Canon EOS 800D und EOS 200D im Duell (Teil 2)

Teil 2 von 3: Preiswerte Spiegelreflexkameras von Canon mit APS-C-Sensor


Links sehen Sie die Canon EOS 800D, rechts die Canon EOS 200D.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichstests der Canon EOS 800D und der Canon EOS 200D die Abmessungen, die Bedienung und die Bildqualität unter die Lupe genommen haben, prüfen wir nun unter anderem die Bildkontrolle, die Geschwindigkeit und den Autofokus.

Objektivangebot:
Das Objektivangebot fällt durch das jeweils verwendete EF-S-Bajonett identisch aus, an beiden Kameras lassen sich EF-S- und EF-Objektive von Canon sowie von anderen Herstellern nutzen. Bei Videos müssen diese an der EOS 800D – durch deren elektronischen Stabilisator – allerdings nicht unbedingt über einen eigenen optischen Bildstabilisator verfügen.

Unsere Wertung beim Objektivangebot: Unentschieden.

Beide Kameramodelle besitzen das EF-S-Bajonett:

Links sehen Sie die Canon EOS 800D, rechts die Canon EOS 200D.

Bildkontrolle:
Die Bildkontrolle wird bei beiden Spiegelreflexkameras wie üblich per Spiegelreflexsucher oder per Display vorgenommen. Die optischen Pentaspiegelsucher fallen sehr ähnlich aus, beim Durchblicken lässt sich praktisch kein Unterschied erkennen. Sie geben jeweils 95 Prozent des Bildfeldes wieder, zeigen also nicht die ganze Szenerie.

Die finale Bildkontrolle ist daher erst über das Display möglich. In puncto Vergrößerung liegt der Sucher der EOS 200D (0,54-fach auf Kleinbild umgerechnet) leicht vorn, der Sucher der 800D fällt mit seiner 0,51-fachen Vergrößerung etwas kleiner aus. Für beide Sucher gilt allerdings: Sie sind vergleichsweise klein und können mit den Suchern höherklassiger Kameramodelle nicht mithalten.

Die Displays lassen sich zur besseren Einsicht drehen und schwenken:

Links sehen Sie die Canon EOS 800D, rechts die Canon EOS 200D.

Einen Gleichstand gibt es bei den Displays: Diese messen 3,0 Zoll in der Diagonalen und lösen 1,04 Millionen Subpixel auf. Das LCD der 200D wirkt durch eine andere Pixelmatrix zwar nicht ganz so scharf, bei normalem Betrachtungsabstand fällt dies aber kaum auf. Beide LCDs lassen sich drehen und schwenken, sind daher aus praktisch jedem Winkel optimal einzusehen. Dies gilt auch für Personen vor der Kamera, wenn beispielsweise Selbstporträts aufgenommen werden. Große Einblickwinkel sorgen auch beim nicht frontalen Betrachten für eine korrekte Farbdarstellung, die hohe Auflösung macht das Prüfen der Schärfe recht einfach. Da die Displays jeweils über eine Touchoberfläche verfügen, sind sie des Weiteren zum Bedienen zu verwenden. Das funktioniert dank schneller und präziser Touch-Erkennung in der Regel sehr gut.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Unentschieden.

Geschwindigkeit:
Die Arbeitsgeschwindigkeit einer Kamera ist in vielen Situationen für das Gelingen einer Aufnahme entscheidend. Zudem steigt der Aufnahmekomfort durch eine höhere Bildrate und eine schnellere Fokussierung. Bei Serienaufnahmen arbeitet die Canon EOS 800D mit 6,0 Bildern pro Sekunde genau 1 Bild pro Sekunde schneller als die EOS 200D. Dieser Unterschied ist nicht allzu groß, teilweise gleichwohl durchaus von Vorteil. Die Bildrate erhalten beide Kameras bei JPEG-Fotos lange aufrecht: Die Canon EOS 800D für 150 Bilder in Serie, bei der EOS 200D gibt es (wenn eine große und schnelle Speicherkarte eingesetzt wird) praktisch keine Grenze. Bei RAW-Aufnahmen ändern sich die Serienbildraten nicht, der Pufferspeicher der EOS 200D füllt sich jedoch sehr schnell. Dadurch lassen sich nur 6 Bilder in Serie aufnehmen, bevor die Bildrate auf 1,6 Fotos pro Sekunde absinkt. Die EOS 800D speichert 22 Bilder in Folge und wird erst danach mit 3,2 Fotos pro Sekunde langsamer. Bei der gleichzeitigen Aufnahme von JPEG+RAW-Dateien ändert sich nur wenig: Bei der EOS 200D verringert sich die Bildrate wieder nach 6 Aufnahmen in Folge, mit 1,3 Bildern pro Sekunde lässt sich dann nur noch sehr eingeschränkt fotografieren. Die EOS 800D speichert 21 Bilder in Folge und wird danach mit 2,4 Bildern pro Sekunde langsamer. Wer mit seiner Kamera Serienbilder im RAW-Format speichern möchte, sollte daher unbedingt zur EOS 800D greifen.

Die Kameragehäuse der Spiegelreflexkameras bestehen aus Kunststoff:

Links sehen Sie die Canon EOS 800D, rechts die Canon EOS 200D.

Bei der Fokussierung sind die Unterschiede geringer. Die EOS 800D benötigt beim Blick durch den Sucher – in diesem Fall wird der dedizierte AF-Sensor verwendet – nur 0,09 Sekunden zum Scharfstellen. Bei der EOS 200D sind es kaum längere 0,11 Sekunden.

Im Liveviewmodus haben wir bei der EOS 800D sehr flotte 0,24 Sekunden gemessen, bei der EOS 200D waren es 0,32 Sekunden.Beim Einschalten liegt die Canon EOS 200D mit 1,62 Sekunden (Einschaltzeit bis zur vollständigen Displayanzeige) gegenüber 1,87 Sekunden bei der EOS 800D vorn; 0,56 Sekunden sind es gegenüber 0,77 Sekunden (800D) bei der ersten Bildaufnahme nach dem Einschalten.

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Canon EOS 800D.

Die AF-Messfeld-Anordnung bei der Canon EOS 800D:

Canon EOS 800D.

Autofokus:
Die Fokussierung wird bei beiden Kameramodellen entweder per dediziertem Phasen-AF-Sensor oder per Kontrast- und Phasen-AF über den Sensor realisiert. Letzteres erlaubt die Dual-Pixel-CMOS-AF-Technologie. Aber zuerst zum Phasen-AF-Sensor: Dieser wird beim Blick durch den Sucher verwendet und arbeitet nur mit der Phasendetektion. Während die Canon EOS 800D über einen ab -3 EV funktionierenden Sensor mit 45 Messfeldern (alles Kreuzsensoren) verfügt, hat Canon die EOS 200D mit einem sehr einfachen AF-Sensor (ab -0,5 EV) ausgestattet. Er besitzt lediglich neun Messfelder, nur beim mittigen handelt es sich um einen Kreuzsensor (Update März 2019: diese Angabe haben wir unter Rücksprache mit Canon verifiziert, die EOS 200D hat tatsächlich 9 AF-Sensoren, jedoch nur der mittlere davon ist ein Kreuzsensor). Durch die deutlich geringere Zahl an Messfeldern decken diese einen kleineren Teil des Bildfeldes ab, außerhalb der Mitte stehen zudem nur noch Liniensensoren zur Verfügung.

Die AF-Messfeld-Anordnung bei der Canon EOS 200D:

Canon EOS 200D.

Weitere Unterschiede: Die Canon EOS 800D unterstützt die automatische Fokussierung bis F8 (mit 27 Messfeldern, davon 9 Kreuzsensoren), bei der EOS 200D ist bei F5,6 Schluss. Wer ein lichtschwächeres Objektiv mit einem Telekonverter kombinieren möchte, kann daher nur mit der EOS 800D den „offiziellen“ AF-Support genießen. Auch bei den Messfeld-Optionen liegt die EOS 800D vorn und hat neben der Einzelfeld- und der automatischen Messfeldwahl einen Zonen-AF (normale oder große Zone) zu bieten.

Letztere Option gibt es bei der 200D nicht. Im Liveview- und Videomodus ergeben sich dagegen keine Unterschiede, hier setzen beide Kameramodelle auch auf die identische Technik. Neben der automatischen Messfeldwahl mit Gesichtserkennung und einer größeren Zone mit mehreren Messfeldern lässt sich jeweils auch ein einzelnes Feld frei verschieben.

Unser Sieger beim Autofokus: Die Canon EOS 800D.

Im dritten Teil unseres Tests der Canon EOS 800D und der Canon EOS 200D vergleichen wir spezielle Funktionen sowie die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit.

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