Xiaomi 14 Smartphone- und Kameratest (Teil 2)

Teil 2 von 3: Die Kamera im Bildqualitäts-Check und Beispielaufnahmen in voller Auflösung

Nachdem wir im ersten Teil unseres Tests des Xiaomi 14 auf die technischen Daten, das Handling sowie die Verarbeitung eingegangen sind, nehmen wir in diesem zweiten Teil die Kameras des Smartphones unter die Lupe. Mit unseren Beispielfotos und -videos in voller Auflösung können Sie sich zudem einen eigenen Eindruck von den Kameraqualitäten verschaffen.

Die Kameras:
Das Xiaomi 14 bringt eine für höherklassige Smartphones typische Kamera-Ausstattung mit. Neben einer Frontkamera für Selbstporträts sind drei Rückseitenkameras verbaut. Letztere fasst Xiaomi als Leica Vario-Summilux 14-75mm F1,6-2,2 Asph. zusammen. Hierzu gilt es zu sagen, dass es sich um kein echtes 5,4-fach-Zoom handelt, sondern um drei Festbrennweiten. Alle anderen Brennweiten werden digital realisiert, daher sind Abstriche bei der Bildqualität hinzunehmen.

Die Hauptkamera des Xiaomi 14 steht wie üblich bei Smartphones besonders im Fokus. Hier kommt laut Datenblatt ein Light Fusion 900-Sensor zum Einsatz. Effektiv sollte es sich dabei um den OmniVision OVX9000 handeln. Dieser Chip gehört zur 1/1,31-Zoll-Klasse und löst 50 Megapixel auf. Der laut Xiaomi für das Unternehmen angepasste Bildwandler soll einen hohen Dynamikbereich (13,5 EV) besitzen und Aufnahmen mit einer Farbtiefe von 14-Bit speichern. Die einzelnen Bildpunkte des Chips messen 1,2µm, durch das „4-in-1-Superpixel“ genannte Pixel-Binnig-Verfahren lässt sich die Größe auf 2,4µm erhöhen. Die Auflösung sinkt dann aber auf ein Viertel (=12,5 Megapixel) ab. Beim Objektiv der Hauptkamera handelt es sich um ein Modell mit 23mm KB-Brennweite, sieben Linsen und einer Blende von F1,6. Ein OIS gleicht Verwacklungen aus.

Die Sensoren im Größenvergleich:

Deutlich kleinere Bildwandler kommen bei den anderen beiden Kameras auf der Rückseite zum Einsatz. Xiaomi nutzt laut den uns vorliegenden Informationen bei der Ultraweitwinkel- und der Telekamera den gleichen Chip, einen Samsung ISOCELL JN1. Dieser wurde speziell für flache Smartphones entwickelt und misst lediglich 1/2,8 Zoll. Da er trotzdem hohe 50 Megapixel auflöst, fallen die Bildpunkte sehr klein aus (0,64µm). Mittels „4-zu-1“-Pixel-Binning kommt man immerhin auf 1,28µm, die Fotos besitzen dann 12,5 Megapixel. Das Ultraweitwinkelobjektiv mit sechs Linsen deckt eine kleinbildäquivalente Brennweite von 14mm ab, die Lichtstärke liegt bei F2,2.

Die Kameras im Zoomvergleich (Ultraweitwinkel, Weitwinkel und "2x-Tele" und 3,2x-Tele):

Bei der Telekamera handelt es sich um ein Modell mit 75mm Brennweite (KB-äquivalent) und einer Lichtstärke von F2. Durch den Einsatz von Floating-Elements lässt sich trotz der längeren Brennweite eine Naheinstellgrenze von nur 10cm erzielen. Das macht die Optik für Nah- bzw. Makroaufnahmen geeignet. Die Bildstabilisierung erfolgt unter anderem optisch, insgesamt werden sechs Linsen verwendet.

Wer beim Einsatz des Xiaomi 14 mit der bestmöglichen Qualität fotografieren möchte, sollte trotz der gleichen Auflösung aller drei Kameras zur Hauptkamera greifen. Dank der großen Sensorabmessungen und der 50 Millionen Bildpunkte lassen sich Fotos mit einer sehr guten Bildqualität speichern. Das Xiaomi 14 ist in der Lage, auch feine Details abzubilden, Bildrauschen oder andere "Störungen" halten sich in engen Grenzen.

Mit der 12,5-Megapixel-Option, bei der Xiaomi wie erwähnt das 4-in-1-Superpixel-Verfahren nutzt, kommt man im Alltag sehr gut aus. Feine Details werden allerdings sichtbar schlechter wiedergegeben. Für Fotografen, die ihre Aufnahmen nur auf dem Smartphone betrachten oder auf den gängigen Social-Media-Plattformen hochladen möchten, spielt dies jedoch keine Rolle. Hier sind weit geringere Auflösungen als 12 Megapixel gängig. Von Vorteil sind bei 12,5-Megapixel-Bildern zudem die deutlich geringeren Dateigrößen (circa 5 MB statt 17 MB) und die etwas kürzeren Wartezeiten, die nach dem Drücken des Auslösers bis zum nächsten Bild hinzunehmen sind.

Rein "auflösungstechnisch" sorgen die Ultraweitwinkelkamera und die Telekamera des Xiaomi 14 für keine Abstriche, auch diese nehmen Fotos mit bis zu 50 Megapixel auf. Die deutlich kleineren Bildwandler (Sensorfläche nur etwa ein Drittel), machen jedoch Qualitätsabstriche notwendig. Die volle Auflösung bietet gegenüber der 12,5-Megapixel-Option vor allem bei der Telekamera sichtbare Vorteile, bei der Ultraweitwinkelkamera ist der Abstand geringer.

Dass kleine Sensoren vor allem bei wenig Licht für Nachteile sorgen, zeigen unsere Nachtaufnahmen. Mit der Hauptkamera lassen sich auch bei Dunkelheit vergleichsweise rauscharme und detailreiche Fotos aufnehmen. Dazu tragen die großen Pixel bei. Bei den anderen beiden Kameras nimmt das Bildrauschen deutlich stärker zu, feine Strukturen verschwinden.

Der Nachtmodus des Xiaomi 14 verbessert die Bildqualität:

Wer das Bildrauschen bei wenig Licht reduzieren möchte, kann zum Nachtmodus greifen. Dieser kombiniert mehrere Aufnahmen zu einem Foto. Nutzen lässt sich der Nachtmodus über das spezielle Aufnahmeprogramm „Nacht“, das Xiaomi 14 aktiviert den Nachtmodus beim Einsatz des normalen Fotomodus auf Wunsch zudem auch automatisch.

Links eine Aufnahme mit "Leica Authentic"-Stil, rechts mit "Leica Vibrant"-Stil:

In puncto Bildabstimmung setzt Xiaomi beim 14 auf die bekannte „knackige“ Wiedergabe. Das gilt vor allem für das Farbprofil „Leica Vibrant“, das wir zum Test verwendet haben. Angesichts dieses Namens darf man sich aber natürlich nicht beschweren, wenn die Aufnahmen stärker gesättigt sind. Für unseren Test kam allerdings nur dieses Farbprofil und nicht „Leica Authentic“ infrage. Letzteres steht nämlich nicht in allen Aufnahmemodi ohne Einschränkungen zur Verfügung. Das „Leica Authentic“-Profil hebt sich unter anderem durch eine etwas wärmere Farbabstimmung ab und erinnert deutlich mehr an analoge Fotos.

Grundsätzlich stimmt Xiaomi die Bilder vergleichsweise hell ab, zudem werden dunkle Bildbereiche beim Verwenden der HDR-Automatik stärker aufgehellt. Xiaomi übertreibt es dabei allerdings auch nicht, die Aufnahmen wirken (lässt man die starke Sättigung einmal außer Acht) in der Regel recht natürlich. Aufeinander abgestimmt sind die Haupt- und die Ultraweitwinkelkamera in den meisten Fällen gut, die Farbwiedergabe der Telekamera weicht dagegen durchaus sichtbar ab. Positiv hervorzuheben sind noch der gut arbeitende Porträtmodus mit unterschiedlichen Aufnahme-Optionen und die Makrofunktion der Telekamera. Dank der kurzen Naheinstellgrenze von nur zehn Zentimeter lassen sich ansprechende Nahaufnahmen erstellen.

Unterschiedliche Aufnahme-Modi beim Verwenden der Telekamera:

Für das Fotografieren mit manuellen Einstellungen bringt das Smartphone den Pro-Modus mit, dieser erlaubt zudem Aufnahmen im RAW-Format. Wer die Bildoptimierungen des Xiaomi 14 auch bei RAW-Aufnahmen schätzt, greift zur Ultra-RAW-Option.

Einzelbild einer 8K-Videoaufnahme:

Videos lassen sich mit dem Xiaomi 14 mit der Hauptkamera in 8K-Auflösung speichern. Diese Aufnahmen geben natürlich extrem viele Details wieder, sie wirken wegen der maximal 24 Vollbilder pro Sekunde bei Bewegungen aber nicht wirklich flüssig. Da das Smartphone mit allen drei Kameras in 4K-Auflösung mit 60 Vollbildern pro Sekunde filmen kann (HDR bis 30p), würden wir uns stets für 4K60p entscheiden. Hier fällt die Bildqualität sehr gut bis exzellent und die Bewegungsdarstellung optimal aus. Noch höhere Bildraten (maximal 960 Bilder pro Sekunde) unterstützen alle drei Kameras in Full-HD-Auflösung beim Verwenden des Zeitlupenmodus. Das kann sich sehen lassen, denn bei den allermeisten Smartphones erlaubt nur die Hauptkamera Zeitlupenvideos. Natürlich sind bei derart extremen Bildraten deutliche Abstriche bei der Bildqualität notwendig, Details bekommt man nicht mehr allzu viele zu Gesicht. Der Zeitlupeneffekt ist allerdings extrem, auch sehr schnelle Bewegungen lassen sich stark verlangsamt wiedergeben. Der Autofokus des Xiaomi 14 arbeitete im Test bei Fotos wie Videos schnell und präzise, die Bildstabilisierung konnte Verwacklung stets sehr gut ausgleichen.

Brennweitenvergleich: (Utraweitwinkel, Hauptkamera sowie "2x-Tele-" und 3,2x-Tele-Kamera):

Links eine Aufnahme mit der Hauptkamera, rechts mit der 3,2x-Telekamera:

Links eine Aufnahme mit 12,5 Megapixel, rechts mit 50 Megapixel (Ultraweitwinkelkamera):

Links eine Aufnahme mit 12,5 Megapixel, rechts mit 50 Megapixel (Hauptkamera):

Links eine Aufnahme mit 12,5 Megapixel, rechts mit 50 Megapixel (Telekamera):

Links eine Aufnahme mit dem Fotomodus, rechts mit dem Porträtmodus:

Links eine Aufnahme mit dem Fotomodus, rechts mit dem Porträtmodus:

Zwei Aufnahmen mit der 3,2x-Telekamera:

Links eine Aufnahme mit der 3,2x-Telekamera, rechts mit der Hauptkamera und LED-Licht:

Links eine normale Aufnahme mit der UWW-Kamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der Hauptkamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Links eine normale Aufnahme mit der 3,2x-Telekamera, rechts mit dem Nachtmodus:

Zwei RAW-Aufnahmen (links Ultraweitwinkelkamera und rechts Hauptkamera):

Zwei RAW-Aufnahmen (links Telekamera und rechts Hauptkamera):

Zwei Aufnahmen in 4K60p: Links mit der Ultraweitwinkelkamera, rechts mit der Hauptkamera:

Links eine 4K60p-Aufnahme mit der Telekamera, rechts eine 8K-Aufnahme mit der Hauptkamera:

Zwei Aufnahmen mit der Hauptkamera: Links in 1080p60, rechts 720p960:

Im dritten Teil dieses Testberichts gehen wir auf die Kamera-App und die allgemeine Leistung des Xiaomi 14 ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
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