Canon PowerShot G1 X Mark III und EOS M5 im Vergleich (Teil 2)

Teil 2 von 3: Premium-Kompaktkamera und spiegellose Systemkamera mit APS-C-Sensor


Links sehen Sie die Canon PowerShot G1 X Mark III, rechts die Canon EOS M5.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichstests der Canon PowerShot G1 X Mark III und der Canon EOS M5 die Abmessungen, die Bedienung und die Bildqualität unter die Lupe genommen haben, prüfen wir nun das Objektiv, die Bildkontrolle, die Arbeitsgeschwindigkeit und besondere Features.

Objektiv und Objektivangebot:Beim Test einer Kamera mit fest verbautem Objektiv und einer mit wechselbaren Objektiven kann durchaus die Frage gestellt werden, inwieweit beide Produkte vergleichbar sind. Dazu sei gesagt: Viele Benutzer erwerben lediglich ein Objektiv und nutzen die Möglichkeiten, die Wechselobjektive bieten, nicht aus. Wer von vornherein weiß, dass er mit einem kleinen Brennweitenbereich auskommt und auch kein besonders lichtstarkes Objektiv benötigt, muss daher nicht zwingend zu einer Kamera mit Wechselobjektiv greifen.

Das 3-fach-Zoom der PowerShot G1 X Mark III deckt mit 24 bis 72mm Brennweite (KB-äquivalent) einen einigermaßen variablen Brennweitenbereich ab, vom Weitwinkel bis zum leichten Telebereich sind Motive abzulichten. Die Lichtstärke ist nicht besonders hoch, mit F2,8 bis F5,6 sind die Available-Light-Fähigkeiten eingeschränkt. Maximal F4 steht ab 34mm zur Verfügung, ab 58mm ist es nur noch F5,6 (jeweils KB).

Anders als die G1 X Mark III erlaubt die EOS M5 das Wechseln des Objektivs:

Das Kit-Objektiv (EF-M 15-45mm) der Canon EOS M5 macht das allerdings nicht besser. Dessen Brennweite liegt ebenfalls bei 24 bis 72mm, die Lichtstärke fällt mit F3,5 bis F6,3 aber sogar noch etwas schlechter aus. F4 wird schon ab 30mm erreicht, F5,6 ab 56mm. Wer an der EOS M5 einzig das EF-M 15-45mm verwenden möchte, wäre bei der G1 X Mark III also sogar leicht im Vorteil.

In puncto Bildqualität sehen wir das fest verbaute Objektiv der G1 X Mark III trotz kleinerer Abmessungen vorn. Dessen Bildränder sind detailreicher, die Randabschattung ist nicht so stark zu sehen. Hinsichtlich der Verzeichnung sind beide Modelle keine Vorbilder, wegen der kamerainternen Korrekturen bekommt man diese jedoch allenfalls bei der Bearbeitung von RAW-Fotos zu Gesicht. Hier stellt sie wegen der automatischen Korrekturprofile keine Probleme dar.

Unser Sieger beim Objektiv sowie dem Objektivangebot: Die Canon EOS M5.

Im ausgefahrenen und einsatzbereiten Zustand vergrößern beide Objektive die Kameras deutlich:

Links sehen Sie die Canon PowerShot G1 X Mark III, rechts die Canon EOS M5.

Bildkontrolle:
Zur Bildkontrolle hat Canon beide Modelle mit einem elektronischen Sucher und einem Display ausgestattet. Beide Sucher verfügen über ein 2,36 Millionen Subpixel auflösendes OLED-Panel. Zur Vergrößerung macht Canon keine Angaben, in beiden Fällen würden wir aber auf einen Wert zwischen 0,6- und 0,65-fach tippen. Die Sucherbilder geben Details jeweils sehr gut wieder, die Darstellung ist mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde besonders flüssig. Identisch sind auch die Augensensoren. Diese aktivieren den Sucher automatisch, sobald sich das Auge nähert.

Neben elektronischen Suchern lässt sich die Bildkontrolle jeweils per LCD vornehmen:

Links sehen Sie die Canon PowerShot G1 X Mark III, rechts die Canon EOS M5.

Die Displays weichen deutlicher voneinander ab. Zum einen fällt das LCD der EOS M5 mit einer Diagonalen von 3,2 Zoll etwas größer als das Display der G1 X Mark III (3,0 Zoll) aus. Das LCD der EOS M5 liegt allerdings nicht nur bei der Diagonalen vorne, auch die Auflösung ist höher. Mit 1,62 Millionen zu 1,04 Millionen Subpixel werden Details etwas feiner wiedergegeben.

Noch wichtiger sind jedoch die Unterschiede bei der Aufhängung. Das LCD der EOS M5 ist nach oben und unten schwenkbar, zur Bildkontrolle bei Selbstporträts lässt es sich um 180 Grad nach unten klappen. Das LCD der G1 X Mark III hat Canon dagegen dreh- und schwenkbar konstruiert. Dies erlaubt nicht nur die Bildkontrolle bei Aufnahmen vor der Kamera, das LCD ist in fast jeder Situation optimal einsehbar. Die Einblickwinkel der LCDs sind dagegen wieder gleich groß, ein Touchscreen ist ebenso jeweils vorhanden.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Die Canon PowerShot G1 X Mark III.

Über die Touchoberflächen der Displays sind Eingaben möglich (hier am Beispiel der EOS M5):

Canon EOS M5.

Geschwindigkeit:
Systemkameras waren über einen langen Zeitraum schneller als Kompaktkameras. Diese Zeiten sind allerdings vorbei. Beide Kameramodelle bewegen sich mit einer Serienbildrate von rund neun Bildern pro Sekunde auf der Höhe der Zeit. Die Canon PowerShot G1 X Mark III (Testbericht) liegt bei Aufnahmen im JPEG-Format mit 9,3 Bildern pro Sekunde leicht vor der EOS M5 mit 8,6 Bildern pro Sekunde. In der Praxis fällt diese Differenz aber kaum auf. Die genannten Werte werden für 23 (G1 X Mark III) bzw. 29 Bilder in Serie (EOS M5) aufrechterhalten. Danach ist der kameraeigene Pufferspeicher gefüllt und beide Modelle arbeiten langsamer (G1 X Mark III:  4,5 Bilder/Sek., EOS M5: 5,3 Bilder/Sek.). Fotos im RAW-Format nimmt die Kompaktkamera von Canon mit 9,4 Bildern pro Sekunde auf, die DSLM mit 8,8 Bildern pro Sekunde. Der Pufferspeicher ist für 18 (G1 X Mark III) bzw. 19 (EOS M5) Bilder in Serie ausreichend. Danach arbeitet die EOS M5 mit 4,1 Bildern pro Sekunde jedoch deutlich schneller als die G1 X Mark III mit 2,4 Bildern pro Sekunde. Für die gleichzeitige JPEG+RAW-Aufnahme gelten ähnliche Werte: Die G1 X Mark III speichert 9,2 Bilder pro Sekunde für 17 Fotos in Serie, die EOS M5 8,8 Bilder pro Sekunde für ebenfalls 17 Bilder in Folge.

Durch den Dual Pixel CMOS-AF stellen beide Kameras auch bewegte Motive präzise scharf:

Links sehen Sie die Canon PowerShot G1 X Mark III, rechts die Canon EOS M5.

Während es bei der Serienbildfunktion keinen eindeutigen Sieger gibt, wobei wir die EOS M5 aufgrund der etwas längeren Bildserie einen Tick vorn sehen, setzt sich eben genannte Kamera bei der automatischen Fokussierung ab. Im Labor haben wir bei der EOS M5 0,20 Sekunden gemessen, bei der G1 X Mark III waren es 0,29 Sekunden. Die Auslöseverzögerung ist dafür bei der DSLM mit 0,04 Sekunden gegenüber 0,01 Sekunden länger. Ebenso vorn liegt die EOS M5 bei der Einschaltzeit bis zur vollständigen Bereitschaft. Sie ist rund eine halbe Sekunde schneller eingeschaltet (1,47 vs. 1,95 Sekunden). Gleiches gilt für die erste Bildaufnahme nach dem Einschalten: Wiederum liegt die M5 mit 1,51 Sekunden gegenüber 2,01 Sekunden um eine halbe Sekunde vorn.

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Canon EOS M5.

Funktionen und Features:
Die Fokussierung erfolgt bei beiden Modellen mit der Phasendetektion und der Kontrastmessung. Die Phasendetektion wird durch die Dual-Pixel-CMOS-AF-Technologie ermöglicht, jeder Pixel besteht zu diesem Zweck aus zwei Photodioden. Zum Fokussieren werden sie einzeln ausgelesen, für Bilder zusammengeschaltet. Ein dedizierter AF-Sensor wird dadurch nicht benötigt, spezielle Phasen-AF-Pixel ebenfalls nicht. Die Fokussierung kann kontinuierlich sowie nur beim Drücken des Auslösers erfolgen. Als AF-Methoden stehen die automatische Messfeldwahl und Gesichtserkennung, eine AF-Zone und ein einzelnes Feld zur Verfügung. Dieses sowie die AF-Zone lassen sich frei im Bild verschieben. Die Größe des Einzelfeldes ist zwischen "normal" und "klein" wählbar. Wer manuell scharfstellen möchte, kann dies natürlich auch. Als Hilfe stellt Canon eine Displaylupe und ein konfigurierbares Fokus-Peaking bereit.

Die Kameramenüs sind sehr ähnlich aufgebaut, die EOS M5 verfügt jedoch über ein Custom-Menü:

Canon EOS M5.

In puncto Verschluss ergeben sich mehrere Unterschiede: Zum einen besitzt die Canon EOS M5 (Testbericht) einen Schlitzverschluss und die PowerShot G1 X Mark III einen Zentralverschluss. Letzterer ist ein wenig leiser, erlaubt jedoch nur eine kürzeste Belichtungszeit von 1/2.000 Sekunde. Dies ist nicht besonders kurz, weshalb Canon die Kamera mit einem zusätzlichen ND-Filter ausgestattet hat. Er „schluckt“ drei Blendenstufen Licht und sorgt für die notwendige Flexibilität bei der Belichtung. Der Schlitzverschluss der EOS M5 arbeitet bis zu 1/4.000 Sekunde. Diese Zeit ist brauchbar, viele höherwertige Kameras können aber kürzer belichten. Auf einen „modernen“ elektronischen Verschluss verzichtet Canon bei beiden Modellen. Gut zu wissen: Durch den Zentralverschluss ist die G1 X Mark III beim Blitzen im Vorteil. Während es bei ihr keine Einschränkungen durch die Belichtungszeit gibt, lässt sich mit der EOS M5 nur bis zu 1/200 Sekunde ohne HSS- oder SuperSync-Technologie arbeiten.

Fotoprogramme haben beide Kameramodelle viele zu bieten, es gibt kaum Abweichungen. So besitzt die Canon EOS M5 einen Kreativassistenten, mit der PowerShot G1 X Mark III lassen sich Panoramen aufnehmen. Die PSAM-Modi sind jeweils vorhanden, des Weiteren gibt es zwei Custom-Programme. Wer mit der Automatik fotografieren möchte, wählt entweder den „normalen“ Auto-Modus oder die Hybrid-Automatik. Bei Letzterer werden zusätzlich kurze Videoclips neben den Bildern gespeichert.

Unsere Wertung bei den Funktionen und Features: Die Canon PowerShot G1 X Mark III.

Im dritten Teil des Vergleichs der Canon PowerShot G1 X Mark III und der Canon EOS M5 kümmern wir uns um die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit. Ebenso ziehen wir ein Fazit.

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