Die DJI Action 2 Actionkamera im Test (Teil 1)

Teil 1 von 3: Die technischen Daten im Überblick

Bei den Kameras der Actionklasse ist GoPro seit Jahren der Platzhirsch. Kein anderer Hersteller konnte bislang an die Bedeutung des amerikanischen Unternehmens herankommen. Konkurrenten gab es allerdings schon genug. Ein Unternehmen mit durchaus nachhaltigem Erfolg ist die für ihre Multicopter bekannte Firma DJI. Wir schauen uns in diesem Testbericht die zweite Actionkamera namens DJI Action 2 an. Konkret testen wir dabei die Power Combo.

Der Lieferumfang:
Wer die DJI Action 2 in der Power Combo erwirbt, erhält neben der Kamera das Akku-Modul, eine magnetische Adapterhalterung zur Montage und eine magnetische Halterung mit Kordel zum Umhängen. Darüber hinaus liegt dem Paket ein USB-A- auf USB-C-Kabel zum Laden des Akkumoduls bei.

Dieses Zubehör liegt der DJI Action 2 Power Combo bei:

Das modulare System und die technischen Daten:
Die DJI Action 2 ist keine klassische Actionkamera. Das lässt sich schon beim ersten Blick feststellen. Ihr Gehäuse fällt mit Abmessungen von 3,9 x 3,9 x 2,3cm fast quadratisch aus, das Gewicht ist mit 56g besonders leicht. Zur Bildkontrolle und Bedienung hat DJI die Actionkamera mit einem 1,76 Zoll messenden Touchscreen-Panel mit 446 x 424 Pixel ausgerüstet, zur Tonaufnahme gibt es ein Mikrofon. Der fest verbaute Akku wird von DJI mit einer Kapazität von 580mAh (3,85V) angegeben.

Die DJI Action 2 besitzt ein sehr kompaktes Gehäuse:

Von anderen Kameras setzt sich die DJI Action 2 zudem durch eine modulare Bauweise ab. Nun ist die DJI Action 2 zweifellos nicht die erste Actionkamera mit der Möglichkeit zum Anschließen von Zubehör, DJI hat dieses Konzept aber erweitert. Das bedeutet: Die DJI Action 2 lässt sich über eine spezielle Schnittstelle um besonderes Zubehör erweitern.

Die Action 2 mit angesetztem Akku-Modul:

Wie bereits erwähnt nehmen wir in diesem Testbericht die sogenannte Power Combo unter die Lupe, es gibt außerdem die Dual-Screen Combo. Das „Front-Touchscreen-Modul“ der Dual-Screen Combo ist 3,9 x 4,2 x 2,5cm groß und bringt 64g auf die Waage. Es verfügt über ein 1,76 Zoll messendes Touchscreen-Display mit einer Auflösung von 446 x 424 Pixel. Bei diesem Modul handelt es sich jedoch nicht nur um ein Display, einen eigenen Akku bringt das „Front-Touchscreen-Modul“ ebenso mit. Dieser besitzt eine Kapazität von 1.300mAh bei 7,7V. Laut DJI lässt sich die Einsatzzeit der Action 2 damit von 70 Minuten (Akku der Kamera) auf 160 Minuten erhöhen. Diese Aufnahmedauer soll laut DJI bei 1080p30-Aufnahmen im Stromsparmodus und bei deaktivierter Stabilisierung erreicht werden.

Das Akkumodul der Power Combo ist mit 3,9 x 4,2 x 2,1cm einen Tick kleiner und mit 57g auch ein wenig leichter. Der hier fest verbaute Akku (1.300mAh, 7,7V) kommt auch beim „Front-Touchscreen-Modul“ zum Einsatz und verlängert die Akkulaufzeit der Kamera auf bis zu 180 Minuten. Beide Module sind mit einer zusätzlichen Taste ausgestattet, darüber lassen sich die gleichen Eingaben wie mit der Taste der DJI Action 2 vornehmen.

Das Akkumodul verfügt unter anderem über einen USB-C-Port:

Gut zu wissen: Die DJI Action 2 ist wasserdicht (bis zu zehn Meter), das „Front-Touchscreen-Modul“ und das Akkumodul sind es von Haus aber nicht. Das liegt am USB-C-Port als auch dem microSD-Karten-Steckplatz. Wer unter Wasser (oder in anderen kritischen Umgebungen) filmen möchte, muss daher das optional erhältliche wasserdichte Gehäuse verwenden. Damit können sowohl die DJI Action 2 als auch die Zusatzmodule bis zu einer Tiefe von 60m eingesetzt werden. Die Betriebstemperatur aller drei Produkte liegt unabhängig vom weiteren Zubehör bei null bis 40 Grad Celsius.

Die Actionkamera und das Akkumodul werden über eine spezielle Schnittstelle verbunden:

Zusätzlich zu Magneten hält die Kamera und das Modul eine Verrieglung zusammen:

Die Verbindung zwischen der DJI Action 2 und den Modulen erfolgt über eine spezielle Schnittstelle. Starke Magneten und eine Haltevorrichtung verhindern die ungewollte Abkopplung. Diese Konstruktion funktionierte im Test sehr gut, zu ungewollten Trennvorgängen kam es zu keiner Zeit.

Als Speichermedien lassen sich in den Modulen microSD-Modelle mit einer Kapazität von bis zu 256GB einsetzen. Diese sollten mindestens die UHS Speed Class 3 oder die Video Speed Class V30 unterstützen, damit Videoaufnahmen auch bei höheren Auflösungen und Bildraten ohne Probleme möglich sind. Eine Liste empfohlener Speicherkarten lässt sich auf der Produktseite der Kamera einsehen.

Die DJI Action 2 verfügt über einen integrierten Speicher mit 32GB Kapazität, dieser lässt sich via USB-C-Port der Module oder drahtlos via WLAN mittels der App auslesen. Zudem kann man die Daten vom internen Speicher auf eine im Modul eingesteckte SD-Karte kopieren.

Im Akkumodul befindet sich ein Slot für microSD-Karten:

Als Bildwandler kommt bei der DJI Action 2 ein etwa zwölf Megapixel auflösender Sensor der 1/1,7-Zoll-Klasse zum Einsatz. Vor diesem befindet sich ein klassisches Fisheye-Objektiv mit fest verbautem Schutzglas und mit einem Bildwinkel von 155 Grad. Die Blende liegt bei F2,8, die Stabilisierung erfolgt nur elektronisch. Bilder nimmt die Kamera grundsätzlich mit zwölf Megapixel auf, hierbei lässt sich zwischen dem weiten Sichtfeld und dem Standard-Sichtfeld mit Fisheye-Entzerrung wählen. Als Dateiformate stehen JPEG und RAW-zur Wahl, gleichzeitig speichert die Kamera diese allerdings nicht.

Bei der DJI Action 2 lassen sich einige Bildraten und Auflösungen auswählen:

Bei der Videoaufnahme lässt sich zwischen einer Reihe von Auflösungen und Bildraten wählen. Die meisten Pixel lassen sich im 4:3-Format und der 4K-Auflösung (4.000 x 3.000 Pixel) speichern. Hier sind 24 bis 60 Vollbilder pro Sekunde wählbar. Bei klassischer 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) kann man sich für 24 bis 120 Vollbilder pro Sekunde entscheiden. Eine 4:3- und eine 16:9-Option gibt es zudem bei der 2,7K-Auflösung. Bei 2.688 x 2.016 Pixel (4:3) sind 24 bis 60 Vollbilder pro Sekunde wählbar, bei 2.688 x 1.512 Pixel (16:9) 24 bis 120 Vollbilder pro Sekunde. Darüber hinaus unterstützt die DJI Action 2 klassische Full-HD-Videos (1.920 x 1.080 Pixel) mit 24 bis 240 Vollbildern pro Sekunde. Bei der Komprimierung kann man zwischen H.265 (HEVC) und H.264 wählen, wegen des recht geringen integrierten Speichers bietet sich aus unserer Sicht HEVC an. Auf anderen Geräten lassen sich die Videos dann aber möglicherweise nicht abspielen.

Die unterschiedlichen Sichtfeld-Optionen der DJI Action 2 bei 4K60p-Videos im Vergleich:

Beim "Extra weiten"-Sichtfeld liest die Kamera den kompletten Sensor aus, bei 4:3-Aufnahmen entspricht das Video-Material dem Sensor-Readout. Bei 16:9-Aufnahmen mit "Extra weitem" Sichtfeld wird das 4:3-Bild dagegen gestaucht, am Rand zeigen sich daher deutliche Verzerrungen. Das weite Sichtfeld entspricht der natürlichen Wiedergabe, beim Standard-Sichtfeld gleicht die Actionkamera die Verzerrungen der Fisheye-Optik aus.

Alle Sichtfelder und Auflösungen können wie üblich nicht miteinander kombiniert werden. In der nachfolgenden Tabelle finden dazu eine Übersicht:

Neben klassischen Fotos und Videos erlaubt die DJI Action 2 die Aufnahme von Zeitlupen und Zeitraffervideos. Bei Zeitlupenvideos lässt sich das Bildmaterial in der Kamera um einen Faktor von vier (4K oder 2,7K) oder acht (Full-HD) verlangsamen, bei Zeitraffervideos kann man zwischen Hyperlapse sowie Timelapse wählen und die Geschwindigkeit oder das Aufnahme-Intervall vorgeben. Unterschiedliche Presets kommen unerfahrenen Nutzern dabei entgegen. Als letzter Aufnahmemodus ist der Quickclip-Modus zu nennen. Dieser wurde speziell für kurze Videoaufnahmen geschaffen, wie sie in vielen sozialen Netzwerken üblich sind. Die Aufnahmen können zehn bis 30 Sekunden lang sein und lassen sich in der Mimo-App unter anderem mit KI-Funktionen bearbeiten.

Die Bildstabilisierung erfolgt bei der DJI Action 2 wie erwähnt rein elektronisch. Im Menü lässt sich – abhängig von den weiteren Aufnahme-Einstellungen – zwischen folgenden Optionen wählen: „Aus“, „Steady“, „RockSteady“, „HorizonBalancing“ und „HorizonSteady“. Bei der Steady-Stabilisierung handelt es sich um die akkuschonendste Stabilisierung, die RockSteady-Stabilisierung gleicht Verwacklungen etwas besser aus. Die HorizonBalancing-Stabilisierung erlaubt das Drehen der Kamera um bis zu 45 Grad, ohne dass der Horizont dabei kippt. Die stärkste Stabilisierung nennt sich HorizonSteady. Sie kann Drehungen um bis zu 360 Grad ausgleichen. Die RockSteady-Stabilisierung steht bei allen Auflösungen und Bildraten zur Verfügung, die HorizonBalancing-Option lässt sich bis hinauf zur 4K-Auflösung mit 60 Vollbildern pro Sekunde nutzen und die HorizonSteady-Option bis 2,7K mit 60 Vollbildern pro Sekunde.

Die DJI Action 2 unterstützt vier Stabilisierungsmodi, darunter "RockSteady":

Des Weiteren gilt es zu bedenken, dass die Stabilisierungen die Bildqualität und den Bildwinkel beeinflussen. Da alle Modi elektronisch arbeiten, muss das Sichtfeld für ausreichend „Ausgleichspixel“ verkleinert werden. Wer keinen Stabilisator benötigt, z. B. bei Aufnahmen von einem Stativ, sollte diesen daher ausschalten. Beim Filmen in Bewegung sorgt ein ruhiges Bild mit etwas weniger Details natürlich für einen besseren Eindruck als eine verwackelte Aufnahme mit mehr Details. Daher sollte die Stabilisierung in diesen Fällen eingeschaltet sein.

In der Praxis reduzieren alle Stabilisierungsmodi Verwacklungen sehr deutlich. Am ruhigsten sind die Aufnahmen mit der HorizonSteady-Option, die HorizonBalancing-Option ist aber nur geringfügig schlechter. Die RockSteady-Stabilisierung lässt etwas mehr "Dynamik" zu, bei der Steady-Stabilisierung wackeln die Aufnahmen eindeutig am meisten. Berücksichtigt man alle Aufnahme-Einschränkungen und die Stabilisierungsleistung, würden wir in den meisten Situationen die RockSteady- oder die HorizonSteady-Stabilisierung verwenden. Damit sollten Videografen fast immer sehr gut auskommen.

Im zweiten Teil unseres Testberichts der DJI Action 2 gehen wir auf die Bedienung der Actionkamera ein.

Autor: dkamera.de Redaktion
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Auch nach dem ersten Versuch …

Auch nach dem ersten Versuch einer Mängelbeseitigung - Tausch des Kameramoduls: Die Kamera schaltet nicht nur bei 4K-Aufnahmen nach wenigen Minuten (ca. 5-6) überhitzungsbedingt (mehr als 50°C) ab. Auch mit 1080p/50 fps sind keine kontinuierlichen Aufnahmen möglich - trotz zusätzlichem Case mit Kühlflächen. Der Support reagiert abweisend und meint, dass das überhitzungsbedingte abschalten vielmehr ein Sicherheitsfeature als einen Mangel darstellt. Auch wird man damit abgespeist, dass auf den Produktseite im Internet ein Hinweis zur eingeschränkten Funktionsfähigkeit bei 4K-Aufnahmen als Fußnote zu finden sein. Diese Fußnote wurde von DJI erst nach dem "flächendeckenden" Bekanntwerden des Hitzemangels auf der Homepage eingestellt.

Fazit. Dieses Modell ist unbrauchbar. Finger weg. Besser den Vorgänger (Osmo Action) kaufen. Oder - wer Wert auf ein Mindestmaß von Service und Support legt - ein anderes Fabrikat wählen.

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