08.06.2020 - 08:17

Sony präsentiert Bildsensoren mit künstlicher Intelligenz

Die Bildwandler machen die Datenübertragung zu anderen KI-Netzwerken in einigen Fällen unnötig

Sony ist der wichtigste Entwickler und Fertiger von Bildwandlern aller Klassen. Egal ob groß oder klein, ob für spezielle Anwendungen oder für die „einfache“ Bildaufnahme. Mit dem IMX500 bzw. IMX501 hat Sony eine ganz neue Art von Sensoren vorgestellt. Diese nennen sich „Intelligent Vision Sensors“ und haben neben der photosensitiven Fläche auch einen KI-Teil zu bieten. Das klingt im ersten Moment wenig spektakulär, könnte jedoch für die Revolution der KI-basierten Bildverarbeitung sorgen.

Während bei herkömmlichen Sensoren die Daten zur Verarbeitung an einen externen Prozessor weitergeleitet werden müssen, kann dies bei den neuen Sensoren teilweise oder sogar vollständig entfallen. Da die Daten direkt auf dem Sensor von einem zusätzlichen Logikchip verarbeitet werden, können zudem unter anderem Datenschutzvorgaben besser eingehalten sowie der Energieverbrauch und Kommunikationskosten gesenkt werden. Darüber hinaus lassen sich Aufgaben besonders schnell abarbeiten. Für das MobileNet V1, dabei handelt es sich laut Sony um ein KI-Modell zur Bildanalyse auf mobilen Geräten, werden laut Herstellerangabe nur 3,1 Millisekunden benötigt.

Die vom Sensor aufgenommenen Daten lassen sich vielfältig weiterverwenden:

Die zur 1/2,3-Zoll-Klasse zählen IMX500 und IMX501 Sensoren besitzen eine Auflösung von 12,3 Megapixel und können unter anderem für Anwendungen im Einzelhandel und im Industrieausrüstungssektor verwendet werden. In der Praxis sind den Anwendungsgebieten zukünftig natürlich keine Grenzen gesetzt, bei Smartphones und auch bei Digitalkameras kommt immer häufiger künstliche Intelligenz zum Einsatz. Videos nehmen die Sensoren in 4K mit einer Auflösung von 60 Vollbildern pro Sekunde auf, bei der AI-Verarbeitung ist man allerdings auf 30 Vollbilder pro Sekunde begrenzt.

Die Musterauslieferung startete für den IMX500 bereits im April, der IMX501 wird ab Juni 2020 ausgeliefert werden. Die Preise fallen mit umgerechnet 87 Euro bzw. 173 Euro sehr hoch aus, Serienmodelle sollten sich aber darunter bewegen.