GoPro Hero4 Black, Hero3+ Black, Hero3 Black im Duell (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die GoPro Hero4 Black Actionkamera und die beiden direkten Vorgänger im Vergleich


v.l.n.r.: GoPro Hero4 Black Edition, GoPro Hero3+ Black Edition, GoPro Hero3 Black Edition.

Im ersten Teil unseres Vergleichstests der GoPro Hero4 Black Edition, der GoPro Hero3+ Black Edition und der GoPro Hero3 Black Edition haben wir die Abmessungen, die Verarbeitung und die Bildqualität miteinander verglichen. Nun folgen die Bedienung und die Foto- sowie Videooptionen.

Bedienung:
Beim Punkt Bedienung sind alle GoPro-Modelle stark eingeschränkt. Zum einen gibt es nur sehr wenige Tasten, zum anderen auch nur ein winziges Display. Von Komfort kann man daher kaum sprechen – genau das Gegenteil ist eher der Fall. So muss man zum Ändern der Bild- oder Videoauflösung mühsam durch das komplette Menü navigieren, was bei häufigeren Aktionen ohne Frage als nervig bezeichnet werden kann. Hier gibt es allerdings immerhin die GoPro-App und das LCD Touch BacPac als Alternative.

Neu ist bei der GoPro Hero4 Black Edition die "Settings"-Taste auf der rechten Gehäuseseite:

v.l.n.r.: GoPro Hero4 Black Edition, GoPro Hero3+ Black Edition, GoPro Hero3 Black Edition.

Auch die GoPro Hero4 Black Edition (Testbericht) besitzt nur sehr wenige Tasten und ebenso ein sehr kleines monochromes LCD. Trotzdem gibt es eine Verbesserung zu vermelden, denn eine „neue“ Taste macht die Optionswahl deutlich einfacher. Dafür wurde die WLAN-Taste der Vorgängermodelle zu einer Einstellungs-Taste bei der Hero4 umfunktioniert. Damit kann man in jedem Modus, sei es jetzt bei der Foto- oder Videoaufnahme, direkt zu den Einstellungen wechseln. Dies erspart einem das ansonsten langwierige Aufrufen des Options-Menüs.

Diese Lösung gefällt uns deutlich besser als bei den Vorgängermodellen und macht auch ohne App und LCD Touch BacPac das Arbeiten wesentlich einfacher. Trotzdem würden wir zum Ändern von mehreren Einstellungen immer noch zur App raten. Diese bietet bei den meisten Videoauflösungen zudem auch noch eine Vorschau an und ist ohne externen Monitor die einzige Möglichkeit, den Bildausschnitt beurteilen zu können. Die GoPro-App gibt es sowohl für die Hero4, die Hero3+ als auch die Hero3. Wer die neue Einstellungs-Taste länger drückt, aktiviert zudem auch die WLAN-Übertragung. Diese Funktion ist also nicht weggefallen.

Unser Sieger bei der Bedienung: Ohne Frage die GoPro Hero4 Black Edition.

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Einstellungsmöglichkeiten im Fotomodus:
Im Fotomodus bleibt technisch auch bei der Hero4 alles beim Alten. So erlaubt der Bildsensor weiterhin das Aufnehmen von 4.000 x 3.000 Pixel großen Bildern. Die Fotos lösen beim sogenannten großen Sichtfeld (= Wide) zwölf Megapixel auf, die Brennweite liegt bei etwa 14mm. Da die Brennweite der Optik nicht geändert werden kann, lässt sich nur eine digitale Vergrößerung vornehmen. Das mittelgroße Sichtfeld entspricht dabei dem „digitalen Zoom“, die Auflösung sinkt daher auf sieben Megapixel. Des Weiteren werden auch noch Bilder mit sieben Megapixel und dem großen Sichtfeld sowie fünf Megapixel mit dem mitteleren Sichtfeld angeboten. Hier gleichen sich die drei Vergleichsmodelle unseres Tests komplett. Ebenfalls jeweils mit an Bord: Die kontinuierliche Fotoaufnahme und der Burstmodus. Bei Ersterer kann man sich für drei, fünf oder zehn Bilder pro Sekunde entscheiden, bei Letzterer gibt es verschiedene Optionen zwischen drei Bildern in einer Sekunde und bis zu 30 Bildern in einer Sekunde. Ebenso angeboten wird jeweils auch ein Zeitraffermodus, bei dem das mögliche Zeitintervall zwischen 0,5 und 60 Sekunden liegt.

Bei der GoPro Hero3+ Black Edition (Testbericht) konnte man mit der neuesten Firmware (v02.00) seine Videos zum ersten Mal bzgl. der Belichtung optimieren. Hier lässt sich neben der Belichtungskorrektur auch das ISO-Limit einstellen. Ebenso beeinflussen lassen sich auch die Schärfe und das Bildprofil. Diese Option bietet auch die Hero4, allerdings bei Fotos und Videos. Bei der GoPro Hero3 Black Edition (Testbericht) muss man darauf komplett verzichten. Zum ersten Mal bei einer GoPro-Kamera kann man bei der Hero4 zudem die Belichtungszeit einstellen. Dies funktioniert aber leider nur im Nachtbildaufnahmemodus, der sich mit möglichen Belichtungszeiten zwischen zwei und 30 Sekunden aber eben leider auch nur für Einsätze bei Dunkelheit eignet. Hier wurde ein größeres Potenzial liegen gelassen, sodass ein echtes manuelles Eingreifen in die Belichtung bei keiner Actionkamera aus dem Hause GoPro möglich ist. Insgesamt kann bis auf diese fehlenden Optionen die Ausstattung der GoPro-Modelle aber durchaus als gut bezeichnet werden.

Als eines von zwei Bedienelementen wird die "Mode"-Taste auf der Vorderseite verwendet:

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Einstellungsmöglichkeiten im Videomodus:
Die allermeisten werden eine Actionkamera von GoPro natürlich nicht wegen der Fotofunktion, sondern wegen der Videoaufnahme erwerben. Hier hatte schon die „alte“ GoPro Hero3 der Konkurrenz einiges voraus, denn Full-HD-Videos mit 1.920 x 1.080 Pixel können unter anderem mit 60 Vollbildern pro Sekunde aufgenommen werden und 4K-Aufnahmen mit 3.840 x 2.160 Pixel sind mit 15 Vollbildern pro Sekunde möglich. Während sich mit 60 Vollbildern pro Sekunde bei Full-HD auch schnellere Motive gut einfangen lassen, ist die 4K-Auflösung allerdings eigentlich nur für Zeitrafferaufnahmen zu gebrauchen. Immerhin ist die Auflösung hier aber sehr hoch. Mit der Hero4 ist dank 30 Vollbildern pro Sekunde nun auch die 4K-Auflösung nutzbar. Die Hero4 ist damit eine der günstigsten Kameramodelle mit dieser Auflösung.

Die Videoauflösungen unserer Testkandidaten im Vergleich:

Aus der Tabelle lässt sich ablesen, dass die GoPro Hero4 Black Edition die meisten Auflösungen und Bildraten anbietet. Am wichtigsten ist die erhöhte Bildrate natürlich bei der Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel. Wie erwähnt werden damit zum ersten Mal bei einem GoPro-Modell nutzbare Bildraten angeboten. Ebenfalls deutliche Verbesserungen gibt es bei der sogenannten 2,7K-Auflösung zu vermelden. Diese entspricht 2.704 x 1.520 Pixel und lässt sich jetzt bei der Hero4 mit bis zu 50 Vollbildern pro Sekunde aufzeichnen. Wer diese Auflösung zwecks einer besseren Bildqualität durch Herunterkonvertieren auf 1.920 x 1.080 Pixel oder einer nachträglichen digitalen Bildstabilisierung verwenden möchte, kann nun auch bei dieser Auflösung fast aus dem vollen Schöpfen. Nur der Verzicht auf 60 Vollbilder pro Sekunde ist hier etwas schade. Ebenfalls deutlich mehr Bilder pro Sekunde als die Vorgängermodelle Hero3+ und Hero3 nimmt die Actionkamera auch bei 1.920 x 1.440 Pixel auf. Hier sind bis zu 80 Vollbilder pro Sekunde möglich. Gängigen Standards entsprechen hier aber weder die Auflösung noch die Bildrate.

Das monochrome Display der GoPro Hero4 Black Edition:

GoPro Hero4 Black Edition.

Das monochrome Display der GoPro Hero3+ Black Edition:

GoPro Hero3+ Black Edition.

Das monochrome Display der GoPro Hero3 Black Edition:

GoPro Hero3 Black Edition.

Ein größerer Vorteil ergibt sich auch bei 1.920 x 1.080 Pixel, also Full-HD-Auflösung. Mit 120 Vollbildern pro Sekunde hat sich die Bildrate im Vergleich zur Hero3+ und Hero3 verdoppelt. Somit sind auch Zeitlupenvideos kein Problem. Wer sein Video mit 30 Vollbildern pro Sekunde ausgeben möchte, kann die Abspielgeschwindigkeit somit auf ein Viertel herabsetzen. Damit sind bereits beachtliche Zeitlupenaufnahmen möglich. Ebenso sind 120 Vollbilder pro Sekunde eine gute Basis um per Software Zeitlupen mittels der Zwischenbildberechnung weiter zu „verlangsamen“.
Etwas enttäuschend sind bei den ansonsten deutlichen Verbesserungen dann aber die gleich gebliebenen Bildraten bei 1.280 x 720 Pixel und 848 x 480 Pixel. Hier sind weiterhin maximal 120 Vollbilder pro Sekunde bei 1.280 x 720 Pixel und 240 Vollbilder pro Sekunde bei 848 x 480 Pixel möglich. Verbesserungen gibt es also nicht. Die HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixel dürfte damit für die meisten unattraktiv werden, da die gleiche Bildrate bei der doppelten Pixelzahl bei den Full-HD-Videos erreicht wird. 848 x 480 Pixel sind im Regelfall durch die geringe Auflösung nur selten wirklich sinnvoll einzusetzen.

Nur bei der GoPro Hero4 und der Hero3+ findet sich der sogenannte SuperView-Bildausschnitt. Hier wird ein 4:3-Bild aufgenommen und auf das 16:9-Seitenverhältnis gestreckt. Bei der Hero4 gibt es diese Optionen bei 3.840 x 2.160 Pixel, 2.704 x 1.520 Pixel, 1.920 x 1.080 Pixel und 1.280 x 720 Pixel. Die Hero3+ hat die SuperView-Option nur bei 1.920 x 1.080 Pixel und 1.280 x 720 Pixel zu bieten. Hier muss man sich zudem mit niedrigeren Bildraten zufriedengeben. Bei der Hero3 fehlen alle SuperView-Modi. Dafür lassen sich mit dieser – und auch bei der Hero3+ Black Edition – 4.096 x 1.2160 Pixel und 2.716 x 1.440 Pixel einstellen. Diese Modi werden 4K Cinema bzw. 2,7K Cinema genannt und besitzen ein Seitenverhältnis von 17:9. Bei der Hero4 wurde auf die Cinema-Modi verzichtet.

Wie üblich bieten die drei Actionkameras bei Videos drei verschiedene Bildwinkel an. Neben „weit“, „mittel“ gibt es auch noch „nah“. Hier sind die verfügbaren Auflösungen jedoch eingeschränkt. Nur bei 1.920 x 1.080 Pixel und 1.280 x 720 Pixel lassen sich alle Bildwinkel wählen.

Ebenfalls bei der GoPro Hero3+ Black Edition (Testbericht) hinzugekommen und auch bei der GoPro Hero4 Black Edition (Testbericht) vorhanden ist der Auto-Lowlight-Modus. Ist dieser aktiviert, kann die Kamera die Bildrate zugunsten einer längeren Belichtungszeit senken. Dies hat zur Folge, dass die Aufnahmen heller wirken können, wenn bei der Videoaufnahme eine höhere als die geringste Bildrate eingestellt war. Da die Bildrate abgesenkt wird, können die Aufnahmen aber natürlich auch nicht mehr so flüssig wirken. Mit dieser Option ist also Vorsicht geboten.

Trotz kleiner Abmessungen sind die GoPro-Modelle wahre Auflösungswunder:

v.l.n.r.: GoPro Hero4 Black Edition, GoPro Hero3+ Black Edition, GoPro Hero3 Black Edition.

Den sogenannten ProTune-Modus besitzen alle drei GoPro-Modelle in diesem Test. Hier nehmen die  Actionkameras mit einer höheren Bitrate auf (bis zu 60MBit/s bei der Hero4 und bis zu 45MBit/s bei der Hero3+ und Hero3), was die Bildqualität bei vielen Bewegungen im Bild verbessern kann. Ebenso wird ein besonders „flaches“ Bildprofil angeboten, welches das spätere Anpassen der Farbe und Sättigung in der Schnittsoftware erleichtert. Ebenso kann man die Nachschärfung bestimmen. Bei der GoPro Hero4  und der GoPro Hero3+ erlaubt der ProTune-Modus zudem das Anpassen der Belichtung, die Wahl eines Farbprofils und das Setzen eines maximalen ISO-Wertes.

Unser Zwischenfazit nach den Einstellungsmöglichkeiten bei der Videoaufnahme kann insgesamt nur lauten: Die GoPro Hero 4 Black Edition setzt neue Maßstäbe bei den angebotenen Videoauflösungen und erlaubt als erste GoPro-Kamera wirklich nutzbare 4K-Videos. Zudem setzt sie auch bei einigen anderen Auflösungen neue Maßstäbe.

Unser Sieger bei den Videooptionen: Die GoPro Hero 4 Black Edition.

Im dritten und letzten Teil unseres Vergleichstests der GoPro Hero4 Black Edition, der GoPro Hero3+ Black Edition und der GoPro Hero3 Black Edition gehen wir auf die Erweiterbarkeit und die Schnittstellen ein und ziehen ein Fazit.

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