Magix Video Pro X im Test

Videoschnittsoftware mit großem Funktionsumfang und umfassender Dateiunterstützung

Magix gehört zu den Herstellern von Videoschnittlösungen mit einer mittlerweile sehr langen Tradition. Neben der Consumer-Software Video deluxe bietet Magix dabei auch ein an professionellere Videografen gerichtetes Programm an. Dieses nennt sich Video Pro X und soll trotz vieler Funktionen auch mit einer intuitiven Bedienbarkeit überzeugen können. Wir haben uns die Software näher angesehen.

Die Systemvoraussetzungen:
Magix gibt für Video Pro X als minimale Systemvoraussetzungen einen Zweikernprozessor mit 2,4 GHz und 2GB Arbeitsspeicher an. Empfohlen werden allerdings ein Vierkernprozessor mit 2,8 GHz und 4GB Arbeitsspeicher.

Als Betriebssystem können Windows 7, Windows 8 und Windows 10 verwendet werden. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass jeweils die 64Bit-Variante davon genutzt wird. Andernfalls funktioniert die Software nicht. Zum Test bietet Magix nach einer kurzen Registrierung eine für 30 Tage funktionsfähige Version an. Während der Testphase sind allerdings alle Ausgabemöglichkeiten auf drei Minuten begrenzt.

Magix Video Pro X läuft nur auf Computern mit 64-Bit-Betriebssystemen:

Die Software im Einsatz:
In der neuesten Version von Magix Video Pro X wird unter anderem die Bearbeitung von 360-Grad-Videos unterstützt. Zudem kamen neue Videoeffekte hinzu, es wurde an der Playback-Performance gearbeitet und gab verschiedene Verbesserungen hinsichtlich der Farbwiedergabe bzw. farblichen Abstimmung von Videos. Die Videoschnittsoftware unterstützt Aufnahmen bis zu einer Farbtiefe von 12Bit, das Color-Grading soll durch die 16Bit-Deep-Color-Verarbeitung besonders gute Ergebnisse ermöglichen. Die Besitzer der meisten Digitalkameras werden davon allerdings kaum profitieren können, denn die Videoaufnahme erfolgt damit im Regelfall nur mit 8Bit. Eine Ausnahme stellt hier unter anderem die Panasonic Lumix DMC-FZ2000 (Testbericht) dar. Diese kann Videos auch mit 10-Bit aufzeichnen.

Nicht wählerisch gibt sich Magix Video Pro X bei den verwendbaren Dateiformaten. Neben den standardmäßigen Formaten MP4, AVCHD oder MPEG-2 kann man auch XAVC-S- oder MKV-Videos importieren. Des Weiteren werden Videos mit H.265-Codierung und die von professionellen Kameras ausgegebenen XDCAM-, MXF-, ProRes-, AVC-Intra- und DVC-Pro-Videos unterstützt. Für letztere beiden Formate muss allerdings nochmals eine kostenpflichtige Aktivierung erfolgen. Dass Magix Video Pro X praktisch jedes Dateiformat verarbeiten kann, ist sehr lobenswert. Im Test haben wir das Material von diversen Digitalkameras geladen und konnten bei keiner Videodatei ein Problem beim Bearbeiten bzw. Abspielen feststellen. Auch 4K-Material lief zu jeder Zeit flüssig, wobei dies natürlich vom verwendeten Computer abhängig ist. Die Hardwarebeschleunigung von Magix Video Pro X funktionierte im Test allerdings sehr gut und sorgte für eine deutlich reduzierte Prozessorlast.

Die Arbeitsoberfläche der Videoschnittlösung ist in ihren Grundzügen bekannt:

Kommen wir zur Arbeitsoberfläche: Magix Video Pro X und Magix Video deluxe stammen zweifellos voneinander ab, das Design der Oberflächen ist sehr ähnlich. Das kommt unter anderem denjenigen entgegen, die von Video deluxe zur Profivariante wechseln möchten. Aber auch Benutzer anderer Programme sollten mit Magix Video Pro X sehr schnell zurechtkommen können. Die Arbeitsoberfläche gleicht jener der meisten Videoschnittlösungen und umfasst neben zwei Monitoren (einen für die Vorschau sowie einen für die Quelle) eine Ordneransicht bzw. eine Effekt- und Blendenübersicht. Des Weiteren gibt es eine Projektablage mit allen verwendeten Dateien sowie natürlich die Timeline. Die Fenster lassen sich von Hand verschieben sowie vergrößern und dadurch optimal an die eigenen Wünsche anpassen. Bearbeitungen werden über die mit deutlichen Symbolen gekennzeichneten Tasten vorgenommen, alternativ ist aber auch die Arbeit mit Shortcuts möglich. Diese sind bereits vorgegeben, können aber auch manuell angepasst werden. Die Bedienung gestaltet sich somit komfortabel.

Neben vielen Dateiformaten unterstützt Magix Video Pro X auch viele Auflösungen:

Projekte lassen sich zwischen der heutzutage fraglos antiquierten DVD-Auflösung von 720 x 576 Pixel sowie 4K-Cine-Auflösung (4.096 x 2.160 Pixel, bis zu 30 Vollbilder pro Sekunde) erstellen. In 4K-UHD-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) sind bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde möglich. Magix Video Pro X kann daher auch mit den Videos der Panasonic Lumix DC-GH5 (Testbericht) problemlos umgehen. Zusätzlich zu den PAL-Bildraten stehen bei jeder Auflösung die NTSC-Bildraten zur Verfügung.

Mit dem Vektorskop oder dem Wellenformmonitor lassen sich Videos professionell begutachten:

Dateien lassen sich entweder über das Importfenster in Magix Video Pro X laden oder können einfach über den Browser in die Timeline gezogen werden. Der Vorschaumonitor gibt das in der Timeline liegende Material wieder, über den Quellmonitor kann man andere Dateien begutachten.

Des Weiteren lässt sich auf den Quellen-Monitor unter anderem ein Histogramm, ein Vektorskop oder ein Wellenformmonitor legen. Damit ist die professionelle Kontrolle der abgespielten Videos möglich.

Leicht verwackelte Aufnahmen lassen sich mit der Bildstabilisierung sichtbar beruhigen:

Abseits der gewöhnlichen Bearbeitungsmöglichkeiten (Schneiden, Übergänge hinzufügen, ….), die jedes Videoschnittprogramm unterstützt, hat Magix Video Pro X fast unzählige Effekte und Optimierungsmöglichkeiten zu bieten. Die Aufnahmen lassen sich nicht nur in der Helligkeit, dem Kontrast oder in den Tonwerten anpassen, es stehen auch Nachschärfungsmöglichkeiten, Kunstfilter oder Objektivkorrekturen zur Verfügung. Des Weiteren kann man Linsenreflexionen hinzufügen, den manuellen oder automatischen Look-Abgleich zwischen zwei Aufnahmen durchführen und bei Videos mit gleichfarbigem Hintergrund einen Chroma-Key (Blue/-Greescreeneffekt) anwenden. Darüber hinaus sind die Stabilisierung von Videos und die Objektverfolgung möglich. Erstere funktionierte bei unseren Beispielclips gut. Die Objektverfolgung, die unter anderem das automatische Mitschwenken von Titeln erlaubt, brachte dagegen nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse.

Die Farbkorrektur ist unter anderem per Drei-Wege-Korrektur möglich:

Ein Augenmerk hat Magix bei Video Pro X auf die Farbkorrektur (Color Grading) gelegt. Diese erfolgt intern durch die „16-Bit Deep Color“-Verarbeitung besonders präzise und ist unter anderem mittels einer Drei-Wege-Korrektur möglich. Da eine Farbabtastung von bis zu 4:4:4 unterstützt wird, lassen sich mit Magix Video Pro X auch die Videos von Profikameras farblich abstimmen. Durch Lookup-Tables wird die Bearbeitung dabei vereinfacht.

Natürlich werden auch das Ein-/Auszoomen und andere "Standard-Features" unterstützt:

Des Weiteren ist der Multicam-Schnitt von bis zu vier Videostreams möglich, man kann sich für den Proxy-Schnitt bei nicht ausreichend leistungsfähigen Computern entscheiden und Plugins von Drittanbietern über die OpenFX-Schnittstelle einbinden. Bearbeiten kann man zudem nicht nur herkömmliche 2D-Videos, schneiden und mit Effekten versehen lassen sich auch 360-Grad-Aufnahmen oder 3D-Videos. Was die Features anbelangt, sollte Magix Video Pro X somit sehr viele Videobearbeiter zufriedenstellen können.

Tonspuren können unter anderem per "Audio-Cleaning" optimiert werden:

Nicht zu kurz kommt auch die Audiobearbeitung. Über einen Mixer sind mehrere Spuren optimal aneinander anpassbar, die Tonspuren sind per Kompressor oder 10-Band-Equalizer sowie über verschiedene Audio-Cleaning-Tools zu optimieren.

Als weiteren Bearbeitungsschritt erlaubt Magix Video Pro X auch das DVD- oder Bluray-Authoring. Damit lässt sich ein sprechendes Menü erstellen und der Film auf das gewünschte Medium brennen.

Magix Video Pro X ist trotz vieler Funktionen gut zu bedienen:

Unser Fazit:
Magix Video Pro X ist eine Videoschnittkomplettlösung, die von dem Import über die Bearbeitung bis zur Ausgabe des fertigen Films auf DVD oder Blu-ray sowie als Videodatei jede Menge Optionen zu bieten hat. Es spielt dabei keine Rolle, welches Bildmaterial verwendet wird. Egal, ob MPEG-2-Videos in SD, XAVS-C-Dateien in 4K, Aufnahmen mit H.265-Codierung oder 360-Grad-Videos – Video Pro X kam im Test mit allen Formaten zurecht. Damit spart man sich das Umwandeln von Videos in kompatible Dateiformate.

Auch bei den Projekteinstellungen und den ausgegebenen Videos muss man sich nicht einschränken und kann aus einer großen Anzahl wählen. Für (Semi-)Profis, an die sich Video Pro X laut Magix richtet bzw. auf deren Bedürfnisse es abgestimmt wurde, hat die Software nicht nur sehr viele Color-Grading-Optionen, sondern auch die Unterstützung von hochqualitativem Videomaterial zu bieten. Des Weiteren sind der Proxy- und Multicam-Schnitt möglich. Bedienen kann man die Software trotz der vielen Einstellungsmöglichkeiten sehr gut, die Oberfläche ist übersichtlich und auch konfigurierbar gestaltet. Die zahllosen Tools funktionieren, soweit wir das testen konnten, in der Regel gut. Einzig bei der Objektverfolgung sorgte die Software nur selten für das gewünschte Ergebnis.

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