Die Lytro-Lichtfeldkamera im Test - Teil 2 von 2

Hands-On, Beispielaufnahmen und Fazit

In Teil 1 unseres Tests der Lytro Lichtfeldkamera sind wir auf die technischen Daten der Kamera eingegangen. In diesem zweiten Teil zeigen wir die Lichtfeldkamera in der Praxis, präsentieren unsere Beispielaufnahmen und ziehen ein Fazit.

Beim Aussehen der Lytro fühlt man sich natürlich nicht an eine Digitalkamera erinnert, denn die Lytro ist sehr länglich gehalten. Das Gehäuse besteht zum Teil aus Aluminium und zum Teil aus Silikon.Das Objektiv wird mit einer magnetischen Kappe gegen äußere Einflüsse geschützt. Beim Bedienen muss man sich durch die veränderte Form natürlich umstellen, Tasten gibt es zudem nur wenige. Auf der Oberseite liegt der Auslöser, dahinter befindet sich der Zoomschalter. Dieser wurde allerdings sehr ungewöhnlich realisiert. Zum Verändern der Brennweite wird über eine spezielle Stelle am Kameragehäuse gestrichen. Auf der Unterseite wurde der Ein- und Ausschalter platziert, zudem wird die Kamera hier per Micro-USB mit einem Computer verbunden und aufgeladen. Weitere Tasten gibt es nicht, die restlichen Einstellungen werden per rückseitigem Touchscreen (1,52“, 49.000 Subpixel) getroffen.

Wird auf dem Touchdisplay von unten nach oben gestrichen, kommt eine zusätzliche Anzeige zum Vorschein. Hier wird zwischen dem Standardmodus und dem Kreativmodus gewechselt und lassen sich der verfügbare Speicherplatz sowie der Batteriestatuts anzeigen. Wird von oben nach unten gewischt, erhält man Zugriff auf die Sensorempfindlichkeit und die Verschlusszeit.

Um ein Bild aufzunehmen müssen zwei oder mehr Motive gesucht werden, die sich in unterschiedlicher Entfernung zur Kamera befinden. Am besten fokussiert man dabei auf das zweite Motiv oder das mittlere, falls es sich um mehr als drei Objekte handelt. Jetzt sollten die anderen Objekte im Bild leicht verschwommen erscheinen. Nun kann das Bild aufgenommen werden. Ein späteres refokussieren auf die anderen Objekte im Bild ist bei der Wiedergabe möglich. Wir haben Ihnen in unserer Bildergalerie einige Beispielaufnahmen zur Verfügung gestellt. 

Das Menü wird über das kleine Zahnrad in der rechten oberen Ecke aufgerufen. Die aufgenommenen Bilder lassen sich mit einem Wischen nach rechts anzeigen. Hier können die Aufnahmen auch gelöscht werden. Bereits in der Kamera kann der Refokuseffekt genutzt werden. Durch seine geringe Auflösung lässt sich auf dem Display allerdings nicht viel erkennen. In den Aufnahmemodus zurück gelangt man per Wischen nach Links nach dem letzten Bild.

Nach dem Fotografieren wird die Lytro per USB-Kabel mit dem Computer verbunden und die Bilder dort in die „Lytro-Bibliothek“ importiert. Darin werden die Bilder automatisch zu Alben zusammengefasst, lassen sich sortieren und natürlich refokussieren. Die fertigen Bilder können als LFP-Datei oder auch als JPEG exportiert werden. Bei letzteren Bildern ist ein späteres refokussieren natürlich nicht mehr möglich. Um die Bilder präsentieren zu können, müssen sie auf Lytro.com hochgeladen werden. Dort stehen sie dann als refokussierbare Flashanimationen zur Verfügung.

Die Bildqualität:

Bei der Bildqualität darf durch die mit gerade einmal 1,2 Millionen Pixel hohe Auflösung von der Lytro natürlich nicht viel erwartet werden. So zeigen die 1.080 x 1.080 Pixel großen Bilder nicht sonderlich viele Details, man fühlt sich etwas an die erste Generation der Digitalkameras mit ihren schwach auflösenden Sensoren erinnert. Für wirklichen Spaß sorgt die Bildqualität also nicht, dafür ist der „Funfaktor“ des Refokussierens umso größer. Ebenfalls zu bedenken ist: Bei den Aufnahmen sollte genug Licht vorhanden sein, denn das Bildrauschen fällt schon bei niedrigeren ISO-Einstellungen stärker auf.

Unsere Beispielaufnahmen:

Beispielfoto 1: Sony Cyber-shot DSC-RX100 II und das dkamera-Logo
Beispielfoto 2: Handlauf mit Tropfen und Haus im Hintergrund
Beispielfoto 3: Mauer und Blumen
Beispielfoto 4: Erdbeeren und Blüten
Beispielfoto 5: Rote Blüten und Gießkanne

Unser Fazit:

Die Lytro ist eine technische Innovation und hat wie die meisten Innovationen anfänglich auch ein paar Schwächen. Der Refokussierungs-Effekt ist ohne Frage ein tolles Feature und ermöglicht das Spielen mit der Schärfe in einem neuen Ausmaß. Dass man sich nach der Aufnahme noch für den Fokuspunkt entscheiden kann, ist ungewohnt und sorgt bei jedem Klick wieder für einen „Wow-Effekt“. Erkauft wird dieses Feature allerdings mit einer sichtbar schlechten Bildqualität und Detailwiedergabe, die bei einer „gewöhnlichen“ Digitalkamera so nicht akzeptiert werden würde. Für die Präsentation der Aufnahmen auf einem größeren Monitor oder gar Beamer ist Auflösung trotz 1,2 Megapixel bei Weitem nicht ausreichend. Beim nächsten Modell sollte die Auflösung der Kamera unbedingt erhöht werden.

Für wen eignet sich die Lytro Lichtfeldkamera nun? Ohne Frage für alle „Early Adopters“, die sich gerne mit neuer Technik beschäftigen und etwas Neues ausprobieren wollen. Diese Art der Fotografie bietet sonst niemand. Der „normale“ Fotografl, der einfach abdrücken und seine Bilder später ausdrucken oder an einem Fernseher ansehen möchte, wird wegen der zu geringen Auflösung der Bilder mit der Lytro vermutlich nicht glücklich werden.

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Sehr interessanter Artikel. Eine Frage …

Sehr interessanter Artikel. Eine Frage habe ich dazu aber noch: Lässt sich der Fokus im Nachhinein denn stufenlos einstellen? Bei einigen Bildern sah es eher nach recht groben Schritten aus.
Gut zu sehen bei Beispielfoto 3 (Mauer und Blumen): Im vorderen Teil (rechts) sieht es noch nach stufenloser und sehr weicher Fokussierung aus. Im mittleren Teil der Mauer, etwa auf Höhe der rot-gelben Blumen, gibt es aber einen Sprung. Am besten mal mit der Doppelklick-Zoom-Funktion ausprobieren.

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