18.11.2014 - 16:45

Sony Alpha 6000 und Sony Alpha 5100 im Vergleichstest (Teil 3)

Teil 3 von 3 des Vergleichstests der spiegellosen Systemkameras mit APS-C-Sensor von Sony


Links die Sony Alpha 6000, rechts die Sony Alpha 5100.

Im zweiten Teil des Vergleichs der Sony Alpha 6000 und Alpha 5100 standen unter anderem die Geschwindigkeit, die Funktionen sowie die Features auf dem Prüfstand. Im dritten und letzten Teil vergleichen wir die Videofunktion, die Erweiterbarkeit sowie die Schnittstellen und ziehen ein Fazit.

Videofunktion:
Videos lassen sich jeweils per extra Videotaste starten, zudem gibt es ein eigenes Videoprogramm. Die Videoaufnahme ist in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) mit AVCHD-Codierung sowie mit 25, 30, 50 und 60 Vollbildern pro Sekunde möglich. Zudem lassen sich auch 50 oder 60 Halbbilder pro Sekunde speichern. Die Bitraten liegen dabei zwischen 17 und 28 MBit/s.

Da die Sony Alpha 5100 Mitte des Jahres vorgestellt wurde und die Alpha 6000 Anfang des Jahres, hat Sony bei der Alpha 5100 zudem die Aufnahme im XAVC-S-Format integriert. Damit lassen sich 25 bzw. 30 Vollbilder pro Sekunde oder 50 sowie 60 Vollbilder pro Sekunde in Full-HD-Auflösung mit einer Datenrate von 50 MBit/s festhalten. Diese Option bietet die Alpha 6000 nicht. Es besteht aufgrund der gleichen Hardware allerdings vermutlich die Möglichkeit, diese Funktion nachzurüsten. Auflösungen unterhalb von Full-HD sind bei beiden Kameras im MP4-Format möglich. Neben 1.440 x 1.080 Pixel (12 MBit/s) lassen sich auch 640 x 480 Pixel (3 MBit/s) aufnehmen.

Vergleich der Video-Bildqualität bei 1.920 x 1.080 Pixel (Full-HD):

Links die Sony Alpha 6000, rechts die Sony Alpha 5100.

Die Bildqualität der Videos fällt gleich aus, dies ist wegen der identischen Hardware auch zu erwarten. Beide Kamera lösen viele Details auf, Moire-Artefakte können die ansonsten gute bis sehr gute Bildqualität allerdings etwas mindern. Mit 50 bzw. 60 Vollbildern pro Sekunde können auch bewegte Motive ohne störendes Ruckeln wiedergegeben werden.

Bei den Einstellungsmöglichkeiten im Videomodus schneiden unsere Testkandidaten fast genau gleich ab: Man kann jeweils mit den PSAM-Programmen belichten, die Audioaufnahme und die Windgeräuschereduzierung aktivieren und deaktivieren sowie den Videoautofokus in der Geschwindigkeit und der Verfolgungsdauer konfigurieren. Weitere Optionen, wie beispielsweise die Pegelung des Tons, werden nicht angeboten. Die Alpha 5100 erlaubt während der Videoaufnahme das Speichern von Bildern, dies kann die Alpha 6000 nicht.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Mit einem kleinen Vorsprung die Sony Alpha 5100.

Der Multi-Interface-Zubehörschuh der Alpha 6000:

Die Sony Alpha 6000.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Bei der Erweiterbarkeit gibt es vor allem einen entscheidenden Unterschied. Die Sony Alpha 6000 besitzt einen Zubehörschuh, die Alpha 5100 nicht. Daher lässt sich auf die Alpha 6000 ein Blitzgerät aufstecken. Bei der Alpha 5100 ist man zwingend auf das integrierte Blitzgerät mit einer Leitzahl von vier bei ISO 100 und einer Blitzsynchronzeit von 1/160 Sekunde angewiesen. Auch die Alpha 6000 besitzt einen integrierten Aufklappblitz (Leitzahl sechs bei ISO 100, Blitzsynchronzeit 1/160 Sekunde), diesen muss man allerdings nicht zwangsweise verwenden.

Da es sich bei der Alpha 6000 aber nicht nur um einen „gewöhnlichen“ Blitzschuh handelt, sondern um einen Multifunktions-Interfaceschuh, lässt sich darüber auch ein externes Mikrofon aufstecken. Bedeutend ist dies, da weder die Alpha 6000 noch die Alpha 5100 über eine 3,5mm-Schnittstelle für ein Mikrofon verfügen. Somit ist es nur bei der Alpha 6000 möglich, ein externes Mikrofon („Sony ECMXYST1M“) zu verwenden.

Die Schnittstellen (jeweils Micro-USB- und Micro-HDMI) der beiden Kameras:

Links die Sony Alpha 6000, rechts die Sony Alpha 5100.

Genau gleich sind beide Modelle dann bei den weiteren Schnittstellen ausgestattet. Per Kabel lassen sie sich jeweils über Micro-USB mit einem Computer verbinden, ebenso kann darüber auch eine Fernbedienung angeschlossen werden. Für die Ausgabe von Bildern (4K-Auflösung) und Videos (Full-HD-Auflösung) gibt es einen Micro-HDMI-Ausgang.

Auch drahtlos bieten beide spiegellosen Systemkamera die gleichen Möglichkeiten. Die schnelle Verbindungsaufnahme ist über NFC möglich, Daten werden per WLAN übertragen. Ebenso lassen sich die Sony Alpha 6000 und die Alpha 5100 darüber fernsteuern. Das Erweitern der Funktionen ist zudem über die PlayMemories-Camera-Apps möglich, die beide unserer Vergleichskandidaten unterstützen.

Zu den Beispielaufnahmen der Kameras:

Unser Fazit:
Mit der Alpha 5100 hat Sony eine sehr gut ausgestattete Einsteigerkamera vorgestellt, die in vielen Punkten zum höherklassigen Modell Sony Alpha 6000 aufschließt. Im Gegensatz zum Vorgänger Alpha 5000 ist der Abstand zwischen beiden spiegellosen Systemkameras deutlich kleiner. Dies sieht man unter anderem an der identischen Bildqualität durch den gleichen Bildsensor (24 Megapixel; APS-C) und den identischen Videofeatures. Bei der Serienbildgeschwindigkeit liegt die Sony Alpha 6000 dagegen mit elf Bildern deutlich vor den sechs Bildern der Alpha 5100, auch mit Letzterer sind jedoch gute Reihenaufnahmen möglich. Bei der Länge der Bildserie gibt es sogar Vorteile für die Alpha 5100.

Die Alpha 6000 und die Alpha 5100 liegen in mehreren Punkten gleich auf:

Links die Sony Alpha 6000, rechts die Sony Alpha 5100.

In den Punkten Bildkontrolle, Erweiterbarkeit und Bedienung macht die Sony Alpha 5100 der Sony Alpha 6000 aber nichts vor. Die Alpha 6000 besitzt anders als die Alpha 5100 einen zusätzlichen Sucher, einen Zubehörschuh und deutlich mehr Bedienelemente. Somit kann man die Systemkamera manuell und halb automatisch auf jeden Fall besser bedienen. Wer aber beispielsweise keinen externen Blitz verwenden möchte und auch eher der Kamera die Wahl der fotografischen Parameter überlässt, ist mit der Alpha 5100 ebenso gut bedient. Zudem lässt sich mit dieser noch ein wenig Gewicht einsparen und sie nimmt auch weniger Platz in Anspruch.

Unser Testsieger:

Der Preisunterschied zwischen beiden Modellen ist mit 100 Euro aktuell recht gering. Die preisliche Differenz kann sich durch die unterschiedlichen Markteinführungsdaten der Kameras noch ändern. Der aktuelle Aufpreis von der Sony Alpha 5100 zur Sony Alpha 6000 rechtfertigt den Sucher, den Blitzschuh oder die teilweise höhere Arbeitsgeschwindigkeit durchaus.

Ist man nur allein an der Bild- und Videoqualität interessiert und spielen beispielsweise ein Sucher oder ein Zubehörschuh keine Rolle, ist die Sony Alpha 5100 genauso gut wie die Sony Alpha 6000 geeignet.

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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