die FZ1000 mehr  überzeugen. Die Aufnahmen geben mehr Details wieder.

Hochgeschwindigkeitsvideos lassen sich mit der FZ1000 mit 100 Bildern pro Sekunde bei 1.920 x 1.080 Pixel festhalten, die FZ200 erreicht bei 1.280 x 720 Pixel die gleiche Bildrate. Abgespielt werden die Videos verlangsamt mit 25 Bildern pro Sekunde. Die Belichtungssteuerung ist über die PASM-Modi möglich, man kann also auch halb automatisch oder manuell filmen.

Der Ton wird jeweils von einem Stereomikrofon aufgenommen, ein externes Mikrofon lässt sich anschließen. Bei der FZ200 via 2,5mm-Klinke, bei der der FZ1000 über einen 3,5mm-Klinkenanschluss. Der Pregel des Mikrofons lässt sich allerdings nur bei der FZ1000 anpassen.

Unser Sieger bei der Videofunktion: Die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Erweiterbarkeit/Schnittstellen:
Mit der Fähigkeit zur Erweiterung setzen sich die meisten der gehobenen Kameramodelle von der Konkurrenz ab. Die Zahl der Schnittstellen bewegt sich daher auch bei unseren Vergleichskandidaten über dem Durchschnitt. Jeweils vorhanden sind ein USB- und ein Micro-HDMI-Port, über den man die Kameras unter anderem an einem Computer anschließen kann. Zudem gibt es allerdings auch Schnittstellen für eine Fernbedienung und ein Mikrofon. Bei der FZ200 wurden diese beiden in einem 2,5mm-Klinkenstecker kombiniert, die FZ1000 besitzt dafür einen 3,5mm-Mikrofoneingang und einen 2,5mm-Fernbedienungsanschluss.

Drahtlos kommunizieren kann nur die Panasonic Lumix DMC-FZ1000, dies ist per WLAN oder NFC möglich. Die FZ200 bietet keinerlei Drahtlostechnologien.

Links die Panasonic Lumix DMC-FZ200 und rechts die Panasonic Lumix DMC-FZ1000:

Neben dem jeweils vorhandenen integrierten Blitz lässt sich ein Blitz über den Blitzschuh ansteuern. Somit kann man auch einen Systemblitz verwenden, wenn eine stärkere externe Lichtquelle benötigt wird.

Optische Filter lassen sich jeweils über das Filtergewinde anschrauben, bei der FZ200 kann man zudem Konverter anbringen.

Unser Sieger bei der Erweiterbarkeit und den Schnittstellen: Die Panasonic Lumix DMC-FZ1000.

Fazit:
In einigen Punkten, wie der Bedienung und dem Objektiv kann die FZ200 durchaus mit der FZ1000 mithalten oder liegt gar vorne, in anderen macht sie eine durchaus gute eine Figur, liegt aber hinter der hervorragenden FZ1000 zurück. Dies gilt zum Beispiel für die Geschwindigkeit und die Videofunktion. Hier gehört die FZ200 immer noch zur Oberklasse, die FZ1000 ist aber einfach deutlich besser als alle bisher erhältlichen Bridgekameras.

In einigen Punkten ist die FZ200 gegen die FZ1000 allerdings auch völlig chancenlos.
Vor allem beim Sucher macht sich die technische Entwicklung der letzten Zeit bemerkbar, das Sucherbild der FZ1000 überzeugt bei Weitem mehr als das der FZ200. Beim 3,0-Zoll-Display ist der Unterschied kleiner. Dieses lässt sich sowohl bei der FZ1000 als auch der FZ200 drehen und klappen. Die Auflösung ist bei Letzterer mit 460.000 Subpixel zwar „nur“ akzeptabel, wirklich eingeschränkt ist man dadurch aber nicht.

Vorne die Panasonic Lumix DMC-FZ200 und hinten die Panasonic Lumix DMC-FZ1000:

Aber kommen wir zur Bildqualität: Hier sieht die Panasonic Lumix DMC-FZ200 in jeder Hinsicht kein Land. Die Bilder der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 sind bei jeder Sensorempfindlichkeit besser, spätestens ab ISO 400 ist der Abstand dann groß und ab ISO 1.600 sind die Aufnahmen der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 dramatisch besser. Der 1,0 Zoll große Bildsensor spielt hier seine Stärke voll aus. Da kann auch die maximal um eine Blende lichtstärkere Optik der FZ200 nicht helfen. Dass deren Brennweite um 200mm länger ist, wird durch die deutlich höhere Auflösung und die bessere Detailwiedergabe der Panasonic Lumix DMC-FZ1000 ausgeglichen.

Unser Testsieger:

Schlussendlich kommen wir deshalb zu folgendem Fazit: Ja, die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 ist deutlich teurer, aber sie kann in einigen Punkten auch deutlich mehr überzeugen. Wer bei der Bildqualität nicht „sparen“ möchte, erhält mit der FZ1000 eine Bridgekamera, die sich fast auf Micro-Four-Thirds-Niveau bewegt.

Die FZ200 ist aber immer noch eine gute Kamera, denn die Vorstellung der FZ1000 hat sie natürlich nicht schlechter gemacht. Die Maßstäbe wurden allerdings deutlich nach oben verschoben.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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