Teil 2 von 2: Die Aufnahme im Detail und Beispielaufnahmen zum Download

Im ersten Teil unseres Praxistests der Highspeedfunktion der RX-Kameras von Sony sind wir unter anderem auf die Technik und die Bildqualität der Videos eingegangen. In diesem zweiten Teil erklären wir die Aufnahme. Zudem bieten wir Beispielvideos zum Download an.

Die Aufnahme:
Die Aufnahme von Highspeed-Videos unterscheidet sich von der Aufnahme von „regulären“ Videos recht deutlich. Zum einen können Highspeed-Videos nur im speziellen HFR-Modus der Kamera gespeichert werden. Dieser wird über die „HFR“-Position (für High Frame Rate) des Einstellrades aktiviert. In allen anderen Foto- bzw. Videoprogrammen funktioniert die Highspeed-Aufnahme nicht. Das Drücken der rückseitigen Recordtaste startet immer nur die normale Videoaufnahme.

Für alle Einstellungen, welche die Highspeed-Videoaufnahme betreffen, gibt es ein HFR-Menü:

Für die Optionen der Highspeed-Videos hat Sony ein extra Menü geschaffen. Dieses nennt sich „HFR-Einstlg.“ und ist im zweiten Reiter der Kameraeinstellungen zu finden.

Das Menü "HFR-Einstellungen":

Hier kann man die Ausgabebildrate, die Aufnahmebildrate, die Prioritätseinstellung und das Aufnahme-Timing wählen. Mit den ersten vier Parametern haben wir uns in diesem Test bereits ausführlich beschäftigt, im Folgenden wollen wir daher auf die Option „Aufnahme-Timing“ eingehen. Hier stehen die „Auslösung am Anfang“ und die „Auslösung am Ende“ zur Wahl. Entscheidet man sich für die "Auslösung am Anfang", startet die Aufnahme, sobald der Auslöser gedrückt wird. Durch ein weiteres Drücken des Auslösers wird die Aufnahme beendet. Alternativ stoppt die Aufnahme, wenn die maximale Aufnahmelänge erreicht ist.

Manchmal ist der genaue Start einer „Aktion“ jedoch nicht bekannt, weshalb sich ein Video mit der „Auslösung am Anfang“ nur schwer oder gar nicht realisieren lässt. Dafür bietet Sony die „Auslösung am Ende“ an. Da die Kamera bereits im Standby-Betrieb permanent arbeitet, werden hier beim Drücken des Auslösers die letzten zwei bzw. vier Sekunden vor dem Auslösen gespeichert.

Highspeed-Videoaufnahme mit der Sony Cyber-shot DSC-RX10 III und 480 Bildern pro Sekunde:

Highspeed-Videoaufnahme mit der Sony Cyber-shot DSC-RX100 V und 480 Bildern pro Sekunde:

Hat man sich für alle Parameter entschieden, kann man über das Wählrad zur HFR-Aufnahme wechseln. Hier lassen sich über das Quickmenü einige Optionen vornehmen (z. B. die Korrektur der Belichtung, die Messfeldwahl oder das Einstellen der Sensorempfindlichkeit.). Bei manchen Optionen bleibt man jedoch auf die Voreinstellungen beschränkt. Beispielsweise kann man nur den Nachführ-AF oder den manuellen Fokus wählen. Die vollständige manuelle Belichtung ist möglich, alternativ kann diese Aufgabe ganz oder teilweise aber auch die Kamera (P, S, A) übernehmen.

Zur Wahl steht unter anderem die Ausgabebildrate:

Ebenso muss man sich natürlich für eine Aufnahmebildrate entscheiden:

Die Prioritätseinstellung hat Einfluss auf die maximale Aufnahmelänge und die Bildqualität:

Mit dem Aufnahme-Timing bestimmt man, wann eine Aufnahme startet:

Wer die HFR-Aufnahme starten möchte, muss – anders als gewohnt – nicht die Recordtaste auf der Rückseite drücken, sondern zuerst die Mitteltaste des Steuerkreuzes. Dadurch schaltet die Kamera in den sogenannten Aufnahme-Standby. Nun kann die Aufnahme mit der Recordtaste gestartet oder gestoppt werden.

Wichtige Beobachtungen, die wir gemacht haben:
Ist die Highspeed-Aufnahme aktiviert, werden alle Bilddaten laufend zwischengespeichert. Dies sorgt für einen hohen Stromverbrauch, außerdem erwärmt sich die Kamera deutlicher (dies ist vor allem bei der RX100 IV relevant). Grundsätzlich sollte Highspeed-Aufnahme daher nur aktiviert werden, wenn die Aufnahme unmittelbar bevorsteht. Die Kühlung der Kamera kann verbessert werden, indem das LCD ein wenig nach oben bzw. nach unten geschwenkt wird.

Wird eine Highspeed-Aufnahme beendet und sofort wieder gestartet, kann es möglicherweise zu einer verkürzten Aufnahmedauer kommen. Wird eine Aufnahme durch die Kamera nach dem Erreichen der Höchstaufnahmedauer beendet, müssen mindestens vier Sekunden eingeplant werden, bis eine neue Aufnahme gestartet werden kann. Dieser Zeitraum ist auch von den gewählten Aufnahmeeinstellungen abhängig.

Weitere unbearbeitete Beispielaufnahmen der RX-Kameras:

Highspeed-Videos mit 240 bzw. 250 Vollbildern pro Sekunde:

Highspeed-Videos mit 960 bzw. 1.000 Vollbildern pro Sekunde:

Zahlreiche weitere Beispielaufnahmen finden Sie bei den Testberichten der jeweiligen Digitalkameras mit Highspeed-Funktion.

Unser Fazit:
Die Highspeed-Videoaufnahme ist ein besonderes Feature einiger Modelle der RX100- sowie der RX10-Serie. Aktuell lassen sich keine anderen Digitalkameras erwerben, die derart gute Möglichkeiten bieten, Zeitlupenvideos aufzunehmen. Die Bildqualität ist bis 240/250 Vollbilder pro Sekunde überzeugend und bis 480/500 Vollbilder pro Sekunde akzeptabel. 960/1.000 Vollbilder pro Sekunde sollte man dagegen nur im Notfall oder gar nicht verwenden.

Erwähnt werden muss zudem, dass die HFR-Aufnahme für zahlreiche Einschränkungen sorgt. Die Aufnahmedauer ist begrenzt, Highspeed-Videos lassen sich nicht sofort starten und ebenso stehen nicht alle Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. So komfortabel wie die herkömmliche Aufnahme von Videos gestaltet sich die Aufnahme im Highspeed-Modus daher nicht. Darüber kann und muss man letztendlich aber hinwegsehen. Andere Kameras mit einer besseren Highspeedfunktion gibt es schließlich nicht.