Die DJI Osmo Action 4 Actionkamera im Test (Teil 3)

Teil 3 von 3: Der Bildqualitätstest, Beispielaufnahmen und unser Fazit

Nachdem wir uns im zweiten Teil dieses Testberichts der DJI Osmo Action 4 mit der Bedienung beschäftigt hatten, gehen wir in diesem dritten und letzten Teil unter anderem die Bildqualität bei Foto- und Videoaufnahmen ein. Am Ende fassen wir die Ergebnisse aller drei Teile zudem zusammen und ziehen ein Fazit.

Die Bildqualität:
Für die Bildqualität einer Kamera ist neben dem Objektiv vor allem der Bildwandler von Bedeutung. DJI setzt bei der Osmo Action 4 im Vergleich zum Vorgängermodell Action 3 auf einen größeren Chip mit etwas geringer Auflösung. Dieser gehört zur 1/1,3-Zoll-Klasse und löst zehn Megapixel auf. Er ist dadurch größer als die Sensoren der meisten Konkurrenz-Modelle, die Auflösung liegt jedoch darunter. Teilweise sogar deutlich. Von Nachteil ist das zweifellos bei Fotos. Diese lassen bei genauerer Betrachtung Details vermissen. Eine Rolle spielt das allerdings nur, wenn man die Aufnahmen stärker vergrößert. Bei der Wiedergabe auf einem TV oder Monitor mit maximal 4K-Auflösung ergeben sich nur wenige Nachteile.

Wer die bestmöglichen Aufnahmen erhalten will, sollte zu den RAW-Bildern greifen. Diese lassen sich sehr gut bearbeiten und zeigen im direkten Vergleich teilweise sichtbar mehr Details. Die Dateiaufbereitung der JPEG-Fotos gelingt DJI also nicht optimal. Bei Nacht zeigen die Aufnahmen nur ein geringes Bildrauschen, DJI setzt jedoch auf eine starke Rauschreduzierung. Details bekommt man daher wenige zu Gesicht.

Grundsätzlich gilt für die Aufnahmen der Osmo Action 4 wie praktisch für alle Fotos von Actionkameras, dass diese deutlich nachgeschärft werden und zugleich eine stärkere Rauschreduzierung angewendet wird. Die Farbwiedergabe ist dagegen recht neutral und auch der Dynamikumgang weiß zu gefallen.

Nach der Bildqualität der Fotos schauen wir uns nun die Bildqualität der Videos genauer an. Wegen der maximal wählbaren 4K-Auflösung kann die DJI Osmo Action 4 hinsichtlich der Detailwiedergabe eindeutig nicht mit anderen Actionkameras der Oberklasse mithalten. Wirklich relevant ist dies allerdings nur für Aufnahmen, die stärker vergrößert werden. Die beste Qualität lässt sich bei der Osmo Action 4 natürlich bei 4K-Auflösung erzielen, diese Aufnahmen zeigen viele Details und sind auch auf großen Monitoren oder TVs gut zu betrachten. In 2,7K-Auflösung kann die Actionkamera ebenfalls noch einige Details auflösen, an die 4K-Auflösung kommt die Bildqualität aber nicht heran. Da die maximale Bildrate in 2,7K-Auflösung bei 120 Vollbildern pro Sekunde liegt – und somit nicht höher als bei 4K ist –, gibt es aus unserer Sicht keinen Grund, sich für die 2,7K-Auflösung zu entscheiden.

Verdoppeln kann man die Bildrate in Full-HD, hier schafft die Osmo Action 4 bis zu 240 Vollbilder pro Sekunde. Leider macht sich dies bei der Bildqualität bemerkbar. Diese fällt deutlich ab, Details sind kaum mehr zu sehen. Die Aufnahmen reichen daher maximal für kleine Bildschirme aus. Wer höhere Qualitätsansprüche an seine Aufnahmen hat, sollte 240 Vollbilder pro Sekunde in Full-HD unbedingt vermeiden. Aufnahmen bei wenig Licht sind mit der DJI Osmo Action 4 mit einem vergleichsweise niedrigen Bildrauschen und einer hohen Helligkeit möglich. Der große Sensor zahlt sich hier eindeutig aus, andere Actionkameras sorgen für deutlich schlechtere Ergebnisse. Wer eine Kamera sucht, die auch bei schlechteren Lichtverhältnissen noch einigermaßen brauchbare Videos liefert, ist bei der Osmo Action 4 richtig.

Die Abbildungsleistung des Objektivs war bereits bereit der DJI Osmo Action 3 ein Problem, bei der Osmo Action 4 ist diese Problematik unserer Erfahrung nach leider nicht kleiner geworden. Nur eine von drei Kameras erreichte im Test eine gute Abbildungsleistung, die anderen beiden schnitten deutlich schlechter ab. Die große Serienstreuung liegt entweder an einer mangelhaften oder auch gar nicht stattfindenden Endkontrolle. Anders lässt sich dies kaum erklären. Wenn man eine gute Osmo Action 4 erwischt hat (unsere Testkamera gehört dazu), erhält man immerhin eine durchweg sehr gute Schärfe in der Mitte sowie an den Rändern.

Diesen Bildschirm bekommt man nur recht selten zu Gesicht:

Wie üblich gehen wir am Ende unserer Actionkamera-Testberichte auf die Akkulaufzeit und die Betriebszeiten ein. Die DJI Omso Action 4 kann mit ihrem 1.700mAh starken Akku pro Ladung bis zu 86 Minuten lange Videos in 4K-Auflösung mit 60 Vollbildern pro Sekunde aufnehmen. Bei 120 Vollbildern pro Sekunde sind immer noch sehr gute 70 Minuten möglich. Ohne Kühlung ließ sich dieser Zeitraum bei 21 Grad Umgebungstemperatur zwar nicht erreichen, mit 59 Minuten (4K60p) bzw. 29 Minuten (4K120p) kann man in den meisten Situationen aber doch ausreichend lange filmen. Eine gute Figur macht die Kamera zudem beim Aufladen: Beim Einsatz eines leistungsstarken Ladegerätes (mindestens 30 Watt und Power Delivery-Standard) lässt sich der Akku laut DJI in nur 18 Minuten auf 80 Prozent aufladen. Wir kamen auf etwa 70 Prozent.

Zwei Aufnahmen mit "Weit"-Sichtfeld:

Zwei Aufnahmen mit "Weit"-Sichtfeld:

Links eine Aufnahme mit "Weit"-Sichtfeld, rechts mit "Standard"-Sichtfeld:

JPEG- und RAW-Aufnahme ("Weit"):

Links eine Aufnahme in 4K-Auflösung (120p) mit normalem Bildprofil, rechts mit D-Log-M-Profil:

Links eine Aufnahme in 2,7K-Auflösung (120p), rechts in Full-HD-Auflösung (240p):

Zwei Aufnahmen in 4K-Auflösung (60p): Links "Extra weit"-FOV, rechts "Weit"-FOV:

Links eine 4K-Aufnahme (60p) im 4:3-Format, rechts eine Nachtaufnahme im 16:9-Format (4K25p):

Unser Fazit:
Die DJI Osmo Action 4 ist DJIs mittlerweile vierte Actionkamera. Im Vergleich zum Vorgängermodell kommt als wichtigste Neuerung ein größerer Bildwandler zum Einsatz. Dieser misst stolze 1/1,3 Zoll (bzw. gehört zu dieser Sensorklasse), das sorgt für helle Aufnahmen auch bei etwas weniger Licht. Bei Tag bringt die zusätzliche Sensorfläche dagegen weniger. Wegen der vergleichsweise geringen Sensorauflösungen hält die Actionkamera sowohl bei Fotos als auch bei Videos in puncto Detailwiedergabe nicht mit den Modellen der Konkurrenz mit. Relevant ist das aber eigentlich nur bei der nachträglichen Ausschnittvergrößerung oder dem Betrachten auf Bildschirmen mit einer höheren Auflösung als 4K. Wer „nur“ 4K-Videos (oder Fotos mit dieser Auflösung) benötigt, wird an der Bildqualität kaum etwas auszusetzen haben.

Die DJI Osmo Action 4 macht besonders bei Videos eine sehr gute Figur:

Die 4K-Aufnahmen sind detailreich, dank 120 Vollbildern pro Sekunde lassen sich bis zu vierfache Zeitlupen aufnehmen. In 2,7K-Auflösung wird die Bildqualität nur geringfügig schlechter, höhere Bildraten als in 4K sind jedoch leider nicht möglich. In Full-HD schafft die DJI Osmo Action bis zu 240 Vollbilder pro Sekunde, Details werden dabei aber kaum mehr wiedergegeben. Wir würden uns daher in den allermeisten Situationen für 4K-Aufnahmen entscheiden. Für größere Reserven beim Nachbearbeiten sorgen das D-Log-M-Profil und die 10-Bit-Farbtiefe, grundsätzlich passen die Farbwiedergabe und die Helligkeit aber auch ohne nachträgliche Korrektur.

Eine stets sehr gute Figur machte im Test die Stabilisierung, selbst starke Wackler glich die Kamera problemlos aus. In puncto Akkulaufzeit gehört die DJI Osmo Action 4 zu den Modellen mit der längsten Ausdauer am Markt: Der Akku war in unserem Test erst nach 86 Minuten (4K60p) bzw. 70 Minuten (4K120p) erschöpft. Darüber hinaus stellt das Überhitzen in der Praxis nur ein recht geringes Problem dar (69 Minuten bei 4K60p und 29 Minuten bei 4K120p) und ist der Akku sehr schnell (circa 20 Minuten von 0 auf 75 Prozent) wieder aufgeladen.

Hochformataufnahmen sind mit der Osmo Action 4 komfortabel möglich:

Sehr gut gefallen uns bei der Osmo Action 4 zudem die zahlreichen Optionen sowie die einfache Bedienung. Die Kamera bietet unterschiedliche Bildwinkel, unterschiedliche Aufnahme-Optionen für Zeitraffer sowie Hyperlase-Videos und einige manuelle Belichtungs-Optionen. Der ISO-Wert, die Belichtungskorrektur oder der Weißabgleich sind als Beispiel anpassbar, den Bildlook kann man via Farbprofil oder Bildabstimmung (Schärfe und Rauschreduzierung) ebenso verändern. Das Menü lässt mit seinem übersichtlichen Aufbau keine Fragen offen, alle wichtigen Parameter sind schnell zu erreichen. Das Gehäuse der Actionkamera fällt sehr robust aus, lässt sich in bis zu 18m Wassertiefe ohne Gehäuse nutzen und bringt zwei gut ablesbare Touchscreen-Displays mit. Die Montage der Actionkamera ist dank Magnetsystem einfach und schnell möglich, mit dem mitgelieferten Rahmen geht dies sogar hochkant ohne Probleme.

Die Abbildungsleistung des Objektivs machte im Test Probleme:

Als einziger echter Kritikpunkt ist die starke Serienstreuung des Objektivs zu nennen. Diese machte schon bei unserem Test der DJI Osmo Action 3 Probleme, bei der Osmo Action 4 wurde die Problematik nicht gelöst. Nur eine von drei Testkameras lieferte eine überzeugende Schärfe von der Mitte bis zum Rand, die anderen beiden waren teilweise deutlich schlechter. Am Ende muss man daher leider festhalten, dass Käufer an einer gründlichen Prüfung nicht vorbeikommen. Ein Punkt, der diesen Mehraufwand – neben der insgesamt sehr guten Leistung – durchaus rechtfertigt, ist der vergleichsweise geringe Preis. Mit 329,00 Euro (Stand: Februar 2024) kostet die Osmo Action 4 deutlich weniger als die vergleichbaren Konkurrenzmodelle.

Die dkamera.de Awards zur DJI Osmo Action 4:

Autor: dkamera.de Redaktion
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