Nikon D3300 und Canon EOS 1200D im Vergleich (Teil 2)

Teil 2 von 3: Unser Vergleichstest aktueller Spiegelreflexkameras der Einsteigerklasse


Links die Canon EOS 1200D, rechts die Nikon D3300.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichstests der Nikon D3300 und der Canon EOS 1200D unter anderem die Bedienung und die Bildqualität verglichen haben, prüfen wir nun die Kitobjektive, das Objektivangebot und die Möglichkeiten der Bildkontrolle.

Die Nikon D3300 und die Canon EOS 1200D mit ihren Kitobjektiven:

Links die Nikon D3300, rechts die Canon EOS 1200D.

Die Kitobjektive:
Bei Systemkameras der Einsteigerklasse spielen die Kitobjektive eine große Rolle. Nur wenige Fotoneulinge werden sofort ein anderes Objektiv erwerben wollen, oftmals wird ein Kauf auch durch das begrenzte Budget verhindert. Die Objektive werden daher durchaus länger benutzt. Bei der Nikon D3300 befindet sich das AF-S DX Nikkor 18-55mm F3,5-5,6G VR II als Kitzoom im Lieferumfang, bei der Canon EOS 1200 das EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS II. Beide Objektive fallen dabei sehr ähnlich aus. An der Nikon D3300 werden vom Kitzoom kleinbildäquivalente 27 bis 83mm bei einer Blende von F3,5 bis F5,6 abgedeckt, an der Canon EOS 1200D genau 29 bis 88mm. In der Praxis fällt dieser Unterschied aber kaum auf.

Bei der weiteren Ausstattung liegt die Nikon D3300 mit ihrem Kitobjektiv vorne, wenn auch nur geringfügig. Das AF-S DX Nikkor 18-55mm F3,5-5,6G VR II besitzt einen leiseren Fokusmotor, einen (wenn auch nur kleinen) Fokusring und fällt durch seine Parkposition beim Transport einen Tick kompakter aus. Der Fokusmotor des EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS II arbeitet deutlich lauter. Da ein eigener Fokusring fehlt, muss zudem mit dem Frontelement des Objektivs manuell scharfgestellt werden. Da sich dieses beim Fokussieren dreht, hat man zudem auch Probleme beim Verwenden von optischen Filtern. Ein optischer Bildstabilisator ist dann wieder bei beiden Objektiven vorhanden.

Unser Sieger beim Kitobjektiv: Die Nikon D3300 mit dem AF-S DX Nikkor 18-55mm F3,5-5,6G VR II.

Die Kitobjektive im Größenvergleich:
Das AF-S DX Nikkor 18-55mm F3,5-5,6G VR II in der Parkposition (links), ausgefahren (rechts).

Objektivangebot:
Bei Systemkameras, die im Gegensatz zu Kompaktkameras oder Bridgekameras, den Wechsel des Objektivs erlauben, ist natürlich auch das Objektivangebot von Bedeutung. Mit Nikon und Canon treten in unserem Vergleich dabei die beiden größten Objektivhersteller an. Beide bieten natürlich alle Standardobjektive, sei es jetzt in Form von 35mm, 50mm oder 85mm-Festbrennweiten, oder in Form der klassischen Zoomobjektive (24-70mm, 70-200mm, …). Hier gibt es kaum Unterschiede. Für jedes Bajonett, sei es das F-Bajonett von Nikon oder das EF- bzw. EF-S-Bajonett von Canon, können alle wichtigen Objektive erworben werden. Es gibt zwar ein paar kleinere Unterschiede, im Grunde genommen werden aber alle Preisbereiche, Brennweiten und Objektivtypen angeboten. Eine kleine Einschränkung gibt es bei der D3300: Da sie keinen integrierten Fokusmotor besitzt, lassen sich ältere Objektive ohne eigenen Motor nicht mit Autofokusunterstützung nutzen.

Unser Sieger beim Objektivangebot: Unentschieden.

Geschwindigkeit:
Einsteigermodelle sind meistens bei der Geschwindigkeit „beschnitten“, um sie von höherklassigen Modellen abzugrenzen. Bei unseren Vergleichskandidaten sieht man dies vor allem an der Canon EOS 1200D. Mit drei Bildern pro Sekunde gehört sie zu den langsamsten Systemkameras. Genau 3,0 Bilder pro Sekunde erreicht sie dabei im JPEG-Format. Immerhin wird die Länge der Bildserie hier nur von der Speicherkarte begrenzt. Bei der Speicherung im RAW-Format sind maximal 2,8 Bilder pro Sekunde für sieben Aufnahmen in Folge möglich. Die Nikon D3300 schlägt sich im Serienbildmodus deutlich besser. 5,0 Bilder pro Sekunde hält diese für 100 Bilder in Folge im JPEG-Format fest. Bei RAW-Aufnahmen sind ebenfalls 5,0 Bilder pro Sekunde möglich, dann allerdings nur für neun Aufnahmen in Folge. Da sie bei gefülltem Pufferspeicher allerdings weiterhin vier Bilder pro Sekunde speichern kann, ist dies nicht besonders einschränkend. Die EOS 1200D erreicht bei gefülltem Pufferspeicher nur noch 0,9 Bilder pro Sekunde. Dies ist schon sehr langsam.

Die Serienbildrate der Nikon D3300 ist deutlich höher als bei der Canon EOS 1200D:

Links die Nikon D3300, rechts die Canon EOS 1200D.

Bei der Fokussierung liegt die Canon EOS 1200D vorne, zumindest wenn über den Sucher mit der Phasendetektion scharfgestellt wird. Hier werden vom Auslösen bis zur Aufnahme des Bildes 0,25 Sekunden (0,15 Sekunden ohne Auslöseverzögerung) benötigt, die Nikon D3300 stellt in 0,32 Sekunden (0,25 Sekunden ohne Auslöseverzögerung) scharf. Anders sieht dies allerdings im Liveviewbetrieb mit dem Kontrast-AF aus. Der dafür ungeeignete Fokusmotor des EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS II lässt die Zeit zum Scharfstellen auf sehr lange 2,17 Sekunden anwachsen. Die Nikon D3300 stellt in Kombination mit dem AF-S DX Nikkor 18-55mm F3,5-5,6G VR II in viel schnelleren 1,68 Sekunden scharf. Im Vergleich zum Phasen-AF ist dies natürlich immer noch deutlich langsamer, gegenüber der EOS 1200D arbeitet die Nikon D3300 aber eine halbe Sekunde schneller.

Vorne liegt die Nikon D3300 auch bei der Einschaltzeit und der Zeit bis zur ersten Bildaufnahme. Mit 0,80 Sekunden zum Einschalten und 0,37 Sekunden für das erste Bild kann sie auf ganzer Linie überzeugen. Nachdem Einschalten vergehen bei der Canon EOS 1200D genau 1,67 Sekunden bis zur Displayanzeige, auf das erste Bild muss man 0,51 Sekunden warten. Damit liegt sie jeweils hinter der Nikon D3300.

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Nikon D3300. Mit Ausnahme der Fokussierung mittels Phasen-AF (= durch den Sucher) ist sie jeweils deutlich schneller.

Die Bedienelemente befinden sich bei der D3300 rechts und links vom Display:

Nikon D3300.

Bei der 1200D befinden sich die Bedienelemente jedoch nur rechts vom Display:

Canon EOS 1200D.

Bildkontrolle:
Wie alle aktuellen Spiegelreflexkameras verfügen unsere beiden Testkandidaten sowohl über ein Display als auch einen optischen Sucher. Die Displays besitzen jeweils eine Diagonale von 3,0 Zoll, die Auflösung ist allerdings unterschiedlich. Während das LCD der Canon EOS 1200D nur 460.000 Subpixel darstellt, löst das LCD der Nikon D3300 doppelt so hoch auf. 921.000 Subpixel sorgen bei Letzterer für eine sichtbar bessere Detailwiedergabe. Die Bilder lassen sich dadurch besser kontrollieren, was ein stärkeres Vergrößern nicht nötig macht. Das Display der EOS 1200D wirkt doch etwas pixeliger. Die Einblickwinkel sind bei beiden Kameras dagegen sehr groß und erlauben die Bildkontrolle beispielsweise von unten oder von der Seite. Dies ist wichtig, da sich beide LCDs weder drehen noch klappen lassen.

Die optischen Sucher werden jeweils über eine Pentaspiegelkonstruktion realisiert, 95 Prozent des Bildfeldes werden sowohl von der Nikon D3300 als auch der EOS 1200D abgedeckt. Die Vergrößerung des Suchers ist bei der D3300 mit 0,85-fach allerdings etwas größer als bei der EOS 1200 mit 0,8-fach. Dies resultiert in einem etwas größeren Sucherbild bei der D3300.

Unser Sieger bei der Bildkontrolle: Die Nikon D3300.
Sowohl beim Display als auch beim optischen Sucher hat sie die Nase vorne.

Im dritten und letzten Teil unseres Vergleichstests der Nikon D3300 und der Canon EOS 1200D werfen wir einen Blick auf die Videofunktion, die weiteren Funktionen und Features sowie die Erweiterbarkeit und die Schnittstellen.

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